Mein Tagebuch über Ketose:

Ich bin 20 Minuten vor dem Wecker wach, was an ein Wunder grenzt. Freiwillig aufstehen um 5.30 Uhr! Vor allem, weil ich eigentlich noch etwas krank sein sollte.

Wir gehen wie geplant ins Fitnessstudio. Die Tage vorher wollte ich nicht, weil ich mich zu schwach und müde gefühlt habe. Es gibt für Sport eine einfache Regel bei Erkältung und Co: Symptom über dem Hals – alles gut. Symptom drunter – kein Sport. Müdigkeit zählt zu den Symptomen unter dem Hals.

Die 15 Minuten Cardio laufen erstaunlich gut. Herzrate um die 135. Danach 45 Minuten Muskelaufbau. Kettleball, Situps und Maschinen. Ich bin erstaunt darüber, wieviel Kraft ich habe, trotz Erkältung.

Danach probiere ich einen Carb Up nach dem Sport: eine Drittel Banane. Stärke kann direkt in Muskelglukose umgewandelt werden, ohne dass es die Ketose stört. Das funktioniert nur nach dem Muskelaufbau, mit einer begrenzten Menge an Stärke und relativ reiner Stärke.
Das hilft, damit die Muskeln schneller wachsen.

Zum Frühstück will ich meine Tagesportion Proteine zu mir nehmen: Lachs, einen Streifen Bacon und Bulgogi. Außerdem esse ich etwas Salat, Oliven und Käse.

Später trinke ich einen Kaffee mit Eis, Sahne und Stevia. Die letzten beiden steuere ich bei. Sehr lecker, super Getränk für den Sommer.

Ab ungefähr 16 Uhr fühle ich mich wahnsinnig müde. Meine Stirnhöhlen fühlen sich nicht mehr so verschleimt an wie gestern. Dafür bin ich schwächer. Fehlen mir Elektrolyte?

Ich versuche, welche in der Apotheke zu bekommen. Fehlanzeige. (Im Internet lese ich später, dass die wahrscheinlich sowieso mit Zucker versetzt wären – also unbrauchbar für meine Zwecke.)
Im Supermarkt gibt es auch keine. Es gibt Tabletten mit Magnesium und Salz zum Kochen. Potassium ist nirgendwo in Sicht.

Ich laufe nach Hause. Im Hotel habe ich noch Magnesium sowie ein ungeöffnetes Päckchen Salz. Bisher habe ich hier und da Salz auf mein Essen zusätzlich gestreut – wenn ich daran gedacht hatte und das Restaurant welches hatte.
Das Salzpäckchen hatte ich vor ein paar Tagen gekauft. Ich weiß, ich brauche mehr Sodium mit Keto. Doch ich habe so lange salzarm gegessen, dass ich ein wenig Angst habe davor. Ich habe in den letzten Jahren komplett ohne Salz zu Hause gekocht. Meinem kleinen Bruder habe ich immer etwas Salz hingestellt, weil es ihm sonst zu fad war. Jetzt soll ich plötzlich einen Teelöffel am Tag zusätzlich reinhauen?

Da das Salz eingepackt ist im Koffer, will ich es heute Abend zu mir nehmen. Währenddessen werde ich immer schwächer und fühle mich kränker. Ich habe das dringende Verlangen nach Fast Food. Eigentlich habe ich heute meine Proteine schon gegessen. Das Verlangen siegt und ich futtere einen Burger. Natürlich ohne die Brötchenhälften. Danach geht es mir etwas besser. Wenn man Heißhunger auf etwas hat, kann dies auf einen Mangel hindeuten. Da Fast Food sehr salzig ist, könnte das ein Zeichen für Salzmangel sein.
Nach dem Burger ist mir etwas übel und ich muss den Geschmack mit Cola Zero wegbekommen.

Wir fahren von Changwon nach Busan (der Grund, warum ich die Koffer gepackt hatte) und ich fühle mich schwach und kränklich. Will nur noch ins Bett.
Vorher will ich aber zumindest noch das Salz probieren. Ich nehme etwa einen halben Teelöffel und mische ihn mit Wasser und Stur. Schmeckt viel besser als gedacht! Gleich noch ein zweites Glas hinterher.

Jetzt fühle ich mich fantastisch. Mein Gesicht ist warm. Es fühlt sich so an, als ob etwas durch meine Adern läuft. Ob Hulk sich so fühlt, wenn er sich verwandelt?
Ich habe sofort mehr Energie.
Warum zum Teufel habe ich das nicht vorher gemacht?

Dies ist ein Teil meines Keto Tagebuchs. Falls du alle Einträge lesen willst, findest du sie hier:

Verenas Keto-Tagebuch