Was unser Gehirn mit unserem Körper machen kann

Unser Gehirn ist wahnsinnig faszinierend. Mit seiner Hilfe können wir uns selbst heilen und das ganz ohne Medikamente. Wir können mit Hilfe unserer Gedanken über uns selbst hinauswachsen und ganz neue Standards für uns selbst setzen. Und manche Menschen können sogar nur mit Hilfe ihres Willens ganz unglaubliches vollbringen. Sie verzichten monatelang auf Nahrung oder wandern 48 Stunden am Stück. Immer wieder gibt es Geschichten von Müttern, welche durch Willenskraft (und vermutliche hormonelle Veränderungen) dazu in der Lage sind, ein ganzes Auto anzuheben, wenn sie dadurch ihr Baby retten können. Du siehst, wenn wir uns konzentrieren und das Potential unseres Gehirns voll ausnutzen, dann können wir alle unglaubliches vollbringen. Aber nicht nur unglaubliches, auch normale Alltagsroutinen, lassen sich mit Hilfe des Gehirns optimieren. Also: Glaub an dich! Das ist ein erster Schritt.

Inhaltsverzeichnis:

Luzide Träume

In letzter Zeit geht das sogenannte „luzide Träumen“ immer mehr durch die Medien. Vielleicht hast du ja auch schon davon gehört. Es bezeichnet einen Zustand, in welchem du dir bewusstwirst, dass du träumst und so deinen Traum willentlich steuern kannst. Dieser Zustand ist bis zu einem gewissen Grad erlernbar und wird zurzeit in diversen Schlaflabors erforscht. Doch warum beschäftigen sich Wissenschaftler mit solchen Träumen? Der Grund dafür liegt in den Möglichkeiten, welche diese Träume zu bieten scheinen. Untersuchungen haben nämlich gezeigt, dass sich allein durch das Träumen erstaunliche Übungseffekte produzieren lassen. Sportliche Leistungen und andere Aufgaben lassen sich im Traum trainieren und diese Übung kann dann auch im wachen Zustand genutzt werden. Da im Traum die physikalischen Gesetze nicht gelten, kann ein Windsurfer z.B. immer wieder die gleiche Wende üben. Fällt er dabei ins Wasser, kann er sofort danach wieder von der gleichen Stelle aus starten. Das spart natürlich sehr viel Zeit. Auch andere Aktivitäten, wie das Treffen von Körben lassen sich im Traum viel einfacher üben. Tatsächlich fanden Wissenschaftler heraus, dass sich in solchen Übungs-Träumen die gleiche Aktivität im Gehirn zeigt, wie beim normalen Üben. Träumen hat zwar nicht direkt etwas mit „Glaub an dich“ zu tun, jedoch kannst du bestimmt auch die Häufigkeit von luziden Träumen steigern, wenn du an dich glaubst. Auf jeden Fall zeigen solche Träume aber ganz eindrucksvoll wozu wir mit unseren Gedanken fähig sind.

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So, aber welche Bedeutung hat das luzide Träumen für dich? Vermutlich wirst du nicht regelmäßig solche Träume haben (tatsächlich haben das nämlich nur die wenigsten). Und selbst wenn du ab und an solche Träume hast, wird es schwierig, diese willentlich hervorzurufen und regelmäßig zu nutzen. Aber wir können trotzdem mindestens eine wichtige Information aus solchen Studien mitnehmen: Training findet auch immer im Kopf statt. Wenn dein Gehirn allein, also ohne tatsächliche körperliche Bewegung, schon Trainingseffekte erzielen kann, dann ist es doch nur logisch, dass es auch im wachen Zustand wichtig ist, ob du dein Gehirn aktiv beteiligst oder du dein Training wie automatisiert absolvierst.  

Ein bisschen Denken kann schon helfen

Schon vor einiger Zeit konnten chinesische Wissenschaftler zeigen, dass sich durch den reinen Gedanken an Bewegung und Training, die Muskelkraft beeinflussen lässt (siehe hier). Sie hatten zuvor festgestellt, dass Muskeln sich dann bewegen, wenn sie entsprechende Signale von motorischen Nervenzellen erhalten. Wie stark diese Signale sind, hängt von der Stärke der elektrischen Impulse des Gehirns ab. Wenn du also nur die Signale des Gehirns verstärkst, dann sollte sich eventuell auch deine Muskelkraft erhöhen lassen.

