Lactose-, Fructose-, Histamin- und Gluten-Intoleranz. Immer mehr Menschen scheinen daran zu leiden. Für die Betroffenen bedeutet die Diagnose eine starke Einschränkung in ihrer Ernährungsweise. Sie trauen sich oft gar nichts mehr zu essen und fühlen sich gesellschaftlich isoliert. Kann die ketogene Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten helfen? Solche Situationen kennen viele mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Nach jedem Apfel oder Weizenbrötchen gehen die Beschwerden los. Man kann sich in einer solchen Situation kaum noch sicher in der Gesellschaft bewegen, ohne einen Plan von sämtlichen Toiletten in der Umgebung im Kopf zu haben. Ich selbst bin ebenfalls von Lactose- und Fructose-Intoleranz betroffen und weiß genau, wie das ist. Deshalb will ich dir in diesem Artikel zeigen, wie du durch ketogene Ernährung eine wesentliche Verbesserung der Beschwerden erzielen kannst.

Zunächst möchte ich aber noch auf eine Unterscheidung zwischen Nahrungsmittelallergien und –unverträglichkeiten hinweisen: Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems. Eine Intoleranz ist ein Enzymmangel oder eine Enzymfehlfunktion. Es kann aber auch der Abtransport im Dünndarm gestört sein. Die meisten der Intoleranzen werden im Laufe der Zeit durch Umwelteinflüsse, chemisch verarbeitetes Essen oder anderen Faktoren erworben. In diesen Fällen besteht sehr oft die Chance, die Toleranzschwelle wieder zu erhöhen und ein ausgewogenes und gesundes Leben zu führen. Letzteres ist auch für Menschen mit erblich bedingten Intoleranzen beispielsweise durch ketogene Ernährung möglich.

Ein wichtiger Hinweis noch: Bevor du auf sämtliche Lebensmittel verzichtest, lass dich von deinem Arzt auf die vermutete Intoleranz testen. Es ist bei manchen Unverträglichkeiten unerlässlich, die jeweiligen Produkte komplett zu meiden; bei anderen verschlimmern sich dadurch die Symptome. Von daher solltest du das zuvor ärztlich abklären lassen und das Angebot der Ernährungsberatung von einigen Krankenkassen annehmen. Dort kannst du dich auch speziell über deine Intoleranz und Keto informieren. Ernährungsberater, die sich mit Low Carb, LCHF und ketogener Ernährung auskennen, findest du hier.

Lactose-Intoleranz

Was ist Lactose-Intoleranz?

Bei einer Lactose-Intoleranz kann der Körper im Dünndarm keine Lactose mehr spalten, da ihm das Enzym Lactase nicht oder nur in geringen Mengen zur Verfügung steht. Der Milchzucker, also die Lactose, gelangt in den Dickdarm, wo sie von Bakterien aufgespalten werden. Dabei entstehen Gase, die die üblichen Beschwerden wie Blähungen, Übelkeit, Durchfall etc. hervorrufen.

Lactoseintoleranz ketogene Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Welche Rolle spielen Milchprodukte in der ketogenen Ernährung?

Bei der ketogenen Ernährung stellen Milchprodukte jedoch einen Calcium- und Proteinlieferanten dar. Calcium ist wichtig für die Knochen, Muskeln, das Herz-Kreislaufsystem und viele andere Körperfunktionen. Proteine brauchst du für deine Zellen, Muskeln, Bänder, das Bindegewebe… ohne sie würde dein Körper nicht funktionieren. Wie du siehst, sind die Inhaltsstoffe von Milchprodukten gut für deinen Körper. Als Ketarier hast du die Möglichkeit, viel Calcium über Käse aufzunehmen. Hier ist eine Liste mit verschiedenen Sorten, die du genießen kannst. Proteine bekommst du auch über Milch und Sahne, wobei du hier auf die Menge der Kohlenhydrate achten musst.

Was ist jetzt aber nun, wenn du eine Lactose-Intoleranz hast?

