Sobald du anfängst dich mit deiner Ernährung zu beschäftigen, entweder um abzunehmen oder Muskeln aufzubauen, wirst du von verschiedensten Herstellern mit diversen Ernährungslügen quasi terrorisiert. Alle wollen dir ein neues, besseres, tolleres Produkt verkaufen. Das meiste davon ist aber kompletter Blödsinn und total unnötig. Dir wird vorgegaukelt, dass du nur mit Hilfe dieses einen speziellen Mittelchens dein Ziel erreichen kannst und das quasi von allein. Angefangen bei „A“ wie Abnehmpillen bis zu „Z“ wie Zaubertee. Für jeden scheint es das perfekte Produkt zu geben. Doch in diesem Dschungel, in welchem du von Produkten überhäufst wirst und jeder nur an seinem eigenen Profit interessiert ist, wie findest du dich da noch zurecht? Welchen Blödsinn lässt du dir heute verkaufen? Es ist nur selbstverständlich, dass du die Hoffnung hast, endlich das ersehnte Wundermittel gefunden zu haben. Doch woher sollst du wissen, welche Mittel tatsächlichen einen Nutzen haben?
Viele dieser Mittel haben keinerlei Wirkung und produzieren maximal ziemlich teuren Urin. Andere hingegen können sogar gesundheitsschädlich sein. Wusstest du, dass es keine allgemeine Überprüfung von Nahrungsergänzungsmitteln in Deutschland gibt? Sie fallen nicht unter das Arzneimittel-Gesetz, sondern unter das der Lebensmittel. Trotzdem enthalten einige der Mittel Stoffe, welche die Wirkung spezieller Medikamente nachahmen.

Die Einhaltung von bestimmten rechtlichen Vorschriften liegt bei dem jeweiligen Unternehmen. Wie gewillt diese jedoch sind, die rechtlichen Auflagen auch einzuhalten, darüber lässt sich sicherlich streiten… Zudem ist generell nur die Menge und Zusammensetzung von Vitaminen und Mineralstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln rechtlich geregelt. Was Aminosäuren, essentielle Fettsäuren und diverse Pflanzenextrakte angeht, gibt es bisher noch keine einheitliche Reglung.

Du siehst, nicht alles wofür im Internet und sogar in Büchern geworben wird, muss auch direkt ein gutes und sinnvolles Produkt sein. Das wichtigste will ich dir aber von Anfang an sagen: Du BRAUCHST kein einziges Diät- oder Ergänzungsprodukt um abzunehmen und gesund zu sein. Dass es einige Mittel geben kann, die dich dabei UNTERSTÜTZEN, das will ich gar nicht bestreiten.

Du kannst alles was du brauchst über deine Ernährung steuern. Und das gilt im Übrigen auch für Veganer! Viele (meistens Nicht-Veganer) gehen immer noch davon aus, dass du ohne Nahrungsergänzungsmittel keine vegane Ernährung durchhalten kannst. Das stimmt so aber nicht. Natürlich musst du als Veganer etwas mehr darauf achten, dass du auch von allen essentiellen Aminosäuren (also solche Proteinbauteile, die der Körper nicht selber herstellen kann) genug zu dir nimmst. Durch geschickte Lebensmittelkombinationen ist dies jedoch ohne weiteres möglich. Und Vitamine und Mineralstoffe? Wenn der Großteil deiner Nahrung als Obst und Gemüse besteht, dann brauchst du dir keine Sorgen um eine Unterversorgung machen. Also pass bloß auf, dass du, wenn du Veganer bist, nicht auf all diese Ernährungslügen hineinfällst.

Eine vollständige Liste aller sinnvollen und sinnlosen Nahrungsergänzungen beziehungsweise Ernährungslügen zu machen, würde den Rahmen hier sprengen. Deshalb will ich nachfolgend nur auf die bekanntesten Ernährungslügen eingehen. Bei ungefährlichen Ergänzungsmitteln kannst du im Einzelfall immer noch entscheiden, ob du einen Selbstversuch starten möchtest oder nicht. Du solltest dir aber genau überlegen, ob es dir das viele Geld wert ist, das viele dieser Produkte kosten. Gesunde Lebensmittel und eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio sind vermutlich die bessere Investition…

Ernährungslügen über Proteine und Aminosäuren-Konzentrate

BCAAs

Werbeversprechen:

  • BCAAs sind die Bausubstanz der Muskulatur – Je mehr BCAAs du deinem Körper zuführst, umso besser kannst du neue Muskulatur aufbauen
  • BCAAs schützen deine Muskulatur vor dem Abbau
  • BCAAs helfen dir, dein Ziel schnell zu erreichen, egal ob Fettabbau oder Muskelaufbau
  • Bei intensivem Training liefern sie dir wichtige Bausteine und verhindern so den Muskelabbau

Was genau sind BCAAs?

Bei BCAAs handelt es sich um sogenannte Branched Chain Amino Acids, also verzweigtkettige Aminosäuren. Klingt kompliziert, ist es aber eigentlich gar nicht. Enthalten sind drei Aminosäuren, nämlich: Leucin, Valin und Isoleucin.

Wofür soll das gut sein?

BCAAs werden viele tolle Wirkungen nachgesagt, welche besonders für ambitionierte Sportler interessant sind. Sie sollen in der Diät den Muskelabbau verhindern, den Muskelaufbau generell fördern, den Blutzuckerspiegel stabilisieren, das Immunsystem nach starken Belastungen unterstützen und die Müdigkeit beim Training reduzieren. Einige nehmen BCAAs auch vor dem Training, wenn sie auf nüchternen Magen trainieren um die Muskelsynthese stärker anzuregen. Einige andere nutzen sie auch zur Überbrückung längerer Fastenperioden (wie z.B. beim Intermittent Fasting). Dadurch soll der Abbau von Muskulatur verhindert werden.

Wodurch werden diese (angeblichen) Wirkungen erklärt?

In verschiedenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Leucin in den Zellen unseres Körpers ein Gen aktivieren kann, welches die Proteinsynthese (Proteinaufbau) stimulieren kann. Dies ist der Grund, warum den BCAAs eine anabole (muskelaufbauende) Wirkung nachgesagt wird.
Die Idee, dass BCAAs die Ermüdung im Training hinauszögern können, beruht auf der sogenannten „Central Fatigue“-Hypothese. Sind genügend BCAAs im Körper vorhanden, ist die Aufnahme von Tryptophan ins Gehirn erschwert. Fällt der BCAA-Spiegel gelangt mehr Tryptophan ins Gehirn, wodurch mehr Serotonin gebildet werden kann. Serotonin ist aber nicht nur für eine gehobene Stimmung gut. Es hat darüber hinaus einen beruhigenden Effekt und macht träge.
Die angebliche Unterstützung des Immunsystems wird dadurch erklärt, dass die Glutamin-Vorräte des Körpers gespart werden können und du dadurch besser vor Infekten geschützt bist.

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Welche Wirkung kannst du erwarten?

In einigen Untersuchungen konnten tatsächlich die eben genannten Vorteile von BCAAs gefunden werden. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass die BCAA-Gruppe mit einer Gruppe verglichen wurde, die insgesamt zu wenig Aminosäuren aufnahm. Wenn man die Wirkung isolierter BCAAs mit der Auswirkung einer ausreichenden generellen Proteinzufuhr vergleicht, dann lässt sich (vermutlich) kein Vorteil der BCAAs feststellen. Über eine proteinreiche Ernährung erhältst du im Schnitt genug dieser BCAAs und eine zusätzliche Einnahme ist unnötig. Auch normales Whey-Protein enthält einen hohen Anteil an BCAAs und ist deutlich günstiger.

