Geht es um Ernährung, prallen oft viele verschiedene Ansichten aufeinander. Auffällig dabei ist die Art und Weise, wie die Evolution des Menschen in die Argumentation miteinbezogen wird. Zum Thema, ob unsere Vorfahren als Vorbild für unsere heutige Ernährung fungieren können, werden die einen sagen „Ja nur weil die sich früher die Köpfe eingeschlagen haben und Tiere zum Überleben töten mussten, hat das doch nichts mehr mit unserer aktuellen Zeit zu tun! Wir sind mittlerweile viel weiter!“. Während die anderen sagen werden „Wir können uns doch nicht von unseren mitgegebenen Anlagen und der Vergangenheit lossagen! Die müssen doch irgendeine Bedeutung haben!“. Die Geschichte des Essens wird also sehr individuell interpretiert.

Vor allem wird es spannend bei der Frage, ob wir Tiere überhaupt essen dürfen. Je weiter wir in der Geschichte des Essens zurückgehen, desto plausibler erscheint uns der Vegetarismus. Für mehrere Millionen Jahre bestand die Ernährung unserer Vorfahren nämlich fast ausschließlich aus pflanzlicher Kost. Dazu gleich mehr.

Allerdings wird es hier nicht um moralische Vorstellungen, sondern um die Geschichte der Menschheit in Verbindung mit ihrer Ernährung gehen. Was wir damals gegessen haben. Wie viel wir von etwas gegessen haben. Wie das, was wir darüber wissen, auf den Ist-Zustand bezogen werden kann. Wie sich das Verhältnis von Low-Carb / High-Carb (=geringer bzw. hoher Kohlenhydrat-Anteil in der Ernährung) über die Jahre entwickelte. Wie wir mit diesen Informationen umgehen, ist jedem selbst überlassen. Allerdings schadet es aus meiner Sicht nicht, diese zu kennen.

Die Geschichte des Essens: Zurück zum Ursprung

Unsere Aas fressenden – aber sonst fast vegetarischen Vorfahren

Angefangen hat alles vor ca. 7 Millionen Jahren in Zentralafrika. Die ersten Vorfahren des Menschen entwickelten sich. Vor ca. 4 Millionen Jahren bildete sich eine Gattung des Namens „Australopithecus“ heraus, der erste Meilenstein in der Evolution des Menschen. Diese Tiere (wer den Australopithecus mal bei Google Bilder eingibt wird mir sicherlich beipflichten, sich mit der Bezeichnung „Mensch“ noch gerne zurückzuhalten) lebten bis vor 2 Millionen Jahren in Ost-. Süd- und Zentralafrika. Deshalb werden sie auch „der südliche Affe“ genannt.

Sie waren 1,10-1,40 m groß, wogen 30-40 kg und hatten 450-550 ml Gehirnvolumen. Sie lebten vorwiegend in Wäldern, die sich in der Nähe von Flüssen befanden. Ihre Ernährung war hauptsächlich pflanzlich in Form von Blättern, Wurzeln, Früchten und Nüssen. Hartschalige Samen stellten ebenfalls kein Problem dar. Außerdem standen noch Pilze, Eier und kleine Tiere auf dem Speiseplan, z.B. Eidechsen. Gelegentlich nahmen sie auch dankend die Überreste dessen an, was Raubtiere von ihrem Beutezug übrig gelassen hatten. Das bedeutet, unsere Vorfahren aßen auch Aas. Sie selbst waren ohne Raubtier-Hilfe ziemlich erfolglos bei der Jagd. [1, 2, 3, 4, 5]

Der aufrechte Gang konnte erstmals für die Zeit vor 3 Millionen Jahren sicher nachgewiesen werden anhand des ziemlich populären Skeletts „Lucy“, die zur Gattung der Australopithecus gehörte. Durch den aufrechten Gang wurden die Hände frei. Ab da schienen unsere Vorfahren häufiger Werkzeuge zu benutzen. Ein Hinweis darauf ist z.B. die Anatomie des Daumens [3].

Wir halten in der Geschichte des Essens fest: Die Ernährung gestaltete sich überwiegend vegetarisch.

Der nächste Pflanzenfresser – größer und schwerer als der Vorgänger

Die nächste erwähnenswerte Form war der Homo rudolfensis, der vor 2,5 bis 1,8 Millionen Jahren in Ostafrika zu Hause war. In dieser Zeitspanne begann übrigens auch die Altsteinzeit (in Fachsprache: Paläolithikum). Diese begann vor zwischen 2,4 bis 2 Millionen Jahren und endete erst vor 20.000 Jahren mit der Neolithischen Revolution. Was das schon wieder ist? Ganz einfach, die Einführung der Landwirtschaft. Wird später noch relevant, also merken. [6, 7]

Der Homo rudolfensis gilt als ursprünglichste Art der Gattung Homo, zu der auch die aktuelle „Endform“ Mensch gehört. Er war größer, schwerer und reicher an Hirnmasse als der Australopithecus. In Zahlen: 1,30-1,50 m, 50-60 kg und 700-800 ml Gehirnvolumen. Das Gehirn wuchs wahrscheinlich deshalb um ein Drittel, weil der Homo rudolfensis mehr Fleisch aß als der Australopithecus. Trotzdem erfolgte seine Ernährung ebenfalls auf pflanzlicher Basis. Der Werkzeug-Gebrauch ist, wie beim Australopithecus, nicht zweifelsfrei zu bestätigen.

Der Werkzeug-Heini ist zwar kleiner, hat aber mehr Hirn

Beim Homo habilis, der dritten Art in unserer Reise durch die Zeit, konnte die Nutzung von Steinwerkzeugen erstmals eindeutig nachgewiesen werden. Zum Beispiel wurden sie benutzt, um Dinge auszugraben. Er lebte vor 2,1 bis 1,5 Millionen Jahren in Ost- und Südafrika. Er war der kleinste und leichteste der bisherigen Arten. Für die Vita: 1,00-1,20 m groß und 25-35 kg schwer. Trotzdem lag sein Hirnvolumen mit 600-700 ml nur knapp unter der Menge des Homo rudolfensis. [8]

Warum ich immer wieder auf die Gehirngröße eingehe? Natürlich ist eine kausale Schlussfolgerung von Gehirnvolumen auf Intelligenz nicht zulässig, jedoch besteht ein nicht kleinzuredender Zusammenhang zwischen diesen beiden Aspekten. Da das Gehirn mit mehr Fleisch in der Ernährung zu wachsen scheint, könnte die Ernährung ein entscheidender Faktor in der Evolution des Menschen gewesen sein [1]. Weil: Mehr Fleisch bewirkt größeres Gehirn. Größeres Gehirn bewirkt höhere Intelligenz. Höhere Intelligenz steigert die Überlebenschancen, z.B. beim Jagen. Höhere Überlebenschancen sind die Grundlage für die Weiterentwicklung einer Art.

Unterm Strich ernährte sich der Homo habilis überwiegend pflanzlich und mit geringem Fleisch-Anteil. Jedoch war der Fleisch-Anteil höher als beim Australopithecus.