  1. Teste dich:

Probiere über eine gewisse Zeit aus, wie viel Lactose du verträgst. Du kannst dich währenddessen auch schon ketogen ernähren. Die meisten Betroffenen vertragen nach wie vor geringe Mengen. Das belegen sogar Studien. Viele Lactose-Intolerante verspüren bei bis zu 12g Lactose keine Beschwerden. Besonders, wenn sie Lactose nicht auf nüchternen Magen oder direkt am Anfang der Mahlzeit essen, sondern die Speise zu einem geringen Anteil Lactose enthält. Dann vertragen die meisten sogar 18g Milchzucker. Bei (selbstgemachten) Soßen ist das oft der Fall. Ein Schuss Sahne macht vielen also keine großen Beschwerden.

  1. Von Natur aus lactose-arme Milchprodukte:

Viele Hartkäsesorten sind von Natur aus fast laktosefrei. Sie liefern wertvolles Calcium und können bedenkenlos gegessen werden. Auch Butter hat einen so geringen Anteil an Lactose, dass du keine Beschwerden haben solltest. Außerdem isst du selten 100g Butter. Du musst neben der Angabe über den Lactosegehalt in den Nahrungsmitteltabellen auch die Menge berücksichtigen, die du essen wirst.

  1. Lactosefreie Produkte:

Es gibt inzwischen eine große Variation an laktosefreien Produkten. Es gibt Milch, Joghurt, Quark, Sahne, Mozzarella und viele weitere Produkte ohne Milchzucker. Diese haben wenn dann nur einen minimalsten Lactose-Anteil. Der Milchzucker ist hier bereits gespalten, weshalb diese Produkte meist auch süßer schmecken. Solltest du also die normale Sahne überhaupt nicht vertragen, kannst du laktosefreie nehmen.

  1. Alternativen:

Falls du auch laktosefreie Produkte nicht verträgst –  ja, das gibt es leider auch – musst du dir Alternativen suchen. Sonst drohen Mangelerscheinungen. Brokkoli, Grünkohl und Kernbohnen sind hervorragende Calciumlieferanten – und dazu noch überaus gesund. Kichererbsen, Kürbiskerne und Steinpilze versorgen dich mit vielen Proteinen. Ansonsten kannst du auch Nahrungsmittelergänzungen in Betracht ziehen.

Was wissenschaftliche Studien ergaben

In wissenschaftlichen Studien fanden Forscher heraus, dass bei einer Malabsorbtion (=Unverträglichkeit) sich die Symptome bei 85% der Betroffenen verbessern, wenn sie die Lactose reduzieren. Enzympräparate haben hingegen keinen Effekt. Spezielle kohlenhydratarme Diäten verbessern die Symptome bei 86% der Personen, wohingegen normale Diäten mit weniger Milchzucker nur in 49% der Fälle Verbesserungen bringen. Die ketogene Ernährung ist so eine kohlenhydratarme Diät. Daher sollten sich die Beschwerden deiner Lactose-Intoleranz stark reduzieren, wenn du dich Keto ernährst. Hier ist Keto also eine tolle Alternative, dich dennoch gesund zu ernähren.

Wenn du weitere Informationen darüber willst, habe ich hier eine tolle Studie über die Entstehung, Diagnose und Behandlung von Lactose-Intoleranz: http://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/2050640613484463

Fructose-Intoleranz

Was ist Fructose-Intoleranz?

Es gibt zwei Arten von Fructose-Intoleranz: Bei der erblich bedingten wird die Fructose ohne Probleme über den Darm aufgenommen, kann aber in der Leber nicht abgebaut werden. Bei der erworbenen Fructose-Intoleranz können die Fructose-Moleküle vom Dünndarm nicht durch die Darmwand ins Blut gelangen. Die dafür zuständigen Proteine scheinen defekt zu sein oder nur eingeschränkt zu funktionieren. Daher werden Fructose-Moleküle weiter in den Dickdarm transportiert, wo sie von Bakterien zersetzt werden. Dies verursacht die typischen Probleme, wie Blähungen, Erbrechen, Durchfall u.v.m. Normalerweise wird Fructose nicht im Dickdarm, sondern in der Leber abgebaut. Das gilt nicht nur für Fructose, auch viele andere Nährstoffe und auch Alkohol werden von der Leber verarbeitet.

