Gehörst du zu den Menschen, die schnell beleidigt sind oder auf jede auch so kleine Kritik verletzt reagieren? Dann könntest du ein geringes Selbstwertgefühl haben. Wir zeigen dir, wie ein geringes Selbstwertgefühl entsteht.

Hier sind die Themen, die wir dabei bearbeiten wollen:

Geringes Selbstwertgefühl: Fakten und Meinungen

Was ist der Unterschied zwischen einem Fakt und einer Meinung?

Duden online Wörterbuch definiert Fakt oder Faktum als „etwas, was tatsächlich, nachweisbar vorhanden, geschehen ist; [unumgängliche] Tatsache“. Ein Fakt ist also etwas, das der Realität entspricht, was man ggf. überprüfen kann. Fakten sind zum Beispiel Aussagen wie: „Ich habe drei Kinder“, „Ich arbeite bei SAP“, „Ich bin in Bonn geboren worden“, „Ich wiege 80 kg“.

Meinung ist nach Duden:

  1. persönliche Ansicht, Überzeugung, Einstellung o. Ä., die jemand in Bezug auf jemanden, etwas hat (und die sein Urteil bestimmt)
  2. im Bewusstsein der Allgemeinheit [vor]herrschende Auffassungen hinsichtlich bestimmter [politischer] Sachverhalte

Beispiele für eine Meinung sind: „Ich finde, drei Kinder zu haben ist eine sehr große Herausforderung in heutigen Tagen“, „SAP ist eine sehr mitarbeiterfreundliche Firma“, „Bonn ist eine schöne Stadt“, „Ich bin fett und hässlich“, „Ich schaffe es nie eine Ernährungsumstellung durchzuziehen“.

Der Unterschied zwischen Fakt und Meinung ist also, dass ein Fakt nicht angefochten werden kann, er ist objektiv. Eine Meinung kann aber falsch, verzerrt oder von etwas beeinflusst sein. Die Meinung ist subjektiv.

Unseres Selbstbild oder Selbstkonzept ist also nur eine Sammlung subjektiver Meinungen. Alle Überzeugungen, die wir über uns selbst haben, unsere Einschätzung, ob wir klug oder dumm, dick oder dünn, beliebt oder unbeliebt sind – das alles sind keine Fakten. Auch der Wert, den wir uns selbst zuschreiben, ist nur eine subjektive Bewertung.

Wie entsteht aber unser Selbstbild? Wie kommt es dazu, dass wir negative Überzeugungen über uns selbst entwickeln?

Geringes Selbstwertgefühl: Erfahrungen in der Kindheit und Pubertät

Unsere Meinung über uns selbst hat sich im Laufe der Zeit herausgebildet. Was wir über uns denken, wie wir uns sehen, wie wir uns bewerten – das alles entstand nach und nach, vor allem aber in der frühen Kindheit. Zu den Zeiten, als diese Überzeugungen entstanden, waren sie eventuell richtig und hilfreich für uns. Leider bleiben diese Überzeugungen oft bestehen, auch wenn wir uns längst verändert haben und sie für uns nicht mehr hilfreich sind.

Wie entstehen Überzeugungen? Sie sind Ergebnisse unserer Lernerfahrungen: Wir lernen direkt in Interaktionen mit anderen, wir beobachten die anderen. Wir lernen auch viel aus den Medien, wie Zeitungen, Internet und Fernsehen.

Besonders die Ereignisse der Kindheit sind für die Entstehung des Selbstbildes verantwortlich: mit wem wir im Kindergarten gespielt haben, welche Schule wir besucht haben, welche Vorbilder wir hatten, welche Bücher wir gelesen haben. Das alles hat unsere Überzeugungen herausgebildet – über die Welt, über die anderen und über uns selbst.

Wenn wir eine überwiegend negative Einstellung zu uns gebildet haben, dann hatten wir im Leben negative Erfahrungen, die uns geprägt haben.