Der Jäger – mehr Fleisch und noch mehr Hirn

Nun folgte die langlebigste Form in der Homo-Reihe: der Homo erectus, der aufrechte Mensch. Sein erstmaliges Vorkommen wird vor zwischen 1,9 und 1,8 Millionen Jahren zurückdatiert, sein Aussterben variiert um die Werte vor 300.000, 70.000 und 40.000 Jahren (je nach Quelle). Als erster Vorfahre des Menschen verließ er den afrikanischen Kontinent und beheimatete Ostafrika, Mitteleuropa, Ostasien und Indonesien. [9]

Manche rätseln, ob er bereits in der Lage war, Flöße zu bauen, um von Indonesien aus nach Australien überzusetzen [1]. Er benutzte komplexe Steinwerkzeuge und Waffen für die Jagd. Vor 500.000 Jahren beginnend nutzte er bewusst das Feuer für seine Zwecke. Vielleicht sogar schon früher. Er brachte 1,40-1,80 m ans Maßband und 50-70 kg auf die Waage. Sein Gehirnvolumen rangierte zwischen 800-1200 ml.

Folge davon war ein intelligenteres Jagdverhalten. Er verwendete Steine als Wurfgeschosse und Holzspeere. Mal ein Beispielszenario: Als Jagdgemeinschaft trieben sie eine Elefantenherde mit Jungtieren unter Gebrüll und Feuer-Einsatz in sumpfiges Gelände. Dort sanken die Elefanten ein. Diese wurden dann mit Speeren und Steinen beworfen, bis sie sich nicht mehr regten. [10]

Durch die neuen Jagdmethoden wuchs der Fleischanteil in der Ernährung natürlich enorm (vor allem, wenn neuerdings Elefanten auf der Speisekarte stehen). Insgesamt ernährte er sich von Früchten, Sämereien, Wurzeln und Fleisch. Der Fleischanteil betrug dabei ca. ein Drittel [11].

Was wir uns unbedingt merken sollten durch die Geschichte des Essens: Das Gehirnvolumen stieg seit der Werkzeug-Nutzung von affenähnlichen 500 ml auf menschenähnliche 1200 ml rasant an. Die wahrscheinlichste Ursache hierfür ist die viel höhere Menge an verzehrtem Fleisch. [12]

Noch ein kurzer Crash-Kurs zum Gehirnwachstum. Mehrere Quellen stimmen darin überein: Fleisch ist „Hirnnahrung“ und der Grund für das erste rapide Gehirnwachstum des Menschen [1, 13]. Außerdem findet man größere Gehirne oft in kälteren Regionen, z.B. wenn man die der Inuit mit anderen nativen Völkern vergleicht. Hierbei könnte es Ausdruck einer Kälteanpassung sein. Das Gehirn muss dabei effizienter mit Energie versorgt werden. Möglich wird dies durch protein- und fetthaltige Nahrung. Diese deckt bei den Inuit durch Fleisch und Fisch einen Großteil der Ernährung ab [14]. Die zentrale Ursache für das Hirnwachstum ist allerdings noch heute nicht eindeutig geklärt.

Der fleischfressende Muskelprotz hatte mehr Hirn als wir heute

Auf den Homo erectus folgte die letzte Gattung vor dem modernen Menschen: der Homo neanderthalensis, auch bekannt als Neandertaler. Er erschien erstmalig vor 200.000 Jahren auf der Bildfläche und starb vor 30.000 bis 27.000 Jahren aus. Er lebte als Jäger und Sammler und wohnte in West-, Mittel- und Osteuropa sowie Zentralasien. Als Siedlungsschwerpunkt kristallisierten sich dabei heraus: Frankreich, Spanien und der Kaukasus (Gebiete in Russland, Georgien, Armenien und Aserbaidschan). Er war klein und stämmig verglichen mit dem Jetztmensch: 1,55-1,70 m groß und 60-70 kg schwer. Er war der kräftigste Vorfahre und besaß 30% mehr Muskeln als ein heutiger Mensch. Sein Gehirnvolumen war mit 1200-1750 ml sogar größer als das des heutigen Menschen! [15]

Der Neandertaler jagte Groß- und Kleinsäuger wie Mammuts, Bären und Nashörner. Einmal erlegte Tiere verwertete er bis auf wenige Teile nahezu ganz, z.B. als Nahrung, Kleidung etc. Seine Ernährung war abhängig von der besiedelten Region sehr vielfältig: Beeren, Früchte, Pflanzensamen, Hülsenfrüchte, Knollen, Muscheln, Fisch, Fleisch oder Wurzeln. Also sowohl tierisch als auch pflanzlich.

Knochenanalysen brachten außerdem ans Licht, dass der Neandertaler seine Proteine hauptsächlich aus Landtieren und kaum aus Meerestieren gewann. Vor 50.000-40.000 Jahren galt er als „top-level“ Fleischfresser. Seine Ernährung bestand zum Großteil aus dem Fleisch von Landtieren.

Mit Einzug des Homo sapiens vor 40.000 Jahren in Europa gab es immer mehr Konflikte um Jagdgebiete zwischen Mensch und Neandertaler. Schließlich zog sich der Neandertaler ins heutige Spanien zurück und starb dort vor 27.000 Jahren aus. [16]

Vom Fleischfresser zum Allesfresser – der Homo sapiens

Den eben angesprochenen Homo sapiens gibt es bereits seit 200.000 Jahren. Zu dieser Gattung gehörst Du übrigens auch. Er machte sich vor 100.000 Jahren auf aus Afrika (Ägypten) nach Asien. Im Gegensatz zum Neandertaler verschmähte der Homo sapiens keine Wassertiere: 20-30% der Proteine kamen von Wassertieren. Somit aß der Homo sapiens vielfältiger und insgesamt eventuell sogar mehr Fleisch als der Neandertaler [16]. Das fand man durch Knochen eines Neandertalers von vor 50.000 Jahren heraus, die man mit den Knochen des ersten noch erhaltenen Homo sapiens „Oase 1“ von vor 42.000 bis 37.000 Jahren verglich. Obwohl das ziemlich stark darauf hindeutet, dass der Homo sapiens früher ein Fleischfresser war, sprechen doch die meisten paläo-anthropologischen Evidenzen für einen Allesfresser. Diese Ernährungsform wird übrigens auch omnivor genannt. [17]

Da Größe und Gewicht des Homo sapiens mit einem Blick in den Bekanntenkreis analysiert werden können, gibt es diesmal nur die Angaben fürs Gehirnvolumen (was sich mit nur einem Blick auch durchaus als Herausforderung erwiesen hätte). Es liegt bei 1300-1500 ml.

Uff. Nochmal zum direkten Vergleich: durchschnittliche Größe vom Neandertaler: 1500 ml. Durchschnittliche Größe des heutigen Menschen: 1400 ml. Die 100€ Preisfrage ist nun, warum dann der Neandertaler ausgestorben ist und nicht der Homo sapiens.

Das Maximum der Gehirngröße wurde vor 20.000 Jahren erreicht [12]. Der Neandertaler war dort bereits ausgestorben. Diese Angabe muss sich also auf den Homo sapiens beziehen. Moment, heißt das, wir waren damals schlauer und sind seit vor 20.000 Jahren immer dümmer geworden? An dieser Stelle lasse ich jedem die vollkommene Interpretationsfreiheit, da dieses Phänomen sicherlich nicht kausal auf irgendeinen Aspekt zurückgeführt werden kann, jedoch ist es Fakt.

Und jetzt versuchen wir uns doch mal zu erinnern, mit welchem Ereignis die Jahreszahl 20.000 noch in Verbindung stand… Richtig, mit dem Ende der Altsteinzeit und dem Beginn der Neolithischen Revolution.

Geschichte Essen

Landwirtschaft = Rückentwicklung?