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Eine andere Untersuchung richtete sich an Menschen, welche nach einer Operation ruhig gestellt waren. Sobald Muskeln nicht mehr benutzt werden, bilden sie sich zurück. Solche Rückbildungen führen dazu, dass du nach einem größeren Eingriff verstärkt Reha-Kurse machen müsstest, um wieder zu einer normalen Kraft zu gelangen. Dass wir das nicht wollen, kannst du dir ja denken. Das betroffene Körperteil schon kurz nach der OP wieder einer Belastung auszusetzen ist jedoch auch keine Option. Daher arbeiten auch solche Patienten vermehrt mit „mentalem Training“ um der Muskeldegeneration entgegenzuwirken.  

In einer Studie wurden die Probanden in 2 Gruppen aufgeteilt. Bei beiden Gruppen wurden die Handgelenkte für 4 Wochen ruhiggestellt. Gruppe 1 war die Kontrollgruppe und erhielt keine weiteren Instruktionen. Gruppe 2 dagegen, wurde angewiesen, ihr Handgelenk 5 mal die Woche „mental zu trainieren“. Also die Muskeln in Gedanken immer wieder anzuspannen. In dieser Untersuchung wurde gefunden, dass nur Gruppe 1 die normale Muskeldegeneration aufwies, während diese für Gruppe 2 deutlich geringer war.  

Aber nicht nur der Muskeldegeneration kann durch die richtigen Gedanken entgegengesteuert werden. Auch kann die Heilung nach einer Operation durch positive Gedanken verschnellert und verbessert werden. In einer neueren Untersuchung mit Patienten vor einer Herz-OP konnte gezeigt werden, dass die Patienten, welche Zukunftspläne gemacht hatten, besser und schneller heilten, als die Patienten, die keine Pläne gemacht hatten. Glaub an dich und halte dir stets vor Augen, wie stark der Einfluss positiver Gedanken auf unseren Körper haben kann.

2017 wurde eine Untersuchung mit Hilfe von 124 Probanden nach einer Bypass-Operation durchgeführt. Ein Teil der Probanden schmiedete vor der OP, zusammen mit einer Psychologin, schöne Pläne für danach. Der andere Teil machte keine Pläne. Nach 6 Monaten zeigten die Probanden, welche sich Pläne gemacht hatten, deutlich weniger Entzündungsmarker im Blut. Zudem waren sie generell fitter und hatten weniger familiäre und berufliche Einschränkungen als die anderen Probanden(siehe hier).   

Es gibt noch weitere Studien, in welchen das körperliche Wohlbefinden mithilfe positiver Gedanken beeinflusst werden konnte. Eine dieser Untersuchung fand mit älteren Personen statt. In unserer Gesellschaft herrschen negative Altersstereotypen vor. Alte Menschen wären vergesslich, langsam und gebrechlich. Diese Stereotype führen dazu, dass sich alte Menschen auch genauso verhalten, wie es von ihnen erwartet wird.
Jetzt kommt aber der Clou: werden diesen älteren Menschen über einen bestimmten Zeitraum positive Altersstereotype (weise, reif, erfahren) präsentiert, dann wirkt sich das auf ihr Verhalten und ihr Wohlbefinden aus. Dabei zeigte sich, dass die unterbewusste Präsentation größere Effekte zeigte, als die bewusste Auseinandersetzung mit derselben Thematik. Auch zeigte das unbewusste „mentale Training“ schnellere und größere Effekte, als dies nur mit Sport erzielt werden konnte. Glaub an dich und denk daran, dass dir deine bewusst gelenkte Gedanken dein körperliches Wohlbefinden fördern können.

Placebo-Effekt 

Ein weiterer gut bekannter Effekt des Gehirns auf unseren Körper ist der Placebo-Effekt. Vermutlich wirst du schon mal davon gehört haben. Dabei bekommen Menschen ein wirkungsloses Zucker-Präparat und zeigen trotzdem deutliche Heilungsvorgänge. Und das alles nur, weil sie DARAN GLAUBEN, dass ihnen das Mittel helfen wird.  