Eine Ausnahme, in der BCAAs eventuell eine Daseinsberechtigung haben ist in der Diät, wenn du maximal Kalorien einsparen willst. 10g BCAA (die Menge, die für eine maximale Proteinsynthese benötigt werden) enthalten grade mal 40kcal, während du ca. 250g Putenbrust benötigst um auf die gleiche Menge BCAAs zu kommen. Diese enthalten dann aber ganze 280kcal.

Dieser Punkt spricht zwar für die BCAAs, dazu muss aber noch gesagt werden, dass BCAAs zwar wichtig für den Aufbau von Muskulatur sind, sie jedoch keine Wirkung entfalten werden, wenn ein großes Defizit an einer anderen beteiligten Aminosäure besteht. Das ist wie, wenn du zwar den Schlüssel für dein Fahrzeugt hast (Leucin aus den BCAAs), dir aber der Treibstoff (die anderen beteiligten Aminosäuren) fehlt. Du wirst nicht an dein Ziel kommen.

Wie sieht es nun mit der Einnahme vor dem Training oder zur Überbrückung von Fastenperioden aus? Tatsächlich kann die Einnahme von BCAAs vor dem Training einen günstigen Effekt auf den Muskelaufbau haben (allerdings nicht besser als der von normalem Whey Protein). Die Menge an BCAAs ist natürlich geringer als die Menge an Whey welche du benötigst. Ein Shake mit 30-50g Whey ist schon eine halbe (kleine Mahlzeit), weswegen der Begriff „Training auf nüchternen Magen“ dann nicht mehr zutreffen würde.

Wenn man es aber ganz genau nimmt, dann unterbricht aber auch die Einnahme von BCAAs deine Fastenperiode, da es zu einer Insulinreaktion kommt. Wenn also ein niedriger Insulinspiegel, das Ziel deines Fastens ist (was es in den meisten Fällen ist), dann macht die Einnahme von BCAAs zur Überbrückung der Fastenzeit keinen Sinn.

Generell sind BCAAs jedoch als unbedenklich eingestuft. Wenn es dir also das Geld wert ist, dann darfst du bedenkenlos BCAAs konsumieren (Ausnahmen bestehen bei einer Schwangerschaft oder kurz vor Operationen, da hier der Forschungsstand noch sehr dürftig ist).

Eine gute und differenzierte Meinung zu BCAAs findest du hier.
Bei der Bewerbung von BCAAs handelt es sich also nicht direkt um eine Ernährungslüge, jedoch ist die schon fast aggressive Bewerbung auf Grundlage der momentanen Datenlage nicht zu rechtfertigen.

Whey Protein

Das Werbeversprechen

  • Whey-Protein ist perfekte Nahrungsergänzung für alle Bodybuilder und Sportler
  • Enthaltene BCAAs unterstützen deinen Muskelaufbau optimal
  • Egal ob vor oder nach dem Training – Whey-Shakes liefern dir schnelle Proteine für deinen Muskelaufbau
  • Whey hat einen besonders geringen Fett- und Kohlenhydratanteil, wodurch es sich ideal für deine Diät eignet

Was genau ist Whey Protein?

Whey Protein ist die trendige Bezeichnung für Molkeprotein. Es macht zu ca. 20% die Proteine in der Milch aus und entsteht bei der Käseherstellung. Es ist schnell verdaulich und enthält ein vollständiges Aminosäurenprofil – also auch alle essenziellen Aminosäuren.

Wofür soll das gut sein?

Dadurch, dass das Protein so schnell verdaulich ist, soll es dir beim Muskelaufbau helfen. Kurz vor dem Training stellt es deiner Muskulatur die nötigen Bausteine bereit und nach dem Training trägt es zur Regeneration bei. Die Bioverfügbarkeit ist bei dieser Protein-Art besonders hoch. Zudem sollen dir die Shakes auch in der Diät helfen. Du kannst mit ihrer Hilfe deinen Eiweißbedarf decken, ohne viele „unnötige“ Kalorien aufzunehmen. Auch ist es möglich, dass du beim Backen einen Teil des Mehls (oder auch alles) durch Eiweißpulver ersetzt. Dabei musst du allerdings etwas experimentieren oder dich auf erprobte Rezepte verlassen. Whey verhält sich beim Backen nämlich anders als Mehl und auch anders als andere Eiweißsorten (z.B. Casein, Soja-Protein).

Wodurch werden diese (angeblichen) Wirkungen erklärt?

Der hohe Anteil an BCAAs in Whey Protein stimuliert die Muskelsynthese. Durch das vollständige Aminosäurenprofil können die unterschiedlichen Aminosäuren dann zum Muskelaufbau genutzt werden. Da Eiweiß sehr satt macht, kann mithilfe eines Whey Protein Shakes der Hunger gedämpft werden, ohne dass viele Kalorien aufgenommen werden.

Welche Wirkung kannst du erwarten?

Tatsächlich ist die Bioverfügbarkeit von Whey Protein sehr hoch und es konnten (bei gesunden Probanden) auch keine Nebenwirkungen festgestellt werden. Die teilweise berichteten Fälle von Pickeln und Akne sind vermutlich eher auf das Alter der Probanden (Jugendliche) zurückzuführen, als auf den Konsum des Proteins. Auch hat, bei einer gesunden Niere, ein hoher Eiweiß-Konsum keine negativen Folgen. Bei sportlicher Betätigung oder während einer strengen Diät, kann ein Whey Protein daher tatsächlich eine sinnvolle Ergänzung zu einer gesunden Ernährung sein. Preislich sind solche Proteinpulver mittlerweile recht erschwinglich. Natürlich muss trotz alledem gesagt werden, dass der Eiweißbedarf, selbst bei ausgiebiger sportlicher Betätigung, ohne weiters über die Ernährung gedeckt werden kann.

Es gibt zwar bislang noch keine Studien die belegen, dass ein hoher Proteinkonsum negative Auswirkungen auf die Niere oder andere Organe hat, die Chance bestehet aber trotzdem. Wenn du dich an die Makroverteilungen einer sinnvollen Diät (z.B. Keto) hältst, dann brauchst du dir keine Sorgen zu machen zu viel Protein zu konsumieren.

Wenn du dich sehr kohlehydratarm (ketogen) ernährst, dann kann es zu einem weiteren Problem kommen, wenn du große Mengen an Protein auf einmal einnimmst (z.B. einen großen Shake). Ist mehr Protein vorhanden, als dein Körper momentan verbrauchen kann, dann kann er bestimmte (glucogene) Aminosäuren zu Glucose umwandeln. Dies geschieht allerdings NUR bei Glucose-Knappheit. (Solange du also noch ab und zu Kohlenhydrate zu dir nimmst, brauchst du dir um eine solche Reaktion keine Sorgen machen.) Durch die Umwandlung von Eiweißen zu Glucose steigt der Blut-Glucosespiegel. Eine übermäßige Glucosekonzentration im Blut möchtest du in der Ketose aber vermeiden, weshalb ich dir empfehlen würde, Shakes hauptsächlich nach dem Training zu konsumieren. Zu diesem Zeitpunkt ist der Eiweißbedarf so hoch, dass eine Umwandlung in Glucose höchst unwahrscheinlich ist. Oder du kombinierst deinen Shake mit etwas Fett. Durch die Kombination mit Fett wird die Aufnahme ins Blut verlangsamt, wodurch es unwahrscheinlicher ist, dass eine übermäßige Anhäufung von Aminosäuren entsteht.