Fassen wir die bisherigen Informationen über die Geschichte des Essens einmal zusammen. Die Ernährung begann mit dem Australopithecus ziemlich High-Carb. Mit zunehmender Gehirngröße, Werkzeug-Nutzung und Fleischrate entwickelte sie sich immer mehr Richtung Low-Carb. Der endgültige Switch zu Low-Carb, in der zugrundeliegenden Studie mit unter 25% Kohlenhydrat-Anteil definiert, erfolgte allerdings erst vor ca. 46.000 bis 7.000 Jahren. In dieser Zeit begann sich der Homo sapiens erstmals auch in kältere Regionen auszubreiten wie Nordrussland/Sibirien, Nordeuropa, Nordamerika und Grönland. Da die menschliche Evolution jetzt klar sein sollte, bezeichne ich den Homo sapiens nachfolgend als „Mensch“.

Um gleich voll in die Zeitspanne ab vor 20.000 Jahren einsteigen zu können, möchte ich vorerst noch eine Textstelle aus Wikipedia zitieren, die die Entwicklungen bis zu diesem Zeitpunkt optimal zusammenfasst:

„Setzt man den Beginn der Menschheitsgeschichte mit dem Auftreten des Homo sapiens in Ostafrika vor mindestens 150.000 Jahren an, so ernährte sich der rezente Mensch den größten Teil seiner Geschichte von dem Wild, das er erbeutete, Fischen, die er fing, sowie Kleingetier und wilden Pflanzen, die er sammelte. Er zog regional sein gesamtes Leben – den Wanderungen der Tierherden folgend – von einem Lagerplatz zum anderen. Gemeinschaft gab es für ihn in Form seiner Gruppe. Bei der Nahrungsbeschaffung war jedes der Mitglieder eingebunden, so dass sich kaum Spezialisierung ausbildete.“ [18]

Diese Lebensweise entspricht übrigens der Jäger-und-Sammler-Kultur, die also bis ca. vor 12.000 Jahren noch weltweit Bestand hatte. Spezialisierung konnte sich ausbilden, wenn die Kulturen weniger nomadisch lebten. Das impliziert eine Sesshaftigkeit, wie sie auch in der Landwirtschaft praktiziert wird. Spezialisierungen sind z.B. Wild-, Fisch- und Feldbeuter. Die Sesshaftigkeit impliziert eine starke Anpassung an das jeweilige Gebiet.

Die Arbeitsaufteilung war anscheinend gar nicht so, wie es der ein oder andere „dominante“ Mann heutzutage formulieren würde, der sein Frauenbild mit der Steinzeit rechtfertigt: „Der Mann – der Jäger – bringt Nahrung und Geld mit nach Hause, die Frau macht den Rest.“ Zwar jagten eher Männer große Land- und Wassertiere, allerdings jagten Frauen, Kinder und teils Jugendliche neben dem Sammeln auch kleine Tiere. Bei den Aeta auf den Philippinen jagen Frauen sogar sehr viel, auch Großwild wie z.B. Wildschweine. Dieses Beispiel ist allerdings ziemlich einzigartig. Des Weiteren wurden Witwen und bruderlose Töchter manchmal zu Jägern in der Vergangenheit. Männer sammelten auch, wenn entweder gerade eine gute Gelegenheit bestand oder das Sammeln die Nahrungsgrundlage für den Stamm war. Insgesamt gesehen waren Männer und Frauen eher gleichberechtigt. [19, 20]

Was nun ab vor 20.000 Jahren geschah, wurde leider in einem Wirrwarr von Begrifflichkeiten verschleiert, die ich Dir gerne ersparen möchte – aus Verständlichkeitsgründen. Die Zeit von vor 20.000 bis 12.000 Jahren wird jedenfalls als eine Übergangszeit vom Leben als Jäger und Sammler zum Leben als Ackerbauer und Viehzüchter angesehen.

Seinen Ursprung hatte die Neolithische Revolution, die in die Zeit des Neolithikums (=Jungsteinzeit) mündete, also vor 12.000 Jahren in Levante. Mit Levante ist nicht die Ostküste Spaniens, sondern ein Gebiet des Vorderen Orients gemeint. Dieses wird auch der „fruchtbare Halbmond“ genannt. Er umfasst Syrien, Libanon, Israel, Jordanien, palästinensische Autonomiegebiete und die türkische Provinz Hatay. Populärer ist wahrscheinlich der Begriff „Naher Osten“. Dort jedenfalls begannen die Menschen infolge des Klimawandels Wildgetreide anzubauen.

Da sich in der Weltgeschichte Kalt- und Warmzeiten ständig abwechselten, mussten sich die Menschen natürlich dementsprechend anpassen. Die letzte Kaltzeit begann vor etwa 115.000 Jahren und endete vor 11.600 Jahren. Also exakt zu der Zeit, als sich die Einführung der Landwirtschaft vollzog. Seit diesem Zeitpunkt befinden wir uns klimatechnisch in einer Warmzeit. Sprich heutzutage immer noch.

Infolge der klimatischen Veränderungen wurde es im Nahen Osten und in Mitteleuropa wärmer und feuchter. Offene Grassteppen mit ihren Rentier- und Wildpferdeherden verschwanden, Wildgetreide und andere essbare Pflanzen wurden rarer. Wälder breiteten sich aus, die andere Tiere und neue Vegetation mit sich brachten wie z.B. insbesondere Rotwild und Haselnusssträucher. Der Mensch betrachtete es nicht mehr als nötig, den Tieren auf ihrem Weg hinterher zu ziehen. Da das neue Klima es zuließ, konnten Einkorn, Emmer, Gerste und Hülsenfrüchte angebaut werden. Es wurde begonnen, Ziegen, Schafe und Rinder zu züchten. Mit anderen Worten: die Menschen wurden erstmalig in ihrer Evolutionsgeschichte sesshaft. [21]

Insgesamt betrachtet basierte die Landbewirtschaftung vorwiegend auf Weizen und Gerste. Obstbäume kultivierte man erstmalig vor 9.000 Jahren. Darauf folgten Gemüse und andere Feldfrüchte. Reis begann man vor 7.000 Jahren in – wer hätte es gedacht – Asien anzubauen. [22]

Effekte der Landwirtschaft

In der Geschichte des Essens wurde Nahrung planbarer durch die Effekte der Landwirtschaft. Dadurch konnte Nahrung auf Masse produziert werden. Gleichzeitig wurde sie natürlich viel einseitiger. Von Levante aus verbreitete sich die Landwirtschaft nach und nach, bis sie schließlich vor ca. 7.500 Jahren in Mitteleuropa ankam. Diese Zeit ist der offizielle europäische Beginn der Neolithischen Revolution bzw. des Neolithikums, das auch Jungsteinzeit genannt wird. Nur zur Erinnerung: Paläolithikum bzw. Altsteinzeit war von vor 2 Millionen bis 20.000 Jahren.