Welche negativen Erfahrungen können dazu führen, dass wir geringes Selbstwertgefühl entwickeln? Hier einige von ihnen.

Vernachlässigung, Missbrauch, Bestrafung

Es spielt eine große Rolle für unser ganzes Leben, wie wir in der frühen Kindheit behandelt wurden. Haben unsere Eltern und Bezugspersonen gut für uns gesorgt? Haben sie uns liebevoll und mit Respekt behandelt? Oder waren sie zu streng, lieblos oder gleichgültig?

Wenn Kinder von Eltern vernachlässigt werden, wenn sie geschlagen oder missbraucht werden, dann fangen sie an zu glauben, dass es wohl an ihnen liegt. Sie nehmen die Schuld auf sich und meinen, dass sie solche Behandlung verdient hätten. Es ist schwer für solche Kinder, keinen seelischen Schaden davonzutragen.

So entsteht geringes Selbstwertgefühl

Wenn die Eltern die Messlatte zu hoch setzen

Auch wenn die Eltern keine körperliche Züchtigung pflegten, aber das Kind dauerhaft niedergemacht und scharf kritisiert haben, könnte es zu seelischen Narben führen. Eltern, die selten loben, die mit der Leistung ihrer Kinder nie zufrieden sind, die höhnisch sind oder die Kinder von oben herab behandeln, fügen ihnen auch einen Schaden zu.

Wenn ein Kind dauernd hört: „Eine ‚zwei‘ ist zwar gut, aber eine ‚eins‘ wäre besser“, „Es ist zwar nicht schlecht, aber ich erwartete mehr von dir“ usw., dann entwickelt das Kind auch einen Minderwertigkeitskomplex und geringes Selbstwertgefühl.

Wenn das Kind nicht in einen bestimmten Rahmen passt

Manchmal sind die Kinder gut entwickelt, passen aber nicht in den vorgegebenen Rahmen in der Schule oder zuhause.

Nehmen wir mal an, ein Kind interessiert sich für Musik und möchte Geige spielen. Wenn aber seine ganze Familie sich für Sport und Fußball interessiert und seine Geschwister in Sportvereinen Erfolge feiern, dann könnten seine Wünsche ausgelacht oder missbilligt werden.

So ein Kind wird über sich denken: „Ich bin ein Außenseiter“, „Ich bin sonderbar“, „Etwas stimmt mit mir nicht“ und fängt an, sich als Person infragezustellen.

Wenn man nicht in seine Alterskohorte passt

Wenn ein Kind heranwächst, wird seine Alterskohorte bzw. seine Peergroup immer wichtiger. Das Kind fängt an, sich langsam von den Eltern loszulösen. Jetzt ist es extrem wichtig, von den anderen Gleichaltrigen angenommen und akzeptiert zu werden.

In der Pubertät wird vor allem das gute Aussehen sehr wichtig. Teenager fangen an, sich kritisch zu betrachten und mit anderen zu vergleichen. Wer eine gute Figur hat, gutaussehend und sportlich ist, wird meist besser von den anderen angenommen. Wer nicht in den Rahmen passt, wird oft ausgegrenzt und ausgelacht.

Besonders übergewichtige Teenager werden oft zu Mobbingopfern. Sie fühlen sich fett und hässlich, unbeliebt und minderwertig und entwickeln ein geringes Selbstwertgefühl.

Wenn man ein Blitzableiter für den Stress der Anderen wird

Eltern sind manchmal überfordert, vor allem, wenn ihnen Beruf und Karriere wichtig sind und sie verzweifelt alles unter einen Hut bekommen wollen. Sie sind ständig in Zeitnot und leiden unter Stress. Sie sind genervt, ungeduldig, gereizt, manchmal auch depressiv und reagieren entsprechend, wenn sie von den Kindern angesprochen werden.

