Manche verwechseln Ketoazidose mit dem Stoffwechselzustand Ketose. Trotz der sehr ähnlich klingenden Bezeichnungen haben die beiden nicht viel gemeinsam. Ketoazidose tritt bei einem absoluten Insulinmangel auf, das kann zum Beispiel bei Diabetes Typ 1 passieren.

Was hat das mit Ketose bzw. einer ketogenen Ernährung zu tun?

Ketose ist ein natürlicher und nicht gefährlicher Stoffwechselzustand. In diesem Zustand nutzt der Körper hauptsächlich Fette (Ketone) anstatt Kohlenhydrate (Glukose), um Energie bereitzustellen.

Der Körper produziert aber nicht nur Ketone während er in Ketose ist. Ketone entstehen immer dann, wenn der Körper Fett abbaut. Also bei einer ketogenen Diät, aber zum Beispiel auch beim Fasten. Nicht die Anwesenheit von Ketonen löst eine Ketoazidose aus, sondern die Abwesenheit von Insulin.

Was passiert bei einer Ketoazidose?

Wenn kein Insulin mehr im Körper vorhanden ist, können unsere Zellen keine Glukose mehr aus dem Blut aufnehmen, um sich mit Energie zu versorgen. Der Blutzuckerspiegel steigt immer weiter, da Insulin die einzige Möglichkeit unseres Körpers darstellt, den Blutzuckerspiegel wieder zu senken.

Der Körper beginnt nun selbst Glukose zu produzieren (Glukoneogenese), doch ohne Insulin können die Körperzellen auch die selbst produzierte Glukose nicht aufnehmen. Der Blutzuckerspiegel steigt weiter. Nun versucht der Körper Fett zu verbrennen, um seine Zellen mit Energie zu versorgen. Dabei entstehen Ketone als Abbauprodukte in großen Mengen.

Diese überschüssigen Ketone und auch die überschüssige Glukose versucht der Körper schnellstmöglich loszuwerden und scheidet sie mit dem Urin aus. Deshalb verliert er Flüssigkeit und Elektrolyte.

Wann tritt eine Ketoazidose auf?

Eine Ketoazidose tritt auf, wenn dem Körper kein Insulin mehr zur Verfügung steht und deshalb der Anteil an Ketonen extrem hoch ist. Dies führt zu einer Übersäuerung des Blutes und ist äußerst gefährlich, denn unter diesen Umständen können Organe wie Leber und Nieren nicht mehr normal funktionieren [1].

Das passiert vor allem bei Diabetes Typ 1 aber auch manchmal bei schlechtem Ernährungs- oder Insulinmanagement bei Diabetes Typ 2. Oft ist eine Ketoazidose auch das erste Anzeichen beider Krankheiten. Sie kann sich innerhalb von 24 Stunden entwickeln.

Neben Diabetes können auch Schilddrüsenüberproduktion, Alkoholismus, Drogenmissbrauch und andere Krankheiten zu Ketoazidose führen.

Symptome einer Ketoazidose

Die üblichen Symptome sind:

  • Atembeschwerden
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Erhöhte Urinausscheidung
  • Erhöhter Blutzuckerspiegel
  • Durst und Schwäche
  • Verlust des Bewusstseins

Eine unbehandelte Ketoazidose endet tödlich!

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Ketoazidose