Also lässt sich auch bei Whey-Protein sagen, dass es sich bei der Werbung nicht unbedingt um Ernährungslügen handelt. Vielmehr ist es eine übertriebene Darstellung von Tatsachen, die dazu führen sollen, dir dein Geld aus der Tasche zu ziehen. Da Whey jedoch preislich eher in der unteren Ebene liegt (zumindest im Vergleich mit diversen anderen Supplements), ist die Bewerbung nicht ganz so verwerflich wie bei vielen anderen Ergänzungsmitteln.

Protein Isolate und Hydrolysate

Das Werbeversprechen

  • Der besonders geringe Kohlenhydratanteil macht dieses Produkt zu einer idealen Ergänzung deiner Diät und Low Carb Ernährung
  • Die Produkte bieten dir eine besonders schnelle und effektive Versorgung deiner Muskulatur. Die Verdauung von Whey dauert länger als die von Isolaten/Hydrolysaten. Bei der Einnahme von Whey kann es passieren, dass deine Muskeln nach dem Training nicht optimal versorgt sind – dieses Problem wirst du mit Hydrolysalten nicht haben

Was genau sind Protein Isolate und Protein Hydrolysate?

  1. Protein Isolate: Hierbei handelt es sich um aufbereitetes Molkeprotein, welches kaum noch Fett oder Lactose enthält. Der Proteingehalt liegt bei rund 90% (normales Whey hat maximal 80%).
  2. Protein Hydrolysate: Bei Hydrolysaten handelt es sich quasi um vorverdautes Wheyprotein. Die komplexen Proteine wurden zu kürzeren Peptiden (Verbindungen aus wenigen Aminosäuren) aufgespalten.

Wofür soll das gut sein?

  1. Protein Isolate: Dadurch, dass das Produkt kaum noch Laktose enthält, kannst du es auch konsumieren, wenn du eine Laktoseintoleranz hast. Zudem wird mit einer schnelleren Verdauung und dem höheren Proteingehalt geworben. Durch den geringeren Fettanteil sind zudem die Kalorien meist geringer als bei herkömmlichen Whey.
  2. Protein Hydrolysate: Durch die Vorverdauung soll die Aufnahme in die Blutbahn beschleunigt werden und so die Regeneration nach dem Training schneller einsetzen.
  3. Zum Backen und Kochen können beide Sorten prinzipiell gut verwendet werden, wenn auch nicht besser als Whey

Welche Wirkung kannst du erwarten?

Beide Produkte, sowohl Isolate als auch Hydrolysate, sind deutlich teurer als herkömmliches Wheyprotein. Ein Mehrwert ist nur für laktoseintolerante Menschen zu erwarten, da diese das Isolat ohne Probleme verzehren können. Die schnellere Aufnahme des Hydrolysates in die Blutbahn, hat in der Praxis kaum spürbare Auswirkungen auf die Regeneration oder den Muskelaufbau. Normales Wheyprotein ist selbst für Profi-Athleten in der Regel ausreichend und deutlich günstiger
Einen Vorteil können solche Isolate/Hydrolysate aber in deiner Keto-Diät haben. Durch die Aufbereitung sinkt der Anteil der Kohlenhydrate in dem Pulver. Ein wünschenswerter Nebeneffekt, den du dir zunutze machen kannst, sofern es dir das Geld wert ist.

Also auch hier wieder: Keine direkte Ernährungslüge, mehr eine positive und sehr wohlwollende Auslegung von einigen Erkenntnissen.

Casein

Das Werbeversprechen

  • Casein hilft dir Muskeln aufzubauen und zu erhalten
  • Es versorgt deinen Körper gleichmäßig und über einen langen Zeitraum mit genügend Aminosäuren
  • Perfekt vor dem Schlafengehen: So stellst du eine optimale Proteinversorgung auch über Nacht sicher und bleibst satt

Was genau ist Casein?

Casein ist ein langsam verdauliches Protein, welches natürlicherweise in Milchprodukten vorkommt. Besonders in Käse und Quark ist der Gehalt sehr hoch. Die biologische Wertigkeit ist allerdings nicht besonders hoch.

Wofür soll das gut sein?

Casein soll eine langsame Abgabe von Aminosäuren in die Blutbahn bewirken. So bleibt der Aminosäuren-Spiegel konstant und ermöglicht, dass die Muskeln die nötigen Baustoffe erhalten. Zudem soll es bei der Regeneration der Muskulatur unterstützen und Muskelkater entgegenwirken. Zudem hält es lange satt und ist damit auch für eine Diät geeignet. Die wasserbindende Fähigkeit und die Hitzebeständigkeit machen es grade für die Low Carb Küche und Bäckerei sehr interessant.

Welche Wirkung kannst du erwarten?

Vielleicht hast du dich ja auch schon, wie so viele andere, mal gefragt, was denn nun besser ist: Whey oder Casein. Die Antwort ist: Beides erfüllt ganz unterschiedliche Zwecke. Beide brauchst du nicht unbedingt. Jedoch können sie es dir erleichtern auf deinen Eiweißbedarf zu kommen, wenn du nur wenig Zeit hast. Casein bietet sich vor allem abends an, da durch die langesame Freisetzung, die Eiweißversorgung auch über Nacht garantiert ist. Allerdings bietet es sich auch an, sich einen „Casein-Pudding“ zum Frühstück zuzubereiten, da dieser sehr lange satt macht.

Wie du siehst gilt auch hier wieder: Bei der Bewerbung von Casein handelt es sich um keine Ernährungslüge. Natürlich brauchst du auch dieses Supplement nicht, und die Wirkungen mögen nicht so stark sein, wie sie durch die Werbung erscheinen mögen. Jedoch hat auch dieses Supplement eine gewissen Daseinsberechtigung.

Ernährungslügen über Fatburner

Das Werbeversprechen

  • Durch die spezielle Fettverbrennungs-Formel erreichst du jetzt schnell und einfach deine Wunschfigur!
  • Made in Germany, zertifiziert und ausgezeichnet für 100% Wirksamkeit
  • Stoppt die Einlagerung von Kohlenhydraten in Fett – so wirst du nie wieder dick
  • Weniger Hunger! Nimm die Fatburner-Pillen und dein Hungergefühl wird verschwinden
  • Nie wieder Heißhunger!
  • Fett wird einfach aus den Fettzellen herausgelöst!
  • Keine Zeit und Lust für Sport? Kein Problem! Die Fatburner helfen dir, auch ohne jede Anstrengung, an dein Ziel zu gelangen

Was genau sind Fatburner?

Leider gibt es auf die Frage, was genau Fatburner eigentlich sind, keine einheitliche Antwort. Der Begriff fasst viele verschiedene Inhaltsstoffe zusammen. Allen wird nachgesagt, dass sie deine Fettverbrennung anregen, deinen Hunger unterdrücken oder sonstige magische Fähigkeiten haben. Da der Bereich der Fatburner sehr groß ist, will ich dir nachfolgend einige der häufigsten Inhaltsstoffe erläutern. Eine gute Übersicht über diese und einige weitere Fatburner findest du auch hier.