Auch, wenn die Eltern in ihrer Beziehung Schwierigkeiten haben, wenn Untreue oder Auseinandersetzungen sie belasten, lassen sie oft ihren ganzen Stress, Ärger und ihre Machtlosigkeit an den Kindern aus.

Die Kinder sitzen dann am kürzeren Ende und bekommen alles ab, was eigentlich nichts mit ihnen zu tun hat.

Platz der Familie in der Gesellschaft

Wichtig für Heranwachsende ist auch der Platz, den ihre Familien in der Gesellschaft einnehmen.

Wird die Familie akzeptiert von der Gesellschaft, haben die Eltern angesehene Berufe, wohnt die Familie in einem respektablen Viertel, in einem schönen Haus oder einer schönen Wohnung?

Oder wir die Familie wegen Arbeitslosigkeit, Migrationshintergrund oder anderen ‚Abweichungen‘ von den Standards schief angesehen?

Die Meinung der Gesellschaft über die Familie der Jugendlichen kann ihre Sicht auf sich selbst beeinflussen und dazu führen, dass sie ein geringes Selbstwertgefühl entwickeln.

Abwesenheit der positiven Unterstützung

Ein geringes Selbstbewusstsein kann auch durch die bloße Abwesenheit der positiven und unterstützenden Aufmerksamkeit zustandekommen. Wenn die Kinder und Jugendlichen nicht so viel Respekt, Liebe und Zuwendung bekommen, wie sie gerne hätten, können sie auch ein negatives Bild von sich selbst entwickeln.

Manche Eltern sind vom Charakter her distanziert, verhalten oder beschäftigen sich zu sehr mit sich selbst, mit eigenen Interessen, Karriere oder Hobbys. Sie verbringen wenig Zeit mit ihren Kindern oder geben den Kindern nicht ausreichend Wärme und Unterstützung.

Die Kinder vergleichen dann sich mit anderen Kindern, die ganz anders von den Eltern behandelt werden, und aus diesem Vergleich können ein Minderwertigkeitsgefühl und geringes Selbstwertgefühl entstehen.

Wie bist du aufgewachsen? Was aus deiner Sicht könnte dazu beigetragen haben, wie du jetzt über dich selbst denkst? Was hat deine Überzeugungen über dich selbst geprägt? Schreibe es auf.

< Aufgabe Eins: Meine negativen Erfahrungen in der Kindheit und Pubertät >

 

Geringes Selbstwertgefühl: Erfahrungen im erwachsenen Alter

 

In den meisten Fällen ist geringes Selbstwertgefühl eine Folge der Erfahrungen in der frühen Kindheit oder Pubertät. Es gibt aber Fälle, in denen sich ein geringes Selbstwertgefühl in späteren Jahren entwickelt.

Es gibt verschiedene Ursachen, die dazu führen könnten, zum Beispiel:

  • Missbrauch vom Partner in der Beziehung
  • Finanzielle Krisen, Insolvenz
  • Schwere Krankheiten oder Folgen eines Unfalls, die das Leben bedeutsam verändern
  • Körperliche Auffälligkeiten wie starkes Übergewicht oder Magersucht
  • Dauerhafter Stress
  • Eine Kette von Niederlagen und Schicksalsschlägen
  • Mobbing auf der Arbeit

Geringes Selbstwertgefühl

Unter solchen Umständen können auch Personen mit einem gesunden Selbstwertgefühl Minderwertigkeitskomplexe entwickeln.

Hattest du solche oder ähnliche Erfahrungen in deinem erwachsenen Leben? Denkst du, sie haben dein Selbstwertgefühl negativ beeinflusst? Nimm dir ein paar Minuten Zeit und schreibe es auf.

< Aufgabe Zwei: Meine negativen Erfahrungen im Erwachsenenalter >

Geringes Selbstwertgefühl: Wie die Vergangenheit unsere Gegenwart beeinflusst

 

In den vergangenen Kapiteln haben wir erklärt, wie unsere Lebenserfahrungen die Art und Weise, wie wir über uns denken und wie wir uns fühlen, beeinflussen. Diese Erfahrungen haben wir meist in unserer Kindheit gemacht.

