Der Tag ist gekommen. Nach meinen tollen Erfahrungen zu Beginn meiner Ernährungsumstellung, kam heute der erste Leistungseinbruch. Auf dem Programm stand ein Zehn-Kilometer-Lauf. Die Zeit soll als Richtlinie für die nächsten Trainingswochen dienen. Pro Woche sind dann nämlich zwei Laufeinheiten angesetzt.

Mein Lauf hat super angefangen. Ich habe mich fit gefühlt und die ersten Kilometer vergingen wie im Flug. Kurz nach dem Halbzeitpunkt habe ich den ersten Blick auf die Uhr geworfen. Die Zeit war überraschend gut. Da ich weiß, dass einige extreme Ausdauersportler auf die ketogene Ernährung setzen, war ich mir sicher, dass heute eine neue Bestzeit fällt.

Daraus wurde leider nichts. Ab Kilometer sechs wurde der Lauf zunehmend zur Qual. Meter für Meter wurden meine Beine schwerer. Kraftlos, keine Energie. Gegen Ende bin ich mehr gestolpert, als gelaufen. Ich war froh, dass ich ohne Sturz zu Hause angekommen bin. Die Zeit war entsprechend ernüchternd. Auch wenn ich definitiv kein Ausdauersportler/Läufer bin (von langen Läufen halte ich in der Regel viel Abstand), hatte ich mir ein besseres Ergebnis erhofft. Zumindest ein Ergebnis, bei dem ich nicht auf Puddingbeinen nach Hause wackeln muss.

Dementsprechend schlecht war auch meine Laune nach dem Lauf. Ausdauerläufe sind nicht meine Spezialität. Sie gehören aber genauso zu einer ausgeglichenen Fitness wie schwere Kniebeugen und kurze Sprints. Der Lauf hat mir gezeigt, dass ich dieser Hinsicht noch viel Verbesserungsbedarf habe.

Schlechte Trainingsleistungen können vorkommen und jeder Sportler hat solche Tage, an denen es nicht gut läuft. Wichtig ist, welche Schlüsse wir aus solchen Trainingseinheiten ziehen.

Mein Fazit direkt nach dem Lauf, mit schlechter Laune und Krämpfen in den Beinen: Ausdauerläufe sollten mit der ketogenen Ernährung doch besser funktionieren. Das Ganze ist wohl einfach nichts für mich.

Die Schuld suchen wir in der Regel immer dort, wo es uns selbst am wenigsten trifft. Mein erster Ausweg war die Ernährungsumstellung. Kurzerhand habe ich den Tag deshalb zum Cheat-Day gemacht. Erstmal wieder alle Speicher auffüllen.

Mein Fazit nach einem halben Kilo Kartoffeln und einem kühleren Kopf:

Es ist gut, hohe Leistungsanforderungen an sich selbst zu stellen. Wir sollten allerdings realistisch bleiben. Neue Bestleistungen in Disziplinen aufzustellen, die ich seit über einem Jahr gekonnt ignoriert habe, war eher Wunschdenken, als Realismus.

Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass man innerhalb weniger Tage zum großen Keto Krieger wird und plötzlich Laufrekorde aufstellt. Der Körper braucht Zeit, um die volle Leistung aus dem Fettstoffwechsel schöpfen zu können. Diese Zeit sollten wir ihm auch geben.

Was bedeutet das für meine Keto Reise?

Die geht natürlich weiter. Kleine Rückschläge gehören dazu. Es kommt nur darauf an, wie wir diese bewerten und welche Schlüsse wir daraus ziehen. Nüchtern betrachtet lag mein Leistungseinbruch an der Vernachlässigung von langen Ausdauerläufen im Training und der falschen Laufstrategie. Ich sehe das als Herausforderung. Der nächste Lauf wird kommen und dann werde ich besser vorbereitet sein.

Meine Makros am Cheat-Day: „nicht verfügbar.“

Ab und zu müssen wir den Tracker mal ausmachen. Aber keine Angst, auf meinen Kalorienbedarf bin ich sicherlich gekommen.

David

Davids Keto-Tagebuch
Tag 10