Aus meinem Tagebuch für ketogene Ernährung:

Nach fast sieben Stunden Schlaf bin ich diesmal leider nicht keto energetisiert sondern müde. Wie vor Keto auch. Das merke ich auch beim Workout. Wobei es einen kleinen Tick besser ist als vorher. Auf dem Glukose-Stoffwechsel war ich manchmal so müde, dass ich am liebsten auf der Matte geschlafen hätte, statt Sit Ups zu machen. Oft habe ich dann auch vor der Zeit aufgehört, weil ich nicht mehr konnte.
Jetzt ziehe ich es bis zum Ende durch und packe sogar ein paar Gewichte oben drauf bei den Beinübungen.

Das Frühstück ist das Übliche in dem Hotel: Eier, Lachs, Bulgogi, Salat, Mozarella, Oliven. Sie haben zwar auch Bohnen, Tomaten und eingelegte Pilze, aber die lasse ich zur Sicherheit weg.
Ich bitte den Koch, mein Kokosnussöl zu nehmen zum Anbraten statt seinem Sonnenblumenöl.
Ein paar meiner Netto-Kohlehydrate investiere ich in Milch: Zu meinen Espressi gebe ich ein klein wenig Vollfettmilch. Außerdem rühre ich Butter und Kokosöl in den Kaffee. Natürlich wäre der leckerer, wenn ich ihn mit dem Mixer rühren würde. Aber ich habe ich an den Geschmack etwas gewöhnt. (Ich finde übrigens dieses hier sehr gut: Ölmühle Solling Bio Kokosöl nativ)

Keine Ahnung, was es ausgelöst hat, aber ich kann wieder auf Toilette. Die Verstopfung hat schon wieder mehr als 48 Stunden gedauert.

Später fahren wir mit dem Zug von Changwon nach Seoul. Ich bin stolz darauf, dass ich mir im Abfahrts- und Ankunftsbahnhof ein Wasser kaufe.

Am Bahnhof gehe ich zum dritten Mal auf die Toilette. An der Wand neben der Kloschüssel gibt es eine Funkanlage, wo „Korail“ draufsteht. Ob die dazu da ist, dass auf den Bahnsteigen meine Durchsage vom Klo aus gesendet wird? Und ich allen erzählen kann, wie stolz ich auf mein drittes Häufchen heute bin?

Ich gehe an dem Tag insgesamt sechs Mal. Woran liegt es, dass ich heute konnte? Sport, Kaffee, Kokosnussöl? Momentan fallen mir nur die drei Faktoren ein.

Außer natürlich: 1) Mein Körper leidet seit Jahren an Verstopfung und kennt es nicht anders. 2) Ich habe noch irgendwelche anderen Leiden wie Leaky Gut oder SIBO oder Reizdarm. Das letzte wurde mir sogar von einem Arzt diagnostiziert, aber ich denke, Reizdarm ist eine Diagnose für: „Da stimmt was nicht und ich hab‘ keine Ahnung, was es genau ist.“
Ich kenne all die möglichen Gründe für Verstopfung. Sogar, dass ich heute meine Tage bekommen habe, könnte als Grund zählen. Da ich aber auch ohne meine Tage Verstopfung habe, sehe ich das als irrelevant an.
Dass ich alle Gründe kenne, heißt aber auch nicht, dass ich identifizieren kann, woran es bei mir liegt. Menschen wünschen es sich einfach und hätten gerne den einen Grund, an dem sie etwas festmachen. Deswegen kommt bei statistischen Analysen oft so ein Mist heraus. Weil irgendeiner krampfhaft versucht, eine Sache an einer anderen festzumachen. Dabei sind es fast immer mehrere beeinflussende Faktoren. Wer weiß, vielleicht spielen bei mir auch mehrere Gründe zusammen?
Ich werde mal Selbstversuche machen bzw. beobachten, welche Faktoren das stärker beeinflussen.

  • Hypothese 1: Sport hilft mir, die Verstopfung zu beenden.
  • Hypothese 2: Kokosöl hilft für Stuhlgang.
  • Hypothese 3: Kaffee regt meinen Darm an.

Einen wichtigen Unterschied merke ich übrigens bei der Verstopfung hier und der, die ich auf Glukosestoffwechsel hatte: Ich kann auf Keto mehrere Tage nicht auf Toilette und habe einen geblähten Bauch. Auf Glukosestoffwechsel verliere ich oft das Gefühl für meinen Körper und bin ständig hungrig. In den USA war das besonders schlimm.
Der ständige Hunger ist normal, weil der Körper merkt, dass da was raus sollte und versucht, das dadurch zu lösen, dass er mehr Masse nachschiebt. Ich fühle mich nicht ständig hungrig bei meiner Verstopfung bei Keto.

Das Hotel in Seoul hat eine tolle Kaffeemaschine und sogar Kaffeesahne. Vom Anblick im Kännchen würde ich auf Zehnprozentige tippen.
Abends trinke ich etwas Hühnchen-Brühe. Ein halber Brühwürfel auf eine Tasse Wasser ist fast etwas viel, aber immer noch lecker. In der Lounge gibt es Jakobsmuscheln, Shrimp, Mozarella-Salat, grünen Salat und echten Käse. Gourmet Keto.

Ich habe übrigens inzwischen einige Tipps für Verstopfung zusammengetragen. Wenn du wissen willst, was man so alles ausprobieren kann und was mir geholfen hat: Hier findest du mehr als 30 Tips gegen Verstofpung bei Ketose.

Mehr Beiträge aus meinem Ketose Tagebuch findest du hier:

Verenas Keto-Tagebuch