Mein Keto-Essenstagebuch:

Ich habe mich in einem kleinen Hotel eingenistet für die Weiterbildung in Heidelberg. Sauber, einigermaßen ruhig, Toilette auf dem Gang, Dusche eine Etage höher.
(Manchmal frage ich mich, was die denken, wenn ich mit dem kleinen Handtuch bekleidet barfuß die Treppen runterlaufe.)

Zum Frühstück haben sie das, was viele kleine deutsche Hotels haben: Brot, Butter, Honig, Marmelade, Wurst, Käse. Außerdem kochen sie Eier frisch.
Für Low Carb würden Eier, Butter, Käse und Wurst in Frage kommen. Der Wurst traue ich nicht, da ich nicht weiß, wie viele Kohlehydrate sie hat. Außerdem versuche ich, Wurst zu vermeiden. Vielleicht ist sie ja doch krebserregend.
Mein Frühstück besteht aus zwei Eiern und einem schwarzen Kaffee mit Vanille Stevia.

Mittags gibt es wieder Grillgemüse mit Käse. Nur diesmal ohne Eier. Denn als Nachtisch zum Grillgemüse esse ich meine Hähnchenflügel. Ich ernte neidische Blicke. Ein Teilnehmer meint, dass ich wohl Paleo esse. „Low Carb“, nuschele ich mit vollem Mund und fettigen Fingern.
Irgendwie kommen wir zwei Sätze später zum Thema Workouts. Vielleicht liegt es daran, dass er Fitnesstrainer ist. Ich würde gerne wissen, wie ich effizienter trainieren kann. Leider verstehe ich nach vier Sätzen schon kein Wort mehr von dem, was er sagt.
Ich fühle mich ein kleiner bisserl wie ein Trottel. Jetzt bin ich schon seit ein paar Monaten am Trainieren und kann mich immernoch nicht mit einem Fitnesstrainer unterhalten.

In den Pausen snacke ich etwas Käse. Es fällt mir schwer, bei solchen Gelegenheiten gar nichts zu essen. Alle haben Futter in der Hand. Man fühlt sich beschäftigt, so steht man nicht mehr so dumm rum. Man hat ein Gesprächsthema, wenn man sonst nichts zum Reden hat. („Der Käse ist lecker, gell?!“) Oder man hat einen Retter, wenn man sich nicht mehr mit jemanden unterhalten will. („Ich hol‘ mir mal noch was zu essen.“)

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Verenas Keto-Tagebuch