Jetzt magst du dich vielleicht fragen, was alte Menschen, Menschen nach größeren OPs oder kranke Menschen, welche Medikamente nehmen, mit dir zu tun haben. Die Antwort ist ganz einfach: Deine Psyche hat Auswirkungen auf deinen Körper, dass kannst du nicht ignorieren. Generell zeigen optimistische Gedanken positive Effekte auf die Lebensqualität in verschiedensten Bereichen. Sie können zum Beispiel deine Selbstwirksamkeit (der Glaube an dich und deine Fähigkeiten) erhöhen. Selbstwirksamkeit ist in vielen psychologischen Modellen die zentrale Komponente. Besonders wenn es darum geht, wie sich Menschen verhalten. Warum einige ihre Ziele erreichen und andere wiederum nicht. In all diesen Modellen ist immer wieder die Selbstwirksamkeit die zentrale Komponente, die darüber zu entscheiden scheint, ob du dein Ziel erreichst, oder nicht (siehe hier). Glaub an dich und daran, dass dir deine bewusst gelenkte Gedanken auch bei deiner sportlichen Leistung helfen und deine generelle Gesundheit fördern.

Wenn alte und kranke Menschen einen Nutzen aus einem rein mentalen Training ziehen können – was kannst du dann erst erreichen, wenn du das mentale Training mit einem körperlichen verbindest?!  

In einer Studie mit insgesamt 159 Probanden, konnte gezeigt werden, dass diejenigen, die gelernt hatten positive Gedanken zu haben, 5 Monate nach ihrer HIV-Diagnose, besser mit dieser Diagnose umgehen konnten, als die anderen Patienten.  

In einer anderen Studie wurde mit einem Teil von Diabetes-Typ-II Patienten, ein Training zu positiven Gedanken durchgeführt. Diese Probanden konnten ihren Stress deutlich reduzieren, wodurch sie sich besser Ernährten, mehr Sport trieben und insgesamt ihre Sterblichkeit verringerten.  

Zudem konnten mit Hilfe eines online Kurses zu positiven Gedanken, die Depressionen einiger Brustkrebspatientinnen, deutlich reduziert werden(siehe hier).  

 

Glaube daran, dass Sport dir guttut  

Was sind deine Ziele im Sport oder für das generelle Leben? Für manche mag der bloße Aufbau von Muskelmasse das ultimative Ziel darstellen. Für andere ist die perfekte Bikinifigur der Antrieb um zum Sport zu gehen. Andere wollen einfach nur stärker werden. Egal was dein Ziel ist, glaub an dich und du kommst deinem Ziel ein großes Stück näher.
Wie du siehst, die Gründe, aus welchen Menschen Sport treiben sind vielfältig. Wenn du mich fragst, sollte Spaß dabei immer an erster Stelle stehen. Was bringt es dir, jeden Tag 3 Stunden im Fitnessstudio zu hängen, wenn du dich nur quälst? Wenn du jede Stunde, die du dort verbringst, als völlig verschwendet ansiehst?
Ich glaube, dass wenn du sagst, dass du keinen Sport magst, du dann einfach nur noch nicht deine Sportart gefunden hast. Nicht jeder muss ins Fitnessstudio rennen. Auch Ballsportarten, Tanzen, Schwimmen oder Reiten sind Sportarten, die du nicht ignorieren solltest.  

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Wichtig ist jedoch, dass du für dich irgendeine Art körperliche Betätigung findest. Und wenn du wirklich keine Zeit für Sport in deiner Freizeit hast, dann geh doch ab und an mal einige Strecken zu Fuß. Verzichte auf den Aufzug und nimm stattdessen die Treppe. Schon solche kleinen Veränderungen in deinem Alltag können deine Gesundheit deutlich verbessern.  

Dass Sport wichtig für deine Gesundheit ist, sollte keine neue Information für dich sein. Vielleicht quälst du dich immer zum Sport, mit dem Gedanken im Hinterkopf, wie gut Sport für dich ist. Oder vielleicht gehst du auch nur zum Sport, weil „man das eben so macht“. Irgendwie kannst du aber nicht so recht glauben, dass dir der Sport wirklich hilft, gesund und glücklich zu sein. Und da liegt ein großes Problem, welches viele haben. Sie haben keinen Spaß am Sport und brechen dann früher oder später ab. Ergebnisse wollen sich auch nicht so recht einstellen. Und das alles nur, weil du nicht daran glaubst.  