Fructoseintoleranz ketogene Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Wichtig zu erwähnen ist noch, dass verschiedene Zuckeraustauschstoffe den Transport ins Blut verhindern, indem sie die Transportproteine besetzen. Isst der Fructose-Intoleranz-Patient nach einem Zuckeraustauschstoff noch Fruchtzucker kann überhaupt nichts mehr davon ins Blut gelangen. Daher müssen Fructose-Intolerante bestimmte Zuckerersatzstoffe unbedingt meiden.

Welche Rolle spielen fructosehaltige Produkte in der ketogenen Ernährung?

Für Ketarier ist Gemüse sehr wichtig, da es wenige Kohlenhydrate enthält und mit vielen Vitaminen und Ballaststoffen punkten kann. Neben Fleisch enthalten daher die meisten Gerichte viel Gemüse. Leider enthalten auch viele Gemüsesorten einiges an Fructose. Manchmal neigt aber auch das Fructose-zu-Glucose-Verhältnis zu einem ungünstig hohen Fruchtzucker-Anteil, sodass dieses Gemüse nicht so gut vertragen wird. Glucose bindet nämlich Fructose. Das bedeutet, je größer der Glucose-Anteil, desto besser kann Fructose aufgenommen werden. Bei Früchten gilt es auf die Menge der Kohlenhydrate zu achten, weshalb Früchte in der ketogenen Ernährung keine so zentrale Rolle einnehmen. Wenn sie Früchte zu sich nehmen, essen Ketarier hauptsächlich Beeren und Rhabarber.

Da bei Keto unter 20g Kohlenhydrate gegessen werden dürfen, greifen einige als Trick auf Zuckerersatzstoffe und Diätprodukte zurück. So ist es auch als Ketarier möglich, beispielsweise Cola und Co. zu konsumieren. (Wenn du keto adaptiert bist, kannst du oft mehr Kohlenhydrate zu dir nehmen. Manche Ketarier essen bis zu 50 Gramm Kohlenhydrate am Tag und bleiben trotzdem noch in Ketose.)

Kannst du dich Keto ernähren, wenn du fructose-intolerant bist?

Ich beziehe mich hier auf die dauerhafte Ernährung nach der Karenzphase:

  1. Teste dich:

Wie viel Fructose verträgst du? Fructose wird von Glucose gebunden. Das heißt: Enthält ein Nahrungsmittel wenig Fruchtzucker und viel Traubenzucker, wird es in der Regel gut vertragen. Meide außerdem fructosehaltige Lebensmittel am Abend. Zu dieser Tageszeit werden sie auch von Nicht-Betroffenen schlechter vertragen.

  1. Versuche, dich ausgewogen zu ernähren:

Viele Betroffene meiden fructosehaltige Produkte ganz. Das ist jedoch fatal, da das Transportprotein dann überhaupt nicht mehr gebildet wird. Gelangt dann auch nur die kleinste Menge Fructose in den Körper, so wirst du ziemlich heftig reagieren. Versuche deshalb, immer so viel Fructose aufzunehmen, wie du gerade verträgst. Hierfür ist es ratsam, ein Ernährungstagebuch zu führen. Achte darauf, dich ausgewogen zu ernähren – also auch genügend Vitamine und Ballaststoffe zu dir zu nehmen.

  1. Mache kleine Schritte:

Indem du versuchst, dich zu testen und immer etwas die Fructosedosis zu erhöhen, kannst du die Toleranzschwelle anheben. Du wirst mit der Zeit wieder mehr Fructose vertragen, insofern deine Intoleranz nicht erblich bedingt ist. Auch der Übergang zur ketogenen Ernährung sollte nicht von einem auf den anderen Tag erfolgen. Mach kleine Schritte und achte darauf, ob du Gemüse und Obst auch mit weniger fructosebindender Glucose (= Traubenzucker) verträgst. Sollte das der Fall sein, kannst du dich problemlos ketogen ernähren und tust deinem Körper auch noch etwas Gutes.

