Du hast Dich vor einiger Zeit für ketogene Ernährung entschieden? Wahrscheinlich bist zufrieden mit deiner ketogenen Ernährungsumstellung. Wie neu geboren! Du fühlst dich voller Energie. Du bist ausgeglichener und Du tust Deinem Körper Gutes. Du bist zufrieden mit Deiner Ernährungsumstellung – wie erklärst Du es aber Freunden und Familien? Und besonders die Frage: wie gehst du mit negativen Reaktionen um?

Es ist uns oft gar nicht bewusst, wie viel Interesse andere Menschen an unseren Tellern haben. Du meinst, alle essen für sich selbst? Von wegen! Essen ist weitaus mehr, als nur den Hunger stillen. Viele soziale Beziehungen bauen auf Mahlzeiten auf. Freunde treffen sich zum gemeinsamen Kochen. Kollegen besprechen wichtige Dinge in der Mittagspause. Der Chef lädt für das Team-Building zum Abendessen ein. Essen wird nicht umsonst „sozialer Kleber“ genannt. Und das macht ja auch Spaß! Wir treffen uns gerne zum Kaffee und Kuchen nachmittags. Schick Essen gehen ist ein tolles Date. Und zum gemeinsamen Abendessen kommt die ganze Familie zusammen und erzählt von ihrem Tag. In all diesen Situationen wirst du ketogen essen wollen. Nur so bleibst Du in Ketose. Das ruft natürlich Neugierde und Fragen bei deinen Mitmenschen auf. Toll, Menschen sind interessiert an Deiner Ernährungsumstellung! (Wie  gehst du mit Essen in sozialen Situationen am besten um? In dem Artikel „Ketogen in allen Lebenslagen…“  haben wir ein paar Tipps für dich zusammengestellt.)

Früher oder später wirst Du sie erklären Deine Ernährungsumstellung – wie? Vielleicht wird Dir Widerstand und Unverständnis begegnen. Dein soziales Umfeld wird Dich mit Fragen konfrontieren. Wahrscheinlich werden einige Freunde oder Bekannte nicht zustimmen oder kritischen sein gegenüber Deiner Ernährungsumstellung. Wie gehst Du damit um?. Schwierige Unterhaltungen kannst Du oft nicht vermeiden. Am besten bist Du bereits darauf vorbereitet. Dieser Artikel kann dir helfen…

  •  …Deine Ziele bezüglich Gesprächen über Deine ketogene Ernährungsumstellung klar zu formulieren.
  • …Deine Gedanken zu sammeln und ausdrücken zu können.
  • …Zu kommunizieren, dass Du Dir Deiner selbst und Deiner Entscheidung ketogen zu essen sicher bist.
  • …In der Lage zu sein, Deine Perspektive zu ketogener Ernährung zu vertreten.
  • …Selbstbewusst in Gespräche zu gehen über Deine Ernährungsumstellung. (Wie Du allgemein Dein Selbstwertgefühl steigerst? Schau mal hier)

Ernährungsumstellung – wie, wem und wann erklärst Du sie?

Je nach Situation wird das unterschiedlich sein. Manchmal möchtest Du gerne unauffällig und ohne großes Drama Dein ketogenes Essen genießen. Manchmal legst Du Wert darauf genau zu erklären warum Du so isst.

 

Selbst kochen und einkaufen

Gar kein Problem! Du bei Dein eigener Chef. Du kaufst Deine Lebensmittel ein – ketogen. Du kochst Dir lecker Essen – ketogen! Hier hast Du frei Entscheidungskraft. Niemand wird nachfragen. Niemand wird Dir in dein Esseverhalten reinreden. Vielleicht schaut dich der Einkaufende in der Supermarktschlange komisch an. Oder Du musst den Metzger danach fragen, wie viele Kohlenhydrate in der Wurst sind. Ansonsten ist Einkaufen relativ unproblematisch.
Genieß Diese Freiheit und experimentiere mit Lebensmitteln und Rezepten. Probiere Neues aus.

Da Du selbst viel ketogen einkaufst, kochst und Rezepte ausprobierst kennst Du Dich gut mit ketogenen Lebensmitteln aus. Das ist eine tolle Basis für alle Gespräche über Deine Ernährungsumstellung.  So kannst Du Deinen Mitmenschen gleich zeigen und erzählen, wie einfach und lecker ketogenes Essen sein kann. Das plumpe Argument „Ohne Kohlenhydrate isst Du doch nur noch Gemüse und sonst nichts“ oder „Kannst Du überhaupt noch irgendetwas essen?“ ist so ganz schnell entkräftet. Du kannst auch Freunde einladen und für sie ketogen kochen.