Vielleicht schaffst du es auch nicht zum Sport, weil du den ganzen Tag über unterwegs bist. Dass auch normale Alltagsaktivitäten einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben können, daran kannst du nicht so recht glauben. Oder du wusstest es bisher noch gar nicht. All die kleinen Wege, welche du immer wieder zu Fuß gehst, die Strecke die du mit dem Fahrrad gefahren bist oder aber die Treppe die du genommen hast. All diese Kleinigkeiten können einen großen Beitrag zu deiner Gesundheit leisten. Voraussetzung dafür? Glaub an dich und daran, dass dir die Bewegung guttut. Wenn der Placebo-Effekt schon ohne jegliche Eigenbeteiligung eine Wirkung zeigt, wie stark wird die Wirkung dann erst sein, wenn deine Psyche und dein Körper in Einklang arbeiten?  

Wenn dich der Placebo-Effekt im Sport interessiert, dann schau doch auch mal hier oder bei den Links am Ende der Seite vorbei. Dort habe ich dir einige wissenschaftliche Studien verlinkt, welche sich genau mit diesem Thema beschäftigen (Pro-Tipp: Lies den Abstract, dort bekommst du einen Überblick über die Studie, ohne dich durch das wissenschaftliche Wirrwarr zu kämpfen).  

Neben dem Placebo-Effekt im Sport kann dir deine Psyche auch noch auf anderen Wegen zu neuen sportlichen Leistungen verhelfen. Einer davon ist eine gute Mind-Muscle-Connection(die Verbindung von deinem Verstand/Gehirn zu deinen Muskeln). Dabei konzentrierst du dich auf spezielle Muskelpartien, wie die Patienten, welche das mentale Training nach einer OP absolvierten. Nur, dass du eben nicht nur mental trainierst, sondern parallel auch körperlich.  

Wozu brauchst du eine Mind-Muscle-Connection im Sport 

Im Fitnessstudio kannst du diese Kandidaten immer wieder sehen: möglichst viel Gewicht auf die Stange tun und dann einfach bewegen. Egal wie. Ob das wirklich sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten. Natürlich brauchst du auf Dauer einen überschwelligen Reiz (also eine Belastung, die stärker ist als schon bekannte Belastungen) um Muskulmasse aufzubauen. Aber Muskelmasse und Kraft entsprechen sich nicht komplett. Also nur weil jemand etwas mehr Muskulatur hat als du, muss er nicht unbedingt stärker sein. Und stark, fit und gesund sein, das sollte doch unser eigentliches Ziel sein. Die Mind-Muscle-Connection kann dir bei diesem Ziel helfen. Wie das ganze funktionieren soll? Nachfolgend findest du einige Punkte, bei der die Mind-Muscle-Connection von herausragender Bedeutung ist (Weiteres dazu auch hier).

1. Mind-Muscle-Connection für gute Muskelkoordination  

Bei Kraft geht es, wie eben schon erwähnt, nicht nur um mehr Muskelmasse, sondern auch um die Muskelkoordination. Bei der Koordination musst du wiederum zwischen der intra- und intermuskulären Koordination unterscheiden. Ersteres bezeichnet die Koordination von einzelnen Muskelsträngen innerhalb eines Muskels. Letzteres hingegen die Koordination unterschiedlicher Muskeln. Das hört sich jetzt komplizierter an als es ist.  

Nehmen wir das Bankdrücken als Beispiel. Der Muskel, welcher am meisten beansprucht wird (beziehungsweise beansprucht werde sollte), ist der Brustmuskel. Da so ein Muskel aber nicht nur einfach ein Muskel ist, sondern aus vielen Muskelfasern besteht, ist es wichtig, dass diese gut zusammenarbeiten. Nur wenn alle Fasern miteinander arbeiten (und nicht womöglich gegeneinander) ist es möglich viel Kraft aufzubauen.
Nun brauchst du beim Bankdrücken aber nicht nur deinen Brustmuskel, sondern auch deinen Trizeps (natürlich brauchst du auch noch andere Muskeln, aber diese sind nur zweitrangig beteiligt und werden daher hier vernachlässigt). Im Trizeps müssen auch wieder die einzelnen Fasern gut zusammenspielen, damit du mit Kraft gegen die Stange drücken kannst. Außerdem müssen auch Trizeps und Brustmuskel gemeinsam arbeiten, das ist dann die intermuskuläre Koordination. Wenn die Muskeln nicht gleichzeitig in die gleiche Richtung agieren, dann wirst du natürlich auch weniger Kraft haben.  

