Deine Ernährung hat einen großen Einfluss auf dein Wohlbefinden, deine Stimmung und auch deine psychische Gesundheit. Kurz gesagt, nicht nur dein Körper braucht Nahrung. Es ist auch wichtig, was die Seele essen will. Essensgewohnheiten bieten dir einen festen Tagesablauf und Routine. Zudem sind viele der Nährstoffe essenziell. Das bedeutet, dein Körper kann sie nicht selber herstellen, benötigt sie aber, um einwandfrei arbeiten zu können. Gedächtnisprobleme, Unwohlsein und Gereiztheit sind nur ein paar der möglichen Symptome, die bei einer unausgewogenen und schlechten Ernährung auftreten können. Ein Beispiel? Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die morgens frühstücken, ein höheres Wohlbefinden aufweisen als Menschen mit sprunghaften Morgenroutinen. Zudem waren die Frühstücker insgesamt ruhiger und hatten ein besseres Gedächtnis. Dabei spielte die Art des Essens nur eine untergeordnete Rolle, der Vorgang des Essens allein hatte schon positive Effekte. Das bedeutet nun aber nicht, dass es egal ist, was du morgens zum Frühstück isst. Was gegessen wurde hatte, ebenfalls einen Effekt auf das Wohlbefinden der Probanden.

Es gibt inzwischen auch Studien, die darauf hinweisen, dass es nicht wichtig ist zu frühstücken, sondern es genauso gut sein kann, nur Mittag- und / oder Abendessen zu sich zu nehmen. Hier ist es wichtig auszuprobieren, was für dich am besten funktioniert und in dein Leben und zu deinen Genen passt. Wichtig: Versuche, in einem Neun-Stunden-Essensfenster zu bleiben für alle Nahrungsmittel – inklusive Kaffee und Getränken mit Kalorien!

Wie eben schon erwähnt gibt es verschiedene essenzielle Nährstoffe, die du deinem Körper zuführen musst. Dazu gehören Mineralstoffe, Vitamine, spezielle (ungesättigte) Fettsäuren und einige Aminosäuren (die Baustoffe, aus denen Proteine hergestellt werden). Kohlenhydrate gehören nicht dazu. Die für unser Gehirn so wichtige Glucose kann unser Körper selber herstellen, du musst sie nicht über die Nahrung zuführen. Hier liegt auch der Grund, aus dem eine ketogene Diät so gut funktionieren kann. Viele Makro-Nährstoffe, die dein Körper braucht – wenige, die er nicht braucht.

Makronährstoffe – die großen Bausteine deines Wohlbefindens und deiner Gesundheit

Ungesättigte Fettsäuren können einen großen Einfluss auf dein mentales Wohlbefinden haben. Du wirst merken, was die Seele essen will. Mit mehr Fett wird es dir vermutlich besser gehen. Menschen, die mehr Fisch essen (Fisch enthält eine hohe Anzahl solcher Fettsäuren), zeigen eine geringere Gefahr, später einmal kognitive Schäden zu erleiden. Im Gegensatz dazu ist die Gefahr kognitiver Beeinträchtigungen deutlich erhöht, wenn du viele gesättigte Fette und Cholesterin aufnimmst. Was die Seele essen will.2Eine ketogene Diät weißt einen hohen Anteil solcher ungesättigter Fette auf, weshalb dir schon nach wenigen Tagen der Umstellung eine deutliche Verbesserung deiner Stimmung auffallen sollte. Auf die Frage, was die Seele essen will, ist also ein hoher Anteil an ungesättigten Fetten für Ketarier besonders gut. (Wir Ketarier essen übrigens auch viele gesättigte Fette. Die stehen in einem Ruf, Krankheiten auszulösen. In Zusammenhang mit vielen Kohlenhydraten sind die tatsächlich nicht so gesund, als Teil einer Low Carb, LCHF oder ketogenen Ernährung aber hervorragend!).

