Ketose (oder besser ketogene Ernährung) bedeutet viel Fett, ausreichend Protein und wenig Kohlenhydrate. Ketose hat viele gesundheitliche Vorteile gegenüber dem, was die Ernährungspyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung momentan empfiehlt.
Es gibt aber auch immer mehr Menschen, die ketogen essen, weil sie sich auf Keto energiegeladen und ausgeglichen fühlen.
Für alle
Gehörst du zu diesen Menschen oder möchtest du Keto ausprobieren, obwohl du nicht aufgelistet bist? Dann haben wir in diesem Artikel einige Informationen, die dir bei der Entscheidung und bei dem Einstieg helfen können. Diese Themen behandeln wir hier:
Ketose ist ein normaler Stoffwechselprozess. Unser Körper nutzt diesen, um weiter zu funktionieren, wenn wir nicht genügend Kohlenhydrate aus der Nahrung erhalten. Wenn der Körper keine Glukose aus Kohlenhydraten gewinnen kann, verbrennt er stattdessen Fett. Dieses Fett kann aus der Nahrung stammen oder aus den Fettzellen des Körpers. Für diesen Stoffwechselprozess produziert der Körper Ketone; daher der Name Ketose.
Einfach ausgedrückt ist Ketose der Zustand, in dem dein Körper als Kraftstoff Fett verbrennt. Der menschliche Körper verbrennt normalerweise zuerst Kohlenhydrate. Kohlenhydrate bringen schnell und intensiv Energie. Fett und Eiweiß dagegen verbrennen langsamer. Sie ermöglichen einen konstanten Strom von Energie. Um das Ganze in einem Bild auszudrücken: Bei Kohlenhydraten geht deine Energie raketenartig nach oben – aber genauso schnell wieder nach unten. Proteine und Eiweiß sind eher wie eine Lokomotive: stetig und gleichmäßig.
Ketose hilft auch, den Blutzucker zu regulieren. Kohlenhydratkonsum und die damit verbundenen Schwankungen im Blutzucker machen nicht nur hungrig, sondern verleiten dich auch dazu, mehr zu essen, als gut für dich ist. Menschen können sehr satt sein mit 1600 Kalorien Fett und Proteinen, aber immer noch hungrig nach 10.000 Kalorien Kohlenhydraten.
Kohlenhydrate bringen deinen Körper auch dazu, Insulin auszuschütten. Viele Kohlenhydrate führen zu hohen Insulinausschüttungen. Genau wie bei vielen Hormonen auch mag der Körper keinen Überschuss und versucht, diesen auszugleichen. Die Folge kann sein, dass du insulinresistent wirst.
Wenn du Lebensmittel mit vielen Kohlenhydraten oder große Mengen an Eiweiß isst, wandelt dein Körper diese in Zucker um – genauer gesagt, in Glukose. Diese Glukose wird verwendet zur Herstellung von ATP (einem Energiemolekül). Dieser Kraftstoff wird für unsere täglichen Aktivitäten und die Wartung in unserem Körper benötigt. Der Körper lässt nicht nur Hautzellen, Haare und Nägel neu wachsen. Er erneuert auch Muskeln und Organe – sogar Knochen. Das kostet Energie.
Außerdem verbraucht dein Hirn sehr viel Energie. Das menschliche Gehirn verbraucht etwa 20% unseres Kalorienbudgets am Tag. Das heißt, wenn man am Tag 2000 Kalorien verbraucht, nutzt das Hirn etwa 400 davon. Wenn wir angestrengt nachdenken, sogar noch mehr. (Das würde auch erklären, warum Menschen so ungerne denken….)
Dein Körper hat die Fähigkeit, überschüssige Glukose in Form von Glykogen zu speichern. Auf diese Weise kann er Energie für den späteren Gebrauch speichern. Glykogen besteht aus langen Ketten von Glukose-Molekülen. Diese findest du vor allem in der Leber, im Blut und im Skelettmuskel in deinem Körper. Das Glykogen, dass einmal in den Skelettmuskel gelangt ist, wird auch dort verwendet. Es gelangt nicht mehr zurück ins Blut. Das Glykogen der Leber nutzt diese, um einen normalen Glukose-Level im Blut zu halten. Dieser Glykose-Speicher in deinem Körper reicht für ungefähr 1,5 – 2 Tage.
