Hast du dich selbst schonmal gefragt, woher an manchen Tagen dein Heißhunger und die ungezügelte Lust auf Naschwerk kommt? Hast du jemals daran gedacht, dass die Kontrolle deines Essens eine Essstörung bei dir hervorrufen könnte? Im folgenden Abschnitt erfährst du mehr zu Essanfälle Ursachen. 

Wie entstehen Essanfälle – Ursache Essenskontrolle

Sobald du eine Diät beginnst, fängst du in irgendeiner Weise damit an, dein Essen zu kontrollieren. Du kontrollierst wann, was und wieviel du isst. Auf dein Hungergefühl hörst du nicht mehr. Deine Gedanken kreisen viel darum, dass du weiter zunehmen könntest. Bis hierhin ist das auch alles durchaus normal und die gängig bei einer Diät. Jedoch werten Experten diese Art der – teilweise schon zwanghaften – Kontrolle deines Essverhaltens, häufig als erstes Anzeichen einer Essstörung. Diese kann dann wiederum tatsächlich dazu führen, dass du zunimmst. Vielleicht sogar über das hinaus, was du vorher gewogen hast. Über Kurz oder Lang führt diese Essenskontrolle nämlich dazu, dass du verlernst auf Signale wie Hunger und Sättigung zu hören. Essanfälle Ursachen sind so vielfältig, wie die verschiedenen Störungen selbst. Was jedoch viele nicht wissen ist, dass Essenkontrolle auch dazugehören kann.

Vielleicht hast du ja auch schon die Erfahrung gemacht, dass du, wenn du einen kleinen Schritt über deine eigenen festgelegten Diätgrenzen machst, zum Beispiel mit einem kleinen Stück Schokolade, die komplette Kontrolle verlierst. Wahllos isst du dann weiter, egal ob du noch Hunger hast oder nicht.

Essanfälle Ursachen: Welche Belege gibt es für den Zusammenhang von Kontrolle und Essanfällen?

Viele Studien haben nun immer wieder einen Zusammenhang zwischen der Kontrolle des Essverhaltens und diversen Essstörungen gefunden. Bezüglich der Essanfälle Ursachen vor allem mit dem sogenannten „Binge Eating“. Bei dieser Form der Essstörung verfällst du regelmäßig irgendwelchen Essattacken und stopfst Massen an Essen in dich hinein.

Außerdem fanden Forscher heraus, dass die meisten „gezügelten Esser“ einen höheren BMI haben, als Personen, welche ihr Essverhalten nicht kontrollieren („ungezügelte Esser“). Auf den ersten Blick macht es da natürlich Sinn davon auszugehen, dass gezügeltes Essverhalten beziehungsweise eine kontrollierte Diät zu Übergewicht führen kann.

Aber betrachten wir das Ganze mal von der anderen Seite. Normalgewichtige haben häufig kein Interesse daran, sich einer Diät zu unterziehen. Also müssen sie ihr Essen auch nicht so stark kontrollieren. Menschen, die aber etwas zu viel auf den Rippen haben, unterscheiden sich da sehr stark. Sie haben hingegen nämlich häufig die Intention etwas Gewicht zu verlieren. Dazu müssen sie natürlich anfangen ihr Essverhalten zu kontrollieren. Demnach kann gezügeltes Essverhalten auch die Folge von Übergewicht sein. Nicht nur ihre Ursache.

Gezügeltes Essverhalten als Zeichen einer Essstörung?

Die Wahrscheinlichkeit, dass gezügeltes Essverhalten eher die Folge als die Ursache von Übergewicht ist, liegt sehr hoch. Doch wie sieht es mit dem Zusammenhang mit einer Essstörung aus? Kann die zwanghafte Kontrolle deines Essverhaltens das erste Zeichen einer Essstörung sein? Oder kann diese Kontrolle Essanfälle Ursachen sogar auslösen?

Mit dieser Frage beschäftigen sich Forscher bereits seit vielen Jahren und trotzdem sind sich noch nicht alle einig. Viele gehen davon aus, dass die dauerhafte Zurückhaltung beim Essen irgendwann dazu führt, dass dein Körper Gegenmaßnahmen aktiviert. Dadurch wird deine Wahrnehmung von Sättigungssignalen gesenkt. Das wiederum führt dazu, dass du ein seltsames Essverhalten an den Tag legst. Immer mehr Essanfälle, welche sich nicht oder nur schwer kontrollieren lassen, schleichen sich in deinen Alltag ein. Solche sogenannten „Binges“ sind in der Tat ein Zeichen einer Essstörung (wenn du mehr über ein Leben mit Binge Eating wissen willst lies doch mal diesen Artikel hier).