Wenn du dich beim Training nun auf die einzelnen Muskeln konzentrierst, welche du brauchst, dann werden diese Muskeln besser koordiniert. Dadurch kannst du deine Kraft effektiver nutzen und besser Muskeln aufbauen (siehe auch hier).  

In einer Studie wurde die Auswirkung von einem 6-monatigem Pilatestraining auf den Körper untersucht. Dabei wurde gefunden, dass nicht nur die Beweglichkeit der Probanden zunahm, sondern auch ihre Maximalkraft in der Bauchmuskulatur (siehe hier).

2. Verringerung des Verletzungsrisikos  

Verletzungen beim Sport sind leider keine Seltenheit. Viele überschätzen sich und fallen dann wochenlang komplett aus. Manchmal sind es nur kleinere Verletzungen. Bei anderen reißen ganze Muskelstränge oder sie ziehen sich einen Bandscheibenvorfall zu. Die Konsequenzen von falschem und unkoordiniertem Training sind vielfältig und leider immer noch viel zu häufig anzutreffen. Dabei lassen sich viele Verletzungen ganz einfach verhindern.  

Bezogen auf das Beispiel mit dem Bankdrücken: Viele nutzen beim Bankdrücken auch viel Kraft aus ihrer Schulter. Das kann aber ganz schnell nach hinten losgehen und dauerhaften Schaden anrichten. Eine solche Verletzung führt dann zu langen Sportpausen, in welchen sich deine hart erarbeitete Muskulatur wieder zurückbildet.  

Konzentrierst du dich aber darauf, die richtigen Muskeln zu aktivieren, dann verringerst du dein Verletzungsrisiko deutlich. Außerdem merkst du, wann du zu viel Gewicht auf der Stange hast und machst weniger Ausgleichbewegungen, um das Gewicht doch noch bewegen zu können. Am Anfang wird es dir vermutlich noch schwerfallen, herauszufinden, welches die richtigen Muskeln sind. Daher würde es Sinn machen, sich die Übungen von einem erfahrenen Trainer zeigen zu lassen. Auch Video-Tutorials können hilfreich sein, ersetzen aber niemanden, der sich die Ausführung einmal anschaut.

3. Gezielteres Training und bessere Körperwahrnehmung  

Nicht nur dein Verletzungsrisiko wird durch die bewusste Muskelsteuerung verringert. Auch hilft es dir, deinen Körper besser wahrzunehmen. Trainingsanfänger haben häufig Probleme die entsprechenden Muskeln zu spüren, geschweige denn anzuspannen. Hätte mir jemand vor 5 Jahren gesagt, ich solle meinen Rücken anspannen, dann hätte ich ihn nur komisch angeguckt. Ich hatte absolut kein Gespür für diese Muskeln. Natürlich waren sie da, wenn auch nicht so ausgeprägt wie heute. Gezielt meine Rückenmuskulatur benutzen? Das war nicht möglich. Heute sieht das anders aus. Ich kann mittlerweile sogar gezielt einzelne Muskeln im Rücken anspannen. Das ist ganz schön faszinierend und hilft bei vielen Trainingsübungen extrem. Wo du früher bei Klimmzügen nur deine Arme gespürt hast, merkst du sie jetzt fast ausschließlich im Rücken.  

Vielleicht fragst du dich, was genau dir das bringen soll. Lass dir gesagt sein, Muskeln wachsen nur wirklich gut, wenn du sie auch spürst. Außerdem führt eine bessere Körperwahrnehmung dazu, dass du auch im Alltag mehr auf deinen Körper achtest. Du merkst schneller, wenn du schief sitzt oder du deine Tasche auf der falschen Seite trägst. Dadurch kannst du unter anderem Rückenschmerzen vorbeugen und langfristigen Verschleißerscheinungen entgegenwirken.  

Auch kannst du deine bessere Körperwahrnehmung dazu nutzen, Asymmetrien auszugleichen. Jeder von uns ist irgendwie etwas schief gebaut. Dadurch, dass wir z.B. alles mit der rechten (oder linken) Hand machen, wird diese Seite natürlich stärker. Wenn wir also unseren Körper generell besser spüren können, dann werden wir solche Asymmetrien auch eher bemerken und können versuchen diese auszugleichen.  

Extra-Tipp: Wenn du deine Muskeln gut spürst und isolieren kannst, könntest du damit vielleicht sogar eine Musiker Karriere starten! 