Wissenschaftliche Studien ergaben

Studien ergeben, dass die Symptome der Fructose-Intoleranz sich bei zwei Drittel der Betroffenen verbessern, wenn sie Fructose für mindestens drei Monate reduzieren. Jedoch halten viele diese Lebensweise nicht dauerhaft durch. Fructose-arme Diäten scheinen verschiedene unerklärliche Bauchschmerzen lindern zu können. Forscher haben außerdem herausgefunden, dass Fructose-Intoleranz mit frühen Stadien von Depression und niedrigen Tryptophan-Konzentrationen zusammenhängt. Tryptophan reguliert den Wach-Schlaf-Rhythmus. Eine fructose- und sorbitolarme Diät kann nach vier Wochen Depressionssymptome um über 62% senken. Auch die typischen Fructose-Symptome werden nachweisbar gebessert. Bei Frauen zeigte die Diät mehr Wirkung als bei Männern. Bei erblich bedingter Fructose-Intoleranz muss lebenslänglich auf Fructose, Sucrose und Sorbitol verzichtet werden. Andernfalls drohen schwere Organschänden insbesondere der Leber.

Was du bei Fructose-Intoleranz tun kannst

Bei ketogener Ernährung wird darauf geachtet, so wenige Kohlenhydrate wie möglich zu sich zu nehmen. Fruchtzucker hat viele und wird folglich auch bei Keto reduziert. Die Schwierigkeit besteht darin, auch fructosebindende Glucose zu reduzieren, da Betroffene Glucose gut vertragen und die Fructose-Beschwerden lindern können. Fructose-intolerante müssen bei Keto dennoch weniger auf fruchtzuckerhaltige Lebensmittel achten. Zur Unterstützung der Verdauung können verschiedene Mittel wie Betaine HCL oder gute Darmbakterien wie OMNi-BiOTiC ergänzend genommen werden (Beides kannst du hier einfach bestellen: Betain HCL, Omni Biotic Flora plus). Damit kann der Körper Fructose besser verarbeiten. Um den Vitaminhaushalt zu regulieren, können kleinere Mengen Leber oder Herz einen Teil des Gemüses ersetzen. Wichtig ist, dass die Ernährungsumstellung nicht zu plötzlich erfolgt, da das Verdauungssystem bei Fructose-Intoleranz bereits beeinträchtigt ist. Keto sollte keine zusätzliche Belastung sein. Stelle dich daher Schritt für Schritt um und höre auf deinen Körper, ob das die richtige Ernährungsweise für dich ist.

Ketogene Ernährung hilft grundsätzlich bei beiden Formen der Fructose-Intoleranz. Spezielle Studien darüber gibt es noch keine, aber im Internet finden sich Blogs und Erfahrungsberichte. Sie bieten eine erste Orientierung. Laut Selbsterfahrungsberichten hilft Keto (auch nur als vorrübergehende Diät), nicht mehr in den Unterzucker zu gelangen, wodurch eine Entlastung für den Betroffenen möglich ist. Sie müssen ihre Aktivitäten nicht mehr auf die Stunde genau planen. Die ketogene Diät verändert den Körper und von den Vorteilen profitieren auch Fructose-Intoleranz-Patienten.

Histamin-Intoleranz

Was ist Histamin-Intoleranz?

Histamin ist ein biogenes Amin und kommt natürlicherweise im Körper vor. Das muss es sogar, da es wichtige Aufgaben erfüllt. Kommt dieses System jedoch ins Ungleichgewicht, so spricht man von einer Histamin-Intoleranz. Möglich ist ein solches Ungleichgewicht, wenn das Enzym Diaminoxydase weniger aktiv ist, durch histaminproduzierenze Darmbakterien oder die erhöhte Aufnahme aus der Nahrung.

