Die Ernährung spielt neben einer ausgeglichenen Psyche und ausreichend Bewegung eine Hauptrolle für einen gesunden Körper. Man vermutet, dass in etwa 2/3 aller Erkrankungen auf den Faktor Ernährung zurückzuführen sind. Eine Ernährungsumstellung bringt, im Vergleich zu einer Operation, langfristige Erfolge und körperliche Gesundheit. Andere bestimmte Lebensmittel wie der Konsum von Zucker können wiederum unserer Gesundheit dauerhaft Schaden hinzufügen.

Heutzutage wird der Großteil der früher anfälligen Arbeit von Maschinen erledigt. Dadurch müssen die meisten Menschen weniger oder gar keine körperliche Arbeit verrichten. Maschinen nehmen uns diese unangenehmen und zum Teil anstrengenden Aufgaben in Haushalt und Alltag ab. Schade nur, dass die durch die Maschinen geschenkte Zeit nicht ausreichend genutzt wird. Stattdessen bewegen wir uns viel zu wenig, ernähren uns von Fertiggerichten, Fast-Food, Süßigkeiten und vertiefen uns in elektronische Geräte.

Die Ernährungsindustrie (5 große Produzenten) bestimmt die angebotenen Produkte, Preise und Qualität. Produkte lassen sich besser verkaufen, wenn sie den Menschen sensorisch ansprechen, billig und haltbar sind. Um das zu erreichen, werden viele der im Supermarkt erhältlichen Lebensmittel mit zusätzlichem Zucker angereichert. Das Verlangen der Menschen nach Zucker ist ein Urinstinkt, da Zucker schnell Energie bereitstellt, die für die Jagd von Nöten war. Was süß schmeckt ist automatisch „gut“. Jedoch sind Kohlenhydrate und Einfachzucker nicht essentiell. Kein Mensch dieser Welt ist auf deren Zufuhr angewiesen. Der heutige Überkonsum von Zucker führt daher in Kombination mit mangelnder körperlicher Bewegung zu vielen bekannten Zivilisationskrankheiten. Unser Stoffwechsel ist nicht dafür ausgelegt eine derartige kohlenhydrat-, zuckerabhängige Ernährungsweise ohne bleibende Schäden zu verkraften.

Die Dosis bestimmt das Gift! Wir bekommen Zucker in Massen, lieben sollten wir ihn aber in Maßen. Im Jahr verzehren wir durchschnittlich eine Menge von ca. 35 kg. Das entspricht pro Tag 95 g Zucker. Wir verzehren den Zucker jedoch nicht nur durch Süßspeisen und Knabbereien, sondern auch durch Softdrinks, Backwaren, Brotaufstrich, Milchprodukte und vor allem Fertiggereichte.  Es folgen 7 Fakten über Zucker, denen du dir bewusst sein solltest!

Fakt 1: Der Großteil des verzehrten Zuckers steckt nicht in Süßigkeiten

  • Falle 1: Zucker muss nicht immer ganz oben auf der Zutatenliste stehen. Da die Zutatenliste nach Menge sortiert werden muss, kommen die unterschiedlichen Namen von Zucker dem zugute. Zucker wird kurzerhand mit unterschiedlichen Namen gekennzeichnet, wodurch „Zucker“ in der Zutatenliste nach unten rutscht.
  • Falle 2: Die falsche Botschaft über die Aufschrift „weniger süß“. Auch ein Produkt, dass weniger süß ist enthält genauso viel Zucker. Es handelt sich jedoch um Zucker, der weniger Süßkraft hat, im Körper aber die gleichen Prozesse in Gang setzt wie der geläufige Zucker.
  • Falle 3: Die Aufschriften „ohne Zuckerzusatz“ und „100% Frucht“. Sie erwecken den Eindruck, dass sich kein Zucker im Produkt befindet. Dem ist nicht so!
  • Falle 4: Die Ablenkungsmanöver „Fettarm“ und „Fettfrei“. Fett ist Geschmacksträger Nummer 1. Reduziert man das Fett, muss der Geschmacksträger ersetzt werden. Dies geschieht durch zusätzlichen Zucker!
  • Falle 5: Fertigprodukte, die eigentlich salzig sind enthalten viel Zucker. Sie werden zur Haltbarkeit gesäuert. Die Säure muss mit Zucker neutralisiert werden, damit sich wieder ein neutraler Geschmack einstellt.

