„Das Auge isst mit“ ist nicht nur ein Sprichwort. Wir essen und schmecken nicht nur mit der Zunge! Sondern auch mit den Augen, den Ohren und der Nase . Studien sagen, dass das was wir schmecken multisensorisch (das heißt, aus vielen Sinnen kombiniert) entsteht. [1] Das Auge isst mit: Die Augen sehen das Essen. Die Ohren hören wie es zubereitet wird und dann im Mund knuspert. Und die Nase riecht all die kleinen Geschmacksnuancen.

Vor allem hübsch aussehendes Essen schmeckt besser. Wenn Du Dein Essen schön anrichtest wirkt es qualitativ hochwertiger. Mit ein paar einfachen Tricks und Tipps kann Dein Essen aussehen wie aus einem 5-Sterne-Restaurant. Wie inszenierst Du Farben? Wo auf dem Teller wirkt Dein Essen am besten? Wie dekorierst Du Dein Gericht geschmackvoll? All das lernst Du in diesem Artikel. So kannst Du beim nächsten Essen Deine Gäste beeindrucken. Und Du hast tolle Motive für Deine Instagram-Fotos  und Rezept -Bilder. Aber auch Du hast dann mehr davon: Denn Keto-Essen schmeckt Dir besser wenn es hübsch angerichtet ist!

Essen mit allen Sinnen – auch das Auge isst mit

Geschmack erleben wir nicht nur mit der Zunge. Alle unsere Sinne „essen mit“. Wir schmecken mit unserer Nase, unseren Ohren, unserem Tastsinn und vor allem mit unseren Augen. Denn das Auge isst mit! [1][2]

 

„Schmeckt  nicht, gibt’s nicht“ – der Geschmackssinn Zunge

Unsere Zunge ist aufgeteilt in fünf Regionen. Jede dieser Region hat Nervenzellen die für einen bestimmten Geschmack zuständig sind.

  • Süß
  • Salzig
  • Sauer
  • Bitter
  • Umami (Fleischgeschmack)

Diese Nervenzellen nennt man auch Geschmacksknospen. Je nachdem was Du isst reagieren verschiedene Geschmacksknospen in Deinem Mund. Bei einer Zitrone sind vor allem die Geschmacksknospen aus dem Bereich „sauer“ aktiv. Aber vielleicht auch ein paar aus dem Bereich „süß“. Unser Hirn kombiniert dann die Anzahl der süßen mit den sauren Geschmacksknospen und sagt: „das ist mir zu sauer!“ oder bei einer anderen Zitrone, die ein wenig süßlicher ist, sagt unser Gehirn „das finde ich ganz lecker!“. Bei einem Steak freuen sich die „umami“-Geschmacksknospen. Wenn Du Steak in Kombination mit einem Blatt bitterem Rucola isst, werden auch die „bitter“-Nervenzellen aktiv.

„Ich kann das nicht riechen“ – der Geruchssinn beim Essen

Das kennst Du bestimmt: Du bist erkältet, Deine Nase ist zu und Du schmeckst gar nichts beim Essen. Oder Du riechst einen leckeren Essensgeruch wenn Du zur Tür hineinkommst – da läuft Dir gleich das Wasser im Mund zusammen. Denn die Nase trägt maßgeblich zu unserem Geschmack bei! Zungen unterscheiden nur zwischen den fünf Geschmackrichtungen süß, salzig, sauer, bitter und umami. Alle weiteren Nuancen im Geschmack – die Geschmacksrichtungen (zitronig, blumig, …) – kommen durch den Geruchssinn von der Nase .

 

„Knusper, Knusper, Knäuschen“ – der Gehörsinn beim Essen

Auch die Ohren tragen dazu bei ob Dein Essen gut schmeckt. Eine Gurke oder Radieschen, die beim Kauen knacken und knirschen, schmecken frischer und leckerer als wenn das Gemüse keine Geräusche macht. Ein Stück Fleisch aber, das knirscht schmeckt weniger gut: Du hörst bereits, dass das Fleisch nicht zart ist sondern mit Sehnen durchzogen.