Auch wenn Kohlenhydrate nicht essenziell sind, so können sie doch das mentale Wohlbefinden beeinflussen. So konnten besonders hohe Konzentrationen von Sucralose (in Kombination mit Koffein) in Zusammenhang mit emotionalem Stress gebracht werden. Viele Energy-Drinks enthalten jedoch genau diese Kombination von Koffein und Sucralose. Das Problem dabei ist, dass wir solche Getränke häufig in Situationen konsumieren, in denen wir ohnehin schon unter starkem Stress oder Zeitdruck stehen. Die so entstehende Doppelbelastung laugt dich auf Dauer aus. Durch das enthaltene Koffein wirst du die Erschöpfung aber erst bemerken, wenn es zu spät ist. Dein Körper ist zu diesem Zeitpunkt bereits über sein eigentliches Leistungslimit hinausgegangen. Totale Erschöpfung bis hin zu ernstzunehmenden Erkrankungen können die Folge sein. Doch was kannst du tun, wenn du dringend etwas erledigen musst und müde bist? Was, wenn nicht Energy-Drinks können dir helfen? In vielen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass eine Ernährung, die viele gesunde Fette enthält, deine Energielevels nach ganz oben bringt. Das bedeutet: Auch hierbei kann dir eine ketogene Ernährung helfen. Und das ganz ohne Koffein!

Besonders zu Beginn deiner Umstellung auf die ketogene Ernährung wirst du immer mal wieder Heißhunger auf Süßigkeiten oder sonstige kohlenhydratreiche Speisen haben. Solche Heißhungerattacken werden häufig mit einem Mangel an Tryptophan in Zusammenhang gebracht. Auf die Frage, was die Seele essen will, ist Tryptophan die einfachste Antwort.

Tryptophan (eine essenzielle Aminosäure) ist für den Aufbau von Serotonin mitverantwortlich. Serotonin ist eines der Hormone, das einen besonderen Einfluss auf deine Stimmung hat (deshalb ist es auch als Glückshormon bekannt). Tryptophan ist eine Aminosäure. Und wie du bereits weißt, sind Aminosäuren die Bausteine von Proteinen und nicht von Kohlenhydraten. Woher kommt es dann, dass Kohlenhydrate einen Effekt auf die Tryptophan-Konzentration im Gehirn haben? Dieser Effekt beruht darauf, dass die Aufnahme von Tryptophan ins Gehirn mit anderen Aminosäuren in Konkurrenz steht. Das bedeutet: Ein hoher Anteil von Proteinen im Blut kann die Aufnahme von Tryptophan behindern. Die Ausschüttung von Insulin (die nach der Aufnahme von Kohlenhydraten erfolgt) kann Tryptophan den Zugang zum Gehirn erleichtern. Durch das Insulin werden die anderen Aminosäuren (die sonst mit Tryptophan konkurrieren würden) zu anderen Aufgaben im Körper geschickt.
(Gegen Heißhunger auf Süßes empfehlen einige Ketarier übrigens L-Glutamine.)
Generell werden Kohlenhydrate häufig in den Zusammenhang mit einer besseren Stimmung gebracht, wobei dieser Zusammenhang nicht in allen Studien bestätigt werden konnte. Der Zusammenhang einer guten Stimmung mit der Aufnahme von genügend Protein (und einem ausgewogenen Verhältnis der Aminosäuren) ist dagegen besser gesichert.

Der eben bereits erwähnte Zusammenhang von Tryptophan und der Stimmung wurde in unterschiedlichen Studien untersucht. Dabei fanden sich zwei interessante Effekte: Zwar führte der Entzug von Tryptophan sofort zu einer schlechteren Stimmung, aber die Zufuhr allein hatte keinen positiven Effekt auf die Stimmung. (Das könnte daran liegen, dass an einer positiven Stimmung mehrere Faktoren und Hormone beteiligt sind.)
Vielmehr konnte durch die Zufuhr von Tryptophan ein beruhigender, sedativer Effekt erzeugt werden. Nach einer kohlehydratreichen Mahlzeit fühlst du dich vermutlich häufig etwas träge und schlapp. Zwar nicht unbedingt schlecht, aber auch nicht besonders Energiegeladen. Dieser Effekt beruht zwar vermutlich nicht nur auf dem Effekt der gestiegenen Tryptophan-Konzentration, aber diese spielt sicherlich eine Rolle. Eine Ernährung, die auf Kohlenhydraten als Energielieferant basiert, verhindert, dass du den ganzen Tag über leistungsstark bist. Nach Mahlzeiten wirst du immer wieder in ein Leistungstief rutschen. Auf Fett als Energielieferant umzusteigen, verhindert dieses Leistungstief dagegen.