Im Zuge der Landwirtschaft begann der Mensch vor 10.000 Jahren seine Umwelt radikal umzuformen. Gleichzeitig begann auch das Gehirnvolumen abzunehmen. Es schrumpfte bis zum heutigen Tag um ganze 150 ml: die Größe eines Tennisballs. Folglich lag das Maximum vor 20.000 Jahren bei 1550 ml. Ernährungstechnisch entwickelten wir uns wieder in Richtung Australopithecus und seiner High-Carb-Devise. Das ging von Getreide wie Weizen, Reis und Mais über Kartoffeln, was sich später noch mit Brot, Nudeln und Tortillas weiterentwickelte. Durch Korn/Getreide und leicht verdauliche Stärke stellten wir unsere Ernährung von kohlenhydratarm auf kohlenhydratreich um. [6, 12]

Über die letzten Jahrhunderte wurden die Kohlenhydrate immer stärker prozessiert. Mittlerweile kann Zucker praktisch sogar per Teelöffel konsumiert werden. Vergleicht man den Fruchtzucker-Konsum von Mitte des 18. Jahrhunderts mit heute, so ist er dramatisch gestiegen. Während er damals noch 4,5-9 kg jährlich pro Kopf betrug, sind wir heutzutage bei 68 kg angekommen.

Wir essen zu viele prozessierte Kohlenhydrate, weil die Appetit-Kontrolle durch die Dichte der Kohlenhydrate ausgetrickst wird. Stellen wir uns folgendes Szenario vor: an sich wird es für niemanden ein Problem darstellen, 5 Teelöffel reinen Zucker zu konsumieren. Reiner Zucker entspricht übrigens der Prozessierung. Würde man nun allerdings anstreben, dieselbe Menge Zucker in Form von Äpfeln zu sich zu nehmen, hätte man wahrscheinlich nach dem dritten Apfel keinen Hunger mehr.

Ein weiteres Problem der prozessierten Kohlenhydrate ist deren schnellere körperliche Verarbeitung. Darum bekommt man viel schneller wieder Hunger auf Zucker und hat diesen Sucht-Effekt [22]. Unprozessierte Zucker dagegen werden sanft und langsam verarbeitet und halten viel länger im Magen vor. Um ein paar Beispiele für prozessierte Zucker zu nennen: weißer Reis (vs. unprozessierten braunen Reis), Weizenmehl (vs. Vollkornmehl), gezuckerte Getränke und Süßigkeiten. [6]

Beide Entwicklungen, sowohl die Einführung der Landwirtschaft als auch die fortschreitende Prozessierung von Kohlenhydraten, werden als die einschneidenden Ereignisse in der Geschichte des Essens angesehen. Jared Diamond geht sogar soweit, die Landwirtschaft als

„größten Fehler in der Geschichte der menschlichen Rasse“

zu betiteln [6]. Diese Aussage unterstützen Funde, die den Übergang vom Jäger-Sammler-Leben zur Landwirtschaft dokumentierten. Sie zeigten, dass es um die Jäger-Sammler-Populationen sowohl bezüglich Ernährung als auch in Bezug auf die Gesundheit besser stand. Paläopathologische und vergleichende Studien z.B. zeigen eine schlechtere Gesundheit von Bevölkerungen, die den Getreideanbau übernahmen. Erst kürzlich kehrte sie wieder auf das Niveau vor Einführung der Landwirtschaft zurück. Die erste Ursache dafür: sich ausbreitende Infektionen durch die hohe Bevölkerungsdichte. Stadtleben gab es davor nämlich nicht. Die zweite für uns viel relevantere ist die verminderte Nahrungsqualität. Diese war eine Begleiterscheinung des intensiven Getreideanbaus.

Nachdenklich machen mich einige noch heute lebenden Jäger & Sammler-Stämme, die sich der Existenz und den Methoden der Landwirtschaft durchaus bewusst sind, sie aber trotzdem nicht übernehmen. Recht geben ihnen z.B. Geisteskrankheiten. Und nein, damit sind keine zustimmenden Gedanken in den exotischsten Sprachen gemeint. Geisteskrankheiten treten nämlich erst seit Einführung der Landwirtschaft verstärkt auf. Setzt man Schizophrene auf eine Diät ohne Getreide und Milch, verringern sich ihre Symptome. Dies liegt an opiatähnlichen Substanzen, die sich in Getreide und Milch befinden. Auch in Gebieten des Pazifiks tauchte Schizophrenie erst auf, seitdem Weizen, Gerstenbier und Reis konsumiert wurden.

Opiatähnliche Stoffe findet man in folgenden Nahrungsmitteln: Weizen, Mais, Gerste, Kuh- und Muttermilch, Hafer, Roggen und Soja. Sie haben eine belohnende Wirkung auf unser Gehirn. Somit besteht Suchtgefahr. In einigen Studien konnte diese sogar nachgewiesen werden, was sich in starkem Verlangen, Sucht und Entzugserscheinungen auswirkte [23, 24]. Sie sind vergleichbar mit Drogenabhängigkeit. Diese Zustände verwechseln wir dann meist mit Hunger. Jeder von euch hatte bestimmt schonmal so ein Zittern und musste dann etwas essen.

Komisch ist nur, dass bei Hunger eigentlich der Magen knurren sollte, und nicht der Körper zittern. Ein Indiz für die belohnende Wirkung: Schon die Hälfte der Menge an Getreide und Milch, die täglich von uns verzehrt wird, verursachte bei klinisch Depressiven Stimmungsschwankungen [25].

Doch Moment. In der Liste war auch Muttermilch. „Und die wird ja wohl nicht schädlich sein!“, werden einige berechtigterweise sagen. Für Säuglinge ist sie das auch nicht. Erwachsene jedoch trinken natürlicherweise keine Milch. Somit dürfte also auch die natürliche Funktion der Milch ausbleiben, die bei Säuglingen noch wirkt. Mal einfach gefragt: Warum sind gerade die Zuckerkrankheit Diabetes und die Laktoseintoleranz so populär? Richtig, aufgrund ihrer hohen Verbreitung. Weltweit sind 5,8 % an Diabetes (Stand 2014) und 75 % an der Milch-Unverträglichkeit erkrankt [26, 27]. In Mittel- und Nordeuropa lassen sich mit 2-5 % die niedrigsten Diabetesraten finden, im Nahen Osten mit bis zu 17 % die höchsten. Interessanterweise sind dort die Diabetesraten am höchsten, wo sich die Landwirtschaft ursprünglich entwickelte.

Aus meiner Sicht könnten die beiden Krankheiten ein Hinweis auf Abnormalität sein. Sprich: für viele Kohlenhydrate und Milch sind unsere Gene nicht gut angepasst. Darum treten Krankheiten in diesem hohen Zahlenbereich auf. Außerdem fallen mir keine populären Krankheiten ein, die auf Proteine oder Fett zurückzuführen sind. [22]

Was ist biologische Normalität in der Geschichte des Essens?

Verfechter traditioneller Ernährungsformen begründen ihre Art zu essen oft durch den Gedanken an die biologische Normalität. Zum Beispiel bei der Paläo-Diät, auch genannt Steinzeit-Diät. Damit meinen sie unsere genetischen Startbedingungen, bzw. wie unser Körper optimalerweise versorgt werden sollte. Infrage kommen deshalb Produkte, die früher auch schon vorhanden und essbar waren. Inwiefern Mutter Natur im Sinn hatte, dass wir diese Dinge zu anderen Sachen weiterverarbeiten, sei mal dahingestellt. Jedenfalls sollte das Nahrungsangebot der Steinzeit Grundlage für die „biologische Normalität“ sein. [6]

Kontrovers wird es allerdings, wenn es um Low-Carb vs. High-Carb in Verbindung mit dem zeitlichen Rahmen geht. Wie vorhin vorgestellt, ernährten sich die menschlichen Vorfahren für 5 Millionen Jahre hauptsächlich pflanzlich. Vor 2 Millionen Jahren begannen die Menschen mehr Tiere zu jagen. Damals hinterließen unsere Vorfahren am Ufer des Victoriasees in Westkenia Tausende von Steinwerkzeugen und zahlreiche Tierknochen von Antilopen. Diese wiesen kaum Raubtierspuren auf, weshalb es wahrscheinlich ist, dass sich unsere Vorfahren dort ihre eigene Beute zerlegten (statt wie vorher die Aasreste von anderen Raubtieren zu futtern). Als handfester Beweis gelten in Deutschland (im Harz) ausgegrabene hölzerne Wurfspeere zur Pferdejagd, die ca. 300.000 Jahre alt sein müssen. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass in Afrika bereits früher gejagt wurde [28].

