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Ziel einer ketogenen Diät ist, dass der Körper (genauer gesagt die Leber) vermehrt Ketone produziert und sie als Hauptenergiequelle nutzt. Diese Ketone geben der ketogenen Diät auch ihren Namen. Liegt eine erhöhte Konzentration an Ketonen vor befindet sich der Körper im Stoffwechselzustand Ketose.
Obwohl die ketogene Diät seit ein paar Jahren wieder sehr populär geworden ist, ist sie keine moderne Erfindung. Schon in den 1920ern entdeckten Ärzte der Mayo Klinik in Minnesota, dass unter Epilepsie leidende Patienten durch langes Fasten von 20 bis zu 30 Tagen und den damit verknüpften niedrigen Blutzuckerwerten weniger Anfälle erlitten. Daraufhin entwickelten sie eine Diät, die die Vorteile des langen Fastens nachahmen soll, ohne zwangsweise die Kalorienzufuhr zu begrenzen.
Seitdem wird die ketogene Ernährung erfolgreich eingesetzt, um Epilepsie zu behandeln. Neben dem Epilepsiemanagement ist die ketogene Diät bei vielen zusätzlichen Krankheiten wie Diabetes, Herz- und Hirnerkrankungen hilfreich. Weitere Vorteile für den Stoffwechsel und das große Potential mit dieser Ernährung leicht abzunehmen tragen zu ihrer wachsenden Popularität bei.
Im Rahmen einer ganz normalen modernen (und damit kohlenhydratreichen) Ernährung existiert Fett nur als Reservekraftstoff. Hauptenergielieferant ist hier Traubenzucker bzw. Glukose.
Der Körper kann über die Nahrung aufgenommene Glukose direkt nutzen oder Kohlenhydrate in Glukose umwandeln (Glukose gehört selbst zur Gruppe der Kohlenhydrate). Dazu gehören:
Über die Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate werden also über den Verdauungstrakt als Glukose ins Blut abgegeben. Der Glukoseanteil im Blut ist auch als Blutzucker bekannt. Steigt der Blutzuckerspiegel, schüttet der Körper das Hormon Insulin aus, um die verfügbare Glukose zu nutzen. Sie kann entweder die Körperzellen mit Energie versorgen oder in Glykogen umgewandelt und abgespeichert werden. So soll der Blutzuckerspiegel sich wieder auf 80-120 mg/dl regulieren.
Insulin
Immer, wenn der Körper Energie benötigt, nutzt er so zuerst die im Blut verfügbare Glukose. Befindet sich aber weniger Glukose im Blut (also bei einem fallenden Blutzuckerspiegel), schüttet der Körper den Gegenspieler zum Insulin aus: das Hormon Glukagon.
Glukagon
Ist im Blut nicht genug Glukose verfügbar, nutzt der Körper zuerst seine Glukosespeicher und verbrennt dann Fett. Vereinfacht gesehen gibt es also zwei „entgegengesetzte“ Wege, um Energie zu liefern: Kohlenhydrate oder Fette.
Der Körper speichert Fett in der Form von Triglyceriden in unseren Fettpölsterchen ab (auch Lipogenese genannt) und kann diese auch wieder abbauen (Lipolyse). Er schüttet bei einem sinkenden Blutzuckerspiegel das Hormon Glukagon aus. Glukagon aktiviert den Fettabbau, aber Insulin hemmt ihn und aktiviert dafür den Aufbau von neuen Fettspeichern. Insulin wird bei einem steigenden Blutzuckerspiegel ausgeschüttet.
Bei der Lipolyse (Abbau von gespeichertem Fett) entstehen Glycerin und freie Fettsäuren aus den gespeicherten Triglyceriden. Freie Fettsäuren können, ähnlich wie Glukose, über das Blut zu den Körperzellen transportiert werden, die Energie benötigen.
Im Gegensatz zu Glukose können aber nicht alle Körperzellen Fettsäuren benutzen, um Energie herzustellen. Der Prozess, der nötig ist, um aus Fettsäuren Energie zu gewinnen, läuft größtenteils in den Mitochondrien der Zellen ab und heißt auch β-Oxidation. Vor allem die roten Blutkörperchen, aber auch Zellen des Nierenmarks und die Spermien der Hoden besitzen keine Mitochondrien und könne damit Fettsäuren nicht abbauen.
Die Blut-Hirn-Schranke schützt das Gehirn vor Krankheitserregern, die im Blut durch den Körper wandern. Auch für Fettsäuren ist diese Schranke nicht durchlässig. Das Gehirn ist (zumindest auf etwas) Glukose angewiesen. Insgesamt verbraucht das Gehirn ungefähr 25 % der dem gesamten Körper zur Verfügung stehenden Glukose (bis zu 120 Gramm am Tag).
Zusammenfassend: Der Körper nutzt primär Glukose, um Energie zu gewinnen. Erst wenn nicht mehr genug Glukose verfügbar ist (sinkender Blutzuckerspiegel), nutzt er das gespeicherte Fett. Doch unter anderem das Gehirn benötigt weiterhin Glukose.
Erhält der Körper also nur sehr wenig oder keine Energie in Form von Kohlenhydraten durch die Nahrung (also beim Hungern oder Fasten), passiert folgendes:
Zusammenfassend: Der Körper nutzt also primär Kohlenhydrate zur Energiegewinnung. Erst wenn weder genug Glukose im Blut noch genug Glykogen in der Leber verfügbar ist, beginnt der Körper Fett abzubauen. Leider versucht er gleichzeitig auch durch das Abbauen von Muskeln Glukose für das Gehirn herzustellen.
Im Gegensatz zu einer typischen modernen Ernährung ist bei einer ketogenen Ernährung Fett nicht mehr die letzte Wahl des Körpers, um Energie zu beschaffen, sondern die erste. Ein ketogener Ernährungsplan sieht ungefähr 70 – 80 % Fette, 20 % Proteine und 5 % Kohlenhydrate vor. So gerät der Körper auch ohne Nahrungsmangel bzw. Kaloriendefizit in den oben beschriebenen Hunger- bzw. Fettstoffwechsel.
Vereinfacht gesehen sind die Veränderungen des Stoffwechsels während dem Hungern sehr ähnlich zu denen während einer ketogenen Diät. Doch da Fette und Proteine mit der Nahrung aufgenommen werden, muss der Körper nicht in so großem Ausmaß die eigene Fett- und vor allem Proteinspeicher abbauen. Da auch Protein im Körper die Ausschüttung von Insulin auslöst (aber nicht so stark wie Kohlenhydrate), sinkt der Blutzuckerspiegel mit 80-85 mg/dl bei einer ketogenen Ernährung nicht so stark wie beim Fasten.
Durch eine kohlenhydratarme Ernährung (wie die ketogene Diät) sinken Blutzucker- und Insulinspiegel. So kann eine Insulinresistenz und sogar Diabetes Typ 2 durch Keto behandelt und umgekehrt werden.
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