Außerdem schmeckt unser Essen besser, wenn wir hören wie es zubereitet wird. Geräusche aus der Küche, Abzugshaube oder Tellerklappern – unsere Ohren sagen uns, dass unser Essen frisch aus der Pfanne kommt.
Ist Dir zum Beispiel so etwas schon einmal passiert: Du liegst im Bett und hörst aus der Küche Teller und Tassen klappern. Dein Partner oder Mitbewohner frühstückt. Prompt hast Du auch Lust auf Frühstück, bekommst Hunger und stehst auf. Ein gutes Beispiel dafür, dass unser Appetit auch von den Ohren angeregt wird.

„Ihgitt das ist ja glibberig“ – der Tastsinn beim Essen

Wenn Ohren, Auge und Nase schon geschmeckt haben, dann ist erst der Mund dran: das Essen landet von der Gabel auf der Zunge. Das Erste, was Du dann wahrnimmst, ist aber gar nicht der Geschmack. Sondern erst bemerkst Du die Konsistenz. Mit den taktilen Nervenzellen nimmst Du die Rauheit, Härte, Rundheit oder Ecken Deines Essens wahr. Schleimiges, glibbriges Essen finden wir (zumindest in Europa) [12] oft eklig . Oder Trauben mit Kernen schmecken uns nicht, weil wir auf die harten Kerne beißen. Das ist völlig unabhängig vom reinen Geschmack der Trauben den unsere Zunge wahrnimmt. Mit dem Tastsinn deiner taktilen Nervenzellen im Mund schmeckst Du auch die Temperatur:  ist das Essen zu heiß, die Suppe schon kalt? Dann finden wir das Essen weniger lecker. (Oder zu gefährlich – wenn die Suppe zu heiß ist)

 

„Das Auge isst mit“ – der Sehsinn beim Essen

Unser Auge sieht das Essen oft als erstes. Wir erwarten einen bestimmten Geschmack – je nachdem wie das Essen aussieht.

Wie ist das Essen angerichtet?

Welche Farben hat es?

Auf welchem Teller liegt das Essen?

Das Auge isst mit!

Besonders Farben sind sehr wichtig. Unser Gehirn kann da total ausgetrickst werden. Es gibt verschiedene Experimente und Studien die zum Beispiel diese Effekte mehrfach bestätigt haben: [3]

  • Naturjoghurt schmeckt nach Erdbeere, wenn er rosa gefärbt ist (sogar dann, wenn die Versuchspersonen von der Täuschung wussten!)
  • Rotwein und Weißwein schmecken gleich, wenn sie die gleiche Temperatur haben und mit verbundenen Augen probiert werden.
  • Orangene Getränke schmecken nach Orange, auch wenn der Geschmack eigentlich Zitrone / Erdbeere / Ananas ist [16][17]

Diese Beispiele sind ganz lustig, werden dir aber in der Realität selten begegnen. Es gibt aber Möglichkeiten, Deinen Sehsinn ganz real für dich zu nutzen für leckereres Essen!

Durch Farben kannst Du Deinen Geschmackssinn auch bewusst austricksen – und so Dein Essen leckerer werden lassen. Wie Du das machst? Das kannst Du bei den Tipps nachlesen, wie Du Dein Essen anrichtest damit es besser schmeckt !

„Lecker, eklig, geschmackvoll“ – was uns gut schmeckt entscheidet das Gehirn

Die taktilen Nervenzellen, die Geschmacksknospen und die Nervenzellen aus der Nase (olfaktorische Zellen) leiten dann Signale an das Gehirn. Im Gehirn werden all diese Signale zusammengefügt. Dann erst bewerten wir unser Geschmackserlebnis. Unser Hirn sagt uns ob wir etwas super lecker finden oder den Bissen wieder ausspucken .

Was uns gut schmeckt oder nicht ist kulturell unterschiedlich. In manchen Kulturen essen die Menschen Lebensmittel, die wir in Europa gar nicht mögen. Waren Freunde von Dir schon einmal in Australien? Dort gibt es zum Beispiel den Brotaufstrich Vegemite. Für europäische Geschmäcker die ersten Male total widerlich – Australier schwören darauf. Und es zeigt sich: an Geschmäcker kannst Du Dich gewöhnen! Nach einem Jahr Auslandsaufenthalt in Australien lassen sich so manche Deutsche dann Vegemite schicken. Sie finden den Geschmack inzwischen ebenfalls lecker. Auch essen die Menschen in China zum Beispiel sehr viele glibberige Dinge – und finden diese lecker! In Europa dagegen empfinden wir glibberig dagegen schnell als eklig. [11] [12][13]

