Aus meinem Keto Tagebuch:

Es gibt viele Gründe, warum ich esse:

  • weil ich hungrig bin
  • weil ich traurig bin
  • weil mir langweilig ist
  • weil ich etwas feiern will
  • weil ich Angst habe

Und jetzt gerade werde ich an einen Grund erinnert, den ich schon fast vergessen hatte: Ich esse, weil ich müde bin. Meist merke ich gar nicht, dass ich Verlangen nach Essen habe, weil ich müde bin. Ich fange einfach irgendwann an, mich nach Süßem auf die Suche zu machen. Entweder in meinem Kopf oder in der Küche.

Süßes suche ich wahrscheinlich, weil mein Hirn sich erhofft, durch den Zucker schnell einen Energie-Flash und Wach-Sein zu bekommen.

Momentan sitze ich im Zug mit über einer Stunde Verspätung. Wir werden erst gegen 1.30 Uhr Nachts ankommen. Die letzte Nacht war nicht besonders lang. Was macht mein Hirn also? Nach Süßem schreien. „Wenn du schon willst, dass ich noch wach bleibe, dann füttere mich wenigstens!“

Ich frage mein Hirn: „Aber du hast doch Ketone als Treibstoff eigentlich viel lieber… warum willst du denn jetzt Zucker?“

Mein Hirn schnaubt verächtlich. „Du hast ja keine Ahnung. Ketone sind super für eine gleichbleibende stabile Energie. Wie warme Kohlen. Ich bin aber MÜÜÜDEEEE! Da will ich ein Feuer, um mich wach zu halten und nicht nur warme Kohlen.“

Ich halte dagegen: „Aber wenn ich dir Zucker gebe für ein Feuer, haut es den Insulinspiegel hoch und direkt auch wieder runter. Dann ist nichts mehr mit Feuer und du hast weniger Energie als vorher.“

Meinem Hirn ist das egal. „Dann machst du mir eben noch ein Feuer! Und noch eins!“

Ich runzele mit der Stirn – was mein Hirn so gar nicht beeindruckt. Dann fahre ich fort: „Du weißt aber schon, dass ich für so viele Feuer verdammt viel Zucker essen muss. Davon werde ich irgendwann fett. Außerdem bekommst du Alzheimer. Willst du irgendwann Alzheimer?“

Mein Hirn reagiert trotzig: „Yolo. Ich lebe im Jetzt. Mir doch jetzt egal, ob du in Zukunft fett bist. Oder ob ich Alzheimer bekommen könnte irgendwann. Mach mir ein Feuer!“

Ich habe gerade noch genug Kraft, mir Taktiken zu überlegen, um mein Hirn zu täuschen. Ich habe irgendwo noch Keto Schokolade. Aber die ist ganz unten im Koffer! Was kann ich jetzt noch tun?

Ausnahmsweise mal etwas Vernünftiges. Ich gönne mir ein paar Minuten Ruhe.

PS: Mein Hirn hat mich nach der Pause eine Stunde in Ruhe gelassen, bis es wieder angefangen hat zu meckern.

Das ist ein Teil meines Keto Tagebuchs. Wenn du mehr lesen willst – hier findest du die anderen Einträge:

Verenas Keto-Tagebuch