Heute wurde ich unfreiwillig auf die Probe gestellt. Auf dem Plan stand eine Outdoor Trainingseinheit. Bevor ich zum Training aufbrechen wollte, fiel mir ein, dass ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte. Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder schnell eine Kleinigkeit essen und später trainieren, oder testen, wieviel Energie von meinem Frühstück noch da ist. Da das Wetter schlechter wurde und ich noch ein bisschen Sonne abbekommen wollte, bin ich ohne Essen los. Ich war gespannt, wie sich das auf mein Training auswirkt.

Aber eins nach dem anderen. Wie kam es überhaupt dazu, dass ich eine komplette Mahlzeit vergesse? Sowas ist eher untypisch für mich und es ist wahrscheinlich auch das erste Mal, dass sowas vorkommen ist. Mein Frühstück war wie gewohnt. Eier mit Käse, diesmal inklusive Spinat-Beilage. Dazu gab es wieder Bulletproof Kaffee.

Über sechs Stunden später fällt mir auf: Ich habe mein Mittagessen vergessen. Kein Hungergefühl oder Bauchknurren hat mich daran erinnert. Das ist normalerweise schon nach drei Stunden der Fall. Da ich mir für das Mittagessen natürlich keinen Wecker gestellt hatte und ich mit meiner Arbeit beschäftigt war, ist es mir leider viel zu spät aufgefallen.

Jetzt weiß ich also, was es bedeutet, wenn Vertreter der anabolen Diät sagen: „Heißhungerattacken gehören der Vergangenheit an!“

Ich selbst habe eine geteilte Meinung zu diesem Phänomen. Auf der einen Seite ist es super, kein dauerhaftes Verlangen nach Essen zu haben. Vor allem wenn du leicht von Junk-Food oder Ähnlichem in Versuchung geführt wirst. Auch wenn du abnehmen willst, kommst du ohne anhaltendes Hungergefühl leichter und angenehmer auf dein tägliches Kaloriendefizit.

Auf der anderen Seite kann es, wie in meinem Fall, auch Nachteile haben. Ich esse in der Regel circa zwei Stunden vor einer Trainingseinheit. So fühle ich mich während des Trainings am besten. (Ich weiß, dass Andere ihr Training z.B. im Fastenzustand bevorzugen. Für mich persönlich ist das aber nichts. Wahrscheinlich einfach nur Gewohnheitssache. Jeder hat da seine eigenen Methoden.) Wenn ich also Mahlzeiten vergesse, oder einfach keine Lust auf Essen habe (eher unwahrscheinlich bei mir), komme ich am Ende des Tages nicht auf meinen Kalorienbedarf. Da ich nicht abnehmen will, ist das für mich ein Problem. Denn weniger Energie bedeutet weniger Trainingsleistung.

Etwas überrascht war ich von meinem Trainingsergebnis. Ich habe mich zwar tatsächlich etwas energielos gefühlt, aber die abschließenden Intervallläufe gingen besser als erwartet. Gerade, nachdem ich bei den Kraftübungen viel Mühe hatte, war es schön zu sehen, dass doch noch ein bisschen Energie im Tank ist.

Fazit für mich: Auch wenn es eine interessante Erfahrung war, auf komplett leeren Magen zu trainieren, werde ich bei meiner gewohnten Strategie bleiben. Die Lösung für mein Problem ist ja ganz simpel. Ab und zu mal auf die Uhr schauen, dann vergisst man auch das Essen nicht. Aber gut zu wissen: Im Notfall reichen auch die Energiereserven.

Makro-Ecke:

  • 190g Fett
  • 158g Eiweiß
  • 23g Kohlenhydrate
  • 2528 kcal

David

Davids Keto-Tagebuch
Tag 4