  1. Raspberry Ketone
  2. Grüner-Tee-Extrakt
  3. Koffein
  4. Glucomann
  5. Bitterorangen-Extrakt
  6. Garcinia Cambogia
  7. Grüner-Kaffee-Extrakt
  8. L-Carnitin
  9. Flohsamenschalen

Diese Liste ließe sich unendlich weiterführen. Jeder Hersteller hat eine leicht andere Zusammensetzung und beansprucht die ultimative Wirkung für sich.

Wofür soll das gut sein?

Die oben aufgelisteten Inhaltsstoffe sollen teilweise recht unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper haben. Letztlich sollen dir aber alle beim Erreichen deines Wunschgewichts helfen. Entweder sollen sie die Thermogenese (Wärmeproduktion des Körpers) erhöhen, die Freisetzung von Fetten aus den Fettzellen begünstigen (bzw. die Einlagerung verhindern) oder das natürliche Hungergefühl unterdrücken. Klingt ja alles sehr verlockend. Wäre es nicht schön, wenn du gemütlich auf deiner Couch sitzen könntest und dabei Massen an Kcal verbrennen könntest? Oder du Essen könntest was du möchtest, ohne dass dein Körper die Kalorien verwerten kann? Auch keinen Hunger mehr zu verspüren könnte bei deiner Diät sehr hilfreich sein.

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Wodurch werden diese (angeblichen) Wirkungen erklärt?

Die angepriesenen Wirkungen beruhen je nach Stoff auf unterschiedlichen Theorien und Untersuchungen.

  1. Raspberry Ketone: Bei in vitro (also in der Petrischale) Untersuchungen konnte mit Hilfe von Raspberry Ketonen die Ausschüttung eines Hormons in den Fettzellen stimuliert werden. Dieses führte dann zu einer erhöhten Freisetzung von Fettsäuren aus den Fettzellen.
  2. Grüner-Tee-Extrakt: Dass grüner Tee gesund ist, dass wissen die Menschen schon seit tausenden Jahren. Zu verdanken hat der Tee seinen guten Ruf den Polyphenolen (Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe). Die Wirkung soll auf 2 Mechanismen beruhen: der Erhöhung der Thermogenese und dem hemmenden Effekt auf den Abbau von Norepinephrin (körpereigenes Stresshormon/Botenstoff). Dadurch soll dein Grundumsatz (Kalorienverbrauch im Ruhezustand) angehoben werden.
  3. Koffein: Sicherlich ist dir dieser Inhaltsstoff nicht unbekannt. Aber als Fatburner hast du ihn vielleicht bisher noch nicht gesehen. Die Wirkung soll auf einer Erhöhung des Adrenalinspiegels beruhen und so deinen Grundumsatz anheben.
  4. Glucomannan: Hierbei handelt es sich Kohlenhydratverbindungen aus der japanischen Konjakwurzel. Diese quellen, wenn sie in Kontakt mit Wasser kommen, sehr stark auf. Dadurch sollst du schneller satt werden, da dein Magen schneller voll wird Zudem werden sie nicht verdaut, wodurch sie dem Körper keine verwertbare Energie (Kcal) liefern.
  5. Bitterorangen-Extrakt: In diesem Extrakt ist der Pflanzenstoff Synephrin enthalten, welcher mit den körpereigenen Hormonen Epinephrin (Adrenalin) und Norepinephrin (Noradrenalin) verwand ist. Diese Stoffe wirken sich auf deine Herzfrequenz und deinen Blutdruck aus. Die Wirkung soll dabei auf einer einfachen Gleichung beruhen:
    Erhöhte Herzfrequenz = erhöhter Kalorienverbrauch.
  6. Garcinia Cambogia: Hinter diesem komplizierten Namen versteckt sich eine tropische Frucht (auf Deutsch: Tamarinde). Der Wirkstoff der hier wirken soll ist HCA, welcher aus der Schale dieser Pflanze gewonnen wird. Er bindet an ein Enzym, welches überschüssige Kohlenhydrate in Fett umwandelt. Daher werden (in der Theorie) überschüssige Kohlenhydrate nicht in Fett eingelagert, sondern in Glykogen umgewandelt. Sind die Glykogenspeicher voll sendet dein Gehirn Sättigungssignale aus, wodurch der Hunger gedämpft wird. Daneben soll auch der Serotoninspiegel (Glückshormon) angehoben werden. Dieses wirkt ebenfalls hemmend auf den Hunger und kann gegen emotionales Essen helfen.
  7. Grüner-Kaffee-Extrakt: Der hier wirkende Stoff heißt Chlorogensäure. Er soll die Aufnahme von Kohlenhydraten blocken und den Blutzucker stabilisieren, wodurch Heißhungerattacken verringert werden sollen.
  8. L-Carnitin: L-Carnitin (nicht zu verwechseln mit Kreatine) ist ein Stoff, welcher in deinem Körper durch die Verbindung von zwei Eiweißbausteinen und mehreren Vitaminen und Mineralstoffen gebildet wird. Deine Skelettmuskulatur ist das Hauptdepot und gleichzeitig das wichtigste Zielorgan. 95% des körpereigenen Carnitin-Bestandes werden dort gespeichert. Carnitin ist dafür zuständig, dass langkettige Fettsäuren an den Ort ihrer Verbrennung gebracht werden. Zudem soll es die Energiegewinnung aus Körperfett vorantreiben.
  9. Flohsamenschalen: Flohsamenschalen sind die Samenschalen einer, hauptsächlich in Indien vorkommenden, Wegerichart. Sie enthalten viele pflanzliche Ballaststoffe und quellen stark auf, wenn sie in Kontakt mit Wasser geraten.

Welche Wirkung kannst du erwarten?

