Wusstest du schon, dass ab einem Alter von 60 Jahren jeder Zweite an einer Fettstoffwechselstörung erkrankt? Wie? Du weißt nicht, was eine Fettstoffwechselstörung ist? – Das macht nichts. Dafür bist du ja hier! Fettstoffwechselstörungen sind in erster Linie Erkrankungen, bei denen der Fettstoffwechsel gestört ist. Der Körper kann die Fette nicht mehr vernünftig abbauen. Das Fett ist daher meist im Überschuss vorhanden.

Aber was passiert denn jetzt, wenn dein Körper schon seit Jahren in Ketose lebt? Eine fettreiche Ernährung hat dir in den vergangenen Jahren geholfen dein Übergewicht abzubauen und zu einem gesunden BMI zu gelangen. Du konntest ausgeglichener und stressfreier leben. Und das Alles ohne dir ständig selber Druck zu machen, dass du zu viel Fett aufnimmst. Musst du dich jetzt wieder anders ernähren damit sich dein Körper neu anpasst? Genau das erfährst du unter anderem in diesem Artikel – ob es möglich ist sich bei einer Fettstoffwechselstörung trotzdem nach Keto zu ernähren.

Was genau sind Fettstoffwechselstörungen?

Zuerst solltest du genauer wissen, was Fettstoffwechselstörungen überhaupt sind. Fettstoffwechselstörungen werden auch Dyslipidämien genannt. Ärzte oder Experten verwenden Dyslipidämie nur häufig als Fachbegriff. Bei Fettstoffwechselstörungen sind die Stoffwechselvorgänge der Fette im Körper gestört.

Der Körper baut die Fette nicht auf die übliche Weise ab. Sie sind dann in Überzahl im Blut vorhanden.

Das Blut von jedem Menschen hat einen bestimmten Fettgehalt. Wenn der Körper die Fette nicht richtigabbauen kann, steigt der Fettgehalt im Blut. Dann liegt eine Fettstoffwechselstörung vor. Es kommt zu einer Erhöhung der Blutfettwerte. Die gemessenen Blutfettwerte untergliedern sich in Cholesterin und Triglyceride.

Unter dem Begriff Hyperlipidämien kannst du die bekannten Fettstoffwechselerkrankungen verstehen. Dort kommt es zu einer Veränderung der Lipoproteinkonzentration. Es kommen immer zu viele Lipoproteine im Blut vor. An der Stelle aber bitte nicht durcheinander kommen.

Dyslipidämie, Fettstoffwechselstörung und Hyperlipidämie sind alles dasselbe!

Eine Fettstoffwechselstörung ist ein Teil des metabolischen Syndroms und gilt als großer Risikofaktor für eine vorzeitige Arterienverkalkung. Die Konsequenzen sind Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Durchblutungsstörungen. Im metabolischen Syndrom gelten weitere Bedingungen wie Adipositas, Bluthochdruck oder Diabetes mellitus als gesundheitsgefährdende Risiken.

Fettstoffwechselstörungen sind vererbbar. Du kannst aber leider auch im Laufe deines Lebens daran erkranken.

Was sind denn überhaupt diese Lipoproteine und wofür braucht der Körper sie?

Der Körper stellt Fette (Lipide) selbst her oder nimmt sie über die Nahrung auf. Lipoproteine kümmern sich um den Transport von Fetten. Sie nehmen die Fette im Körper auf und transportieren sie für bestimmte Zwecke an andere Orte. Fette sind unlöslich. Deshalb müssen die Lipoproteine die Nahrungsfette für den Transport binden. Wenn es zu einer höheren Cholesterin- oder Triglyceridkonzentration kommt, steigt auch die Anzahl der Lipoproteine. Dadurch stellen sie den Fetttransport im Blut sicher.

Alle Lipoproteine im Überblick

Alle Lipoproteine setzen sich aus den zu transportierenden Lipiden (Cholesterin, Phospholipiden, Triglyceriden, Cholesterinester) und einem Proteinanteil zusammen. Es gibt fünf verschiedene Lipoproteine. Jedes Lipoprotein hat eine andere Aufgabe. Experten unterscheiden sie nach Größe und Dichte. Je größer der Partikel, desto kleiner ist die Dichte. Wenn die Dichte von einem Lipoproteine klein ist, transportiert es viele Fette.

Hier ein Überblick der verschiedenen Lipoproteine:

VLDL (Very Low Density Lipoprotein)

VLDL kümmern sich um den Transport von Triglyceriden und Cholesterin über die Blutbahnen. Sie befördern aber hauptsächlich die Triglyceride. Die Leber ist der einzige Ort, der die VLDL herstellen kann. Dabei stellt die Leber Triglyceride her und gibt sie an die VLDL ab. Die VLDL können dann in die Blutbahnen gelangen und die Triglyceride transportieren.

LDL (Low Density Lipoprotein)

Das LDL ist das Abbauprodukt der VLDL. Wenn VLDL Fettsäuren an das Fettgewebe abgeben, entstehen LDL. Die LDL transportieren hauptsächlich das Cholesterin und lagern es an die Arterienwände ab.