Besondere Anlässe – Freunde und Bekannte einladen

Du hast Geburtstag und möchtest das feiern? Ein gemeinsames Abendessen oder Kuchen essen mit Freunden und Familie steht auf dem Programm. Aber wo? In einem Restaurant   oder doch lieber zu Hause? Als Ketarier bietet es sich für Dich an, deine Geburtstagsgäste zu Dir nach Hause einzuladen. So kannst Du unangenehmen Bestellungen und Sonderwünschen im Restaurant aus dem Weg gehen. Du hast genau im Griff was auf den Tellern landet. Du kannst ketogene Gerichte kochen. Auch der Kuchen für Nachmittags ist dank Deiner ketogenen Rezeptesammlung ohne Kohlenhydrate. Oft musst Du so das Thema „ketogene Ernährung“ gar nicht ansprechen. Du kannst Dich voll und ganz auf das soziale Miteinander konzentrieren. Wetten, dass viele Deiner Gäste es gar nicht merken, dass sie gerade ketogen essen?

Wie bestellst Du im Restaurant?

Trotzdem wirst Du das ein oder andere Mal auswärts essen. Kein Grund, der ganzen Welt Deine Ernährungsform auf die Nase binden zu müssen. Außer Du hast natürlich Lust auf diese Gespräche. Ein bisschen Vorbereitung und Diskretion bei der Bestellung macht es möglich.

  • Informiere Dich im Vorhinein über das Restaurant: Weißt Du wohin Ihr zum Essen gehen werdet? Wenn nicht, frage nach! Die Wahl des Restaurants ist für Dich als Ketarier eine sehr wichtige Information. Mach auch selbst Vorschläge. So kannst Du Restaurants auswählen, in denen Du ohne Probleme ketogen essen kannst.
  • Studiere die Speisekarte: Dank Internet findest Du von vielen Restaurants die Speisekarte auch online. So kannst Du Dich bereits vorher über Deine Auswahlmöglichkeiten informieren. Am Tisch selbst sparst Du Dir viel Rumblättern und Überlegen. Bei Fragen kannst Du auch im Restaurant anrufen. So musst Du Dir keine Sorgen machen, auf der Speisekarte nichts Passendes zu finden.
  • Wende Dich direkt an die Bedienung: Du möchtest nicht, dass alle am Tisch Deine ketogene Sonderbestellung mitbekommen? Mach beim Gang auf die Toilette einen kurzen Halt bei der Bedienung. So kannst Du bereits Bescheid sagen. Am Tisch bleiben Dir verwunderte Blicke von der Bedienung erspart. So sind auch komplizierte Umbestellungen schnell und diskret möglich.
  • Formuliere Extrawünsche aussagekräftig: Bestelle nicht mit dem Zusatz „könnte ich das auch ohne Kartoffeln haben“. Sag klar und deutlich „ich DARF keine Kohlenhydrate essen“. So wird Deine Essensrestriktion gleich akzeptiert. Keine Widerrede möglich. Du kannst auch noch den Zusatz „aus gesundheitlichen Gründen“ hinzufügen. Keiner möchte verantworten, Deiner Gesundheit durch eine falsch aufgenommene Bestellung zu schaden!
  • Habe Alternativen bereit: Gib Koch und Bedienung gleich einen Tipp, was Du stattdessen essen möchtest. Auch hier hilft ein Blick in die Speisekarte. Was gibt es sonst für Beilagen? Kannst Du zum Beispiel die Pommes durch Spinat oder Gemüse ersetzen?
    Tipp: Hier nicht nur in der Sektion „Beilagen“ nachsehen, sondern auch bei den anderen Gerichten. Wenn da steht „Schnitzel mit Pommes und Blumenkohl“ oder „Käsespätzle mit Salat“ müsste ja Blumenkohl und Salat vorrätig sein.
  • Versteif Dich nicht auf Erklärungen: bei der Bestellung kommen nervige Nachfragen von der Bedienung? Du musst ihr oder ihm nicht Deine Krankheitsgeschichte oder Beweggründe für Deine ketogene Ernährung erklären. Das geht diese Person eigentlich nichts an. Die Bedienung soll Deine Bestellung aufnehmen und an den Koch weitergeben. Kein Grund jedes Detail genau zu erklären. Antworte auch auf Fehlaussagen wie „ach, Sie sind also Diabetiker“ einfach mit Ja. So gehst Du weiteren Konfrontationen aus dem Weg.