Es gibt zwei Typen von Histaminunverträglichkeit: Erstens Typ Diaminoxydase. Hier ist das Enzym Diaminoxydase nur eingeschränkt aktiv. Wenn du dann histaminhaltige Lebensmittel isst, kann dein Körper den Stoff nicht abbauen und es kommt zu einer pseudoallergischen Reaktion. Und dann gibt es noch den Typ N-Methyl-Transpherase (HNMT). HNMT kommt in Organen wie die Leber, in der Haut und im zentralen Nervensystem vor. Wenn du zu wenig HNMT hast, sammelt sich mit der Zeit zu viel Histamin an. Dieses verursacht dann die Symptome, wie etwa Hautausschlag, Bauchschmerzen und Durchfall. Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Symptome, die man mit Histamin-Intoleranz nicht sofort in Verbindung bringen würde.

Histaminintoleranz ketogene Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Welche Rolle spielen histaminhaltige Lebensmittel in der ketogenen Ernährung?

Ketarier essen viele Lebensmittel, in denen sehr viel Histamin enthalten ist. Manche kommen daher bei der Umstellung auf Keto darauf, dass sie eine Histamin-Intoleranz haben. In Fleisch zum Beispiel bildet sich durch den Verwesungsprozess innerhalb von wenigen Stunden viel Histamin. Aber auch in gedörrten und eingelegten Lebensmitteln ist einiges an Histamin enthalten. Wenn du weitere Informationen inklusive einer Liste mit solchen Lebensmitteln willst, schau hier auf Ketoseportal vorbei.

Ist es möglich, sich mit Histamin-Intoleranz ketogen zu ernähren?

Es kommt darauf an, wie viel Histamin du verträgst. Beachte bei deiner Ernährungsumstellung folgende Schritte:

  1. Feststellen der Intoleranz:

Bespreche bei Verdacht auf Histamin-Intoleranz mit deinem Arzt, wie du deinen Verdacht bestätigen kannst. Dafür gibt es verschiedene Tests und ein Ernährungstagebuch gibt oftmals viel Aufschluss.

  1. Stelle deine Ernährung um:

In diesem Schritt musst du testen, welche Lebensmittel du verträgst. Auch hier ist ein Tagebuch sehr hilfreich. Lebensmitteltabellen können dir ein Anhaltspunkt sein, jedoch kann es sein, dass du einige Lebensmittel doch nicht verträgst und andere schon. Schreibe dir heraus, was du essen kannst und in welchen Mengen.

  1. Gesunde Lebensweise:

In dieser Phase kannst du versuchen, dich ketogen zu ernähren, wenn du Histamin so weit verträgst, dass eine abwechslungsreiche und vielfältige ketogene Ernährung möglich ist. Wichtig ist, dass du immer frisch kochst, da deine Symptome dann reduziert werden können. Solltest du jedoch zu wenig Histamin vertragen, sodass deine Ernährung nicht mehr ausgewogen ist, so lass das mit Keto erst mal sein. Ernähre dich gesund und abwechslungsreich und versuche, eine neue Darmflora aufzubauen. So kannst du die Symptome lindern.

  1. Finde die Ursachen:

Eine Histamin-Intoleranz kann durch vieles bedingt und gefördert werden. Bist du betroffen, so solltest du herausfinden, ob du nicht an einer Schädigung des Magen-Darm-Systems leidest, einen Nährstoffmangel oder hormonelle Störung hast oder Medikamente einnimmst, die den Histaminabbau behindern. Außerdem können Nikotin, Stress und Röntgenkontrastmittel deine Symptome auslösen. Versuche, die Ursachen zu finden, da du nur so die Symptome dauerhaft bessern kannst.

Wissenschaftliche Studien ergaben

Leider gibt es auch hier keine Studien, ob es für Histamin-Intolerante hilfreich ist, sich ketogen zu ernähren, um eine erworbene Histamin-Intoleranz zu verbessern – oder eine angeborene zu managen. Auf Ketoseportal findest du einen ausführlichen Artikel und  Tipps dazu, ob Keto für dich eine gute Ernährungsform sein kann.

Glutenintoleranz

Was ist Glutenintoleranz?