Tyrosin, eine weitere wichtige Aminosäure, scheint einen Einfluss auf den Energiehaushalt deines Körpers zu haben. In einer Untersuchung führte ein Tyrosin-Mangel zu einer höheren Irritierbarkeit und Energielosigkeit der Probanden.
Der gleiche Effekt konnte auch durch einen Mangel an Thiamin festgestellt werden. Der Mangel von nur einer einzigen Aminosäure kann also einen gravierenden Effekt auf deinen Körper und dein Wohlbefinden haben. Dies unterstreicht noch einmal die Bedeutung der Proteine in deiner Nahrung. Wichtig ist aber, dass du immer daran denkst, dass Protein nicht gleich Protein ist. Es gibt Quellen, die dein Körper besser verwerten kann als andere. Eier und Fleisch sind sehr gute Quellen. Aber auch Hülsenfrüchte und Samen haben häufig eine sehr gute Kombination der essenziellen Aminosäuren und so eine hohe Bioverfügbarkeit (also wie gut dein Körper die enthaltenen Stoffe verwerten kann). Hülsenfrüchte sind übrigens nur etwas für Low Carb und LCHF. Ketarier sollten diese nur an Ladetagen bzw. bei Carb Ups zu sich nehmen.

Was die Seele essen will – Probleme erkennen und Mangelzustände ausgleichen

Mögliche Mangelzustände kannst du meistens durch Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen. Sinnvoller wäre es jedoch, deine Ernährung so umzustellen, dass diese notwenigen Nährstoffe über deine normale Nahrung aufgenommen werden können. Die Bioverfügbarkeit aus echten Lebensmitteln ist meistens deutlich höher als die aus Nahrungsergänzungsmitteln. Zudem bieten dir echte Nahrungsmittel viele Nährstoffe gleichzeitig, während Ergänzungen auf einen speziellen Stoff reduziert sind.

Neben den Makronährstoffen (Fetten, Proteinen und Kohlehydraten) brauchst du auch genügend Vitamine und Mineralstoffe für dein psychisches Wohlbefinden und einen gesunden Körper. Ein Mangel kann zu verschieden psychischen Symptomen führen, bis hin zu psychischen Erkrankungen. Doch woran kannst du erkennen, was die Seele essen will, und dass du optimal versorgt bist? Wenn du schon ketogen lebst und ein Großteil deiner Ernährung aus Gemüse und Salat besteht, dann brauchst du dir eigentlich keine Sorgen machen. Falls du dir dennoch nicht sicher bist, hier einige Warnzeichen: Wenn du häufig unkonzentriert bist, dich leicht ablenken lässt oder in depressive Stimmungen verfällst, solltest du entweder einen Arzt aufsuchen oder dir nochmal deine Ernährung anschauen. Der Arzt kann ein Blutbild machen und dir genau sagen, welche Nährstoffe dir fehlen. Dies kann aber mitunter teuer sein, da die Krankenkasse nicht jede Blutuntersuchung übernimmt. Einfacher wäre es, wenn du versuchst, deine Ernährung so ausgewogen wie möglich zu gestalten. Viele der Symptome werden sich dann schnell erledigen. Wenn du aus persönlichen Gründen oder aus Gründen von Unverträglichkeiten nicht auf die empfohlene Mindestmenge essenzieller Nährstoffe kommst, kann die Nutzung von Ergänzungsmitteln sehr sinnvoll sein. Die Behebung von deinen Mangelzuständen kann deine Stimmung deutlich verbessern und besonders bei Frauen auch die Leistung in kognitiven Tests positiv beeinflussen.

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Mikronährstoffe – klein aber Oho!

Die eben angesprochenen Nährstoffe gehören zu der Klasse der sogenannten Makronährstoffe, also die großen Nährstoffe, welche unser Körper unteranderem für die Energiebereitstellung braucht. Eine weitere Klasse essenzieller Nährstoffe bilden die Mikronährstoffe, also Vitamine und Mineralien. Diese dienen nicht der Energiebereitstellung, sorgen aber dafür, dass die Vorgänge in unserem Körper reibungslos ablaufen können. Mikronährstoffe sind ein weiterer Grund, weshalb eine auf Gemüse basierende Ernährung von Vorteil ist. Gemüse und Obst enthalten viele der wichtigen Mineralien und Vitamine. Die Kombination mit hochwertigen Fetten ist hierbei von gehobener Bedeutung. Einige der Vitamine (genaugenommen E, D, K und A) können von deinem Körper nur aufgenommen werden, wenn gleichzeitig auch Fette vorhanden sind. Nachfolgend will ich dir nur einige dieser Mikronährstoffe vorstellen, die eine besondere Bedeutung für unser psychisches Wohlbefinden haben:

Selenium. Ein Selenium-Mangel kann dich ängstlich, feindselig und niedergeschlagen machen. Zudem scheint es besonders für dein Gehirn von großer Bedeutung zu sein, da dieses, in Zeiten des Mangels, das meiste Selenium speichert.