Du bist eingeladen? Ketogen essen und soziale Events

Eingeladen zu werden ist wohl die schwierigste Situation. Wie erklärst Du Gastgeber und anderen Gästen warum Du so isst? Ist es überhaupt nötig in sozialen Events das genau zu erklären? Wie gehst Du den Erklärungen aus dem Weg? Genaueres über dieses Thema kannst Du in dem Artikel „Ketogen in jeder Lebenslage – wie Deine Umstellung der Ernährung erfolgreich wird“ nachlesen.

Ernährungsumstellung wie

Ketogene Ernährungsumstellung – wie kannst Du sie mit Freunden und Familie teilen

In den genannten Situationen (beim Einkaufen, im Restaurant, bei Einladungen und bei sozialen Events) möchtest Du breite Erklärungen über Deine Ernährungsumstellung wahrscheinlich oft vermeiden. Du bist mit Bekannten oder Fremden in Kontakt und möchtest einfach in Ruhe essen, ohne nervige Fragen und Diskussionen. Es macht aber Sinn, Deine Freunde und Familie genauer über Deine ketogene Ernährung informieren. Und das möchtest Du bestimmt auch. Warum? Das hat verschiedene Gründe:

  • Ihr teilt Euer Leben: Ketogene Ernährung nimmt einen hohen Stellenwert in Deinem Leben ein. Du beschäftigst Dich täglich damit. Freunde und Familie sollten wissen was in Deinem Kopf und Leben vorgeht. So stärkt Ihre Eure soziale Beziehung.
  • Essen ist sozialer Kleber: „Liebe geht durch den Magen“. Das ist nicht nur ein Sprichwort. Durch gemeinsames Essen stärken wir unsere Freundschaften. Menschen drücken durch ein Essensgeschenk Liebe aus. Oder kochen oder backen sogar für dich, weil sie dir so ihre Zuneigung zeigen wollen. Es wäre schade, dass durch Streitigkeiten über Ernährung kaputt zu machen.
  • Dein soziales Umfeld unterstützt Dich: aus sozialen Bindungen kannst Du Kraft ziehen. Auch bei der Umstellung auf ketogene Ernährung. Wieso das so ist? Wie Du soziale Bindungen nutzen kannst? Wie Dich Familie und Freunde unterstützen können? All das liest du hier. (link ketoseportal)
  • Enge Freunde und Familie haben Angst Fehler zu machen: Diese Menschen haben Dich gern. Sie möchten das Beste für Dich. Deshalb haben sie Angst etwas falsch zu machen. Besonders bei Einladungen haben die Gastgeber oft Schwierigkeiten mit anderen Ernährungsformen umzugehen. Schlechtes Gewissen ist vorprogrammiert. Aber nur dann, wenn deine Freunde und Familie nicht genau Bescheid wissen. Erklär ihnen deshalb offen und gerne was Du essen kannst. Gib ihnen auch Unterstützung und biete an, beim Kochen zu helfen oder selbst Essen mitzubringen.
  • Offenheit vermeidet Kritik: Du vermeidest Zweifel und kritische Blicke indem Du offen bist. Oft reagieren wir auf Neuerungen erst einmal skeptisch. Besonders ketogene Ernährung stößt auf viele Vorurteile. Vielleicht haben Deine Familie und Freunde auch Sorgen? Sie wissen nicht, dass Ketose total gesund für Deinen Körper ist. Erklär ihnen was Ketose (link) ist und warum du so isst. So nimmst Du ihnen viele Zweifel.

Du wirst wahrscheinlich oft mit Freunden und Familie sprechen über Deine Ernährungsumstellung. Wie können verschiedene Szenarien bei diesen Gesprächen aussehen?

Du solltest für alle möglichen Unterhaltungen bereit sein.

Ein angenehmes Gespräch mit Austausch von Informationen macht meist Spaß.   Manche Unterhaltungen werden aber vielleicht nicht so ablaufen, wie du es dir wünscht. Sei also auch bereit für ein unangenehmes und konfrontierendes Gespräch. Welche Gespräche als angenehm empfunden werden, ist individuell unterschiedlich. Vielleicht hast Du Angst mit manchem Menschen darüber zu reden. Wird Deine Oma denn überhaupt verstehen, was Ketose ist? Deine Mama kritisiert sowieso ständig an Dir rum – jetzt auch noch am Mittagstisch?