Jetzt sind wir erwachsen, diese Zeit liegt Jahre zurück. Wir haben seitdem viele neue Erfahrungen gemacht, höchstwahrscheinlich auch viele positive.

Wie kann es sein, dass wir immer noch davon beeinflusst werden, was viele Jahre davor geschah, als wir noch kleiner, unerfahrener und unwissender waren? Warum sehen wir uns immer noch im negativen Licht, wo wir schon so viel dazugelernt haben? Wie kommt es, dass die Stimmen unserer Eltern oder anderer Menschen uns immer noch verfolgen? Mehr noch, jetzt sagen wir es zu uns selbst: „Das ist nicht gut genug“, „Ich bin so blöd“, „Ich bin so fett“, „Ich bin unfähig mich zu ändern“.

Wie kann etwas, das so weit in der Vergangenheit liegt, immer noch unser Leben so stark beeinflussen?

Die Ursache, warum wir immer noch ein geringes Selbstwertgefühl haben, obwohl sich die Umstände verändert haben, sind unsere negativen Grundüberzeugungen.

Negative Grundüberzeugungen sind Überzeugungen, die wir über uns selbst gebildet haben, als wir noch Kinder waren. Zu diesem Zeitpunkt haben sie noch Sinn gemacht, weil wir uns als Kinder vieles noch nicht erklären konnten. Damit unsere Welt erklärbar und verständlich ist, haben wir uns mögliche Erklärungen über die Geschehnisse gebildet.

Wenn unsere Eltern uns ausschimpfen, dann geschieht es, weil wir böse und unfähig sind – dachten wir. Wir wussten noch nicht, dass es andere Erklärungen geben kann, wie zum Beispiel: Eltern sind müde und überfordert.

Negative Grundüberzeugungen sitzen ganz tief in uns. Sie sind fest verankert in unserem Denken und Tun. Das ist unsere Sicht auf uns selbst als Person.

Beispiele der negativen Grundüberzeugungen sind:

  • „Ich bin dumm“,
  • „Ich bin zu nichts zu gebrauchen“,
  • „Ich bin zu dick und unattraktiv“,
  • „Ich bin unfähig mich zu ändern“,
  • „Ich bin nicht liebenswürdig“,
  • „Ich bin böse“,
  • „Ich bin nicht wichtig“.

Geringes Selbstwertgefühl: Wie wir uns davor schützen

 

Wenn wir negative Grundüberzeugungen über uns selbst gebildet haben, dann ist es nicht verwunderlich, dass wir auch negative Emotionen zu uns selbst entwickelt haben. Wir denken schlecht über uns selbst und fühlen uns unwohl. Wir sind überzeugt, dass diese negativen Einstellungen berechtigt sind, weil sie auf unseren Erfahrungen basieren.

Um mit dieser Situation klarzukommen und daran nicht zugrundezugehen, haben wir für uns einige Verhaltensregeln und Annahmen herausgebildet. Diese Regeln und Richtlinien haben wir erstellt, um unser geringes Selbstwertgefühl zu schützen und die unangenehme Wahrheit über uns zu verstecken.

Wir könnten zum Beispiel folgende Regeln erstellt haben:

  • „Ich muss immer perfekt aussehen“,
  • „Ich muss meine echten Gefühle verbergen“,
  • „Ich darf keine Fehler machen“ oder
  • „Ich darf keine Schwächen zeigen“.

Die Annahmen über uns könnten sein:

  • „Wenn ich mein Gewicht nicht unter Kontrolle kriegen kann, dann habe ich nichts in meinem Leben unter Kontrolle“ (Gerade diese Annahme ist schwer zu ändern mit den üblichen Diäten! Du nimmst durch den Jojo-Effekt sogar zu statt ab. Danach wirst du dich noch unfähiger fühlen.)
  • „Wenn ich Schwäche zeige, werde ich niedergemacht“,
  • „Ich werde nie so gut sein wie die anderen, ganz egal, was ich tue“.