Fälschlicherweise ist das LDL oft als das „schlechte“ Lipoprotein bekannt. Das liegt daran, dass das LDL häufig ein ausschlaggebender Faktor für einen Herzinfarkt ist. Wenn sich der LDL-Spiegel erhöht, transportieren sie auch mehr Cholesterin an die Arterienwände und lagern sie dort ab. In dem Fall kann es zu Arterienverengungen kommen und der Blutfluss in den Gefäßen verringert sich. Bei zu fortgeschrittenen Arterienverengungen können die Arterien verstopfen. Das Blut kann die Organe dann nicht mehr mitausreichend Sauerstoff versorgen. Dann tritt ein Herzinfarkt ein. Allerdings sind Cholesterin für den Körper lebenswichtig, weil sie das Gewebe versorgen, stützen und aufbauen. Ohne LDL würden wir also vermutlich gar nicht erst leben.

HDL (High Density Lipoprotein)

Auch das HDL sorgt für die Aufnahme von Cholesterin. Im Gegensatz zum LDL sorgt das HDL aber für den Transport von Cholesterin, das bereits an den Arterienwänden abgelagert ist. Das HDL transportiert das aufgenommene Cholesterin dann zurück zur Leber. Dort eliminiert die Leber das Cholesterin. Daher bezeichnen viele das HDL auch oft als „gutes“ Cholesterin.  Dieser Prozess ist allerdings nur möglich, wenn das Cholesterin nicht bereits im umliegenden Gewebe verhärtet ist.

HDL und LDL spielen für deinen Stoffwechsel die größte Rolle. Entweder versorgen sie deinen Körper mit Cholesterin oder befreien ihn von überflüssigem Cholesterin.

IDL (Intermediate Density Lipoprotein)

IDL sind Träger von Triglyceriden und Cholesterin. Sie entstehen auch aus VLDL. Wenn genug Triglyceride von den VLDL abgespaltet werden, entstehen die IDL. Nach weiterer Triglyceridabgabe gehen die IDL zu den LDL über. Weniger Triglyceride erhöhen also die Dichte, weshalb sich der Name der Lipoproteine ändert(von „verylow“ über „intermediate“ zu „low“). IDL sind daher eine Zwischenstufe zwischen VLDL und LDL.

Chylomikronen

Die Chylomikronen entstehen in der Darmschleimhaut. Sie transportieren die Nahrungsfette über die Lymph- und Blutbahnen zur Leber. Sie bestehen aus Triglyceriden, Phospholipiden oder Cholesterin und sind von Proteinen umgeben. Lipasen (Enzyme) spalten die Chylomikronen in freie Fettsäuren und Chylomikronenreste. Das Gewebe nimmt die freigesetzten Fettsäuren auf und kann sie dann weiterhin nutzen. Die Chylomikronenreste wandern zur Leber und geben dort ihre restlichen Fette ab. Die Hauptaufgabe der Chylomikronen ist die Versorgung der Leber mit Cholesterin aus dem Darm. Die Leber kann die Chylomikronenreste dann wieder zu neuen Chylomikronen aufbauen.

Die Blutfettwerte im Überblick

Deine Blutfettwerte sollten eigentlich im optimalen Bereich liegen. Bei der Diagnose einer Fettstoffwechselstörung ist aber der Wert allein nicht aussagekräftig. Viel wichtiger ist das Verhältnis zwischen dem HDL- und LDL-Spiegel. LDL und HDL dürfen im grenzwertigen Bereich liegen, wenn das Verhältnis stimmt!

optimal

grenzwertig

bedenklich

Gesamtcholesterin

< 200 mg/dl

200-250 mg/dl

> 250 mg/dl

LDL-Cholesterin

< 150 mg/dl

150-190 mg/dl

> 190 mg/dl

HDL-Cholesterin

>40 mg/dl

30-40 mg/dl

< 30 mg/dl

Triglyceride

< 150 mg/dl

150-200 mg/dl

> 200 mg/dl

Ärzte bestimmen das Verhältnis vom HDL- und LDL-Spiegel mit einem Quotienten. Dieser Quotient liegt bei gesunden Menschen bis 3,5. Diejenigen, die im grenzwertigen Bereich liegen unter 3,5. Sind die Blutfettwerte schon bedenklich sogar unter 2,5. Ein Rechenbeispiel: Der LDL-Spiegel liegt bei 150 mg/dl und der HDL-Spiegel bei 50 mg/dl.
150 : 50 = 3. Damit liegt der Quotient mit 3 in einem sehr guten Bereich. Steigt der LDL-Spiegel würde sich der Quotient demnach erhöhen. -> 160 : 50 = 3,2.

Gesamtcholesterin- und Triglyceridspiegel sollten sich aber an die optimalen Werte in der Tabelle orientieren. Ein hoher Cholesterinspiegel kann viele Ursachen haben. Beispiele dafür sind: Schilddrüsenunterfunktionen, zu viel Cholesterin in der Nahrung, zu wenig ungesättigte Fettsäuren, zu wenig Ballaststoffe. Erhöhte Triglyceridwerte sind fast immer auf Übergewicht zurückzuführen, weil der Körper Fettdepots in Form von Triglyceriden anbaut.