  1. Raspberry Ketone: Wie oben schon erwähnt. In in vito Untersuchungen konnte ein Effekt festgestellt werden. Doch leider lassen sich solche Befunde nicht einfach auf deinen Körper übertragen. Du bist nun mal mehr als ein zusammenhangsloser Haufen von Zellen. Auch die recht erfolgreichen Experimente an Ratten haben leider keine Aussagekraft. Denn um auch nur annährend an die dort erreichte Dosis zu kommen, müsstest du dir diesen Stoff schon spritzen. Die geringen Mengen, welche du über die Tabletten einnehmen kannst, haben keine signifikante Auswirkung. Einfach die Dosis erhöhen? Davon würde ich dir abraten, denn über die dann möglichen Nebenwirkungen kann bis jetzt keiner etwas sagen.
    Fazit: In den Mengen, welche laut Packungsbeilage einzunehmen sind, sind Raspberry Ketone (höchstwahrscheinlich) ungefährlich. Dafür lässt sich allerdings auch keine positive Wirkung feststellen. Wenn du also nur für einen (sehr unwahrscheinlichen) minimalen Vorteil sehr viel Geld ausgeben möchtest, dann darfst du dich daran gerne ausprobieren.
  2. Grüner-Tee-Extrakt: Bei diesem Fatburner sind tatsächlich positive Wirkungen auf den Körper festgestellt worden. Diese waren bei der Einnahme in Tablettenform tatsächlich auch höher, als wenn du einfach nur grünen Tee trinken würdest. Problem daran? Ob es dir hilft oder nicht bestimmen auch deine Gene. Nicht alle Menschen profitieren von dieser Nahrungsergänzung. Auch ist Matcha-Tee ein relativ neuer Trend. Bei diesem Tee werden die Blätter gemahlen und komplett verwendet. Dem leuchtend grünen Tee werden viele tolle Kräfte nachgesagt, welche den hohen Preis rechtfertigen sollen. Das dieser Tee wirklich gesünder ist als normaler grüner Tee, lässt sich bis jetzt wissenschaftlich nicht zeigen. Matcha ist gesund – nur nicht unbedingt gesünder als normaler Tee.
    Fazit: Nebenwirkungen sind quasi ausgeschlossen (sofern du qualitativ hochwertige, nicht verunreinigte Produkte kaufst). Zudem ist grüner Tee insgesamt sehr wohlschmeckend. Wenn du grünen Tee aber nicht magst, dann ist die Einnahme von Tabletten eine gute Alternative. Allerdings muss auch hier gesagt werden, dass ein erhöhter Fettverlust nicht garantiert ist. Ob es dir die zusätzlichen Kosten wert ist, Tabletten oder Matcha-Tee zu kaufen, das musst du im Einzelfall selbst entscheiden.
  3. Koffein: Koffein hat tatsächlich einen Effekt auf die Fettverbrennung. Allerdings nur ganz zu Beginn der Einnahme. Wenn du auch zu denjenigen gehörst, die gerne mal einen Kaffee oder sonstige koffeinhaltige Getränke konsumieren, dann wirst du vermutlich keine spürbaren Effekte erleben. Zudem lag der Vorteil von einem erhöhten Koffeinkonsum in manchen Untersuchungen bei gerade mal 15kcal pro Tag. Das entspricht in etwa einer halben Mohrrübe.
    Fazit: Koffein kann dich wacher, konzentrierter und leistungsfähiger machen. Also selbst wenn die Einnahme keine nennenswerten Einflüsse auf die Fettverbrennung haben sollte, so gibt es trotzdem einige Vorteile. Eine Überdosierung solltest du aber lieber vermeiden. Bluthochdruck und Herzrasen sind nur zwei der möglichen Nebenwirkungen. In normalen Dosen ist Koffein aber weitestgehend unbedenklich und zudem günstig zu erwerben. Außerdem kann es deine Leistung im Training steigern, wodurch es eventuell auch zu einem höheren Kalorienverbrauch kommen kann.
  4. Glucomann: In Untersuchungen mit Glucomannan in Kapselform konnten bisher keine wirklich signifikanten Auswirkungen auf das Gewicht der Probanden festgestellt werden. Das muss jedoch nicht heißen, dass dich diese Substanz nicht bei deiner Gewichtsreduktion unterstützen kann. In den meisten Asia-Shops (und mittlerweile auch teilweise in normalen Supermärkten) kannst du sogenannte Shirataki-Nudel kaufen. Diese erinnern geschmacklich zwar nur wenig an Nudeln (sie sind ziemlich geschmacksfrei und etwas schleimig, manche sagen auch sie schmecken fischig), aber sie machen sehr satt und sind quasi kalorienfrei. Mit solchen Tricks kannst du ohne weiteres das Volumen deiner Mahlzeiten deutlich erhöhen. Außerdem sind die Nudeln eine tolle kohlenhydratfreie Pasta-Alternative für Ketarier.
    Zudem kannst du das reine Pulver auch zum Andicken von Soßen und Suppen nutzen. (Ebenfalls ein guter Tipp für Low Carb, LCHF und Keto Fans!) Das Pulver ist nicht ganz günstig, jedoch brauchst du nur sehr, sehr wenig, sodass es ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweist.
    Fazit: In Kapselform ist Glucomannan nicht besonders sinnvoll und zudem sehr teuer. Als Pulver kann es jedoch vielfältig in der Küche eingesetzt werden und hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Jedoch sollte das Pulver nie trocken eingenommen werden, da es sich in der Speiseröhre schnell verdicken kann. Wichtig auch: Genug trinken!
    Außerdem sind die typischen Verdauungsprobleme von Ballaststoffen zu erwarten, wenn du dich bis dato eher ballaststoffarm ernährt hast. Diese Symptome (Blähbauch, Durchfall, vermehrter Stuhlgang, Völlegefühl) verschwinden jedoch noch ein paar Tagen und du wirst dich deutlich besser fühlen
  5. Bitterorangen-Extrakt: Tatsächlich konnte in einigen Studien ein stoffwechselanregender Effekt gefunden werden. Das Problem daran ist, das nur die wenigsten dieser Studien veröffentlicht oder kontrolliert wurden. Zur sicheren Einnahme sollte gesagt werden, dass du es auf keinen Fall mit anderen Stimulanzien einnehmen solltest. Zudem solltest du auf die maximale Dosierung von 50mg pro Tag achten. Das Problem dabei ist, dass Nahrungsergänzungsmittel nicht unter das Arznei-Gesetz fallen. So kann es im Einzelfall durchaus möglich sein, dass du ein Produkt erwirbst, welches die zulässige Dosierung weit überschreitet. Es wird immer wieder von einem Fall berichtet, bei welchem ein Bodybuilder, nach Einnahme eines solchen Fatburners beim Training einen Herzanfall erlitt. Neben solchen sehr drastischen und seltenen Nebenwirkungen, gibt es auch harmlosere unerwünschte Auswirkungen. Es kann durchaus sein, dass sich deine Schlafqualität deutlich verschlechtert, da Synephrin stark anregend wirkt. Und wie du ja weißt, ist Schlaf super wichtig für Regeneration nach dem Training und auch generell in einer Diät.
    Fazit: Bei diesem Fatburner kannst du tatsächlich auf eine (geringe) Wirkung hoffen. Bei fachgerechter Einnahme ist die Wahrscheinlichkeit ernster Nebenwirkungen außerdem sehr gering. Eventuell nimmst du in einem Zeitraum von 8 Wochen ca. 1.5kg mehr ab als jemand, der zwar die gleiche Diät wie du machst, aber auf den Fatburner verzichtet. Ob ein solch geringer Vorteil das Risiko und die finanzielle Zusatzbelastung es wert sind, musst du allerdings für dich selbst entscheiden.
  6. Garcinia Cambogia: Auch bei diesem angeblichen Fatburner sind die Studien uneindeutig. Vermutlich ist der Effekt, sofern es einen relevanten gibt, stark von der Dosierung abhängig. Die Bioverfügbarkeit (also wie gut dein Körper den aufgenommenen Stoff nutzen kann) ist bei dem Naturprodukt außerdem nicht besonders hoch. Bessere Verfügbarkeit bietet die sogenannten HCA-Salze. Diese sind natürlich aber deutlich teurer. Da HCA auf deine Serotoninspiegel wirkt, solltest du aufpassen, dass du es nicht mit Antidepressiva bzw. Serotonin-Wiederaufnahmehemmern oder Nahrungsergänzungsmitteln kombinierst, welche ebenfalls Einfluss auf das Serotonin haben (z.B. 5-http oder L-Tryptophan).
    Fazit: Wieder ein teures Mittelchen, bei welchem keine eindeutige Wirkung nachgewiesen werden konnte. Jedoch wird es von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als unbedenklich eingeschätzt. Du darfst also wieder frei entscheiden, ob du dein Geld für unbewiesene, eventuell minimal unterstützende Ergänzungsmittel ausgeben möchtest.
  7. Grüner-Kaffee-Extrakt: Das wichtigste zuerst: Die Studie, auf die sich die angebliche Wirkung bezieht, wurde 2014 aufgrund methodischer Mängel zurückgerufen. Menschen hören aber nur was sie hören wollen, also ist dieser Rückruf an den meisten vorbeigegangen. Es wäre ja zu schön gewesen endlich das Zaubermittel gefunden zu haben. Besser durchgeführte Studien konnten leider keine gewichtsreduzierende Wirkung finden. Vorsicht ist bei hohen Dosen oder längerer Einnahme geboten. Grüner Kaffee kann (nicht zuletzt durch das enthaltene Koffein) einen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System haben und langfristig zu Schäden führen. Auch ist nicht abgesichert, ob nicht Schäden an Leber und Niere auf Dauer möglich sind.
    Fazit: In geringen Dosen wird dir grüner Kaffee bestimmt nicht schaden. Allerdings ist eine Wirkung bei so geringen Dosen auch sehr unwahrscheinlich. Wenn du es probieren möchtest: nur zu. Aber dann mach es als Selbstversuch und berufe dich nicht auf fragwürdige Studien.
  8. L-Carnitin: Die körpereigene Produktion reicht bei gesunden Menschen völlig aus. Zudem stellen rotes Fleisch und viele Fischsorten eine gute und natürliche Quelle dar. Die Ergänzung mit Supplementen führt kaum zu einem Vorteil, da der Großteil über den Urin wieder ausgeschieden wird. Je höher die Dosis, desto schlechter die Verwertung. Zudem wird dieses Carnitin kaum und nur sehr langsam von den Muskeln aufgenommen. Messbare Effekte sind daher sehr
    unwahrscheinlich. Dazu kommt, dass deine Muskeln, für eine optimale Fettverbrennung nur sehr wenig Carnitin benötigen. Zu Mangelzuständen kommt es daher bei gesunden Menschen eigentlich nie. Die Vermarktung dieser Stoffe beruht (mal wieder) meistens auf einzelnen Studien. Es gibt immer Studien, die genau das belegen, was man gerne hören möchte. So zum Beispiel auch diese hier. Leider gibt es aber fast immer mehr Studien, die das Gegenteil zeigen. Genau das ist auch der Fall bei L-Carnitin. Ja, es gibt einige Studien, die einen Effekt auf die Körperfettreduktion zeigen. Jedoch gibt es noch mehr Studien, in denen kein Effekt gefunden werden konnte (oder der Effekt war so gering, dass es sich im Verhältnis zu den Kosten nicht wirklich lohnt, L-Carnitin zu konsumieren).
    Andere Studien zeigen eine leicht erhöhte Trainingsleistung und bessere Regeneration nach einem anstrengenden Training (siehe hier).
    Zudem gibt es viele Studien, die noch weitere mögliche Effekte von L-Carnitin untersuchen. So zum Beispiel auch positive Auswirkungen bei Amenorrhö (das Ausbleiben der Regelblutung). Auf alle möglichen Effekte von L-Carnitin einzugehen, würde jedoch den Rahmen sprengen. Wir wollen uns hier nur mit der potentiellen Wirkung als Fatburner auseinandersetzen.
    Fazit: Einen wirklichen Mehrwert darfst du dir leider nicht erhoffen. Wenn du aber dennoch dein Geld dafür ausgeben willst, kannst du das tun. Dabei solltest du auf die richtige Dosierung achten, damit ein Effekt überhaupt möglich werden kann. Bis zu 5g pro Tag gilt als sicher. Als ca. 70kg schwere Person benötigst du schon 2-3,5g L-Carnitin um überhaupt einen Effekt erhoffen zu dürfen. Gewissen Nebenwirkungen (z.B. Durchfall und Bauchschmerzen) sind dennoch nicht auszuschließen.
  9. Flohsamenschalen: Die Pflanze, aus welcher Flohsamenschalen gewonnen werden, gehören in weiten Teilen Indiens zu den Heilpflanzen. Dadurch, dass sie in deinem Magen und Darm so stark aufquellen, fördern sie dein Sättigungsgefühl tatsächlich. Dabei muss jedoch immer bedacht werden, dass nicht jeder gleich stark von dieser Wirkung profitiert. Ein weiterer erfreulicher Effekt ist, dass sie deine Darmtätigkeit regulieren. So können sie sowohl bei Durchfall, als auch bei Verstopfungen helfen. Dadurch, dass der Darm vermehrt arbeiten muss, steigt auch die Anzahl der Darmbakterien, was generell einen positiven Effekt auf deine Gesundheit haben kann. Obwohl Flohsamenschalen viele tolle Effekte auf deine Gesundheit haben können, musst du auch auf die Dosierung achten. Trinkst du zu wenig, dann kann es zu ernsten Nebenwirkungen, wie z.B. einem Darmverschluss, kommen. Auch sind Flohsamenschalen kein Zaubermittel, geschweige denn ein Fatburner im eigentlichen Sinne. Sie können lediglich unterstützend wirken und das auch nur in Kombination mit einer Ernährungsumstellung.