Im Blut kannst du je nach Statur ein bis zwei Teelöffel Zucker speichern. Wenn dann in den Muskeln und in der Leber schon genug Glykogen ist, wird jede zusätzliche Glukose in Fett umgewandelt und gespeichert. Das Resultat der Lipogenese siehst du an gefüllten Fettzellen in deinem Körper.
Hier nochmal Glykogenese und Lipogenese im Überblick:
Für viele Menschen hat eine ketogene Ernährung Vorteile. Sie sind gesünder, energiegeladener, schöner und glücklicher.
Das klingt eigentlich zu gut, um wahr zu sein. Vielleicht fragst du dich gerade, ob jetzt gleich die Stelle kommt, in der versucht wird, dir ein teures Wundermitttel zu verkaufen. „Kauf nur eine Flasche dieser einzigartigen Ketose, und du wirst für den Rest deines Lebens langsamer altern, mehr Energie, bessere Zähne und eine schönere Haut haben, gesünder sein sowie länger leben!“
Ketose ist kein Produkt (und doch kann es all die hier beschriebenen Dinge). Es ist eine Ernährungsform. Es kostet am Anfang etwas Energie, dich zu ändern, Zeit, dich zu informieren, und vielleicht mehr Geld für bessere Nahrungsmittel. Aber du brauchst keine Nahrungsergänzungsmittel oder sonstigen Produkte.
Wir haben hier auf der Seite Links zu Produkten, die wir gut finden. Die kannst du kaufen, wenn du sie sinnvoll findest. Du brauchst aber nichts davon, um gesund ketogen zu essen!
Hier sind einige der Vorteile ketogener Ernährung näher beschrieben:
Ketose ist ein natürlicher Stoffwechselprozess des Körpers, der effektiver und gesünder ist als der Glukosestoffwechsel und viele Organe positiv beeinflusst. Weiter unten im Artikel findest du einen kleinen Ausflug in die Welt der Chemie, falls du genau wissen möchtest, wie das funktioniert.
Zucker führt zu vielen kleinen Mikroentzündungen in deinem Körper. Die verschlimmern Krankheiten (oder lösen sie aus ), Allergien, Schmerzen,… auch deine Haut leidet darunter. Nicht nur durch stärkere Akne und andere Hautkrankheiten; deine Haut altert auch schneller durch Zucker.
Es ist übrigens nicht nur Zucker, der diesen Effekt hat; alle Nahrungsmittel, die im Körper schnell zu Glukose verstoffwechselt werden, können Entzündungen auslösen.
Um in Ketose zu bleiben, musst du extrem wenige Kohlenhydrate zu dir nehmen. Ketose und Zucker passen also nicht zusammen. Auch „Zucker“ (d.h. Glukoselieferanten) wie Weißmehl fallen weg.
Eine ketogene Ernährung bringt dich also dazu, diese Entzündungsauslöser zu meiden. Das klingt erstmal nach einer anstrengenden, entbehrungsreichen Diät. Ist es aber nicht. Die ketogene Ernährung kann sehr abwechslungsreich und lecker sein – und das Beste ist, dass du nicht hungern musst. (Ich hab‘ doch garantiert schon erwähnt, dass Fett ein Geschmacksträger ist, oder?)
Wenn du ketogen ist, hilft das nicht nur, Entzündungen durch Zucker zu vermeiden. Ketose wirkt selbst entzündungshemmend und kann Schmerzen lindern. Ketose verändert so viele Dinge auf einmal im Körper – da ist die Verringerung von Entzündungen wahrscheinlich eine Folge der verschiedenen Auswirkungen von Keto.
Ketose wirkt sich auch positiv aus auf den Kortisolspiegel. Kortisol oder auch Cortisol oder Hydrocortison ist ein Stresshormon, das abbauende Stoffwechselvorgänge aktiviert. Vereinfacht gesagt: Dein Körper baut deine Muskeln ab und macht Glukose daraus. Dadurch wird dem Körper Energie zur Verfügung gestellt.
Das ist für kurzfristigen Stress hervorragend. Für unsere Vorfahren war es lebenswichtig, so konnten sie vor einem Tiger oder Löwen fliehen.
Wir fliehen heute aber nicht mehr vor wilden Tieren. Zumindest meistens nicht. Unser Kortisol wird getriggert durch Essen von Zucker und Stärke, Kaffee und schwarzem Tee, Angst und Sorgen, Alltagsstress, Lärm, Kunstlicht, zu wenig Schlaf und Erholung sowie zu viel Sport. Langfristig schädigen hohe Konzentrationen von Kortisol den Körper. Zu viel Kortisol auf die Dauer macht auch mehr Köperfett und weniger Muskelmasse. (Ganz schön beschissene Kombi…) Außerdem kann es zu Krankheiten führen, darunter Nebennierenrindenschwäche und Diabetes.