Welche Formen der Fettstoffwechselstörungen gibt es?

Bisher sind sechs verschiedene Typen der Fettstoffwechselstörungen bekannt. Sie unterscheiden sich in der Lipoproteinkonzentration. Bei allen Erkrankungen gibt es zu viele Lipoproteine im Blut. Der Stoffwechsel kann die vorhandenen Fette schwerer abbauen, weil die Stoffe im Körper immer mehr Fette selber herstellen.

  1. exogene Hyperlipidämie (Typ I)
  • entsteht nur durch eine genetische Vererbung
  • Abbaustörung der Chylomikronen durch Mangel an Lipoproteinlipasen

      2. familäre Hypercholesterinämie (Typ lla)

  • Entsteht auch nur durch eine genetische Vererbung
  • LDL-Rezeptor Störung (zu viel LDL)
  1. kombinierte Hyperlipidämie (Typ llb)
  • (Verlauf von Typ lla und Typ IV)
  • zu viele LDL wegen einer LDL-Rezeptor Störung
  • erhöhter VLDL-Spiegel durch hohe Triglycerid-Produktion
  1. Remnant-Hyperlipidämie (Typ lll)
  • Abbaustörung der VLDL und der Chylomikronen
  1. endogene Hyperlipidämie (Typ lV)
  • erhöhter VLDL-Spiegel im Blut durch vermehrte Triglycerid-Produktion
  • verminderter Triglycerid-Abbau (zu viele Triglyceride)
  1. gemischte Hyperlipidämie (Typ V)
  • (Verlauf von Typ I und Typ IV)
  • Abbaustörung der Chylomikronen durch Mangel an Lipoproteinlipasen (Enzyme)
  • erhöhter VLDL-Spiegel durch vermehrte Triglycerid-Produktion und verminderten Triglycerid-Abbau

Symptome: woran erkenne ich eine Fettstoffwechselstörung?

Eine Fettstoffwechselstörung zeigt oft keine Symptome und kann so jahrelang unerkannt bleiben. Dir selber fällt also vermutlich gar nicht erst auf, dass du unter einer Fettstoffwechselstörung leidest. Viele Ärzte sagen, die Fettstoffwechselstörung selber ist das Syndrom. Als Patient hast du keine Beschwerden und deine Blutfettwerte bleiben jahrelang unerkannt. Warum solltest du auch deine Blutfettwerte grundlos kontrollieren lassen, wenn es dir eigentlich gut geht? Leider machen sich die Folgen erst später bemerkbar. Deshalb ist es meistens schon zu spät und viele leiden dann bereits unter Konsequenzen wie Arterienverkalkungen.

Folgen einer Fettstoffwechselstörung sind beispielsweise:

  • Fettknötchen an den Händen, am Handgelenk, am Fußknöchel oder am Gesäß
  • ein grau-gelber Trübungsring um die Hornhaut vom Auge
  • wiederholte Bauchspeicheldrüsenentzündungen
  • Blutgefäße mit Fetteinlagerungen im Augenhintergrund
  • Verfettung der Leber (Fettleber)

Ärzte raten, sich alle 2 Jahre die Blutfettwerte vom Hausarzt untersuchen zu lassen, wenn du älter als 35 bist. Besonders bei schweren Formen ist eine regelmäßige Kontrolle der Gefäße sehr wichtig.

Wie kommt es zur Entstehung von solchen Erkrankungen?

Zu einen der oben genannten Typen kommt es durch genetische Vererbung oder begleitend zu anderen Risikofaktoren. Zu diesen Risikofaktoren gehören:

  • Übergewicht (Adipositas)
  • Diabetes mellitus
  • Fehlernährung (zu viele Kohlenhydrate, ungesunde Fettsäuren wie Transfettsäuren)
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • Stress
  • zu wenig Bewegung
  • hoher Alkoholkonsum
  • Erkrankungen der Niere oder Schilddrüse

Diese Grunderkrankungen zählen auch als Risikofaktoren und begünstigen die Entstehung von Fettstoffwechselstörungen.

Diagnose: Fettstoffwechselstörung! Und was nun?

Jetzt ist es soweit! Du gehst zum Arzt und lässt deine Blutfettwerte untersuchen. Die Diagnose: Fettstoffwechselstörung! Nun heißt es Lebensstiländerung – viel Bewegung, eine andere Ernährung, aufhören zu rauchen, kein Alkohol. Aber musst du die ketogene Ernährung wirklich aufgegeben? Auf jeden Fall solltest du die begleitenden Risikofaktoren beseitigen!