Warum ist das so? Es liegt an einem psychologischen Phänomen namens Mere-Exposure-Effekt: je öfter wir Dinge sehen, essen, fühlen, tun, … desto positiver bewerten wir diese. Du magst keine Oliven? Wenn Du ganz oft trotzdem Oliven isst, wird Dein Gehirn seine Meinung irgendwann darüber ändern. Du fängst an, Oliven lecker zu finden. Das klappt aber natürlich nicht mit allem: nicht-essbare Lebensmittel wird Dein Geschmackssinn weiterhin als nicht lecker empfingen. Da ist unser Gehirn evolutionär geprägt um uns zum Beispiel vor giftigen Pflanzen zu schützen [15]. Aber gerade an in Europa kulturell unbekannten Geschmäckern wie scharfer Chili-Soße, Gewürzen wie Koriander oder eben Vegemite kann Dein Gehirn mit der Zeit Gefallen finden. [14 ]

Auch, ob wir gesundes Essen als lecker oder nicht so lecker empfinden, wird durch unseren kulturellen Hintergrund bestimmt. „Ungesund“ ist in den USA mit „lecker“ assoziiert, in Frankreich ist es genau anders herum. Da ist „gesund“ mit „lecker“ assoziiert . [11]

Das Auge isst mit

Das Auge isst mit: Tipps wie Du Dein Essen anrichtest, damit es besser schmeckt

Essen anzurichten ist eine kleine Kunst! Aber besser angerichtetes Essen schmeckt besser. Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks kannst auch Du Dir das Aussehen einer 5-Sterne-Küche auf den Teller zaubern. Und das Auge isst mit: schön angerichtet schmeckt Dein Essen besser!

Bunt = Lecker. Wie Farbe den Geschmack macht

Wie schon erwähnt ist die Farbe sehr wichtig beim Geschmack. Das Auge isst mit und sieht die Farben auf dem Teller. Durch ein paar Tricks mit Farben schmeckt Dein Keto Essen besser!

 

Je intensiver die Farbe ist, desto intensiver ist der Geschmack.

Eine knallige Farbe verstärkt das Geschmackserlebnis. Das fand Charles Spence und sein Forschungsteam heraus. Charles Spence ist einer der bekanntesten psychologischen Wissenschaftler der sich mit der Wirkung von Farbe auf Essen beschäftigt. Wichtig ist aber, dass die Farbe auch wirklich der Farbe des Produkts entspricht! Ein knalliges Grün bei einer Orange hat den gegenteiligen Effekt die Orange schmeckt nicht mehr lecker. [4]  Natürlich gibt es in der Natur keine knallgrünen Orangen. Für die Studie wurde das Obst künstlich eingefärbt

  • Pepp Dein Essen mit Farbakzenten auf: Toll funktioniert das zum Beispiel bei Salaten oder Desserts! Farbige Akzente durch buntes Gemüse wie Paprika, kleine Stückchen Karotte, Gurke, etc. lassen Deinen Salat schon fast zu einer Geschmacksexplosion werden.
  • Wähle satte, dunkle rote Erdbeeren statt blassroten Erdbeeren für Deine Deko. Oder drapiere die gelbesten Zitronen auf Deinem Fisch. Verkoche wenig rote Tomaten zu Soße und nutze die stark roten Tomaten für Deinen Tomatensalat.
  • Nutze farbige Lebensmittel die zur Farbe des Essens passen: Du machst eine leckere Gemüsesuppe mit Kürbis? Verzichte auf weiteres Gemüse in der Suppe welches die orangene Farbe des Kürbisses trüben könnte. Wähl stattdessen zum Beispiel Karotten. So unterstützt die knallige orangene Farbe den Geschmack von den orangenen Kürbissen.