Zusammenfassendes Fazit zu Fatburnern:

Fatburner werden dir, egal wie toll das Werbeversprechen auch klingen mag, keinen wirklichen Vorteil bringen (siehe hier und hier). Zumindest ohne gleichzeitige gesunde Ernährung und Sport. Problematisch bei Fatburnern ist, dass die Dosierungen häufig sowieso zu gering sind um irgendeine Wirkung erzielen zu können. Die Dosierungen, welche in den Studien angewandt werden, sind zuhause meist kaum zu erreichen. Und ich würde auch nicht dazu raten es zu probieren. Die Probanden in den Studien stehen (hoffentlich) unter klinischer Bewachung. Sollte es Komplikationen geben, kann schnell eingegriffen werden. Wie ich dir oben schon häufiger gesagt habe: im Einzelfall musst du immer für dich selbst entscheiden, ob es dir dein Geld wirklich wert ist, in einem Jahr vielleicht 1kg mehr abzunehmen. Einfacher (und günstiger!) wäre es sicherlich, wenn du versuchen würdest, ab und an auf die eine Süßigkeit zu verzichten. Eine Ernährungsumstellung oder Diät, wie z.B. Low Carb, LCHF und ketogene Ernährung bringen dir vermutlich einen deutlich größeren Vorteil. Auch intermittierendes Fasten kann dich bei deinem Ziel vermutlich mehr unterstützen als alle Fatburner zusammen.

Als Ausnahme seien dabei noch Produkte aus Konjak-Mehl und Flohsamenschalen genannt, da diese keine Fatburner im eigentlichen Sinne darstellen. Sie sollen ja dein Fett nicht verbrennen, sondern vielmehr die Sättigung unterstützen, sodass ein Kaloriendefizit entsteht (welches dann für die Fettverbrennung sorgt). Konjak-Nudel können durchaus eine gute Alternative zu herkömmlichen Nudeln sein. Und auch der Konsum von Flohsamenschalen wird deinem Darm guttun. Auch wenn du dadurch eventuell nicht direkt 10kg verlierst, ist ein gesunder Darm wichtig für das generelle Wohlbefinden.