Hier erfährst Du, wie Du Dich auf Gespräche über Deine Ernährungsumstellung vorbereiten kannst.

Fragen, die Du im Vorherein für Dich selbst beantworten kannst um vorbereitet zu sein

o    Mit wem wirst Du Gespräche über deine Ernährungsumstellung führen?

o    Wann werden die Gespräche freiwillig sein? Wann und mit wem hast du Lust, über dieses Thema zu sprechen? Warum?

o    Wann werden die Gespräche unfreiwillig sein? Wann und mit wem hast du keine Lust, über dieses Thema zu sprechen? Warum ?

o    Was willst Du mit dem Gespräch erreichen?

o    Was erwartest Du von der anderen Person? Soll sie Dich verstehen? Akzeptieren? Unterstützen? Mitmachen?

o    Was ist das ideale Ergebnis für Dich? Wie wünscht Du Dir, dass eine Unterhaltung über deine Ernährungsumstellung idealerweise abläuft?

o    Was ist Dein „worst case scenario“? Wie läuft das Gespräch schlimmstenfalls?

o    Welche Gesprächsverläufe sind nicht ideal, aber akzeptabel?

o    Was könntest Du sagen, um das ideale Ergebnis zu erreichen?

o    Warum könnte das Gespräch entgleisen?

o    Wie könntest Du das Gespräch abkürzen oder vermeiden?

o    Bei welchen Fragen tust Du Dir schwer, überzeugend zu antworten?
Bereite Antworten auf diese Fragen vor!

Lade Dir hier ein Vorbereitungsblatt und Beispiel herunter!

Das Zwischenmenschliche und negative Gespräche meistern

Manche Gespräche werden leichter sein als andere. Mit manchen Menschen wird es schwieriger sein. Erst einmal: die meisten Menschen sind nicht schwierig. Beziehungen sind schwierig. Die Dynamik zwischen zwei Personen macht die Interaktion harmonisch und angenehm – oder eben mühselig und kompliziert. Um das zu verstehen, musst Du nur andere Personen beobachten. Gibt es Personen, mit denen Du dich schwer tust? Die meisten dieser Personen werden nicht mit allen Menschen Probleme haben.  Was ist also das Problem zwischen Euch? Warum reagierst Du empfindlich – oder andersherum. Die Ursachen für schwierige Interaktionen zu finden ist wichtig. So kannst Du ihnen besser aus dem Weg gehen oder lernen, damit umzugehen.

Deine Ernährungsumstellung erklären
  • Erklären: Leg Hintergründe Deiner Entscheidung offen. Erkläre, warum diese Entscheidung wichtig für dich war/ist. Spreche deine Gedankengänge während der Entscheidung aus. Erzähl, wie es Dir jetzt mit dieser Entscheidung geht. Warum hast Du Dich entschieden, ketogen zu essen? Welche Gründe haben Dich zu dieser Entscheidung bewegt? Was ist Deine bisherige Erfahrung damit? Sage zum Beispiel „Ich hatte vor, durch ketogene Ernährung Gewicht zu verlieren. Das hat bereits super funktioniert und ich habe schon 5 Kilo abgenommen.“ Oder „Durch ketogene Ernährung wollte ich fitter und ausgeglichener werden. Das ist toll! Ich fühle mich viel weniger gestresst. Auch habe ich viel mehr Energie.“
  • Wissen: Du kennst dich mit dem Thema „ketogene Ernährung“ super aus! Dein Gegenüber wird weniger Ahnung haben. Zeig, dass du dich eingelesen hast. Liefere Informationen, die Dein Gesprächspartner noch nicht weiß. Zeig, dass Deine Entscheidung nicht unüberlegt war, sondern gut durchdacht. Erkläre, wieso Kohlenhydrate nicht notwendig sind. Nimm Deinen Gesprächspartnern ihre Sorgen und Vorurteile über Ketose. Erwähne zum Beispiel auch anfängliche eigene Skepsis: „Erst war ich mir auch unsicher, ob mein Körper wirklich ohne Kohlenhydrate gesund bleibt. Aber dann habe ich mehr über Ketose und Stoffwechsel gelernt und meine Meinung geändert. Du brauchst nämlich nicht unbedingt Kohlenhydrate, weil…“.
  • Interesse wecken: Mit Deinem Wissen kannst du nicht nur Deine Entscheidung rechtfertigen. Dieses Wissen interessiert vielleicht auch deine Gesprächspartner? Menschen lernen gerne. Viele Deiner Freunde und Bekannte haben Interesse an Ketose, Ernährung und den Körper. Du kannst ihnen viele Informationen liefern. So findest Du vielleicht sogar Gleichgesinnte. Leite solche Gespräche ein mit einem „Wusstest Du schon…“. Zum Beispiel „Wusstest Du schon, dass Kohlenhydrate das Krankheitsrisiko für Diabetes und Herz-Kreislaufprobleme erhöhen?“ oder „Wusstest Du schon, dass unser Körper keine Kohlenhydrate braucht? Er kann alle notwendige Energie aus Fett ziehen“. Wenn das Interesse geweckt ist, kannst Du mehr Informationen und Hintergrundwissen liefern.