Wir ordnen Farben bestimmten Geschmäckern zu:

  • Grün für sauer und wenig süß und für Frische. Grün verbinden wir oft mir unreif und deshalb noch sauer. Zum Beispiel bei noch grünem Obst wie Pflaumen oder Mango. Auch grüne Äpfel sind besonders sauer im Vergleich zu roten oder gelben Äpfeln. Andere Lebensmittel sind besonders frisch wenn sie saftig grün sind: Salat, frische Kräuter, …
  • Gelb für sauer aber süßlich. Für die Verbindung von gelb und sauer ist die Zitrone verantwortlich. Trotzdem gibt es aber auch viele süßliche gelbe Lebensmittel wie Marillen, Äpfel, Bananen, … Daher kommt die Assoziation mit süß.
  • Rot je nach Lebensmittel für scharf (zum Beispiel bei Soßen) und süß (bei Obst, Süßigkeiten). Die Assoziation mit scharf beruht zum Beispiel auf scharfer Chili-Soße oder scharfem Paprikagewürz. Warum rot süß sein soll? Da finden wir auch ganz viele Beispiele: rote Erdbeeren, Himbeere, Johannisbeeren, Kirschen – alles süße Früchte. Auch sind rote Äpfel süßer als grüne Äpfel.

Nutze dieses Wissen und wähle Lebensmittel nach ihren Farben und Geschmäckern.

  • Lass Gerichte frischer wirken durch grüne Lebensmittel: Salatblätter am Tellerrand, frische grüne Kräuter als Deko, …
  • Süße Dein Essen durch Farbe: das ist ein super Trick für Ketarier! Du isst keinen Zucker, aber bist trotzdem eine kleine Naschkatze und magst süße Speisen? Nutze „zuckrige“ Farben. So wirkt Dein Essen süßer, ohne dass Du es tatsächlich süßen musstest. Denn 10% der wahrgenommenen Süße entstehen nur durch die Farbe. [5] Toll sind da zum Beispiel rote Soßen aus Beeren – da kannst Du auf Süßstoffe verzichten weil die rote Farbe Deinem Gehirn schon eine gewisse Süße vorgaukelt. Auch bei Getränken klappt das: Du kannst einige Himbeeren oder Johannisbeeren in Dein Wasser geben. Schon denkt Dein Gehirn ein bisschen Du trinkst ein gesüßtes Getränk.

„Off-Colours“ verderben uns den Geschmack.  

Off-Colours sind zum Beispiel braun, grau und schwärzlich. Diese Farben verbinden wir leider schnell mit verdorbenen Essen (welker Salat ist bräunlich, Schimmel ist grau-weiß, fauliges Obst bekommt braune Stellen). Auch hier gilt „Das Auge isst mit“. Deshalb schmeckt uns besonders braunes Essen weniger gut. [6]

Blöd, viele Gerichte und Lebensmittel sind aber eher bräunlich. Zum Beispiel Fleisch, Pilze, gebratene Zwiebeln, Nüsse, … Und diese Sachen sind vom Geschmack her auch mega lecker! Schade, dass dem Geschmack Deines Pilzragouts oder der knusprig angebratenen (und durch das Anbraten bräunlich gewordenen) Zucchini durch die braune Farbe etwas genommen wird.
Es gibt aber einfache Tricks, wie Du auch braunes Essen so anrichten kannst, das es leckerer schmeckt!

  • Dekoriere Dein Pilz-Gericht mit frischen, grünen Kräutern. So wirkst Du mit der grünen Farbe (grün=frisch) den braunen Pilzen (braun=Off-Colour, wenig frisch) entgegen.
  • Lenke den Fokus auf andere knallige Farben der (Salat-)Beilage, Soßen oder Deko. Nutze zum Beispiel rote, grüne und gelbe Paprika. Oder dekoriere den Teller mit knallroten Preiselbeeren zu einem braunen, gebratenen Steak.

Essen wie aus dem 5-Sterne-Restaurant – wie richtest Du richtig an? [7][8][9][10]

 

Weniger ist mehr. Wie viel ist zu viel?

Zur Menge und Größe von Essen, Teller und Dekoration gibt es auch einige Tipps. Wenn Du diese beachtest wirkt Dein Gericht gleich professioneller. Durch gut dekoriertes und geschmackvoll drapiertes Essen auf dem Teller empfinden wir das Essen als hochwertiger.