Verwenden wir doch rein hypothetisch aus Toleranzgründen die goldene Mitte zwischen beiden Funden. Dann hätten wir vor 1,15 Millionen Jahren angefangen, Tiere zu jagen. Nun stehen sich also 6 Millionen Jahre vegetarische und 1 Million Jahre omnivore Ernährung gegenüber. Wovon mindestens die letzten 100.000 – 200.000 Jahre mehr Tiere als Pflanzen gegessen wurden. Zumindest bis zum Zeitpunkt vor 12.000 Jahren, als sich das Blatt wieder wendete. Rein zahlenmäßig ist der Anteil pflanzlicher Nahrung dem tierischen natürlich weit überlegen. Allerdings gilt der Fleischkonsum als „Motor der Evolution“, der für die Gehirnentwicklung und Durchsetzungsstärke der Gattung Homo gegenüber anderen Arten verantwortlich ist.

Warum? Weil das menschliche Gehirn einen hohen Protein-Bedarf hat. Die Gehirnmasse wächst v.a. durch Proteine und flüchtige Fettsäuren. Flüchtige Fettsäuren sind kurzkettige Fettsäuren, die für die Energieversorgung zuständig sind [29]. Sie sind z.B. in Butter enthalten. Ein Indiz dafür sind manche Veganer, die keine Kinder bekommen können. Der Proteinanteil aus den Pflanzen reicht dann nicht mehr aus, um einen Überschuss für das Kind zu erzeugen. Mit regelmäßigem Fisch essen wäre man auf der sicheren Seite. [30]

Weiterführend war unser Verdauungsapparat früher auf pflanzliche Nahrung eingestellt. Mit dem Homo erectus stieg der Fleischkonsum in der Geschichte des Essens rapide an. Aus dem Fleisch gewann er viel mehr Proteine und Fette als aus Pflanzen. Somit entstand im Körper ein Energie-Überschuss, von dem letztendlich das Gehirn profitierte. [31]

Nun kommt folgende Frage auf: Konnte die Zeitspanne des verstärkten Fleischessens ausreichen, um für „neue“ genetische Startbedingungen zu sorgen? Ironischerweise führt uns ein großer Kritikpunkt an der Paläo-Ernährung in Richtung Antwort. Paläo-Vertreter sind nämlich der Ansicht, dass sich das menschliche Erbgut seit der Steinzeit nicht verändert hat. Allerdings konnten Wissenschaftler seit Einführung der Landwirtschaft vor ca. 10.000 Jahren insgesamt 700 genetische Veränderungen feststellen [2]. Das würde eine ziemlich zeitnahe Veränderbarkeit der „genetischen Startbedingungen“ implizieren.

Eaton & Konner jedenfalls untersuchten Jäger und Sammler-Populationen, die bis ins 20. Jahrhundert hinein überlebten und immer noch die Jäger und Sammler-Ernährungsweise betrieben [6]. Das Ziel der Studie lautete wie folgt: Für wie viel Prozent Fett sind wir genetisch angepasst? Sie fanden heraus, dass wir für 20-25% Fett genetisch angepasst sind, wovon das meiste ungesättigt sein sollte. Ungesättigt entspricht in diesem Falle pflanzlich.

Doch aufgepasst, liebe Freunde der vegetarischen Kost, genug der Freudensprünge: Eaton selbst bemerkte einen Fehler in seiner Methodik, den er im Jahre 2000 mit Speth & Cordain im Schlepptau korrigierte [32]. Berücksichtigt wurde nicht der Fakt, dass Jäger und Sammler den ganzen Körper eines Tieres essen, also nicht nur das Muskelfleisch. Für die fetthaltigsten Teile der Tiere besteht sogar eine Präferenz. Eingeschlossen auch Organe, Zunge und (Knochen-)Mark.

Die überarbeiteten Ergebnisse lieferten einen extrem hohen Protein-Anteil in der paläolithischen Ernährungsform, wenig Kohlenhydrate im Vergleich zu westlichen Standards und einen vergleichbaren bis höheren Fett-Anteil. In Zahlen: durchschnittlich 26 % Proteine, 31 % Kohlenhydrate und 43 % Fett. Zur Erinnerung: Mit dem Paläolithikum ist die Altsteinzeit gemeint, sprich die Zeitspanne von vor 2 Millionen bis 20.000 Jahren.

Stellt man diesen Ergebnissen die heutige amerikanische Ernährung gegenüber, hätte sie praktisch nichts zum Energie-Haushalt in der Jäger und Sammler-Ernährung beigetragen. Sie besteht nämlich zu über 60 % aus Getreidekörnern, Milchprodukten, Getränken, pflanzlichen Ölen & Dressings, Zucker und Süßigkeiten. Die Jäger und Sammler-Ernährung dagegen weist im Mittel ein Pflanze-zu-Tier-Verhältnis von 33:67 auf [33]. Da die amerikanische Gesundheitsorganisation in der Vergangenheit öfter eine Low-Fat Ernährung empfahl und als „biologische Normalität“ propagierte, müsste Low-Fat in der tatsächlichen biologischen Normalität eher als abnormal angesehen werden. Bis 1985 beispielsweise wurde von Rose der Standpunkt vertreten, Low-Fat wäre biologische Normalität. Nur um einen zeitlichen Rahmen zu geben, nichts persönlich gegen Rose.

Wenn High-Carb zur biologischen REALITÄT wird…

Für diesen Abschnitt möchte ich gerne ein Fallbeispiel vorstellen. In diesem wird es um die Pima gehen, einem amerikanischen Indianerstamm im Südwesten Arizonas. Dieser ist übrigens nur einer von vielen Stämmen der Pima. Sie haben seit mehreren Jahrzehnten in den USA mit die höchsten Diabetes- und Fettleibigkeitsraten.

Damals war das allerdings noch anders. Für 2.000 Jahre lebten die Pima sowohl als Jäger und Sammler als auch als Landwirte. Sie lebten (und leben immer noch) nahe des Gila Rivers, wo es reichlich Wild, Fisch und Muscheln gab. 1787 noch bauten sie Getreide und Bohnen an. In den folgenden Jahrzehnten kamen Vieh, Geflügel, Weizen, Melonen und Feigen hinzu. 1846 wurden sie als „lebhaft“ und „bei guter Gesundheit“ beschrieben [6]. Außerdem hätten sie einen sehr großen Reichtum an vielfältigem Essen gehabt, den sie auch hegten und pflegten.