Wenn  ein Gespräch gar nicht gut läuft über Deine Ernährungsumstellung… Wie kannst Du mit Konfrontationen umgehen?

Bei manchen Personen weißt du vielleicht schon, dass das Gespräch schwierig werden wird. Da ist es wichtig, vorbereitet zu sein! Manchmal kann ein Gespräch unerwartete Wendungen nehmen. Auch hier ist es wichtig zu wissen, wie Du reagieren kannst.

Mit schwierigen Unterhaltungen umgehen – Vorbereitung
  • Beobachte menschliche Interaktionen: Schau Dir an, wie Du mit Menschen umgehst. Schau Dir an, wie diese Menschen mit anderen Menschen umgehen. Was ist anders? So lernst Du über Dich selbst und über Dein Gegenüber. Leite dann Gespräche dementsprechend ein. Zum Beispiel „Ich weiß du reagierst empfindlich, wenn es um das Thema Essen geht. Ich möchte Dir trotzdem gerne erklären warum ich ketogen esse“ oder „Ich weiß, wir beide können schlecht über Gefühle sprechen. Trotzdem wünsche ich mir weniger mit Dir über das Thema Ernährung zu streiten“.
  • Experimentiere mit Deinem Verhalten: Reagier anders als gewohnt in unangenehmen Situationen. Du kannst die andere Person nicht kontrollieren. Aber Du kannst dein eigenes Verhalten kontrollieren und die Reaktion des Gegenübers beobachten. Bleibe gefasst, statt laut zu werden. Geh unangenehmen Themen aus dem Weg, statt immer in streitigen Diskussionen zu enden. Spreche Dinge an, die Dich stören, statt gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
  • Behalte die Kontrolle: du kannst nicht jede Situation kontrollieren. Finde heraus, wann du es kannst. Konzentriere dich auf diese Situationen, Vermeide unkontrollierbare Situationen. Wie du diese Situationen herausfindest? Durch den zweiten Punkt „Experimentiere mit Deinem Verhalten“ zum Beispiel.
Mit schwierigen Unterhaltungen umgehen – während dem Gespräch
  • Höre zu: Überschütte dein Gegenüber nicht gleich mit Deinen Argumenten. Höre zu und reagiere auf das Gesagte. Oft schwingen Emotionen in dem Gesagten mit. Was genau beunruhigt die andere Person? Was versteht sie nicht? Wo ist sie unsicher? Aber auch: Was findet die Person gut? Wo zeigt die Person Interesse? Reagiere darauf. Zum Beispiel „Ich verstehe, dass Du um meine Gesundheit besorgt bist, aber ketogene Ernährung ist nicht ungesund“ oder „Ich würde Dir gerne mehr über den Stoffwechsel und Kohlenhydrate erklären, damit Du verstehst warum ketogene Ernährung gut für meinen Körper ist“ oder „Schön, dass Dir mein Vorhaben abzunehmen, gefällt“.
  • Geh nicht in die Gegenposition: Du möchtest keinen Streit. Sondern Du möchtest deine Ernährungsumstellung erklären. Versuch also direkte Gegenstandpunkte zu vermeiden. Zeig der anderen Person, dass Ihr auf der gleichen Seite steht. Wann könnte die andere Person sich beugen? Wo habt ihr gemeinsame Vorstellungen? Wann habt ihr die gleiche Meinung? Wann kann das Gespräch eine positive Wendung nehmen? Zum Beispiel „Du möchtest ja auch so gerne abnehmen. Ich hab mein Abnehm-Geheimnis durch ketogene Ernährung gefunden“ oder „Du isst ja auch vorwiegend biologische Produkte / Trennkost / Lebensmittel mit wenig Kalorien und achtest auf Zusatzstoffe / wenig Zucker – das tue ich mit ketogener Ernährung in gewisser Weise auch“.
  • Bitte um Akzeptanz und Respekt: Finde Parallelen, die nicht unbedingt direkt mit ketogener Ernährung zu tun haben – aber mit gegenseitiger Akzeptanz: zum Beispiel „Ich habe Dich auch unterstützt, als Du entschieden hast vegetarisch zu essen / Deinen Job zu kündigen / die Pille zu nehmen etc. Ich wünsche mir, dass Du meine Entscheidung, ketogen zu essen respektierst.“
  • Vermeide das Thema: Du kannst das Gespräch nicht kontrollieren? Du bist sicher, das Gespräch wird unangenehm verlaufen und nicht das gewünschte Ergebnis erzielen? Vermeide das Gespräch, wenn möglich. Habe andere Themen parat, über die Du dich mit der Person unterhalten kannst. Sei bereit, auf eines dieser Themen abzulenken. Sag deutlich „Darüber möchte ich eigentlich gerade nicht sprechen“. Sei aber verständnisvoll und mache der anderen Person keinen Vorwurf. Sage nicht „Das verstehst du sowieso nicht“, sondern erkläre Deinem Gesprächspartner den Themawechsel: „Da haben wir unterschiedliche Meinungen und ich möchte die Stimmung nicht trüben. Lass uns über etwas anderes reden“.