4. Mehr Muskeln anspannen für mehr Kraft  

Dieser Punkt mag sich jetzt so anhören, als würde er im Gegensatz zu den anderen Punkten stehen, bei denen du gezielt einzelne Muskeln aktivieren sollst. Es ist aber nicht wirklich ein Gegensatz, da es hier darum geht, gezielt hilfreiche Muskulatur Gruppen zu aktivieren – nicht irgendwelche „mitzuverwenden“ die durch die falsche Verwendung leiden. 

Ein einfaches Prinzip im Kraftsport ist es, dass du mehr Kraft hast, je mehr Muskeln du aktivierst. Wenn du also beim Bankdrücken zusätzlich deinen Bauch aktiv anspannst und deine Füße fest auf den Boden drückst, dann hast du mehr Kraft, als wenn du nur aus der Brust heraus drückst.  

Durch eine gute Mind-Muscle-Connection kannst du also zusätzliche Muskeln gezielt anspannen um mehr Kraft aufzubauen.

5. Mehr Konzentration im Training  

Wenn du dich im Training voll auf deine Muskulatur konzentrierst, dann bleibt zwangsläufig kein Platz für andere Gedanken. Dadurch kannst du deinem Alltagsstress entkommen und dein Training hat einen entspannenden Effekt. Außerdem senkt die Konzentration zusätzlich das Risiko, sich beim Training zu verletzen. Also ein doppelter Gewinn.  

Und was lernst du jetzt daraus? 

Glaub an dich! Alle genannten Beispiele sollten dir verdeutlichen wie wichtig es ist, dass du dich auf das konzentrierst was du grade tust und was du erreichen willst. Wenn du daran glaubst, dass etwas gut für dich ist, dann wird es das auch eher sein, als wenn du nicht daran glaubst. Positive Gedanken können darüber hinaus, ganz unabhängig von sportlicher Betätigung, deine Lebensqualität deutlich erhöhen. Neben diesen generellen Einstellungen, können auch gezielte und spezielle Gedanken sehr förderlich für deine Leistung und deine Gesundheit sein (siehe Mind-Muscle-Connection).  

Dieser Artikel sollte dir nochmal gezeigt haben, dass es nicht möglich ist, deinen Körper und deine Psyche klar voneinander abzugrenzen. Sie beeinflussen sich gegenseitig! Jeder Versuch, die beiden unabhängig von einander zusehen, wird scheitern. Du solltest also möglichst, bei allem was du tust, deinen Körper und deine Psyche gleichermaßen involvieren. Du solltest vor allen Dingen immer daran glauben, dass das was du tust auch zu den gewünschten Ergebnissen führen wird. (Nachdem du dich informiert hast darüber, dass dies prinzipiell möglich ist. Marathon laufen wird dir keine Muskelberge im Rücken bescheren.) 

Und weil es so wichtig ist nochmal: Glaub an dich und dran, dass du erreichen kannst was du willst. Dann bist deinem Ziel, sei es nun Gesundheit, Sport oder etwas völlig anderes, schon ein großes Stück näher.
Hier kannst du lesen, wie Lebensfreude dir beim Abnehmen helfen kann.
Hier findest du einen weiteren Artikel darüber, wie positive Psychologie dir helfen kann.

 

 Mehr Infos zum Thema „Glaub an dich“ 

https://www.businessinsider.de/training-im-schlaf-ist-so-effektiv-wie-richtiges-training-2017-6

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/mentale-gymnastik-gedanken-lassen-die-muskeln-wachsen-a-168959.html

https://www.visionsschmiede.ch/blog-buch/339-die-macht-der-vorstellungskraft-2

https://www.zeit.de/2017/37/positives-denken-hoffnung-gesundheit-heilung-koerper

http://www.sowi.uni-mannheim.de/lssozpsych/forschung-erleben-2/node/77

https://www.welt.de/kmpkt/article163290186/So-wirkt-sich-positives-Denken-auf-den-Koerper-aus.html

https://www.netzathleten.de/gesundheit/aufgedeckt/item/6316-placebo-wirkung-auch-bei-sport

https://www.marathonfitness.de/mind-muscle-connection/

https://www.onmeda.de/sport/krafttraining-maximalkrafttraining-16077-5.html

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3289190/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3778695/

https://journals.humankinetics.com/doi/pdf/10.1123/jsep.29.3.382