Das kannst du durch folgende Empfehlungen erzielen:

  • Reduktion des Übergewichts
  • ein passendes Verhältnis von HDL und LDL (Quotient von 3,5, siehe oben)
  • keine Aufnahme von Transfettsäuren (wegen Erhöhung des LDL und Senkung des HDL-Cholesterins)
  • Erhöhung der ungesättigten Fettsäuren, Omega-Fettsäuren, keine gehärteten Fette
  • Rauchen und Stress vermeiden
  • abwechslungsreiche Obst- und Gemüseauswahl (Aufbau von Antioxidantien)
  • körperliche Aktivität
  • Zucker, bzw. Süßigkeiten vermeiden (hoher Glucosegehalt, Gefahr bei Diabetes)
  • Aufnahme von funktionellen Lebensmittel (angereichert mit Vitamin, Mineralien und Omega-3-Fettsäuren)
  • Verzicht auf Alkohol (wenn, dann Rotwein trinken)
  • gegebenenfalls Unterstützung durch Medikamente (Absprache mit Arzt)

Wie funktioniert eigentlich ein gesunder Fettstoffwechsel?

Jeder Mensch hat einen Fettstoffwechsel. Dein Körper beansprucht diesen häufiger als du  vielleicht denkst. Die Lipoproteine spielen dabei eine entscheidende Rolle. Im Fettstoffwechsel unterscheidet man in den exogenen und endogenen Stoffwechsel. Der exogene Stoffwechsel bezieht sich auf den Transport der Fette vom Darm bis in die Leber. Der endogene Stoffwechsel hingegen bezieht sich auf die Versorgung der umliegenden Gewebe mit Triglyceriden und Cholesterin (Vergleich zum Schaubild).

fettstoffwechsel uebersicht

  1. Aufnahme der Fette durch die Nahrung
  2. im Darmlumen: enzymatische Spaltung der Triglyceride in (Monoglyceride, Diglyceride) freie Fettsäuren und Glycerin
  • mittel- und kurzkettige Fettsäuren und Glycerin gelangen über Dünndarmschleimhaut direkt in Blutbahn und Gewebe
  • in Mucosazellen: Gallensäure (Gallensäure dient als Emulgator) muss langkettige Fettsäuren wegen der Hydrophobie (Wasserunlöslichkeit) zunächst in Micellen umbauen
  • Mucosazellen nehmen Bestandteile der Micelle auf: neue Veresterung der langkettigen Fettsäuren und Glycerin (wegen Wasserunlöslichkeit)
  • Proteine umgeben Triglyceride, Phospholipide und Cholesterin
  • Entstehung von Chylomikronen (wasserlöslich)

Exogener Stoffwechsel: Transport der Fette vom Darm in die Leber

  1. Chylomikronen gelangen über Lymphe ins Blut und transportieren Triglyceride und Cholesterin
  • Lipoproteinlipasen (Enzyme) bauen sie an den Endothelzellen des Fettgewebes zu Fettsäuren und Chylomikronenresten ab
  • Rezeptoren nehmen die Chylomikronenreste (Remnants) über die Leber auf und können sie im Fettstoffwechsel erneut benutzen
  • entstandene Fettsäuren befinden sich nun im Fettgewebe
  1. in Leberzelle: die Fettsäuren werden aktiviert und in der ß-Oxidation zu Acetyl-CoA abgebaut (Energiegewinnung im Citratzyklus)
  • Glycerin wird zu Glycerinaldehyd-3-phosphat aktiviert und entweder über Oxalacetat zu Pyruvat (Energiegewinnung)oder über Glycerinaldehyd-3-phosphat für Lipogenese (Fettaufbau, Aufbau von Triglyceriden)benutzt
  • überschüssige Fettsäuren dienen zusammen mit aktivierten Glycerin der Lipogenese(Fettaufbau)

Endogener Stoffwechsel: Versorgung der peripheren Gewebe mit Triglyceriden und Cholesterin

  1. durch Lipogenese entstehen Triglyceride. Die Leber wandelt sie zu VLDL um und gibt sie an das Blut ab
  • ein Teil des Acetyl-CoA wird in Ketonkörper umgewandelt (Ketogenese) und an das Blut abgegeben
  • Ketonkörper gelten als wichtiger Energielieferant für sämtliche Orte im Körper
  • VLDL transportieren Triglyceride zum Fettgewebe und zur Muskulatur
  • an den Endothelzellen geben sie Fettsäuren ab (durch enzymatische Spaltung der Lipoproteinlipasen)
  • Umwandlung in IDL (Vorstufe der LDL) und dann zu LDL
  1. in Fettgewebe: Lipolyse (Fettabbau) sorgt für den Abbau der Triglyceride in Glycerin und Fettsäuren, Fettgewebe gibt alle Stoffe an das Blut ab
  • das Blut nimmt Glucose Die Glucose wird zu Glycerinaldehyd-3-phosphat umgebaut und dient gemeinsam mit aktivierten Fettsäuren der Lipogenese (Fettaufbau)
  1. in Gewebszellen (Muskelgewebe): Fettsäuren werden aktiviert und über ß-Oxidation in Acetyl-CoA umgebaut. Dort nutzt der Stoffwechsel sie im Citratzyklus zur Energiegewinnung
  • Gewebezellen schleusen die Glucose ein. Glucose wird über Pyruvat (Glykolyse) zu Oxalacetat carboxyliert (Energiegewinnung im Citratzyklus)

Das gebildete Cholesterin wird mithilfe von HDL zur Leber transportiert. Der Darm und die Leber bilden die HDL als cholesterinarme Partikel, die im Blut mit Cholesterin beladen werden. Die Leber ist der einzige Ort, der das Cholesterin abbauen kann. Die Chylomikronen und VLDL sind vor allem für den Transport der Triglyceride zuständig. LDL und HDL transportieren hauptsächlich Cholesterin und Phosphatide durch die Blutbahnen, bzw. zur Leber.