Bei dieser Unverträglichkeit stehen verschiedene Bestandteile von Weizen in Verdacht, Beschwerden wie Bauchschmerzen, Hautausschläge, Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen und Müdigkeit auszulösen. Zu den verdächtigen Bestandteilen zählen Adenosin-Triphosphat-Amylase, Lektine, fermentierte Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole (kurz FODMAPs). Im Gegensatz zur Zöliakie findet keine Reaktion des Immunsystems statt und die Darmzotten werden nicht geschädigt.

Glutenintoleranz ketogene Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Welche Rolle spielen glutenhaltige Lebensmittel bei Keto?

Ketogene Ernährung bedeutet weniger als 20g Kohlenhydrate am Tag. Da glutenhaltige Lebensmittel meistens sehr viele Kohlenhydrate enthalten, verzichten Ketarier größtenteils auf diese. Es gibt also sehr viele leckere Rezepte, bei denen zum Beispiel Getreidemehl durch Alternativen ersetzt wird. Dadurch müssen Ketarier auf kaum etwas Leckeres verzichten. Es gibt zum Beispiel Keto Kuchen, Keto Eis oder Keto Brötchen. Wie du siehst, ist die ketogene Ernährung nicht nur eine leckere Alternative – sie ist auch eine gesunde und abwechslungsreiche Alternative für Betroffene der Glutenintoleranz. Und das Beste: Glutenintoleranz ist oftmals reversibel, also heilbar. Verzichtest du ein bis zwei Jahre komplett auf Weizenprodukte, so toleriert dein Körper wieder kleinste Mengen. Erwischst du dann doch mal etwas, was Spuren von Weizen enthält, so treten keine Beschwerden auf oder du kannst Weizenprodukte sogar wieder in deinen (nicht ketogenen) Speiseplan mitaufnehmen.

Was wissenschaftliche Studien ergaben

Eine glutenfreie Ernährung ist für Betroffene die einzige Möglichkeit, damit sich die Symptome dauerhaft bessern. Einige Studien bezweifeln jedoch, dass dies möglich ist, da glutenhaltige Produkte nicht ersetzbar seien. Glutenfreie Produkte seien desweiteren nicht besonders attraktiv, es gebe zu wenige und sie schmecken angeblich nicht besonders gut. In Folge dessen schaffen es viele nicht, dauerhaft glutenfrei zu essen. Für Glutenintolerante ist Keto die perfekte Alternative für einen gesunden, abwechslungsreichen und glutenfreien Lebensstil.

Ketogene Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten – ist das möglich?

Wenn du keine allergische Reaktion auf Nahrungsmittel zeigst, kann sich deine Sensitivität verbessern. Neben der Vermeidung der jeweiligen Nahrungsmittel kannst du auch folgende Strategien versuchen:

  1. Vermeide Milch- und Weizenprodukte

Diese Produkte schädigen den Darm und machen ihn undicht. Durch diese undichten Stellen kann es passieren, dass du plötzlich Nahrungsmittel, die vorher unproblematisch waren, nicht mehr verträgst. Die Vermeidung dieser Produkte ist der wichtigste Schritt, um gegen deine Sensibilität vorzugehen.

  1. Unterstütze deinen Darm mit Ergänzungsmitteln

Um eine gesunde Darmflora aufzubauen, nimm zweimal täglich l-Glutamin Präparate (L-GLUTAMIN Ultrapure Pulver ) auf nüchternen Magen zu dir. Alternativ kannst du auch Präparate mit gesunden Darmbakterien verwenden. Beide Produkte helfen, den geschädigten Darm zu regenerieren.

  1. Achte auf Kollagen und Gelatine

Esse Kollagen und Gelatine. Diese beiden Stoffe kommen in verschiedenen Lebensmitteln vor und haben einen ähnlichen Effekt auf den Darm wie Glutamin.

  1. Iss faserige Lebensmittel

Einige Bestandteile können nicht vollständig verdaut werden, jedoch regen sie die Aktivität von Bakterien im Dickdarm gezielt an oder reparieren die Darmwände. Die Folgen beeinflussen die Verträglichkeit von vielen Lebensmitteln begünstigend.

