Es gibt Tage, da wünscht man sich einfach mal ein bisschen Pause vom Alltagstrott. Vom ständigen Stress, dem wir zuweilen ausgesetzt sind. Der eine gönnt sich einen Besuch im Lieblingsrestaurant, der oder die andere ein Schaumbad, das selbst Pretty Woman Julia Roberts neidisch machen würde. Wieder andere gehen vielleicht eine Runde shoppen und die Krone kann man sich letztendlich mit einem Wellnesswochenende aufsetzen. Wozu das Ganze? Um runterzukommen? Um dem Körper und dem Geist zwischendurch mal etwas Gutes zu tun? „Einfach mal die Seele baumeln lassen“ sagt man dazu meistens.  

Wir pushen unser Ego, indem wir schicke Bilder auf Instagram posten und vergleichen, wie viele Freunde wir auf Facebook haben – okay, das trifft sicher nicht auf alle Leser zu. Trotzdem vergleichen wir uns nur allzu gerne mit anderen. Um von unseren Mitmenschen akzeptiert zu werden, eifern wir ihnen nach und tun Dinge, die uns angeblich mehr Selbstbewusstsein geben – dabei wollen wir nur nicht die Außenseiter sein. Wir wollen einen Teil ihres Ruhmes abhaben, auch wenn er nur darin besteht, anderen zu zeigen „Seht her, ich kann auch so tolle Fotos machen wie ihr!“. Kommentare und Likes sind unsere Belohnungen. Alternativ kann man sich ja immer noch selber seelischen Streicheleinheiten wie den oben genannten hingeben. Aber tun wir das wirklich für uns? Stärken wir damit unsere Selbstliebe und unser Selbstbewusstsein, um einmal unseren eigenen Weg gehen zu können?  

Nicht wirklich. Der Weg zur Selbstliebe ist steinig und schwer. Aber er lohnt sich, wenn wir ihn erst beschreiten! Und zwar auf lange Sicht. Wie du deine Selbstliebe finden kannst und was Ernährung damit zu tun hat, möchten wir dir im Folgenden verraten. 

 

Selbstliebe – ist das nicht eher eine schlechte Eigenschaft? 

Sich selbst zu lieben kann doch nicht gut sein. Das führt nur zu Arroganz, Überheblichkeit und Narzissmus und damit zu einer verzerrten Weltansicht. Das ist etwas, was noch in den Köpfen vieler Leute steckt. Doch Selbstliebe sollte nicht mit Selbstsucht verwechselt werden. Kann man sich selber lieben und akzeptieren, so kann man auch andere lieben – und ihnen mehr von sich geben, als wenn man auf den eigenen Vorteil bedacht wäre. 

Wer sich selber liebt, ist voller Lebensenergie, die er mit anderen teilen möchte. Darum möchten wir dir gerne zeigen, wie du und die Leute um dich herum von deiner Selbstliebe profitieren können! 

 

Welche positiven Effekte kann Selbstliebe haben? 

Es gibt einige erfreuliche Nebenwirkungen von Selbstliebe – auch neben dem generell verbesserten Wohlergehen, weil man sich in seiner eigenen Haut besser fühlt! 

  • Wenn wir uns selber akzeptieren und so lieben können, wie wir sind, gewinnen wir zunächst einmal eine große Portion Selbstvertrauen. Dieses Selbstvertrauen wiederum bewirkt, dass wir weniger von äußeren Einflüssen abhängig sind. Wir rennen nicht mehr jedem Trend hinterher, sondern hören auf unser Inneres und das, was wir wirklich wollen. Wir knüpfen leichter Kontakte mit anderen Menschen, weil wir nicht mehr so viel Angst vor Ablehnung haben. Wir können ehrlicher mit uns selbst und deswegen auch mit anderen sein. 
  • Nebenbei macht uns eine positivere Ausstrahlung attraktiver für andere. Das heißt, wenn wir es schaffen, uns selber mit all unseren Fehlern zu lieben, dann wirkt das sehr anziehend. Ein fröhlicher, selbstbewusster, starker Charakter kann manchmal attraktiver sein als nur das Aussehen! 
  • Unsere Selbstliebe macht uns aber auch weniger anfällig gegenüber psychischen Erkrankungen. Depressionen gehen oft mit einer schlechten Selbstwahrnehmung einher. Aber wir können besser mit uns selber leben, wenn wir nicht mehr von anderen erwarten, das zu tun. Klingt etwas kompliziert, aber ist eigentlich ganz logisch: wir lieben uns selber, daher brauchen wir nicht unbedingt jemand anderen, der dies für uns tut. Wir stellen keine Forderungen nach Anerkennung. Wenn wir sie trotzdem bekommen, ist das natürlich ein schönes Extra.
    Um zum Punkt zu kommen: wenn wir keine Erwartungen an andere stellen, werden wir auch weniger von ihnen enttäuscht und verspüren weniger Wut oder Einsamkeit. Das macht uns emotional ausgeglichener. 
  • Zu guter Letzt macht uns Selbstliebe auch erfolgreicher! Hier ist es so ähnlich wie mit dem Optimismus (nachzulesen in Optimisten haben’s leichter mit Ketose): wir verurteilen uns selber weniger für Fehler und haben so weniger Angst, auch schwierige Aufgaben anzupacken, bei denen wir scheitern könnten. Dadurch gewinnen wir eine so starke Selbstkontrolle, dass wir beinahe alles erreichen können – weil wir an uns glauben. 