Fett mit Fett bekämpfen?

Jetzt zum eigentlichen Problem: du isst ketogen oder willst gerne ketogen essen, hast aber eine Fettstoffwechselstörung. Bei einer Fettstoffwechselstörung solltest du möglichst geringe Blutfettwerte (Cholesterin- und Triglyceridwerte) haben. Dein Körper kann eine wirksame Ketose mit zu wenig Fett nicht aufrechterhalten. Aber wie sollst du denn weiterhin Fett zu dir nehmen und trotzdem deinen Cholesterin- und Triglyceridspiegelsenken? Ist eine ketogene Ernährung jetzt sofort abgeschrieben oder kannst du dich trotzdem noch nach Ketose ernähren?

Ketose bei einer Fettstoffwechsel ist doch unmöglich, oder? – Nein!

Bei besonderer Vorsicht kannst du weiterhin in Ketose leben, auch bei einer Fettstoffwechselstörung. Solltest du an Übergewicht leiden, musst du dein Gewicht normalisieren. Ketose kommt dir dafür sogar entgegen. Denn die Ketose und die Behandlung einer Fettstoffwechselstörung haben dasselbe Ziel: abnehmen und schlank bleiben! Fettstoffwechselstörungen kommen in vielen Fällen begleitend mit dem Übergewicht. Übergewicht kommt bekanntlich durch viele Kohlenhydrate. Bei Ketose nimmst du aber keine Kohlenhydrate auf. Zucker und Süßigkeiten meidest du also ohnehin schon. Mit wenigen Kohlenhydraten gelingt dir das Abnehmen. Dabei kann deine Fettaufnahme höher als 30% vom gesamten Energiebedarf sein. Bei Ketose verbrennt der Körper die Fette. Er baut die Fettdepots ab und nutzt die freiwerdenden Fette für die Energiegewinnung.

Eine ketogene Ernährung erzielt eine wirksame Ketose. Die Richtlinien der ketogenen Ernährung sind in vielen Aspekten ähnlich wie die der Fettstoffwechselstörung. Die einzigen großen Unterschiede: bei einer Fettstoffwechselstörung solltest du möglichst wenig Fett aufnehmen. Aber auch mit viel Fett aus der Nahrung kannst du den LDL- und VLDL-Spiegel senken. Wenn du auf Keto verzichtest, kann es zu Krankheiten wie Diabetes mellitus oder Entzündungen im Körper können. Diabetes mellitus gilt wiederrum als Risikofaktor bei einer Fettstoffwechselstörung und ist daher nicht wirklich unterstützend. Die Ketose beugt solche Erkrankungen vor. Auf Keto zu verzichten, wäre daher nicht sinnvoll.

Es gibt Argumente, die dafür aber auch dagegen sprechen. Du solltest immer den Ernstfall im Auge behalten. Ist dein LDL/HDL Verhältnis viel zu weit auseinander (über dem Quotienten 4,5), solltest du die Fettzufuhr senken und auf Keto vorerst verzichten. Sprich dies aber lieber mit einem Arzt ab. Dieser kann auf Änderungen deiner individuellen Blutfettwerte besser eingehen. Trotzdem solltest du einigen Präventionsmaßnahmen nachgehen. Diese Empfehlungen unterbrechen die Ketose nicht. Im Gegensatz: diese Empfehlungen unterstützen eine wirksame Ketose sogar.

Sportliche Aktivitätenfettstoffwechselstörung sport

Es ist sehr wichtig mehr Sport zu treiben. Sportliche Aktivitäten senken deinen LDL-Spiegel und erhöhen deinen HDL-Spiegel. Das HDL transportiert angelagertes Cholesterin zurückzur Leber. Dort eliminiert die Leber das Cholesterin. Gleichzeitig verbesserst du damit dein LDL/HDL Verhältnis. Vor allem Ausdauersport wie Joggen oder auch Treppen steigen wirken als besonders hilfreich. Einfache Alltagsbewegungen, wie beim Fenster putzen zeigen auch schon Verbesserungen der Blutfettwerte. Also warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen?

Weg mit den Zigaretten und dem Alkohol

Zigaretten und Alkohol hatten noch nie positive Auswirkungen auf deinen Körper. An der Stelle musst du natürlich eine lebensverändernde Entscheidung treffen: Genuss oder Gesundheit?

Stress vermeiden

Studien haben bei der Ketose herausgefunden: du lebst ausgeglichener und stressfreier. Stress sorgt bei einer Fettstoffwechselstörung für die Erhöhung des LDL-Spiegels. Du solltest deswegen alle Maßnahmen nutzen, um das zu verhindern. Der LDL-Spiegel muss sich senken. Ketose kann dir auch hierbei helfen.