  • Teller nie überladen, aber auch nicht leer wirken lassen. Wähle die Größe des Tellers passend zum Gericht und zur Menge. Das Hauptgericht wird auf einem größeren Teller serviert, Vor- und Nachspeise auf einem kleinen Teller.
  • Übertreib es nicht mit der Soße. Das Essen sollte nicht in Essen schwimmen. Reich lieber noch extra Soße dazu und setzt die wenige Soße auf dem Teller schön in Szene.
  • Die Regel der ungeraden Zahlen. Das gilt sowohl bei der Anzahl auch als bei der Farbe. Leg nicht zwei oder vier Artischocken-Herzen auf den Teller, sondern drei oder fünf. Nutze nicht nur zwei Farben, sondern finde noch eine dritte passende. Warum? Durch die ungerade Zahl ist das Gesamtbild nicht symmetrisch. Das wirkt künstlerisch ästhetischer. Besonders gut funktioniert das bei Beilagen, Häppchen oder einer Dessert-Variation.

Dekoration ist das A und O

Wahllos das Gemüse, Fleisch und Beilagen auf den Teller legen macht nichts her. Denn das Auge isst mit! Die Dekoration ist das Wichtige! Du kannst dafür das Gericht selbst nutzen oder zusätzliche Deko-Elemente wie Kräuter, extra Salatblätter, etc. auf dem Teller platzieren.

  • Symmetrie muss nicht sein.
    Richte Beilagen und Fleisch nicht direkt in der Mitte an. Spiel stattdessen mit der Symmetrie und platziere das Essen etwas links oder rechts. Besonders schön ist zum Beispiel auch eine Halbmond-Form. Die leere Stelle kannst Du künstlerisch leer stehen lassen. Oder Du dekorierst hier mit Kräutern oder einem Soßenspiegel.
  • „Der Tellerrand ist tabu“.
    Die Regel gerät zwar in manchen Sterneküchen bereits in Wanken und es werden abenteuerliche Dekorationen wie ein Pinselstrich von Soße von Rand bis Rand gewagt. Als Hobbykoch wäre es aber ratsam, Dich weiterhin an dieses Küchen-Gesetz zu halten. Lass den Tellerrand frei. So zeigst Du, dass Du weißt was sich für einen hübsch angerichteten Teller gehört. So vermeidest Du auch Fingerabdrücke auf dem Tellerrand und verschmierte Hemdärmel. Platziere stattdessen das Essen im mittleren Teil des Tellers.
  • Alle Deko ist essbar.
    Deinem Teller fehlt noch ein Farbtupfer oder hat eine leere Stelle? Schnell bist Du geneigt noch einen Rosmarinzweig oder ähnliches dort zu drapieren. Das verrät Dich sofort als Hobbykoch! Auf dem Teller von Profis landet nur essbare Deko. Und davon gibt es ja wirklich genug: frische Kräuter, Soßen dekorativ platzieren, essbare Blumen, Salatblätter, Gemüsesticks oder sogar kleine Gemüsekunstwerke wie Schmetterlinge aus Karotte.
  • Geschmack passt zu Geschmack.
    Deine Deko sollte auch geschmacklich passen. Nur weil ein paar Balsamico-Spritzer hübsch aussehen, macht das nicht unbedingt Sinn als Deko. Der Geschmack der Deko sollte sich auch mit dem Rest des Essens vertragen (also zum Beispiel den Balsamico nicht zur Schweinshaxe, sondern zu einem mediterranen Gericht).
  • In Ebenen stapeln.
    Die verschiedenen Lebensmittel sehen interessanter aus wenn sie nicht flach nebeneinander auf dem Teller liegen. Durch Schichten und Stapeln kannst Du Deinem Teller Dimension verleihen. Toll geht das zum Beispiel bei Tomaten- und Mozarellascheiben. Du kannst auch das Fleisch über der Beilage drapieren. Ein weiterer schöner Effekt ist, eine Beilage gegen den gestapelten Turm  zu lehnen. Das kannst Du super machen mit längeren Lebensmitteln wie Spargel, gelehnt an einen Turm aus Fleisch. Oder Gurkensticks lehnst Du seitlich an einen Berg grünen Salate.
  • Die Soße als unterste Schicht oder als dekorativer Effekt daneben.
    Mit der Soße kannst Du super spielen! Sie ist Dein bestes Dekoelement, welches schon im gesamten Essen enthalten ist. Du kannst sie zum Beispiel ebenfalls „stapeln“ und als Basis nehmen. Die anderen Lebensmittel drapierst Du darauf. Oder Du ziehst einen Soßenspiegel neben dem angerichteten Gericht. Bei einem Soßenspiegel verteilst Du die Soße dünn und kreisförmig auf dem Teller. Das Gericht platzierst Du dann darauf oder daneben.

