Ich möchte diese Tage gerne zusammenfassen, da ich buchstäblich in ein tiefes Loch gefallen bin und ich drei Tage gebraucht habe, um mich dort wieder hinauszukämpfen. Es fing eigentlich ganz harmlos an. Ich wollte abends an Tag 13 einen ketogenen Kuchen backen (für eine Party am darauffolgenden Tag). Nun hatte ich den Tag lang etwas wenig gegessen, habe mich aber nicht weiter darum gekümmert und angefangen, mich dem Kuchen zu widmen. DAS WAR EIN GROßER FEHLER! Durch meine tollen Fortschritte der vergangenen zwei Wochen, war ich etwas leichtsinnig und habe mir selbst zahlreiche Nüsse in den Mund geschoben, danach noch Schokolade und mehr Schokolade und Kuchenteig… bis es dann auch schon egal war und ich in einer Fressattacke gelandet bin. Das ging so schnell, dass ich darüber gar nicht nachdenken konnte. Ein typisches Verhalten, was mich an meine frühere Essstörung erinnert. Nur, dass ich diesmal danach nicht im Bad verschwinde. Mein schlechtes Gewissen fing an, mich zu zerfressen. Ich habe die halbe Nacht kein Auge zugetan und mich gedanklich für diesen Ausrutscher bestraft. Am nächsten morgen fühlte ich mich immer noch schrecklich und dadurch, dass ich mich aus der Ketose gekickt habe, hatte ich auch noch furchtbares Verlangen nach etwas zu Essen. Etwas Zuckrigem am besten. Letztlich habe ich gar nichts gegessen und hatte auf Arbeit den ganzen Tag schlechte Laune und war total neben der Spur.

Abends ging es dann zu der besagten Party, die ich schon mehrere Male für diesen blöden Kuchen verflucht hatte. Naja, jedenfalls kam mir der Alkohol ganz gelegen. Ich wollte gar nicht viel trinken und habe mir extra etwas Kohlenhydratfreies mitgebracht: Gin und light Tonic. Nach zwei Gläsern war der Abend für mich vorbei. Mein Freund musste mich aus der Tür zum nächsten Dönerladen schleifen, da ich schon kurz vor einem Totalaussetzer stand. Klar, ich hatte ja auch nichts gegessen. Nach dem mir aufgezwungenen Dürüm sah die Welt schon wieder anders aus und ich war dankbar, dass sich jemand um mich gekümmert hat…

Am Folgetag hing ich komplett durch. Ich konnte nur schlafen und essen. Abends waren wir dann noch mit Freunden zum Essengehen verabredet. Mein Versuch, beim Inder etwas Ketogenes zu finden, gestaltete sich als nahezu unmöglich. Ich habe das Gericht mit dem geringsten Saucenanteil gewählt: Lamm-Kebab mit Gemüse, aber sogar das war mit Sauce bedeckt. Ein weiterer missglückter Tag für Keto.

Ein letztes Essen stand mir dann noch bevor. Meine Oma feierte Geburtstag und es ging zu einem chinesischen All-you-can-eat-Buffet. Na vielen Dank auch, das würde doch wieder nicht gut enden. Ich habe versucht, mir die keto freundlichsten Dinge auf meinen Teller zu tun und mich nicht zu überfressen. Das ist mir auch einigermaßen gelungen, aber ich denke, ganz ketogen war es trotzdem nicht…

Ich bin super frustriert, dass die Tage so in die Hose gegangen sind und meine Motivation ist praktisch auf 0. Trotzdem versuche ich jetzt, an die Sache einen Haken zu setzen und es als Ausrutscher zu sehen. Es ist wohl normal und menschlich, dass man in alte Raster fällt… Ich werde mich morgen wieder voll in die ketogene Ernährung stürzen, alles genau tracken und so weiter, sodass ich hoffentlich möglichst schnell wieder in den Ketosezustand komme.

Eva

Evas Keto-Tagebuch
Tag 18