Abbau der VLDL und Triglycerid-Produktion

Bei vielen Typen der Fettstoffwechselstörung sind zu viele VLDL im Körper. Die Leber bildet sie und versorgt sie mit Triglyceriden. Dadurch bildet die Leber auch zu viele Triglyceride. Das passiert beim Fettaufbau (Glycerin + Fettsäuren). Dort stellt deine Leber die Triglyceride her.

Dein Körper kann aber auch gespeicherte Triglyceride benutzen, ohne neue Triglyceride herstellen zu müssen. Fettdepots sind nämlich in Form von Triglyceriden angebaut. Dein Körper muss also nur die Fettspeicher abbauen. Wenn er die Fettdepots abbaut, baut er also auch gleichzeitig das Übergewicht ab. Dadurch setzt er die Triglyceride frei. Beim Fettabbau (Lipolyse) spalten Enzyme die freigesetzten Triglyceride in Glycerin und Fettsäuren. Somit gibt es im Blut weniger Triglyceride zum Transport und die Leber bildet damit auch weniger VLDL.

Du kannst den Triglyceridspiegel genauso durch weniger Transfettsäuren und dafür mehr „gesünderen“ Fetten verringern. Mit „gesünderen“ Fetten sind zum Beispiel Omega-3 Fettsäuren gemeint. Sie senken den LDL, VLDL und Triglyceridspiegel.

Es besteht eine Verbindung zwischen dem Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel. Vor allem die Kohlenhydrate erhöhen deinen Triglyceridspiegel. Dein Stoffwechsel kann also auch Kohlenhydrate zu Triglyceriden aufbauen und diese wieder in Fettdepots speichern. Besonders einfache Kohlenhydrate wie Fructose oder Glucose wirken sich auf den Triglyceridspiegel ungünstig aus. In höheren Mengen können sie zu einem starken Anstieg der Triglyceride führen. Meist liegt das Übergewicht nämlich an zu vielen Kohlenhydraten und nicht an zu viel Fett. Keto ist streng gegen Kohlenhydrate. Noch ein Grund sich bei einer Fettstoffwechselstörung ketogen zu ernähren.

Die Auswahl der Fette ist entscheidend!

„Fett bedeutet nicht gleich Fett!“ Es gibt so viele verschiedenen Arten von Fetten. Bei einer Fettstoffwechselstörung musst du mit einem Normalgewicht nicht zwingend weniger Fette essen. Es ist wichtig auf die Art der Fette zu achten. Wichtig ist, dass dein LDL/HDL Verhältnis stimmt! Sind die Werte vom LDL-Cholesterin im grenzwertigen Bereich ist das nicht weiter schlimm, solange die Werte vom HDL-Cholesterin erhöht sind. Der Quotient zwischen LDL und HDL sollte nicht höher als 3,5 sein. Lagern die LDL überflüssiges Cholesterin an die Arterienwände ab, müssen dies ausreichend viele HDL rückgängig machen.

Gesättigte Fettsäuren vs. einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Generell solltest du weniger gesättigte Fettsäuren essen und stattdessen mehr einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren aufnehmen. Gesättigte Fettsäuren erhöhen deinen LDL-Spiegel. Bei einer Fettstoffwechselstörung musst du das verhindern! Einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren können zu deinem LDL/HDL Verhältnis positiv beitragen. Sie senken dein LDL-Cholesterin und erhöhen das HDL-Cholesterin. Du darfst trotzdem immer noch gesättigte Fettsäuren aufnehmen. Wichtig ist das Verhältnis zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren (1:4).

Transfettsäuren

Transfettsäuren sind für dich absolut tabu. Sie erhöhen nicht nur deinen LDL-Spiegel, sondern senken zusätzlich deinen HDL-Spiegel. Dadurch lagert sich mehr Cholesterin an die Arterienwände an. Das HDL kann das angelagerte Cholesterin nicht schnell genug abtransportieren. Dann verhärtet das Cholesterin und fängt schneller an die Arterie zu „verkalken“.

Der Cholesterinspiegel

Cholesterinhaltige Lebensmittel sorgen für eine Erhöhung vom Gesamtcholesterinspiegel. Mehr Cholesterin braucht dann auch mehr Lipoproteine im Blut. Zu viele Lipoproteine sind für die Fettstoffwechselstörung verantwortlich. Du musst also auf ausreichend Cholesterin achten – nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Cholesterin ist vor allem in Eiern, Fleisch, Käse und Milchprodukten vorhanden.

Bei den Eiern und dem Cholesterin ist es allerdings strittig. Studien haben gezeigt, dass Eier viele wichtige Nährstoffe enthalten. Vor allem für Athleten bieten sie viele günstige Aussichten. Eier enthalten aber auch eine hohe Anzahl an Cholesterin. Allerdings wurde wissenschaftlich bewiesen, dass Eier nicht mit dem Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammenhängen.

Auf der anderen Seite gibt es Studien, die belegen, dass mehr Cholesterin und gleichzeitig mehr gesättigte Fettsäuren den LDL-Spiegel und Gesamtcholesterinspiegel erhöhen. Das Thema mit den Eiern und dem Cholesterinspiegel steht also immer noch in Diskussion. Was aber bereits geklärt ist: Eier erhöhen das Risiko an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken.