Tipps zur Erklärung Deiner Ernährungsumstellung

  • Habe Geduld und Verständnis: seine Ernährung umstellen ist ein Prozess. Genauso ist es ein Prozess die Ernährungsumstellung von anderen zu akzeptieren. Statt Offenheit und Akzeptanz reagieren viele mit Reaktionen wie „Das ist doch bescheuert!“. Gibt nicht auf. Steck diese Enttäuschung weg. Gib deiner Familie und Freunden Zeit, deinen Prozess nachzuvollziehen.
  • Missioniere nicht: Du bist total begeistert von Deiner ketogener Ernährungsumstellung. Wie auch nicht? Die ganzen Vorteile haben Dich völlig überzeugt. Aber das muss nicht für alle Deine Freunde und Bekannte gelten. Versuche nicht, sie davon zu überzeugen. Du möchtest akzeptiert werden. Genauso musst Du akzeptieren, wenn Deine Freunde weiterhin Kohlenhydrate essen möchten.
  • Sei nicht nervig: Dein Kopf ist voll von Informationen über Ketose und Deine Ernährungsumstellung. Wie gerne Du Dich doch darüber unterhältst! Aber pass auf! Schnell sind Deine Mitmenschen genervt. Vermeide den Ruf des Besserwissers. Dir soll nicht vorgeworfen werden, Gespräche mit Dir gingen immer nur um Essen. Beobachte Dein Gegenüber. Wechsel das Thema, wenn Du auf Desinteresse stößt.
  • Kommuniziere offen: Erkläre Deine Hinter- und Beweggründe. Erwähne auch Deine eigenen Zweifel und Schwierigkeiten. So erhältst Du Unterstützung und Verständnis:
  • Sei informiert und bereite Dein Wissen auf: Die größten Kritiker haben meist wenig Ahnung. Du punktest mit Deinem Wissen. Stelle Dich so Vorurteilen und Skepsis entgegen.

Merk Dir: je enger Du mit Menschen befreundet bist, desto mehr erzählst Du von Deiner Ernährungsumstellung auf ketogene Ernährung. Im losen Bekanntenkreis ist es oft sinnvoll, das Thema zu umgehen und unauffällig zu bleiben. In der Öffentlichkeit reicht schon sicheres und überzeugtes Auftreten. So erreichst Du Dein Ziel und hast ketogenes Essen auf dem Teller.

Immer gilt: Steh zu Deiner Ernährung! Steh zu Deiner Entscheidung ketogen zu essen.

Keto Ernährungsumstellung:

Wie hast du es geschafft?

Was war die Reaktion deiner Freunde und Familie auf deine Ernährungsumstellung?

Wie hast du ihnen erzählt von Deiner Keto Ernährungsumstellung?

Wie war Deine Erfahrung damit?

Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!

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