Was aber bedeutet Selbstliebe nun im Konkreten für unser Verhalten? 

Selbstliebe heißt im Grunde, sich selbst gut zu behandeln. Gut zu sich zu sein. Wenn wir andere Menschen lieben, wollen wir doch, dass es ihnen gut geht und ihnen kein Leid geschieht, oder? Dasselbe wollen wir also auch für uns. Dazu gehört, dass wir auf die Signale unseres Körpers hören. Wir vermeiden Dinge, die uns Schaden zufügen könnten. Wir versuchen, ausreichend Bewegung und Schlaf zu bekommen. Und wir achten auf unsere Ernährung! 

 

Ernährung und Selbstwertgefühl – wie Eins das Andere stärken oder schwächen kann 

Wenn wir essen, denken wir nur selten an die wirklichen Bedürfnisse unseres Körpers. Wir essen aus Appetit oder aus Emotionen heraus (siehe Emotionales Essen). Leider denken wir oft dabei, dass wir so unsere Bedürfnisse stillen, aber in den meisten Fällen ist es nicht das, was unser Körper eigentlich will. Es ist schwer, Hunger und appetitauslösende Gefühle zu unterscheiden, die nur einen anderen Mangel überdecken sollen. Wir müssen daher mit unseren Gefühlen und Problemen zurechtkommen, um uns wieder auf unsere richtigen Bedürfnisse konzentrieren zu können.  

Ernährung ist ein wichtiger Ansatz, um uns selbst Gutes zu tun und unsere Selbstliebe zu stärken. Wenn du dir einmal im Monat einen Burger gönnen möchtest, weil dir beim Gedanken daran das Wasser im Mund zusammenläuft, ist das per se erstmal nichts Schlimmes. Du solltest es aber nicht zur Regel werden lassen, jede Woche zu einem Fastfood-Restaurant zu gehen, nur weil du das so gerne isst – denn damit schadest du deinem Körper. Manchmal ist es etwas paradox, dass wir bei unseren Haustieren so stark auf artgerechte Fütterung achten, aber bei uns selber nicht. Der Mensch ist zwar ein Genusstier, aber auch ein Tier, das mit Intellekt ausgestattet ist. Wir wüssten also eigentlich genau, was unserem Körper gut tut und was nicht.  

Wir sollten daher darauf achten, dem Körper die Stoffe zuzuführen, die er am meisten braucht. Und das am besten in regelmäßigen Abständen. Keto ist da eine gute Möglichkeit, denn diese Art der Ernährung ist sehr natürlich im Gegensatz zu einer herkömmlichen Ernährung. Heutige industriell verarbeitete Produkten enthalten viele Zusatzstoffe, die unser Körper nicht benötigt und teilweise nur schwer verarbeiten kann. 

Es mag manchmal schwer erscheinen, unter Stress immer die richtige Wahl zu treffen, auch, was Essen betrifft. Aber frage dich in diesen Situationen einfach, ob du das gerade wirklich willst oder ob du auch eine bessere Alternative ergreifen könntest. Bist du dir dann immer noch sicher, ohne Reue z.B. zu einem Snack zu greifen, weil du ihn gerade wirklich willst, dann sollte das deiner Selbstliebe auch nicht im Weg stehen. Wichtig ist nur, dass du deinen persönlichen Weg findest und damit auch glücklich bist. Du solltest dir keine Schuldgefühle machen müssen. 

Um dir eine Hilfe mit auf den Weg zu geben, wie du deine Ernährung und Selbstliebe miteinander verbinden kannst, habe ich ein paar Ideen dazu gesammelt (später mehr Infos zu allgemeinen Selbstliebe-Tipps!): 