 

Kleine Deko-Helferlein

Für das Motto „Das Auge isst mit“ kannst viele Hilfsmittel nutzen um kreativer anzurichten.

  • Weiße Teller sind die Nummer Sicher. Wie die weiße Leinwand beim Künstler ist der weiße Teller der Ausgangspunkt für toll angerichtete Speisen. Mit Mustern, ausgefallenen Tellern, Schieferplatten oder Holzbrettern kannst Du natürlich Deine Künste perfektionieren und Experimente wagen. Aber ein schöner großer weißer Teller ist immer noch die beste Wahl.
  • Kleine extra Schüsselchen und Schalen. Darin kannst Du zum Beispiel Soßen in einem extra Gefäß auf den Teller stellen. Oder du stellst die Beilage in einer Schüssel dazu. So kannst Du mehr Abwechslung in Deine Dekoration bringen. Und es besteht keine Gefahr, dass die Soße herumschwappt oder deine Beilage überschwemmt. denn das Auge isst mit und sieht auch solche Patzer.
  • Dessert-Gläser machen einen Nachtisch sofort professionell. Richtig Eindruck erwecken? Füll Deinen Nachtisch in Schichten in hübsche Gläser. Sieht total toll aus. Unten zum Beispiel eine Schicht Beeren und obendrauf eine Kokoscreme oder Joghurt. Obendrauf kannst Du mit einer frischen Beere, Minzblatt oder Ähnlichem das i-Tüpfelchen setzen.
  • Servierringe können Deinen Beilagen Form geben. Ein Servierring ist eine Vorrichtung aus Metall in die Du cremige oder mittelfeste Lebensmittel einfüllen kannst. Du stellst Diesen Servierring mit zum Beispiel eingefüllter Creme Fraiche auf den Teller und drückst von oben mit einem Löffel das Creme Fraiche heraus und entfernst den Servierring. Das Creme Fraiche bleibt dann in einer schönen runden Form auf dem Teller stehen. So richtest Du Deine Lebensmittel nicht nur in einem Kleks an. Du hast keine Servierringe zur Hand? Aus Pappe lässt sich das leicht selbst basteln – nur wiederverwendbar sind die Papp-Servierringe natürlich nicht.
  • Eine Garnierflasche hilft Dir Soßenklekse, -punkte oder –tupfer auf dem Teller zu kreieren. Du kannst hier zum Beispiel auch leere Low Carb Ketchup-Flaschen oder ähnliches nutzen.
  • Mit einem Pinsel kannst Du wahrlich zum Künstler werden. Du kannst mit Deiner Soße schöne Elemente wie Linien oder Schnörkel auf dem Teller aufmalen. Simple Pinselstriche sind leicht und machen einen tollen Eindruck. Einfach einen Kleks Soße auf den Teller geben und den Pinsel mit einer schnellen Bewegung durchziehen. So hast Du einen künstlerischen Effekt auf dem Teller.
  • Gourmet-Pinzetten. Damit kannst Du auch kleine und dünne Dekoelemente genau dorthin setzen wo Du sie haben möchtest. Eine normale Pinzette ist natürlich auch geeignet dafür – unbenutzt aber bitte!!
  • Ein Eisportionierer eignet sich nicht nur für Eiskugeln. Auch viele andere Lebensmittel mit einer cremigen Konsistenz kannst Du so zu einer Kugel formen.
  • Ausstechformen können aus Gemüse und Obst kleine Kunstwerke machen. Das Fachgerät aus der Gastronomie nennt sich Parisienne-Löffel. Aber jeder andere Ausstecher tut es. Nimm vielleicht nicht gerade den Weihnachtsengel aus Kindertagen. Es gibt hübsche schlichte Ausstecher in Kreis-, Rauten- oder Ovalform.
  • Spiralschneider lassen Dein Gemüse aussehen wie Endlos-Spiralen: leicht und luftig. Ein bisschen wie breite Spaghetti. Perfekt für Sommersalate oder als Deko. Auch gebraten oder gekocht schmeckt das Gemüse dann leider und sieht schön aus. (Und perfekt für Zoodles)

Keine bösen Überraschungen durch Planen vor dem Anrichten – Tipps für Fortgeschrittene

Plane VOR dem Anrichten, wie Dein Teller am Schluss aussehen soll. Einmal auf dem Teller kannst Du nämlich meist nichts mehr wegnehmen oder umherschieben ohne alles zu verschmieren.