Die Ketose setzt einen hohen Fleischkonsum voraus. Allerdings haben einige Fleischsorten zu viel Cholesterin. Deshalb musst du hin und wieder zu cholesterinärmeren Lebensmitteln greifen. Das bedeutet aber nicht, dass du kein Fleisch mehr essen darfst! Du solltest nur auf weniger Cholesterin achten. Fisch eignet sich als gute Alternative. Fische sind reich an Fett und gleichzeitig arm an Cholesterin.

Pflanzliches und tierisches Fett

Wie bei Ketose üblich, solltest du tierisches und pflanzliches Fett im selben Verhältnis aufnehmen. Tierische Fette können aber viel Cholesterin und gesättigte Fettsäuren enthalten. Das muss aber nicht der Fall sein! Deshalb auch bei den tierischen Fetten wachsam bleiben!

Fazit

Also noch einmal: die Fettzufuhr kann bei einer Fettstoffwechselstörung höher als 30% sein. Das geht aber auch nur, wenn die Kohlenhydrataufnahme sehr gering ist. Ansonsten nimmst du viel zu viele Kalorien auf und der Stoffwechsel baut Fettdepots auf. Die Kohlenhydrate würden mehr Triglyceride aufbauen. Dein Körper speichert die Triglyceride dann in Form von Fettdepots. Deshalb sind viele Kohlenhydrate bei einer hohen Fettaufnahme sehr gefährlich.

Die Auswahl der Fette ist das Entscheidende! Bei einer Fettstoffwechselstörung solltest du aber besonders auf dein LDL/HDL Verhältnis achten. Ketose während einer Fettstoffwechselstörung ist also möglich. In gewisser Hinsicht musst du jedoch schon einen Kompromiss eingehen, weil sich einige Punkte widersprechen (viel Cholesterin, gesättigte Fettsäuren, tierisches Fett).

Viele Behandlungsempfehlungen kommen bei einer Fettstoffwechselstörung der Lebensweise von Ketose entgegen – kein Übergewicht, viele ungesättigte Fettsäuren, kein Zucker und eine regelmäßige Gemüse- und Obstauswahl. Damit kann dir die Ketose bei einer Fettstoffwechselstörung sogar helfen. Andere Aspekte widersprechen sich. Deshalb ist es wichtig Kompromisse einzugehen. Zum Beispiel: weniger gesättigte Fettsäuren und weniger Cholesterin – dafür kannst du dich weiterhin ketogen ernähren (viel Fett, wenig Kohlenhydrate, ausreichend Proteine).

Ketose, trotz Fettstoffwechselstörung – dein neuer Tageskostplan

Beispiel für einen Tageskostplan (nach Keto)

2208 kcal, 13 g Kohlenhydrate, 102 g Eiweiße, 192 g Fett

Menge Lebensmittel kcal Kohlenhydrate in g Eiweiße in g

Fett in g

Frühstück

125g Rührei 222 1 15

18

15g

Kokosöl 135

15

60g

Schinkenspeck 199 17

14

Glas

Erdbeer-Rhabarber-Smoothie 88 7 2

4

644 8 34

51

Mittagessen

150g

Makrele 250 26

16

20g

Butter 148

16

130g

gefüllte Avocado mit Ei 274 2 2

26

30g

Schinkenspeck 100 9

7

772 2 37

65

Snack

20g (handvoll)

Haselnüsse 127 1 2

12

127 1 2

12

Abendessen

175g

Rindfleisch (fetthaltig) 492 24

42

20g

Butter 148

22

100g

Zucchini 22 2 3

20g

Feldsalat 3

   

665

2 29

64

    Gesamt 2208 13 102

192

Der erste Tageskostplan bezieht sich auf ein Beispiel für Ketarier. So könnte ein Tageskostplan aussehen, wenn du dich ketogen ernährst. Eine Fettstoffwechselstörung wird hierbei nicht berücksichtigt. Dieser Ernährungsplan beinhaltet wenig Kohlenhydrate, viel Fett und ausreichend Proteine. – Optimal für die Ketose! Allerdings bedeutet fetthaltig auch viel Cholesterin und gesättigte Fettsäuren.

Beispiel für einen neuen Tageskostplan (für Fettstoffwechselstörung angepasst)

1830 kcal, 20 g Kohlenhydrate, 73 g Eiweiße, 153 g Fett

Menge

Lebensmittel kcal Kohlenhydrate in g Eiweiße in g

Fett in g

Frühstück

150g (+20g)

Joghurt (3,5%) mit Mandeln 220 6 9

16

20g

Leinöl 180 20

Glas

Erdbeer-Rhabarber-Smoothie 88 7 2

4

488 13 11

40

Mittagessen

150g

Heringsfilet 310 27 22

15g

Olivenöl 135

15

150g

gefüllte Avocado mit Tomatensalat 291 3 2 27
50g Tomate-Mozzarella 32 1 2

3

768 4 31

67

Snack

20g (handvoll)

Haselnüsse 127 1 2 12
127 1 2

12

Abendessen

175g

Rindfleisch (mager) 287 26 19
15g Olivenöl 135

15

100g

Zucchini 22 2 3

20g

Feldsalat 3
    447 2 29

34

   

Gesamt

1830 20 73

153

Der neue Tageskostplan ist an den ersten Tageskostplan angelehnt, um in Ketose zu leben. Allerdings sind hier einige Veränderung in der Lebensmittelauswahl. Diese Tabelle zeigt dir daher Alternativen. Du kannst dich damit bei einer Fettstoffwechselstörung trotzdem ketogen ernähren.