Neben der geringen Wirksamkeit von Fatburnern im eigentlichen Sinne, ergeben sich auch weitere Probleme. Nahrungsergänzungsmittel fallen nicht unter das Arznei-Recht, wodurch sie nicht so stark durch gesetzlichen Reglungen und Kontrollen betroffen sind. In machen Fatburnern werden gewisse Inhaltsstoffe maßlos überdosiert. Wie du gesehen hast, gibt es jedoch einige Fatburner welche auf dein Herz-Kreislauf-System einwirken. Eine Überdosierung kann hier schlimme Folgen haben. In besonderem Maße möchte ich nochmal auf den Stoff Synephrin aufmerksam machen. Früher gab es häufiger Fatburner mit dem Inhaltsstoff Ephedrin, welcher aber aufgrund vieler Komplikationen vom Markt genommen wurde. Heute wird (zumindest in Deutschland) Ephedrin hauptsächlich im medizinischen Kontext genutzt. Synephrin ist nun sozusagen ein Ersatzstoff für Ephedrin. Es wirkt ebenfalls auf das Herz-Kreislauf-System und kann bei Überdosierung sehr unangenehme Nebenwirkungen haben (und im Extremfall zum Tod führen). Sicher gelten Mengen bis 50mg. Da aber schon diverse Lebensmittel (z.B. Bitterorangenmarmeladen, Orangensaft und Mandarinen) gewisse Mengen an Synephrin enthalten, sollte über Nahrungsergänzungsmittel nicht mehr als 6-7mg zugeführt werden. Besonders in Kombination mit anderen Stimulanzien (z.B. Koffein) oder Sport, kann die zusätzliche Belastung des Herz-Kreislauf-Systems zu ernsthaften Komplikationen führen. Nun enthalten aber viele Fatburner eine deutlich höhere Dosis (teilweise über >50mg pro Tagesdosis), wodurch grade hier besondere Vorsicht geboten ist.

Das dritte Problem mit Fatburnern ist, dass es durch die geringen Kontrollen, schnell zu Verunreinigungen kommen kann. Auch können bestimmte Stoffe zugesetzt sein, welche schnell zu gesundheitlichen Problemen führen können. Besonders vorsichtig solltest du bei Produkten aus dem Ausland sein. Nicht alles, was du über das Internet hier in Deutschland erwerben kannst, ist gleichzeitig auch sicher und legal. Viele Produkte, besonders aus dem Bereich des Bodybuildings, sind in den USA noch erlaubt, während die Einnahme hier in Deutschland gesetzlich untersagt ist. Bei deutschen Herstellern bist du im Zweifelsfall auf der sichereren Seite, aber auch hier solltest du dich vor der Einnahme über die einzelnen Inhaltsstoffe informieren. Nicht alles was toll klingt ist auch toll. Bedenke immer: Das Unternehmen ist vermutlich deutlich mehr an seinem eigenen Profit interessiert, als dich tatsächlich zu unterstützen.

Hier kann ich nun guten Gewissens sagen: Die Werbung zu Fatburnern besteht quasi nur aus Ernährungslügen. Die angeblich wissenschaftliche Grundlage ist meistens schlecht recherchiert oder sogar absichtlich fehlinterpretiert, um das eigene Produkt zu vermarkten.
Lass dir durch diese Ernährungslügen aber keinen Mist verkaufen. Das Geld ist es absolut nicht wert. Zudem können dir gesundheitlichen Folgen im Einzelfall nicht vorhergesagt werden. Es gibt andere, bessere und günstigere Wege, deinen Traumkörper zu erreichen. Eine Keto-Diät könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein (alles Wichtige dazu findest du hier). Und das ganz ohne Fatburner.

Ernährungslügen über Detox-Tees bzw. Detox-Pillen

Das Werbeversprechen

  • Abnehmen ohne Diät oder Sport? Ganz einfach mit den Detox-Tees.
  • In nur wenigen Tagen kannst du deinen Körper von allen Giftstoffen befreien. Und das ganze ohne Verzichte!
  • Schadstoffe und Gifte werden einfach aus deinem Körper gelöst. Dadurch kannst du deine Leber und Niere entlasten!
  • Abnehmen leichtgemacht! Nach nur kurzer Anwendung wirst du keinen Hunger mehr haben!
  • Heißhungerattacken werden der Vergangenheit angehören!
  • Keine Nebenwirkungen!
  • Du hast mehr Energie und das auch während deiner Diät!
  • Einfache Anwendung und Dosierung. Einfach nur eine Kapsel täglich einnehmen und dein Körper wird es dir danken!

Was genau sind Detox-Tees bzw. Pillen und wofür sollen die gut sein?

Detox-Tees oder Pillen versprechen, dass sie deinen Körper entgiften. Auf welche Art und Weise sie das aber tun wollen, bleibt unklar. Häufig handelt es sich dabei um normale Kräutertees, welche den Körper „mal richtig durchspülen“. Einige Pillen haben auch abführende Wirkungen und sollen den Darm reinigen.

Egal was du für ein Problem hast, laut der Werbung kann eine einzige Pille es lösen. Laut diverser Hersteller verschlacken unsere Nerven, unsere Haut und auch sonst jedes andere Organ das du dir vorstellen kannst. Mithilfe der Pillen oder Tees soll dem nun Abhilfe geschaffen werden. Cellulite, Arthrose, Gedächtnisprobleme oder ein paar Kilos zu viel auf den Rippen – völlig egal was, Detox scheint die Lösung zu sein.

Wodurch werden diese (angeblichen) Wirkungen erklärt?

Ich gehe hier bewusst nur auf die Produkte ein, die dir eine Wirkung versprechen, OHNE dass du deine normalen Gewohnheiten ändern musst. Dass Personen von positiven Wirkungen berichten, wenn sie statt der abendlichen Pizza nur einen Gemüsesaft konsumieren, dürfte jedem einleuchten.
Detox Tees sollen hauptsächlich über den harntreibenden Effekt Giftstoffe aus deinem Körper spülen. Zudem sollen sie dich mit wichtigen Nährstoffen versorgen und auch appetithemmend wirken.
Wie die Pillen auf den Körper wirken sollen bleibt häufig schleierhaft. Es wird gesagt, dass Giftstoffe aus dem Körper herausgelöst werden. Wie das Ganze aber geschehen soll bleibt unklar.

Ernährungslügen_1

Welche Wirkung kannst du erwarten?

Dein Körper entgiftet dich jeden Tag über deine Nieren. Sie filtern mühevoll deine aufgenommene Nahrung und scheiden über den Urin die unerwünschten Stoffe aus. Die Einnahme von Detox-Pillen wird deine Nieren bei dieser Aufgabe wohl kaum unterstützen. Grüne und Kräutertees können einen positiven Effekt haben, da sie deine Trinkmenge erhöhen. Genügend Wasser würde allerdings vermutlich einen ähnlichen Effekt haben.

Ich möchte die Detox Pillen und Tees ganz klar von reinigenden Fastenperioden unterscheiden. Der Verzicht auf gewisse Lebensmittel, Nikotin oder Alkohol kann in der Tat einen „Detox“-Effekt haben. Diesen schafft der Körper aber alleine. Dadurch, dass du die Aufnahme von Schadstoffen für eine Zeit limitierst, gibst du deiner Niere die Chance, sich um Altlasten zu kümmern. In solchen Fastenperioden kann die Einnahme von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten sinnvoll sein. Diese haben aber nichts mit den teuer verkauften Detox-Mittelchen zutun.