Ob diese Art der Essanfälle Ursachen in kontrolliertem Essverhalten finden, ist noch nicht vollends geklärt. Eine Zeit lang ging der Großteil der Forschungsgemeinde davon aus, dass es so sein muss. Mittlerweile existieren aber auch alternative Theorien, wie diese beiden Phänomene, nämlich kontrolliertes Essverhalten und Essstörungen, zusammenhängen können.

Essanfälle Ursachen: Wodurch entstehen sie?

Die sogenannte „Restraint Theory“ dominierte lange Zeit zur Erklärung des Zusammenhangs zwischen kontrolliertem Essen und Essanfällen. Sie geht davon aus, dass du für das Aufrechterhalten deiner Diät ein gewisses Maß an kognitiven Ressourcen verbrauchst. Was aber, wenn du nun in Situationen gerätst, in denen diese Ressourcen anderswo gebraucht werden? Dann hast du keine Kraft mehr, dein Essverhalten zu kontrollieren. Dass trägt dann maßgeblich dazu bei, dass du einen Essanfall erleidest. Wenn das der Fall bei dir ist, dann musst du die Kontrolle rund um das Essen zu lockern, um leichter abzunehmen.

Essanfälle Ursachen: Der gezügelte Esser?

Nun zeigt sich aber, dass nicht alle gezügelten Esser gleich empfindlich für Binges sind. Vielleicht fällt es dir ja leichter als anderen, Essanfälle zu vermeiden. Oder genau das Gegenteil ist der Fall und es fällt dir besonders schwer. Der Zusammenhang zwischen kontrolliertem Essen und Essanfällen ist also nicht ganz so stark wie viele denken.

Essanfälle Ursachen: Nur ein Trend?

Eine andere Untersuchung zeigt, dass vor allem Hinweisreize aus der Umwelt zu Essattacken führen. Damit wären Binges nichts anderes als eine „blöde Angewohnheit“. Das hört sich vielleicht im ersten Moment erstmal komisch an. Du hast nicht das Gefühl, dass deine Attacken nur eine Angewohnheit sind. Dafür sind sie zu stark. So stark, dass du dich vermutlich kaum dagegen wehren kannst. Aber überlegt doch mal. Vielleicht hast du ja auch schon früher versucht, dir eine blöde Angewohnheit abzugewöhnen. Ganz schön schwer oder? Es ist gar nicht einfach etwas zu ändern, was sich über lange Zeit so bei dir eingeschlichen hat.

Viele Aspekte deines Verhaltens laufen ganz automatisch ab, ohne dass du dich groß darum kümmern musst. Das ist auch gut so. Wenn du in jeder Situation erst nachdenken und abwägen müsstest, wäre das eine große Verschwendung deiner Kapazitäten. Du reagierst ganz unbewusst auf bestimmte, manchmal nicht immer ersichtliche, Reize deiner Umwelt. Diese Reize lösen bei dir dann ein Verhalten aus, welches sich zuvor als passend erwiesen hat.

Essanfälle Ursachen: Deine Umwelt reizt dich!

Genau das passiert vermutlich auch bei Essanfällen. Kleine Reize aus deiner Umwelt:

  • der Fernseher läuft,
  • es riecht nach Essen oder
  • es ist die passende Uhrzeit

Alles das löst bei dir das Verlangen nach Essen aus. Früher hast du dem vermutlich einfach nachgegeben. Da du vermutlich generell zu viel oder zu ungesund gegessen hast, ist es nicht so sehr aufgefallen. Jetzt versuchst du aber dein Essverhalten zu kontrollieren. Die Reize sind jedoch immer noch da und dein Körper reagiert immer noch auf sie. Eventuell gelingt es dir in einigen Fällen das Verlangen zu unterdrücken. In anderen Fällen wird es dir jedoch nicht gelingen und du verfällst in alte Muster – einen Essanfall.

In derselben Studie wurden auch andere mögliche Einflussfaktoren untersucht, darunter auch der Einfluss von emotionalen Reizen oder spezieller Situationen. Dabei wurde gezeigt, dass emotionale Reize und insbesondere depressive Episoden einen Einfluss haben. Allerdings ist dieser jedoch deutlich geringer, als der Einfluss der Angewohnheit beziehungsweise der Gewohnheit. Spezielle Situationen beispielsweise Familientreffen haben dagegen kaum einen Einfluss auf eine Zunahme. Das könnte aber daran liegen, dass diese doch eher selten vorkommen. Daneben wurde auch noch der Einfluss der Kontrolle über das Essverhalten untersucht. Dabei wurde zwischen rigider und flexibler Kontrolle unterschieden. Flexible Kontrolle bedeutet dabei, dass du dir ab und zu etwas Kleines gönnen kannst. Rigide Kontrolle dagegen ist der absolute Verzicht auf alles was „ungesund“ ist.

Führt deine Kontrolle von Essen zu Übergewicht?

