Mein Keto Blog:

Zum Frühstück gibt es eine halbe Avocado mit Sahne sowie ein paar Walnüsse. Mittags gehe ich zu McDonalds, weil ich auf einem Plakat etwas von Eiern und Schinken gesehen habe. Leider haben sie nur Burger. Selbst wenn ich die Brötchen und die Chilisoße weglasse, bin ich noch nicht auf der sicheren Seite mit den Kohlenhydraten. Ich wünschte, ich wüsste, was die noch in ihr Fleisch panschen. (Vielleicht besser nicht, aber für Keto würde ich mutig sein)

Ich mache mir Sorgen wegen meiner Wunde. Sie sieht entzündet aus. Die erste Webseite, die ich im Internet gefunden habe, spricht von Amputation und Tod. Die zweite von schmerzhaften Ausschabungen. Ich habe nicht nur Sorgen, ich habe eine Scheißangst. Das Internet macht das schlimmer.

Hier spricht kaum einer Englisch spricht in den Krankenhäusern. Die Ärzte fackeln auch nicht lange herum oder fragen Patienten, sie machen oft einfach. Was ist, wenn ich da hingehe und sie schneiden mich einfach auf? Oder machen andere fiese Dinge mit mir?

Einer meiner Bewältigungsmechanismen für Angst ist Essen. Irgendetwas mit vielen Kohlenhydraten. Doch ich will meinem Low Carb nicht untreu werden (tatsächlich hilft ketogene Ernährung sogar gegen Angst, mehr dazu ließt du hier). Mein Verlangen ist echt stark und ich wandere etwas frustriert durch das Einkaufszentrum. Am Ende habe ich einen kalten schwarzen Kaffee mit Eiswürfeln und Sahne. Ich bin froh, dass ich das flüssige Stevia dabei habe, denn Tabs würden sich hier nicht auflösen. Der Effekt ist nicht so gut wie ein Zuckerflash oder das betäubende Gefühl einer großen Portion Pasta. Aber ich schaffe es zu widerstehen.

Ich gehe später ins Krankenhaus und komme mit Antibiotika wieder nach Hause. Das Krankenhaus, dass das Hotel für mich gefunden hat, ist eine Spezialklinik für Wirbelsäulen. Es gibt hier nicht so viele Ärzte, die Englisch sprechen. Auf jeden Fall hat sich der Wirbelsäulen Spezialist meine Wunde angesehen und mir etwas verschrieben. Ich bin erleichtert.

Abends gibt’s ein Geschäftsessen. Mein Mann, einige Kollegen und der CFO der Firma. Der setzt sich mir gegenüber. Ich bin geehrt. Und froh, dass sie ein Barbecue ausgewählt haben. Es wäre schwer, Essen abzulehnen, wenn mir so jemand gegenübersitzt.
Es gibt fettiges Schweinefleisch. Dazu esse ich Knoblauch, Kimchi und Salat. Danach ein paar Stückchen Oktopus. Beim dritten Gang – Reis oder Nudeln – passe ich.
In Korea ist es üblich, dass alle Alkohol trinken. Bier und koreanischer Schnaps. Mein Mann trinkt normalerweise nicht. Für Geschäftsessen in Korea macht er eine Ausnahme. Da ich nicht Teil des Teams bin, kann ich ablehnen. Ansonsten hätte ich mein Antibiotikum als Ausrede verwendet.

Dieser Beitrag ist Teil meines Tagebuchs zu Ketose. Falls du dich für mehr interessierst, folge einfach diesem Link:

Verenas Keto-Tagebuch