Eisen. Geringe Eisenwerte gehen häufig mit schlechter Laune und Aufmerksamkeitsdefiziten einher. Frauen leiden häufiger darunter als Männer. Dieser Effekt ist besonders ausgeprägt, wenn du gleichzeitig die Anti-Baby-Pille nimmst.

Folsäure. Ein Folsäuremangel konnte in verschiedenen Untersuchungen mit depressiven Stimmungen und sogar einer Major Depression (also eine klinische Depression) in Zusammenhang gebracht werden.

B-Vitamine. Diese Vitamine scheinen besonders für deine Gedächtnisleistung von Bedeutung zu sein. Im mittleren Alter konnten vor allem die Vitamine B6 und B12 mit einem besseren Gedächtnis in Zusammenhang gebracht werden. Eine Ergänzung dieser Vitamine führte zu deutlichen Verbesserungen der kognitiven Leistungen der Probanden. Die ausreichende Versorgung mit diesen Vitaminen ist also besonders für dein Gedächtnis wichtig. Positive Auswirkungen auf die Stimmung darfst du von einer Supplementation allerdings laut der Studie nicht erwarten. (Verschlechterungen aber auch nicht.)

Was die Seele essen will? Gesunde Nährstoffe! – Dein Weg zu Gesundheit, Glück und Wohlbefinden

Wie du siehst, hat deine Ernährung einen großen Einfluss darauf, wie du dich fühlst, und damit auch darauf, wie du dich verhältst. Auf die Frage, was die Seele essen will, sind gesunde Nährstoffe die einfachste Antwort. Die richtige Ernährung hat zudem einen großen Einfluss auf die Entwicklung deines Gehirns. In den sogenannten „kritischen Phasen“ (häufig liegen diese in der frühen Kindheit) ist dieser Einfluss besonders hoch, wobei der Zusammenhang zwischen Ernährung und Gehirn über die gesamte Lebensspanne zu bestehen scheint.

Deine Organe benötigen, damit sie entstehen und arbeiten können, unterschiedliche essentielle Nährstoffe. Der Einfluss unserer Ernährung auf verschiedene Organe (z.B. Herz, Magen und Leber) ist bereits gut erforscht und auch in der breiten Bevölkerung anerkannt.
Dass deine Ernährung aber auch Einfluss auf deine Stimmung und dein Verhalten haben kann, das wird erst seit relativ kurzer Zeit stärker untersucht und trifft immer noch auf viel Skepsis. Stimmung und Verhalten haben (zum großen Teil) ihren Ursprung bei dir im Gehirn. Da dein Gehirn aber auch ein Organ ist, ist es (wie alle anderen Organe ja auch) abhängig von der Zufuhr essentieller Nährstoffe. Ein Zusammenhang zwischen Ernährung und mentalem Wohlbefinden (und Gesundheit) ist daher nicht nur höchst wahrscheinlich, sondern auch schon in einigen Studien gefunden worden. Jedoch sind auch noch weitere Studien nötig, um die Zusammenhänge besser zu verstehen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die richtige Ernährung einen essentiellen Einfluss auf deinen Körper und deine „Seele“ hat. Daher auch immer die Frage, was die Seele essen will. Wie du dich fühlst, wie du denkst und wie du handelst, hängt im großen Stil von dem ab, was du über die Nahrung aufnimmst. Ohne die richtigen Nährstoffe, kann auch deine „Seele“, nicht ihr volles Potential entfalten. Genau wie dein Körper benötigt auch sie viele wichtige Nährstoffe. Aus diesem Grund solltest du dich ausgiebig mit dem beschäftigen, was du isst. Du bist, was du isst – das mag vielleicht abgedroschen klingen, aber grade in Anbetracht der neueren Studien scheint dieser Spruch wahrer denn je zu sein. Eine Umstellung deiner Ernährung mag vielleicht am Anfang schwer sein, aber sie lohnt sich alle Male! Egal, wie viele Versuche du benötigst, sie sind es alle wert. Denn der Preis ist ein gesteigertes Wohlbefinden. Im körperlichen und im seelischen Sinne.

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