Der zweite Tagesplan ersetzt vor allem cholesterinreiche Lebensmittel wie Eier und Butter. Auch das Rinderfleisch solltest du durch eine cholesterinärmere Variante ersetzen. Versuche ein Fleisch zu finden, das weniger gesättigte Fettsäuren enthält. Dein Ziel ist es weniger gesättigte Fettsäuren und weniger Cholesterin aufzunehmen. Nüsse eignen sich hierfür hervorragend. Sie sind kohlenhydrat- und cholesterinarm. Dafür enthalten sie viele ungesättigte Fettsäuren, die dir helfen dein LDL-Spiegel zu senken.

Fette, die du zum Braten benutzt (Schmalz, Butter), solltest du nun gegen pflanzliche Öle eintauschen. Bei einer Fettstoffwechselstörung solltest du tierische Produkte eher abwählen. Eine pflanzliche Basis fördert in diesem Fall deine Gesundheit. Fisch kannst du in den Ernährungsplänen öfter einbauen. Sie bieten viele essentielle Omega-3 Fettsäuren. Besonders Omega-3 Fettsäuren wirken für die Blutfette gesundheitsfördernd. Aber wenn du gesättigte Fettsäuren einsparst, musst du trotzdem ausreichend Fette zu dir nehmen. Nur die Zufuhr der gesättigten Fettsäuren musst du senken. Einfach und mehrfach gesättigte Fettsäuren musst du hingegen erhöhen. Bedenke immer, dass zu wenig Fett die Ketose unterbricht.

Diese Veränderung sind entscheidend, um eine Fettstoffwechselstörung zu behandeln. Die Blutfettwerte verbessern sich, obwohl man fettreich isst. Du verzichtest auf einige Lebensmittel der Ketose, hast aber trotzdem eine hohe Fettzufuhr. Damit ernährst du dich für eine Fettstoffwechselstörung angemessen. Eine wirksame Ketose kannst du dennoch erreichen und aufrechterhalten. Es ist also damit ein „Kompromiss“ zwischen Ketose und einer Fettstoffwechselstörung.

Die wichtigsten Punkte noch einmal zusammengefasst

  • Fettstoffwechselstörung = Dyslipidämie = Hyperlipidämie
  • Stoffwechselvorgänge der Fette sind im Körper gestört
    • Körper kann Fett nicht ordnungsgemäß abbauen
    • zu viel Fett (Cholesterin und Triglyceride) im Blut
  • Blutfette erhöhen sich (Erhöhung von Cholesterin und Triglyceriden)
    • Körper benötigt dann mehr Lipoproteine
  • Lipoproteine sorgen für den Transport der Blutfette
    • Fette müssen an Lipoproteine binden, weil sie unlöslich sind
    • erst in den Lipoproteinen kann der Fetttransport funktionieren
  • es gibt 5 verschiedene Lipoproteine: LDL, HDL, IDL, VLDL und die Chylomikronen
    • LDL und HDL gelten als wichtigste Lipoproteine (überwiegender Transport der Cholesterin)
    • LDL lagert Cholesterin an Arterienwände ab
    • HDL nimmt Cholesterin von Arterienwände ab und transportiert es zurück zur Leber
    • VLDL kümmern sich um den Transport von fast nur Triglyceriden
  • bisher existieren 6 verschiedene Typen der Fettstoffwechselstörungen
  • Ärzte können Fettstoffwechselstörung erst durch Messung der Blutfette festgestellen
  • Risikofaktoren: Diabetes, Übergewicht, Stress, zu wenig Bewegung, Fehlernährung
  • Betroffenen müssen Übergewicht dringend abbauen
  • Ketose ist bei Fettstoffwechselstörung möglich
    • Ketose in vielen Fällen entgegenkommend (kein Zucker, abnehmen und schlank bleiben, weniger Stress)
  • Cholesterin- und Triglyceridspiegel muss sich senken, LDL/HDL Verhältnis ist sehr wichtig (Quotient 3,5)
  • Auswahl der Fette ist entscheidend
    • mehr pflanzliche Fette, wenn tierische Fette zu viele gesättigte Fettsäuren enthalten
    • weniger Cholesterin, weniger gesättigte Fettsäuren
    • mehr ungesättigte Fettsäuren (Omega-3), weniger gesättigte Fettsäuren
  • wenig bis gar keine Kohlenhydrate aufnehmen, ansonsten droht Übergewicht oder Diabetes mellitus Typ 2
  • regelmäßig Blutfette vom Arzt kontrollieren lassen

 

Florian R.

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