Die Regeln und Annahmen können auch kombiniert sein, zum Beispiel:

  • „Ich muss immer schlank und hübsch sein, sonst wird mich keiner lieben.“
  • „Ich muss nur die einfachen Aufgaben wählen, sonst schaffe ich sie nicht und alle werden sehen, wie unfähig ich bin.“
  • „Ich muss alle zufriedenstellen, sonst werden sie mich kritisieren und es wird bedeuten, dass ich eine Null bin.“
  • „Wenn ich auch nur zehn Gramm Kohlenhydrate pro Tag esse, komme ich aus der Ketose raus, werde wieder dick und keiner wird mich mögen.“
  • „Alle müssen mich mögen. Ich darf deswegen keine Ansprüche stellen. Nach Ausnahmen oder speziellen Wünschen zu fragen ist nicht ok, auch nicht im Restaurant.“

Hast du solche oder ähnliche Richtlinien und Annahmen für dich gebildet? Notiere diese hier.

< Aufgabe Drei, a: Meine Regeln und Annahmen zum Schutz meines Selbstbewusstseins >

Welche Regeln können sich auf deinen ketogenen Lebensstil auswirken? Schreibe sie hier auf.

< Aufgabe Drei, b: Regeln und Annahmen die Low Carb, LCHF und Keto beeinflussen können >

Geringes Selbstwertgefühl: Regeln und Annahmen leiten unser Verhalten

Unsere inneren Regeln und Annahmen leiten unser Verhalten und beeinflussen unser Leben.

Wir erledigen unsere Arbeit mit Perfektion, damit keiner uns kritisiert. Wir versuchen, es allen Recht zu machen, damit sie mit uns zufrieden sind. Wir verstecken unsere Gefühle und Gedanken, weil wir befürchten, dass wir so von anderen nicht akzeptiert werden. Wir vermeiden die neuen oder schwierigen Aufgaben, damit wir uns nicht blamieren.

Wenn du Probleme mit deinem Gewicht und ein geringes Selbstwertgefühl hast, dann hast du wahrscheinlich auch entsprechende Regeln und Annahmen entwickelt, um dein Selbstbewusstsein zu schützen.

Welche Regeln und Annahmen beeinflussen dein Verhalten? Versuchst du, dein Gewicht zu reduzieren, weil du denkst, dass du sonst nicht liebenswürdig bist? Versuchst du, um jeden Preis hübsch und schlank zu sein, und machst eine Diät nach der anderen? Trägst du weite Kleidung, um deine Fülle zu kaschieren? Kritisierst du dich selbst, damit die anderen es nicht tun? Ernährst du dich nur deswegen ketogen, weil dein Freund es tut oder weil du hoffst, dass du damit vielleicht liebenswert wirst?

Schreibe auf, was du machst, um dein geringes Selbstbewusstsein zu schützen.

< Aufgabe Vier, a: Wie meine Regeln und Annahmen mein Verhalten beeinflussen >

Wie können diese Regeln deinen ketogenen Lebensstil negativ beeinflussen? Schreibe es hier auf.

< Aufgabe Vier, b: Wie meine Regeln und Annahmen Low Carb, LCHF und Keto negativ beeinflussen >

Wie ein geringes Selbstwertgefühl entsteht

In dieser Reihe von Artikeln werden wir erklären, wie ein geringes Selbstwertgefühl entsteht, dann werden wir beschreiben, wie es erhalten bleibt usw. Wir werden alle Konzepte in einem Diagramm abbilden und werden es mit jedem weiteren Artikel ergänzen. So ein Diagramm wird in der Wissenschaft ein ‚Modell‘ genannt.