1849 kamen immer mehr Reisende durch die Pima-Reservate und verließen sich auf das Essen und die Vorräte der Pima. Grund war der Goldrausch in Kalifornien zwischen 1849 und 1854. Um das zu kompensieren, kauften die Pima Zucker, Kaffee und Konserven. Nachdem der Goldrausch abgeklungen war und die Lage sich wieder etwas normalisierte, kam in den späten 1860ern ein weitaus größerer Schicksalsschlag: Anglo-Amerikaner und Mexikaner siedelten ins Gebiet der Pima und senkten viele Nahrungsquellen auf ein Minimum. Diese Entwicklung nahm bis Mitte der 1890er seinen Lauf, als das Wild nahezu ausgerottet war. Außerdem beanspruchten die Siedler das Wasser des Gila River, das bis dato für Fischerei und Bewässerung der Felder diente.

Nun waren die Pima von staatlichen Nahrungs-Rationen abhängig. Dies war für viele Indianerstämme zu der Zeit üblich. Sie mussten Verträge mit dem US-Staat zu ihrem Nachteil abschließen, um überhaupt überleben zu dürfen. Eine Selbstversorgungswirtschaft war für viele daher nicht mehr möglich.

Ein komisches Phänomen war Anfang des 20. Jahrhunderts, dass die Pima trotz der Armut extrem dick waren. Aleš Hrdlička z.B. besuchte 1902 und 1905 die Pima-Reservate. Er sagte sinngemäß, dass es zwar in jedem Stamm etwas stärker Wohlgenährte gibt, allerdings sind die richtig übergewichtigen Leute nur auf Pima-Reservaten zu finden [6]. Als erste Ursache kam die körperliche Aktivität infrage. Durch die Armut waren viele Pima arbeitslos und somit körperlich inaktiv. Allerdings führen die Pueblo, auch ein indianisches Volk Nordamerikas, seit langen Zeiten eine sehr inaktive Lebensweise und werden trotzdem nicht fettleibig. Hinzu kommt, dass die Pima-Frauen viel häufiger fettleibig sind als die Männer, obwohl sie körperlich schwerer arbeiten. An der Bewegung kann es also nicht liegen.

Dann schaute man sich einmal das Essen an, das die Pima vom Staat erhielten und worauf sie angewiesen waren. Zucker und Mehl. Es wird geschätzt, dass die Ernährung der Pima somit zu 50 % aus Zucker und Mehl bestand.

In den frühen 1950ern herrschte wieder starke Armut auf den Pima-Reservaten, trotzdem bestand weiterhin das Problem der Fettleibigkeit. Mitte der 1950er sah die Ernährung wie folgt aus: zum Großteil bestand sie aus Bohnen, Tortillas, Chilischoten und Kaffee. Gelegentlich gab es Haferflocken und Eier. Fleisch und Gemüse aßen sie nur 1-2 Mal die Woche. Außerdem tranken sie viele Softdrinks zwischen den Mahlzeiten. 24 % der Kalorien bestanden aus Fett, selbst für heutige Standards ist das wenig. Also ziemlich High-Carb. Zu dieser Zeit waren über 50 % der Kinder an ihrem 11. Geburtstag fettleibig (da sollte man den Geburtstagskuchen vielleicht lieber weglassen). In den späten 1950ern verteilte die Regierung dann wieder prozessiertes Mehl, Zucker und Dosenfrüchte an die Pima-Reservate. Die Diabetesrate für den Typ II stieg an, bis 1973 die Hälfte aller Erwachsenen daran erkrankt war.

Warum es gerade die Pima so stark erwischt hat, ist noch nicht zweifelsfrei geklärt. Man erklärt es sich dadurch, dass die Kombination aus genetischer Angepasstheit an die Wüste, körperlicher Inaktivität und High-Fat + High-Carb-Ernährung zu dieser besonders ausgeprägten Form von Fettleibigkeit und Diabetes Typ II geführt haben muss. [34]

Doch nicht nur bei den Pima tritt dieses Phänomen auf. Generell haben sehr viele arme Bevölkerungsgruppen mit Fettleibigkeit zu tun, was per Augenschein eigentlich keinen Sinn ergibt. Gemeinsam haben die meisten, dass sie vom Staat mit Essen versorgt werden, und dieses Essen meist Low-Fat und High-Carb ist. In Trinidad zum Beispiel erhalten die Menschen ebenfalls staatliche Rationen. Deren Ernährung besteht zu 21 % aus Fett und zu 65 % aus Kohlenhydraten. Obwohl sie mit insgesamt knapp 2.000 sehr wenige Kalorien pro Tag zu sich nehmen, sind ein Drittel der Frauen über 25 Jahren fettleibig.

Um das Thema mit einem letzten Beispiel abzuschließen: Barbara Hansen fütterte Rhesus-Affen so, wie es von der amerikanischen Herz-Organisation einst empfohlen wurde. Diese Empfehlung sah vor, viele Ballaststoffe und Kohlenhydrate, wenig Fett und kein Cholesterol zu sich zu nehmen. In der Folge wurden die Affen fett und leicht diabetisch.

Sind Keto und Low-Carb evolutionär gesehen für den Menschen geeignet?

Nun gehen wir zum letzten und entscheidenden Abschnitt in der Geschichte des Essens über: Inwiefern ketogene- und Low-Carb-Ernährung evolutionär gesehen für den Menschen geeignet sind.

Bevor wir damit einsteigen, möchte ich kurz die Methoden erwähnt haben, mit denen man zu diesen Erkenntnissen gelangt ist. Fakt ist nämlich, dass eine teils 2 Millionen Jahre zurückliegende Ernährungsweise nicht 1 zu 1 rekonstruiert werden kann. Evidenzen sammelt man jedoch durch folgende Strategien: Untersuchung von Skelett-Überresten, Zahngröße & Zahngestalt, Gestalt und Form des Kiefers, Steinwerkzeuge und konsumierte Knochen von Fisch und anderen Tieren. Weitere Informationsquellen sind Knochenanalysen, die Deutung von Höhlenmalereien und Fossilien (z.B. Kotsteine, also fossile Exkremente). [35]

Für den folgenden Abschnitt wurden diese Methoden verwendet:

  • Ernährungsuntersuchung von Jägern und Sammlern der letzten paar hundert Jahre
  • Knochen von Neandertalern und frühneuzeitlichen Europäern (14./15. Jhd. bis 18./19. Jhd.)
  • welche Werkzeuge vorhanden waren
  • wie Werkzeuge benutzt wurden,
  • Fossilien (z.B. Kotsteine)

Einleitend möchte ich einen Bezug zu meiner Ausgangsfrage herstellen. Es ging darum, seine eigene Ernährungsweise bzw. seinen Standpunkt zum Thema Ernährung zu begründen. „Ich esse das bzw. ich esse das nicht, weil es früher auch schon so gemacht wurde.“. „Weil es irgendjemand auch schonmal so getan hat“ sollte nämlich nie der Grund sein, etwas zu tun.

Vielmehr geht es hier um die Frage, inwiefern wir für ein bestimmtes Essen angepasst sind. Nicht um die Frage, ob wir es früher auch schon so gemacht haben. Wenn wir nämlich bereits in 10.000 Jahren 700 genetische Veränderungen entwickeln, kommt es nicht mehr darauf an, was wir vor 2 Millionen Jahren gegessen haben.

Darum liegt der nachfolgende Fokus auf der Frage, was die heutigen Menschen essen. Dabei wichtig: diese sollten keinerlei Entwicklungen mitgemacht haben, die zur grundlegenden Ernährungsumstellung führten. Natürlich müsste man dazu noch die genetische Übereinstimmung zwischen traditionell und modern lebendem Mensch untersuchen, um die Erkenntnisse auf den Internetkonsumenten beziehen zu können. Allerdings kann ich dieses Fass jetzt leider nicht mehr aufmachen.