  1. Nimm für deine Unverträglichkeit spezielle Ergänzungsmittel zu dir

Wenn deine Nahrungsmittelunverträglichkeit auf ein bestimmtes Enzym zurückzuführen ist, kannst du dieses Enzym einnehmen, bevor du das entsprechende Nahrungsmittel isst. Dadurch kannst du es besser verdauen. Manchmal führt das sogar so weit, dass du das Nahrungsmittel wieder ohne Probleme genießen kannst. Bei Histaminunverträglichkeit kannst du es auch mit Querzetin, Bromelain, Vitamin C oder DAO versuchen. Es handelt sich hierbei um natürliche Antihistamine, weshalb sie die Sensitivität für Histamin mildern können.

Es kann lange Zeit dauern, bis der Darm sich vollständig regeneriert hat. Aber es ist ein guter Weg deine Unverträglichkeit dauerhaft zu verbessern. Sobald du den ersten Schritt in Richtung eines gesunden Darms gemacht hast, kannst du deine eigene Diät bauen und so deine Intoleranz überwinden.

Fazit: Ketogene Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist möglich! Oft sogar eine gesündere Alternative.

Wie du gesehen hast, ist Keto für Lactose- und Glutenintolerante kein Problem. Vielmehr sogar noch eine Möglichkeit, sich ausgewogen und gesund zu ernähren, ohne dass die üblichen Beschwerden und Symptome auftreten. Nach längerer Zeit der Abstinenz können möglicherweise auch problematische Lebensmittel wieder besser vertragen werden.

Bei Fructose- und Histaminintoleranz müssen Betroffene individuell herausfinden, wie viel sie von dem jeweiligen Stoff vertragen. Solltest du trotz der Unverträglichkeit genug Lebensmittel vertragen, sodass eine abwechslungsreiche Ernährung möglich ist, steht deiner ketogenen Ernährung nichts mehr im Weg.

Es gibt auch Ketarier, die sich Zero Carb ernähren. Diese essen nur tierische Produkte, meist Fleisch und das dazugehörige Fett. Es gibt mehrere Ketarier, die sich so seit Jahren erfolgreich ernähren und ihren Nahrungsunverträglichkeiten und Magen-Darm-Problemen damit aus dem Weg gehen. Gerade, wenn du fast gar nichts mehr verträgst, kann die ketogene Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten eine Option für dich sein.

Esmée zum Beispiel ernährt sich nach einer langen Ernährungs-Odysse Zero Carb. Sie entdeckte mit der Zeit ihre Histamin-Intoleranz. Wegen dieser Unverträglichkeit machen ihr sehr viele andere Nahrungsmittel Probleme, weshalb sie nur noch frisches Fleisch und Wasser zu sich nimmt. Durch diese Ernährungsweise kann sie ihren Beschwerden erfolgreich aus dem Weg gehen. Und das macht sie schon über ein Jahr lang mit Erfolg. An diesem Beispiel wird deutlich, dass du selbst ausprobieren musst, ob jetzt Keto, Low Carb oder Zero Carb der richtige Weg für dich ist, mit deiner Intoleranz umzugehen.

Die ketogene Ernährung ist bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten möglich und oft sogar hilfreich!
Für welche Ernährungsweise du dich am Ende entscheidest – du solltest sicher gehen, dass du dich wohlfühlst, die Symptome deiner Unverträglichkeit so minimal wie möglich sind und du mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wirst.

Wie sind Deine Erfahrungen bezüglich ketogene Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten?

Noch mehr über Ketogene Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten

http://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/2050640613484463

http://journals.lww.com/eurojgh/pages/articleviewer.aspx?year=2015&issue=07000&article=00005&type=abstract

https://bmcbiophys.biomedcentral.com/articles/10.1186/2046-1682-5-10

https://www.diet.com/g/fructose-intolerance?get=fructose-intolerance

https://www.nahrungsmittel-intoleranz.com/

http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/003655200451162

http://cme.medscape.com/viewarticle/731472

Lara