Die Entstehung des schwachen Selbstwertgefühls ist der erste Teil dieses Modells und sieht folgendermaßen aus:

So ensteht niedriges Selbstwertgefühl

Dieses Modell zeigt die Entstehung des geringes Selbstwertgefühls bzw. Selbstbewusstseins, wie in den vergangenen Kapiteln beschrieben:

  • Wenn wir in unserem Leben, besonders in der frühen Kindheit und in der Pubertät, negative Lebenserfahrungen gemacht haben, könnte es dazu führen, dass wir negative Grundüberzeugungen über uns entwickeln. Da nicht immer und nicht jede negative Erfahrung zur Entwicklung eines negativen Selbstbildes führt, ist der entsprechende Pfeil als Punktierlinie gezeichnet.
  • Negative Grundüberzeugungen schaden unserer Psyche. Wir versuchen unser geringes Selbstwertgefühl zu schützen und entwickeln verschiedene Richtlinien, Regeln und Annahmen.
  • Diese sind notwendig, damit wir weiterhin funktionieren und unser tägliches Leben bewältigen. Die negativen Regeln und Annahmen sind aber nicht (mehr) hilfreich, da deren Entstehung meist Jahre zurückliegt und wir uns seitdem bereits verändert haben. Außerdem dienen diese Regeln und Annahmen dem Fortbestehen unserer negativen Grundüberzeugungen.
  • Die negativen Regeln und Annahmen regulieren unser Verhalten. Dank diesen Regeln können wir zwar leben und uns vielleicht einigermaßen gut fühlen, aber das schwache Selbstbewusstsein schlummert im Hintergrund. Unser Verhalten unterstützt unsere negativen Grundüberzeugungen.

Du kannst hier dieses Modell um deine eigenen Notizen ergänzen:

So entsteht ein geringes Selbstwertgefühl Notizen

Schreibe deine eigenen negativen Erfahrungen auf, die daraus resultierenden negativen Überzeugungen, Regeln und Annahmen. Beschreibe, wie diese Regeln dein Verhalten allgemein beeinflussen – und speziell bezogen auf deinen ketogenen Low Carb Lebensstil.

< Aufgabe Fünf: Erweitere das Model um deine eigenen Erfahrungen, Überzeugungen, Regeln, Annahmen und Verhalten aus den Aufgaben Eins bis Vier >

(Behalte dieses erweiterte Model für die Bearbeitung weiterer Aufgaben in dieser Artikelreihe!)

Mehr zum Thema geringes Selbstbewusstsein

Dieser Artikel hat das Thema geringes Selbstwertgefühl, wie es entsteht und wodurch es erhalten bleibt. Im nächsten Artikel werden wir anschauen, unter welchen Bedienungen das schlummernde schwache Selbstbewusstsein aktiviert wird und ans Tageslicht kommt. Außerdem erklären wir, wie dein Selbstbewusstsein deinen Erfolg mit Keto beeinflussen kann.

Wir empfehlen die Artikel in der folgenden Reihenfolge zu lesen, um die positiven Auswirkungen zu maximieren:

  1. Fett und hässlich. Oder einfach nur ein schlechtes Selbstbewusstsein?
  2. So entsteht ein geringes Selbstwertgefühl – und so beeinflusst es deinen Erfolg mit Keto (dieser Artikel)
  3. Ich bin so hässlich – Warum du dein niedriges Selbstbewusstsein nicht los wirst und wie du damit deine Low Carb Ernährung sabotierst
  4. Übergewichtig? So kannst du deinen Selbstwert verbessern – und dich besser ernähren!
  5. Übergewichtig? Schluss mit der Selbstkasteiung!
  6. Sich selbst akzeptieren – egal ob dick oder dünn. Der beste Anfang für eine ketogene Diät!
  7. Wie kann ich lernen, mich selbst zu lieben – und dadurch besser zu essen? Verändere deine Regeln!
  8. Dick? So wirst du selbstsicher und erfolgreich – auch mit deiner ketogenen Diät!

Bela Kunz mit Ergänzungen von Verena Kuhn