  • Iss, wenn du hungrig bist, und zwar, wenn du wirklich dieses unangenehme Hungergefühl verspürst. Das ist ein Signal des Körpers, der dir sagt, dass er unbedingt Energie braucht! Weitere Signale, die dir zeigen können, dass du hungrig bist (ohne dass du z.B. Magenknurren hast), sind: nachlassende Konzentration, Nervosität oder Benommenheit. Versuche, nicht aus einem Gefühl der Langeweile oder anderen starken Emotionen heraus zu essen, denn das ist meist kein Indikator für Hunger und tut deinem Körper auf lange Sicht nicht gut. 
  • Wenn du dabei bist, zu essen, dann iss auch wirklich und tue nichts anderes nebenbei. Beim Essen fernzusehen oder sich durch andere Medien abzulenken, lässt dich langsamer satt werden, weil du gar nicht merkst, was du gerade zu dir nimmst. Konzentriere dich stattdessen auf Geschmack, Geruch und Aussehen deines Essens und genieße deine Bissen. So erlangst du nach und nach eine gesündere Haltung zu Essen, wirst schneller satt und dein Körper ist zufrieden, weil dir essen dann jedes Mal wie eine kleine Wohltat erscheint. 
  • Mach langsam. Ein ergänzender Punkt zum Essen ohne Ablenkung. Langsameres Essen lässt dich ebenfalls schneller satt werden. Meistens kommt das Sättigungsgefühl erst so spät bei uns, weil wir in so einer hektischen Zeit leben und uns nicht einen längeren Moment mit unserem Essen gönnen. Wir sind eigentlich längst schon voll, aber merken es nicht. Geben wir unserem Körper die Zeit, die er benötigt, um seine Aufgaben zu erfüllen und seine Signale zu senden. 
  • Iss, worauf du Lust hast! Das erscheint dir seltsam in einem Artikel über Keto und Low Carb? Ich meine damit nicht, dass du schnurstracks zum Supermarkt laufen und dir eine Ladung deiner früheren Lieblingsschokolade holen sollst. So verlockend es auch wäre. Aber du kannst darüber nachdenken, was du an deiner Schokolade so toll gefunden hast– war es vielleicht die Konsistenz, die Cremigkeit? Oder die bestimmte Süße? Versuche, dir diesen Sinneseindruck ins Gedächtnis zu rufen und alternative Produkte zu finden, die diesen Eindruck ebenfalls in dir erwecken können. Es gibt auch leckere ketogene Schokoladensorten! Zum Beispiel diese hier: Lindt & Sprüngli Excellence Mild 90 % Cacao.
  • Behandle deinen Körper stets mit Respekt. Schaufle keine großen Mengen Essen in dich. Iss nicht gedankenlos (es gibt tatsächlich Leute, die am Steuer eines Autos essen!), sondern mit Bedacht. Überlege, wie du dich um ein Baby kümmern würdest, wie du es füttern würdest – auch nur mit den besten Zutaten, oder? Lege das gleiche Engagement für dich an den Tag. Wir haben nur einen Körper, und der ist unser wahres Zuhause – das wollen wir doch nicht verkommen lassen. 

 

Wie erlerne ich Selbstliebe? 

Selbstliebe und Low Carb 2

Ich habe dir nun viel darüber erzählt, was Selbstliebe eigentlich ist und dass sie sehr positiv für uns sein kann. Nicht für jeden wird es ganz einfach sein, zu sich selbst zu finden. Die folgenden Tipps können dir dabei vielleicht helfen. 

Wie du in wenigen Schritten ein bisschen mehr lernst, dich zu lieben: 

  1. Selbstkritik adé. Sei gut zu dir, auch wenn du Fehler machst. 
  2. Lächle öfter. Fun-fact am Rande: meistens lachen wir nicht, weil wir glücklich sind, sondern wir sind glücklich, weil wir lachen. 
  3. Sprich dir in schwierigen Situationen selber Mut zu und glaube an deine Fähigkeiten. 
  4. Sprich dir selbst Lob aus. Meist bekommen wir nur wenig Lob von außen – und unser schlimmster Kritiker sind wir selber. Wenn wir uns also ehrlich loben, gibt uns das ein extrem gutes Gefühl. 
  5. Vergleiche dich nicht mit anderen. Das brauchst du gar nicht, wenn du versuchst, deine eigene beste Version zu sein. 
  6. Treibe Sport, um fit und stark zu bleiben. 
  7. Sorge dafür, dass du ausreichend Schlaf und Ruhe bekommst – auch der Beste braucht mal eine Pause. 
  8. Versuche, deine Träume auszuleben. Nichts ist unmöglich, wenn du an dich glaubst. 
  9. Sieh dich jeden Tag einmal genau im Spiegel an und sage dir „das ist genau die Person, die ich sein möchte“. 
  10. Höre auf deine inneren Bedürfnisse und gib nicht so schnell äußeren Einflüssen nach. 
  11. Akzeptiere deine Gedanken, Gefühle und deinen Körper. 
  12. Sei dir gegenüber rücksichtsvoll.  
  13. Sag dir jeden Morgen nach dem Aufstehen, dass ein schöner Tag werden wird. Dann wird es auch so kommen! 
  14. Nimm dir Zeit für dich. Manchmal ist es am schönsten, mit sich alleine zu sein und zu entspannen oder seiner Lieblingsaktivität nachzugehen. 
  15. Überlege dir, für was im Leben du dankbar bist und rufe es dir regelmäßig in Erinnerung. Alleine daran zu denken, macht bereits glücklich. 
  16. Sei dein eigener bester Freund und behandle dich auch so! 

 

Ein paar der Punkte auf der Liste können am Anfang noch schwer fallen, aber du wirst sehen, dass du bald ein Meister der Selbstliebe sein wirst, wenn du diese Tipps und Übungen ausprobierst! Und vielleicht kommt dann auch der Weg zur Ernährungsumstellung von ganz alleine? 

Halte dich auf jeden Fall an das, was dich glücklich macht! 

 

Keep calm and keto on 

 

 

Henriette