  • Nimm am besten ein Blatt Papier und lege einen Teller umgekehrt darauf. So kannst Du die Umrisse nachzeichnen und in Originalgröße überlegen wo was auf dem Teller liegen soll. Du kannst mit Bleistift aufzeichnen und wieder wegradieren. Nicht vergessen auch den Tellerrand einzuzeichnen und diesen auszusparen!
  • Gemüse kannst Du auch schon im rohen Zustand auf einem Teller drapieren und ausprobieren wie es aussieht. Deine Hilfsmittel (kleine Schälchen, etc.) kannst Du ebenfalls nutzen um das Endergebnis schon einmal zu veranschaulichen.
  • Wenn Du für mehrere Gäste die Teller anrichtest sollte jeder Teller gleich aussehen. Bedenke auch das bei der Planung. Und bei der Portionierung: am Ende soll nicht nur noch ein Kleks für den letzten Gast übrig bleiben.

Abschauen und Ideen sammeln – Das Auge isst mit

  • Beim Anrichten ist abschauen erlaubt! Sammele Ideen und Anregungen in Kochshows, Zeitschriften, Instagram und Pinterest . Macht Dir auf Instagram ein Board mit zum Beispiel „Ideen für Deko“ oder „Das Auge isst mit“ oder folge Food-Bloggern. Schreibe Dir auf wenn Du einen tollen Teller siehst und probiere das beim nächsten Mal selbst aus.
  • Entdecke neue Deko-Elemente. Achte darauf, was andere zum Dekorieren nutzen. Manchmal werden Lebensmittel genutzt auf die Du gar nicht gekommen wärst. So erweiterst Du Deine Möglichkeiten. Statt immer Salatblatt und Tomate als Deko landet dann vielleicht beim nächsten Mal Dein Hauptgericht auf einem Soßenbett oder einer dekorativen Nuss-Kreation.

Lass all Deine Sinne tolle Geschmäcker erfahren mit leckerem Keto-Essen. Jetzt noch hübscher und schöner angerichtet. Mit diesen Tipps sind Deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Probiere selbst aus und lass Dir Deko-Ideen einfallen.

Das Auge isst mit! Was ist Deine Erfahrung?

Hast Du bereits tolle Gerichte gekocht und hübsch angerichtet?

Wir freuen uns über Deine Kommentare und Bilder!

Wenn du nun noch erfahren willst, wie du das Essen auch schön fotografieren kannst, kannst du diesen Artikel lesen.

Mehr zum Thema „Das Auge isst mit“

[1] https://flavourjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13411-015-0031-3

[2] https://www.onmeda.de/g-medizin/geschmacksverlust-1226.html

[3] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0950329314001980

[4] https://link.springer.com/article/10.1007/s12078-010-9067-z

[5] https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/10408399309527614

[6] https://biblio.co.uk/book/sex-life-food-when-body-soul/d/249056087

[7] https://deavita.com/lifestyle/kochrezepte/teller-anrichten-speisen-regeln-tipps.html

[8] kochen-fuer-angeber.de/allgemeine-tipps-fuer-das-anrichten-auf-dem-teller/

[9] https://www.urgeschmack.de/schoen-essen/

[10] https://www.rnz.de/nachrichten_artikel,-Essen-Trinken-Die-richtige-Aufmachung-Speisen-geschmackvoll-anrichten-_arid,208333.html

[11] https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0950329312001334

[12] http://www.bbc.com/future/story/20160125-why-some-cultures-love-the-tastes-you-hate

[13] http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.824.665&rep=rep1&type=pdf

[14] https://www.lebensmittellexikon.de/m0002850.php

[15] www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/menschlicher-geschmack-seit-80-000-jahren-sensibel-fuer-bitteres-a-366912.html

[16] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/j.1365-2621.1980.tb06562.x

[17] https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/dev.420280405