In der folgenden Studie wurde das Ernährungsverhalten von 229 Jäger und Sammler-Populationen der letzten paar hundert Jahre untersucht. Das wichtigste Ergebnis war folgendes: Die Low-Carb-Ernährung war am verbreitetsten und die ketogene Ernährung war weniger verbreitet, jedoch nicht ungewöhnlich. Der Mensch musste früher öfters auch längere Zeit ohne Nahrung auskommen [6]. Deshalb war er teilweise in Ketose. Dafür spricht auch, dass er bis zu 40 Tage ohne Nahrung überleben kann [36].

Interessant ist, dass es durchaus auch Populationen gibt, die High-Carb unterwegs sind. Zum Beispiel die Kitava aus Papua-Neuguinea beziehen 65-70 % ihrer Kalorien aus stärkehaltigen Knollen und Früchten. Somit bleiben nur 21 % Fett-Anteil, wovon 17 % gesättigt sind. Der Protein-Anteil beläuft sich lediglich nur auf 10 %. Obwohl sie als Landwirte leben, erfreuen sie sich bester Gesundheit und sind nicht fettleibig. Allerdings nehmen sie auch keine prozessierten Kohlenhydrate zu sich. [37, 38]

Insgesamt wurde jedoch festgestellt, dass die Ernährung über alle 229 Populationen hinweg Lower-Carb und Higher-Fat war. 32,8 % der Gruppen aßen 16-22 % Kohlenhydrate, was den höchsten Wert der Gruppenübereinstimmung darstellte. Der nächstgrößere Wert mit 27,9 % der Gruppen stand für 29-34 % konsumierte Kohlenhydrate. Mittelt man über alle 229 Gruppen hinweg, erhält man einen Kohlenhydrat-Anteil von 22 % in der Ernährung. Nur zum Vergleich: 2011 empfohlen 6 Ernährungs-/Gesundheitsorganisationen im Mittel einen Kohlenhydrat-Anteil von 53%. Darunter waren WHO & FAO mit 55-75 % und D-A-CH – eine Ernährungsgesellschaft bestehend aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – mit 50 %. Dieser Wert würde High-Carb entsprechen (<10 % = Low-Carb-ketogen, 10-25 % = Low-Carb, 26-45 % = Moderate-Carb, >45 % = High-Carb). [33]

Weiterführend wurde herausgefunden, dass der Kohlenhydrat-Konsum eine starke lokale Abhängigkeit besitzt: 11° – 40° nördlich und südlich vom Äquator essen die Menschen 30-35 % Kohlenhydrate. In diesem Gebiet befinden sich Südamerika, Afrika, Südeuropa, Südasien und Australien. 41° – 60° nördlich und südlich vom Äquator dagegen werden nur noch 9-20 % Kohlenhydrate verdrückt. Dazu zählen der unterste Zipfel Südamerikas (Chile), die Antarktis, Nordamerika, Kanada, Neuseeland, Grönland, Mittel- und Nordeuropa, und Mittel- und Nordasien.

Des Weiteren wurde herausgefunden, dass fast 9 von 10 Jäger und Sammler-Populationen weniger als ein Drittel ihrer Kalorien aus Kohlenhydraten beziehen. Andersherum ausgedrückt essen fast 85% der Gruppen unter 35 % Kohlenhydrate.

Da in dieser Studie ebenfalls das Verhältnis von Pflanze-zu-Tier in der Ernährung untersucht wurde, spiegeln diese Ergebnisse auch die stark Tier-basierte Ernährungsweise wider. Zur Erinnerung: das Pflanze-zu-Tier-Verhältnis betrug im Mittel 33:67. Schaut man sich das Verhältnis genauer an, wird der höchste Pflanzen-Anteil mit bis zu 55 % in den Regionen „tropisch“, „Gras“, „Wald“ und „Busch“ gegessen. Diese Kategorien assoziiere ich eher mit hohen Temperaturen als die restlichen. Der höchste Tier-Anteil mit bis zu 94 % ist in nördlichen Regionen mit „Tundra“ und „Nadelwald“. Sogar der tropische Regenwald steht mit bis zu 74 % entgegen meiner Erwartung gar nicht so schlecht da. Trotzdem fallen die Kategorien für hohen tierischen Anteil stärker in die kälteren Temperaturen. [33]

Essen Geschichte

Wie sieht es in Deutschland aus?

Aus den Ergebnissen zum Thema Pflanze-zu-Tier-Verhältnis und Kohlenhydrat-Anteil habe ich mir mal die 2 Kategorien herausgesucht, die am ehesten auf Deutschland zutreffen würden. Um sie beim Namen zu nennen: „Temperate forest, mostly mountainous“ und „Temperate grassland“. Dabei kam ein Verhältnis von 40:60 bzw. 30:70 pro Tier heraus und ein Kohlenhydrat-Anteil von 25,5 % bzw. 19 %.

Aus der Knochenanalyse-Studie von vorhin kann ebenfalls eine Aussage über die evolutionäre Angepasstheit für Low-Carb bzw. Keto getroffen werden. Die Ergebnisse stützen nämlich die These, dass im Laufe der Evolution viel Low-Carb und manchmal auch ketogen gegessen wurde. Durch die saisonale Abhängigkeit von Essen gab es immer Zeiten, in denen mal higher-carb oder komplett ketogen gegessen wurde. Im Winter ging es eher Richtung Keto und in den fruchtbaren Zeiten Richtung High-Carb. Beides lag an der Verfügbarkeit des Sammel-Guts. Somit ist diese Studie eine Evidenz dafür, dass die ketogene Ernährung in der Geschichte des Essens und jetzt keine „extreme“ Ernährung für den Menschen dargestellt hat.

Die starke lokale Abhängigkeit von Ernährungsformen wird nochmals deutlich, wenn man die stark verschieden lebenden Jäger und Sammler-Populationen einmal gegenüberstellt. So geht es z.B. von überwiegend vegetarischer Kost bei afrikanischen Gwi und !Kung über fast ausschließlich Fleisch und Fisch bei Eskimos in Grönland. Bei Massai und Turkana beispielsweise ist Milch das Hauptnahrungsmittel. Lechler zieht außerdem das Fazit, dass nicht festgestellt werden kann, ob der moderne Mensch nun genetisch an die Ernährungsweise des frühen Homo sapiens, Homo erectus, Homo habilis, Australopithecus oder anderer Primaten angepasst ist. Somit erscheint eine universell anwendbare Ernährungsform ziemlich utopisch. Eher sollte man sich an seine Region bzw. die der Vorfahren orientieren, wenn es darum geht, die optimale Ernährung für sich zu entdecken. [2]

Und wie soll ich mich jetzt nun ernähren?

Nun ist es an der Zeit, mein eigenes Fazit zu ziehen. Verschiedene Studien belegen, dass die ketogene Ernährung seit der erhöhten Verfügbarkeit von tierischem Fleisch nicht ungewöhnlich war in der Geschichte des Essens. Untersucht man die heutigen Jäger und Sammler-Populationen, könnte die Low-Carb-Ernährung als „biologische Normalität“ angesehen werden. Allerdings impliziert das keine optimale Ernährungsweise! Der Kohlenhydrat-Anteil scheint in den warmen Gebieten der Erde höher zu sein als in den kalten. Von daher sollten Menschen aus diesen Regionen besser für einen erhöhten Kohlenhydrat-Konsum angepasst sein. Für Deutschland könnte daraus geschlussfolgert werden, dass mitteleuropäische Vorfahren für einen Kohlenhydrat-Anteil zwischen 9-20 % angepasst sind. Dies leite ich aus den 41°-60° nördlich vom Äquator ab. Deutschland liegt nämlich 47,4°-55,0° nördlich vom Äquator.