Wie bereits oben erwähnt, gehen viele davon aus, dass ein kontrolliertes Essverhalten eher zu einer Gewichtszunahme führt als zu einer Gewichtsabnahme. Zumindest auf lange Zeit gesehen. Die oben schon erwähnte Studie konnte zeigen, dass flexible Kontrolle den Einfluss der Gewohnheit auf dein Essverhalten etwas abschwächen kann. So beugt sie deiner Zunahme etwas vor. Die flexible Kontrolle hat jedoch keinen Einfluss auf dein Verhalten während emotionaler Risikosituationen oder sozialer Veranstaltungen.

Das sagt uns zwar, dass flexible Kontrolle definitiv Vorteile gegenüber einer absoluten Kontrolle hat. Jedoch sagt es uns noch nicht, ob eine zu starke Kontrolle auch für Übergewicht mitverantwortlich sein kann.

Welche Hinweise Studien dir auf Essanfälle Ursachen geben

In Langzeitstudien konnten keine Hinweise darauf gefunden werden, dass kontrolliertes Essverhalten tatsächlich zu Binge Eating oder anderen Essstörungen führt. Zwar ist die Anzahl der Essgestörten in der Gruppe der kontrollierten Esser deutlich erhöht, jedoch darfst du aus diesem Fakt noch nicht Ursache und Wirkung ziehen. Es gibt noch weitere Faktoren, durch welche sich diese beiden Gruppen unterscheiden, beispielsweise die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper. Vielmehr wurde gefunden, dass bei Übergewichtigen kontrolliertes Essen eher mit:

  • einem geringeren BMI,
  • Appetit und
  • Problemen mit der Essenskontrolle

einhergeht. Natürlich solltest du jetzt nicht daraus schlussfolgern, dass du unbedingt und um jeden Preis dein Essen ganz genau kontrollieren solltest. Das ist nämlich nicht zwangsläufig gesund und glücklich macht es dich eher nicht. Zudem ist das Ganze ganz schön anstrengend und schränkt dich bei allen sozialen Aktivitäten ein. Ich würde nicht ausschließen, dass ein zu kontrolliertes Ernährungsverhalten auf Umwegen auch zu einer Essstörung führen kann. Besonders wenn du dir dadurch dein Sozialleben selbst schwer machst.

Essanfälle Ursachen und Keto

Auch ich selbst habe schon ein Problem mit Essanfällen gehabt. Ich war eigentlich nie wirklich dick. Irgendwann hat das dann mal angefangen, dass ich mich in einem Trott verfangen habe. Keine Bewegung, viel Essen. Das Ergebnis waren viele unnötige Kilos. Seitdem bin ich sehr empfindlich was mein Essen angeht. Vorzugsweise erlebe ich einen Essanfall unter Ausschluss sämtlicher menschlicher Lebewesen. Einfach in Ruhe für mich sein und alles in mich hineinstopfen. Ohne vorwurfsvolle Gesichter. Schlimmer noch wären so Kommentare wie „Ja, du hast es gerade nötig so viel zu essen!“.

Hin und wieder überkommen mich diese Attacken. Seit ich allerdings mit Keto angefangen habe, verspüre ich selten den Drang dazu. In einem Gespräch über genau dieses Problem, kam mir in den Sinn, dass es an den wenigen Gelegenheiten liegen konnte. Oder war vielleicht doch die Einschränkung und der starke Fokus auf bestimmte Nahrungsmittel schuld? Jedoch kann ich nicht bestätigen, dass die doch strikte Kontrolle und Lebensmittelauswahl mich negativ beeinflusst hätte.

Welche Erfahrungen hast du vielleicht schon mit strikter oder flexibler Essenskontrolle gemacht? Wie hat es dich beeinflusst?

Und wie sollst du nun weitermachen?

Auf Grundlage der aktuellen Studien, spricht nichts dagegen, wenn du versuchst deine Ernährung zu kontrollieren, um dein Ziel zu erreichen. Wichtiger als die Kontrolle deiner Ernährung selbst, scheint jedoch die Kontrolle der Umwelt zu sein in der du dich aufhältst. Diese beinhaltet nämlich viele und nicht immer sichtbare Hinweise für deinen Körper, dass es Zeit ist, sich etwas Ungesundes zum Essen zu machen. Dadurch wird es schwer, deine alten Gewohnheiten abzulegen. Diese sind jedoch der Grund, warum es dir eventuell so schwer fällt abzunehmen. Ich will nicht ausschließen, dass Essanfälle Ursachen im Einzelfall auch auf anderen Wegen entstehen können. Jedoch sind sie häufig die Folge von Angewohnheiten.

Wenn du etwas mehr darüber lesen willst, wie du Essanfälle am besten verhinderst, dann schau doch mal hier.

Wenn dich das Thema weiter interessiert, findest du hier, hier und hier passende Studien!