Werbung für solche Produkte basieren also (fast) immer auf Ernährungslügen. Detox-Pillen sind in jedem Fall rausgeworfenes Geld, welches du lieber von Beginn an in eine gesunde Lebensweise investieren solltest. In KEINER ernstzunehmenden wissenschaftlichen Studie konnte bisher eine positive Wirkung solcher „Zaubermittel“ festgestellt werden.

Wodurch kommen dann die teilweise berichteten Erfolge?

Ab und an kommt es vor, dass Bekannte und Verwandte auf eine dieser Ernährungslügen hereinfallen. Oder dir Selbst ist es schon passiert. Das ist auch gar nicht verwerflich. Wer soll bei all der Werbung und den pseudo-wissenschaftlichen Belegen schon den Überblick behalten? Wenn man sich nicht so genau mit der Materie auskennt, dann fällt man sehr leicht auf die Werbeversprechen rein. Und eine Zauberpille klingt einfach zu verlockend, als dass man es nicht ausprobieren möchte…
Und dann kommt es vor, dass man tatsächlich eine Wirkung erlebt. Doch wenn es keinen realen wissenschaftlichen Erklärungen dafür gibt, wie kommt es dann, dass du und deine Freunde immer wieder solche Wirkungen erleben?
Der Grund hierfür liegt vermutlich in einem Placebo-Effekt. Dieser Effekt beschreibt, dass du eine Wirkung erlebst, und das ganze nur, weil du daran glaubst (siehe auch hier). Auch sind viele Leute bei der zusätzlichen Einnahme von gewichtsreduzierenden Mittelchen extra motiviert und haben dadurch ein höheres Kaloriendefizit (sie machen mehr Sport oder essen weniger beziehungsweise gesünder).

Ernährungslügen über Insulinsensitizer

Werbeversprechen

  • Verbessere die positiven Auswirkungen von Insulin auf deinen Körper!
  • Du wirst mehr Energie haben und gleichzeitig leichter Abnehmen!
  • Mit der Einnahme dieser Produkte wird die Aufnahme von Nährstoffen drastisch verbessert!
  • Kontrolliere deinen Blutzucker und beuge so Heißhungerattacken vor!
  • Deine Regeneration nach dem Training wird deutlich verbessert und du kannst schneller wieder voll durchstarten!

Was genau sind Insulinsensitizer und wofür sollen sie gut sein?

Insulinsensitizer sollen die Insulinempfindlichkeit deiner Organe erhöhen. Warum das Ganze? Dafür musst du verstehen, was Insulin in deinem Körper bewirkt. Eine vollständige Erklärung, wie Insulin wirkt, wäre hier zu viel des Guten. Daher die wichtigsten Aufgaben hier im Überblick:

  • Es reguliert den Blutzucker
  • Es stoppt die Freisetzung des gespeicherten Fettes
  • Es fördert die Fettspeicherung es weitet die Blutgefäße für ankommende Nährstoffe und erleichtert die Aufnahme von Mineralstoffen (z.B. Kalium und Magnesium)
  • Es spielt bei der Entstehung von Sättigung eine Rolle
  • Die Speicherung von Zuckern in Form von Glykogen wird gefördert
  • Eiweißaufnahme in die Muskulatur wird gefördert und gleichzeitig der Abbau von Muskeleiweiß gehemmt
  • Es wirkt günstig auf die Muskelerholung
  • Es stoppt die Zuckerproduktion aus Eiweiß
  • Es schwächt die Wirkung von Cortisol nach einem Training deutlich ab

Insulin hat auch noch weitere Aufgabe, jedoch sollten dir die oben genannten Aufgaben schon verdeutlicht haben, dass Insulin viele wichtige Prozesse im Körper beeinflusst. Besonders Kohlenhydrate sorgen für eine erhöhte Insulinausschüttung. Wenn du dich bereits ketogen ernährst, wirst du vielleicht denken, dass Insulin für dich keine besonders große Rolle spielt. Weit gefehlt! Auch einige Aminosäuren können im Körper eine Insulinreaktion hervorrufen, wenn auch nicht so stark wie Kohlenhydrate. Zudem sind auch im nüchternen Zustand (also ohne aufgenommene Nahrung) geringe Insulinmengen in deinem Blut vorhanden. Und das ist auch gut so! Denn sonst würdest du an einer Low-Carb-Ernährung oder einer längeren Fastenperiode ganz schnell sterben.
Dauerhaft überhöhte Insulinspiegel scheinen jedoch Übergewicht zu begünstigen, weshalb viele Sportler daran interessiert sind, einen niedrigen Insulinspiegel zu halten. Niedrige Insulinspiegel verhindern außerdem Heißhungerattacken. Nun gut, so viel zu den Aufgaben von Insulin. Doch was sollen nun Insulinsensitizer bewirken?

Durch Insulinsensitizer soll erreicht werden, dass auch bei geringerer Insulinausschüttung eine optimale Nährstoffversorgung deiner Muskulatur garantiert ist. Die Idee dahinter ist einfach: Die Nährstoffe sollen weg vom Fettgewebe, hin zu deiner Muskulatur gelenkt werden.
Bekannte Vertreter dieser Gruppe von Supplements sind: Vanadylsulfat, Alpha-Liponsäure, Pinitol und bestimmte Chromverbindungen.

Wie werden diese Wirkungen erklärt?

Zur Rechtfertigung dieser Ergänzungsmittel werden immer wieder gerne Studien herangezogen, welche an stoffwechselkranken Personen oder an Tieren durchgeführt wurden. Der Stoffwechsel von gesunden Personen ist damit jedoch nicht vergleichbar. Bei einigen dieser Stoffe wurden auch positive Effekte bei Personen gefunden, welche an Wohlstandsdiabetes erkrankt waren. Prophylaktisch eingenommen hatten sie allerdings keinen Einfluss auf die Entstehung von Diabetes. Nicht mal bei schwer übergewichtigen Personen, welche ja als besondere Risikogruppe gelten.

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Welche Wirkung kannst du erwarten?

Normales Krafttraining kann die Insulinsensitivität deiner Muskulatur deutlich erhöhen und dass auch über einen längeren Zeitraum hinweg. Zusätzlich dazu einen Insulinsensitizer einzunehmen wird dir kaum einen Vorteil bringen.

Zudem zeigen viele der freiverkäuflichen Mittel selbst bei zuckerkranken Personen keinerlei Auswirkungen, weshalb nicht davon ausgegangen werden kann, dass gesunde Personen einen Nutzen daraus ziehen können. Produkte, die über Studienergebnisse beworben werden, welche an Zuckerkranken durchgeführt wurden, können getrost als Ernährungslüge enttarnt werden.
Zudem kann es bei einer Überdosierung zu ernsten Vergiftungserscheinungen kommen. In Kombination mit Alkohol wurde sogar von Todesfällen berichtet.

Fazit: Lass die Finger von solchen Spielereien. Im besten Fall gibst du unnötig viel Geld aus, im schlechtesten Fall erleidest du ernsthafte gesundheitliche Folgen.

Seid Ihr schon einmal auf solche Ernährungslügen reingefallen? Wie ist Eure Erfahrung mit diesen Ernährungslügen gewesen?

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