Der Homo sapiens kam erst vor 40.000 Jahren in Europa an. Da die Neolithische Revolution in Mitteleuropa erst vor 7.500 Jahren einsetzte, war der mitteleuropäische Homo sapiens für ca. 32.500 Jahre lang eher Fleischfresser als omnivor. Somit also Low-Carb. Als nächste große Veränderung gilt die Industrielle Revolution Mitte des 18. Jahrhunderts, weshalb der Mitteleuropäer für 7.250 Jahre die landwirtschaftliche, einseitigere eher High-Carb-Ernährung genoss. Die restlichen 250 Jahre folgte eine immer stärker werdende High-Carb-Ernährung. Die prozessierten Kohlenhydrate nahmen natürlich erst in den letzten Jahrzehnten rapide zu.

Es stehen sich also 1.300 Low-Carb-Generationen, 290 Higher-Carb-Generationen und 10 High-Carb-Generationen gegenüber. Interpretation dieser Information ist hier wieder vollkommen frei. Aus meiner Sicht sind jedoch die Studien der heutigen Jäger und Sammler-Populationen am aussagekräftigsten. Nach diesen Ergebnissen sollte sich der Mitteleuropäer wahrscheinlich Low-Carb und mit mehr Tier- als Pflanzenkost ernähren, weil er für diesen am besten angepasst sein sollte.

Nochmal etwas zu unserem Denkapparat…

Was im Zuge der Abnahme der Gehirngröße noch unbedingt hinzugefügt werden muss: Diese könnte sich auch durch den Wechsel von Kalt- zu Warmzeit erklären. Manche Forscher glauben nämlich, dass das größere Hirnvolumen eine Folge der Kälteanpassung war. Eskimos beispielsweise haben ein größeres Schädelvolumen als andere rezente Menschen. Die Neandertaler lebten auch vorwiegend in kalten Regionen. Da vor 12.000 Jahren die aktuelle Warmzeit einsetzte, könnte sich diese Anpassung deshalb wieder rückentwickelt haben. [14]

Alles in allem sollten für die „optimale“ Ernährung die direkten Vorfahren, die Region und die Jahreszeit berücksichtigt werden. Neben einer großen Vielfalt an Nahrungsmitteln ist es nämlich wichtig zu berücksichtigen, wann welche Nahrungsmittel in natura eigentlich vorhanden wären. Die rezenten Menschen variierten auch abhängig von der Jahreszeit mal mehr Richtung ketogen und andererseits auch mal wieder Richtung High-Carb, je nach Nahrungsangebot. Demzufolge müssen im Körper Stoffwechsel-Vorgänge programmiert sein, die daran angepasst sind. Etwa vergleichbar mit den körperlichen Automatismen, die bei z.B. Winterschläfern greifen.

Hoffentlich kommt Ihr mit diesen ganzen Informationen einen Schritt näher in Richtung optimale Ernährung! In diesem Sinne: Guten Appetit!

Beziehst du die Geschichte des Essens ein in deine Essensentscheidungen?

Welche Schlüsse ziehst du aus der Geschichte des Menschen?

Wir freuen uns auf Eure Kommentare!

Geschrieben von Dennis Pritzkow

Noch mehr zum Thema Geschichte des Essens:

[1] https://www.geo.de/geolino/mensch/9293-rtkl-geschichte-die-evolution-des-menschen[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Steinzeitern%C3%A4hrung[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Australopithecus_africanus#Ern%C3%A4hrung_und_Lebensweise[4] http://www.biologie-schule.de/stammesgeschichte-mensch.php[5] http://www.biologie-schule.de/australopithecus.php[6] https://en.wikipedia.org/wiki/Good_Calories,_Bad_Calories[7] http://www.biologie-schule.de/homo-rudolfensis.php[8] http://www.biologie-schule.de/homo-habilis.php[9] http://www.biologie-schule.de/homo-erectus.php[10] https://www.evolution-mensch.de/thema/feuer/bedeutung-jagd.php[11] https://www.tagesspiegel.de/wissen/homo-erectus-der-fruehmensch-war-kein-vegetarier/13075468.html[12] https://www.honeycolony.com/article/ketone-bodies-the-dietary-evolution-to-superman/[13] https://www.evolution-mensch.de/thema/gehirn/gehirn.php[14] https://books.google.de/books?id=mPlIDwAAQBAJ&pg=PT43&lpg=PT43&dq=gehirnvolumen+eskimos&source=bl&ots=VKN41FF3nJ&sig=o9ph3XsUJClmM_FXFIKWMCl3QTE&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjU3LnT0-vZAhWS_KQKHej2AyoQ6AEIJzAA%23v=onepage&q=gehirnvolumen%20eskimos&f=false[15] http://www.biologie-schule.de/homo-neanderthalensis.php[16] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4537386/pdf/nihms688129.pdf[17] http://www.biologie-schule.de/homo-sapiens.php[18] https://de.wikipedia.org/wiki/Neolithische_Revolution[19] https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%A4ger_und_Sammler[20] https://blog.misereor.de/2016/08/26/preda-und-die-aetas-unser-kurzer-einblick-in-die-lebensweise-der-philippinischen-ureinwohner/[21] http://www.zeit.de/2015/09/neolithische-revolution-landwirtschaft-viehzucht-sesshaft[22] http://www.rohkostwiki.de/wiki/Die_Urspr%C3%BCnge_der_Landwirtschaft[23] https://www.nestlenutrition-institute.org/docs/default-source/global-dcoument-library/publications/secured/941e53b2127bde82bccfda520f0f852a.pdf?sfvrsn=0[24] http://europepmc.org/abstract/med/347991[25] http://europepmc.org/abstract/med/6125889[26] http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/diabetes-bericht-der-who-die-welt-ist-zuckerkrank-a-1085458.html[27] https://de.wikipedia.org/wiki/Laktoseintoleranz[28] http://www.spektrum.de/news/der-mensch-der-geborene-jaeger/1312935[29] https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2007/daz-7-2007/die-fettsaeuren-bestimmen-das-fett[30] http://www.deutschlandfunkkultur.de/biologe-der-mensch-braucht-fleisch.954.de.html?dram:article_id=145967[31] https://www1.wdr.de/fernsehen/quarks/eiweiss-fleisch-und-gehirn-100.html[32] https://academic.oup.com/ajcn/article/71/3/682/4729121[33] https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0271531711000911?via%3Dihub[34] https://de.wikipedia.org/wiki/Pima[35] https://ac.els-cdn.com/S2212267212007538/1-s2.0-S2212267212007538-main.pdf?_tid=f330865a-547b-4637-9933-2fb22b015d67&acdnat=1520507731_b608bcde2a07b4f2bbaf7514ca0f14cd[36] http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-77745598.html[37] https://sciencebasedmedicine.org/what-can-we-learn-from-the-kitavans/[38] http://breaknutrition.com/ketogenic-diets-in-human-evolutionary-history/