Fakt 2: Zucker hat viele Namen

Zucker relative Süßkraft zu Saccharose Herkunft
Glucose (Glucosesirup) 0,5
Dextrose (Dextrin) 0,5
Fruktose (Fruktosesirup) 1,2
Glucose-Fruktose-Sirup (Maissirup) 0,9 – 1,15 Stärke
Laktose 0,3
Maltose (Malzextrakt, Maltodextrin) 0,4
Raffinose 0,25
Mannit 0,6 Glucose
Isomalt 0,4 Saccharose
Maltit 0,85 Stärke
Laktit 0,35 Laktose
Xylit 1 Xylose
Gerstenmalz(Extrakt) 0,5 Stärke
Süßmolkenpulver 0,3 Laktose
Sorbit 0,55 Stärke

Weitere Namen von Zucker:

  • Apfelfruchtsüße
  • Brauner Zucker
  • Buttersirup
  • Dattelzucker
  • Demerara-Zucker
  • Ethylmaltol
  • Florida Crystals
  • Fruchtsüße
  • Invertzuckersirup
  • Isoglukose
  • Johannisbrot
  • Kandis
  • Karamellsirup
  • Kokosblütenzucker
  • Lävulose
  • Maissirup
  • Malzzucker
  • Melasse
  • Molasse
  • Palmzucker
  • Panelazucker
  • Pilezucker
  • Puderzucker
  • Reissirup
  • Rohrohrzucker
  • Rohrzucker
  • Rübenzucker
  • Schwarze Molasse
  • Sorghum-Sirup
  • Stärkesirup
  • Traubenfruchtsüße
  • Turbinado-Zucker
  • Vanillezucker
  • Vanillin
  • Verdampfter Zuckerrohrsaft
  • Vollrohrzucker
  • Weizendextrin
  • Zuckerrohrsaft

Indirekte Angabe von Zucker:

  • Honig
  • Agavendicksaft
  • Apfeldicksaft
  • Ahornsirup
  • Fruchtmuse
  • Fruchtsäfte
  • Fruchtkonzentrate
  • Rübensirup
  • getrocknete Früchte

Zucker – 7 Fakten und 62 Namen, unter denen sich Zucker

Fakt 3: Kinder haben eine höhere Süßschwelle

Der hauptsächliche Grund für dieses Phänomen ist die Erfahrung. Süß ist ein Sicherheitsgeschmack. Was süß ist, ist ungiftig. Außerdem sind Kinder manipulierbar, was diesen Geschmack betrifft. Sie verlieren durch Aufschriften wie „Erdbeerjoghurt“ (wo sich im Endeffekt keine Erdbeeren darin befinden) den Geschmackssinn für eine echte Erdbeere.  Süßes wird als Vitaminbombe bezeichnet und Werbung macht uns weiß, dass morgens um halb 10 die perfekte Zeit für etwas Süßes ist. Sie spiegelt uns eine heile Familienwelt vor und versucht zu zeigen, dass Kinder durch Süßigkeiten mit Milch besser bedient sind als mit einem Glas echter Milch.

Fakt 4: Zucker im Mund macht fit und glücklich

Dieser Fakt ist schnell besprochen. Forscher fanden heraus, dass mit Zucker angereichertes Wasser im Mund ausreicht, um folgenden Prozess in Gang zu setzen. Es wird dem Gehirn gemeldet, dass Energie kommt, bevor das Wasser überhaupt geschluckt wird. Bestimmte Gehirnbereiche reagieren, wodurch der Körper mehr Power investiert. Das unterstreicht nochmals die Fähigkeit und Macht von Zucker direkt auf unser Hirn einwirken zu können, ohne überhaupt im Magen zu landen.  Das ist evolutionär in uns verankert![1]

Fakt 5: Zucker macht Zucker (krank), nicht Fett

Zucker liefert am schnellsten Energie! Je kleiner das Zuckermolekül, desto schneller steigt der Blutzuckerspiegel. Aber: Je schneller der Blutzuckerspiegel steigt, desto schneller fällt er auch wieder. Insulin heißt hier das Zauberwort. Es wird bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel ausgeschüttet. Dabei besitzt der Körper kein genaues Maß. Er schüttet nämlich immer ein bisschen mehr Insulin aus als nötig. Fällt der Blutzuckerspiegel unter einen Grenzwert folgt Hunger! Die Folge ist, dass wir wieder essen und zu Lebensmitteln greifen, die schnell Energie liefern. Langsam, bei zu kohlenhydrathaltiger Ernährung, setzen wir viszerales Fett (Bauchfett) an. Dieses Fett lagert sich um die Organe und verhindert, dass sie ihre Organbewegungen ordnungsgemäß ausführen können. Außerdem kann es Botenstoffe freisetzen, die zu noch mehr Hunger führen. Der Kreislauf schließt sich. Ernähren wir uns nun zu zuckerhaltig, ist eine permanente Insulinausschüttung die Folge. Die Zellen entwickeln eine Insulinresistenz – Diabetes mellitus Typ 2!

Es verwundert nicht, dass immer mehr Menschen an Diabetes mellitus Typ 2 erkranken, die sogenannte Altersdiabetes. Eine Krankheit, die es vor einigen Jahren schlichtweg noch nicht gab! Sogar Kinder weisen schon die Vor- bzw. die Endstufe der Krankheit auf, weil sie zu dick sind. Eine Entwicklung die Angst macht, aber wofür es eine Lösung gibt – eine artgerechte Ernährung!

Fakt 6: Verdammt viel Zucker wird getrunken

Coca-Cola machte den Anfang. Es stellte ein Nischenprodukt dar, was jedoch als Luxusprodukt galt. Ab den 50iger Jahren schaffte es Coca-Cola ihr Produkt so zu bewerben, dass es zum Lifestyle dazugehörte. Der Markt wächst bis heute stetig an. Heute trinkt der durchschnittliche Deutsche 140 l Softdrinks pro Jahr. Eine enorme Menge, wenn man bedenkt, dass ein zuckerhaltiges Getränk nicht einmal satt macht! [2]

Fakt 7: Kindern Süßes verbieten macht es attraktiver

Fakt 7 kann anhand von einem durchgeführten Experiment verdeutlicht werden. Kinder zwischen vier und sieben Jahren wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe Grün hatte kein Verbot, während Gruppe Rot ein Verbot auferlegt wurde. Zur Wahl stand beiden Gruppen eine Schüssel mit kleingeschnittenem Obst und eine mit Süßigkeiten. Gruppe Grün durfte ohne Einschränkungen auf beides zugreifen, während Gruppe Rot die Süßigkeiten vorerst verwehrt blieben. Nach einiger Zeit wurde es Gruppe Rot erlaubt auch auf die Süßigkeiten zugreifen zu dürfen. Das Ergebnis ist verblüffend. Über den veranschlagten Zeitraum aßen die Kinder aus Gruppe Grün gleichmäßig Obst und Süßigkeiten (50:50, 117 kcal). Gruppe Rot hingegen wies ein Verhältnis von 72:28 (194 kcal) auf, zugunsten der Süßigkeiten. Obwohl Gruppe Rot wesentlich weniger Zeit hatte Süßigkeiten zu essen, war die relative Menge größer!

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ein Verbot die Attraktivität von Produkten steigert. Zucker gewinnt an Ansehen und wird erst recht verzehrt. [3]

Also: Am besten keine Süßigkeiten im Haus haben und alternativ Kindern lieber mit Stevia oder Erythrit gesüßte Kuchen oder Süßigkeiten geben.

Hast du Lebensmittel entdeckt, bei denen du niemals damit gerechnet hast, dass sich darin Zucker befindet? Oder hast du noch weitere Namen unter denen sich Zucker versteckt? Sag es uns und kommentiere diesen Artikel :)!

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Dominic Fink

[1] https://www.n-tv.de/wissen/Wie-Energy-Drinks-wirken-article67858.html (Stand: 17.01.18)

[2] http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/cola-energydrinks-fruchtsaefte-gesuesste-getraenke-tragen-zu-uebergewicht-bei-a-1186913.html (Stand: 17.01.18)

[3] http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/935612/ (Stand: 17.01.18)