Mit Ketose hast du weniger schädliches Kortisol im Körper. Stress wirkt sich also weniger schädlich auf deinen Geist und Körper aus.
Könnte die ketogene Ernährung damit nicht nur eine hervorragende Ernährung für Sportler sein, sondern auch für Menschen, die viel Stress in ihrem Leben haben?
Ein weiterer positiver Effekt von Ketose ist der anti-oxidative Effekt von Ketose. Für jeden, der schon lange keine Chemiestunden mehr hatte, hier die einfache Version: Durch einige Stoffwechselprozesse stellt dein Körper auch eine Art von reaktiven Sauerstoffen her. Diesen fehlt ein Elektron, das macht, dass sie aggressiv auf deinen Körper wirken. Sie sind mitverantwortlich an deinem Alterungsprozess. Ketose unterdrückt die Entstehung dieser reaktiven Sauerstoffe in deinem Körper zu einem Teil und verbessert ihren Abbau (indem sie die Aktivität von Glutathione Peroxidase erhöht, einem natürlichen Teil unseres eigenen Antioxidantien Systems).
Außerdem wird die Anzahl der Mitochondrien auf Ketose erhöht. Mitochondrien sind wie kleine Fabriken, in denen Energie produziert wird. Mehr Fabriken = mehr Energie. Deine Organe und dein Gewebe arbeiten besser mit Ketonen als mit Glukose. Vor allem dein Herz und dein Hirn arbeiten besser im Fettstoffwechsel als im Zuckerstoffwechsel – um mindestens 25%!
Es gibt verschiedene Erklärungsversuche, warum sich Ketose so sehr auf die Stimmung auswirkt. Vielleicht ist es das veränderte Mikrobiom, vielleicht die geringere Anzahl an Entzündungen, vielleicht ist es irgend etwas anderes, was Insulin und Blutzucker mit unserem Körper und Geist machen.
Auf jeden Fall freuen sich viele Ketarier darüber, dass sie sich in Ketose ausgeglichener fühlen, weniger Angst haben und insgesamt glücklicher sind. Einigen Menschen hilft Ketose sogar gegen Depression.
Es fällt dir leichter, dich gesünder zu verhalten
Viele Menschen, die einmal mit ketogener Ernährung angefangen haben, sind so begeistert von dem Effekt, den die Ernährung auf ihren Körper hat, dass sie sich mehr für gesunde Ernährung interessieren, ohne dass sie sich zwingen müssen oder es anstrengend finden. Zu spüren, wie direkt die Verbindung zwischen unserer Nahrung und unserem Körper und Geist ist, ist für viele sehr motivierend.
Außerdem bekommen viele durch ketogene Ernährung Lust, sich zu bewegen. Manche nehmen ab, manche haben einfach nur mehr Energie. Plötzlich ist Sport kein nerviges „To Do“ mehr auf einer Liste, das ständig unerledigt bleibt. Stattdessen freuen sich viele Ketarier, alte Sportleidenschaften wieder aufzunehmen oder Neues auszuprobieren.
Wenn du in Ketose bist, wird es dir leichter fallen, Zucker zu vermeiden. Warum? Weil dich eine absolute Ablehnung weniger Energie kostet als die Überlegung im Einzelfall.
Die Entscheidung für oder gegen ein Nahrungsmittel kostet jedes Mal viel psychische Energie, und davon haben wir nur begrenzt. Du kannst dir das vorstellen wie bei einem Computerspiel: Die Spielfigur hat einen Balken mit Energie. Entscheidungen und Diskussionen lassen den Balken nach unten gehen. Die Abwägung, ob du den Keks oder das Stück Kuchen essen solltest oder doch lieber sein lassen solltest, kostet viel Energie. Vor allem, weil Zucker so eine starke Droge ist. (Deswegen haben die Lieblingsspeisen vieler Menschen entweder Zucker oder Stärke.) Wenn der Balken fast alle ist, kannst du Süßem nicht mehr widerstehen.
Wenn du auf Keto bist, brauchst du nicht so viel psychische Energie, um Süßem zu widerstehen. Zum einen ist Zucker ein absolutes No Go auf Keto. Das heißt, du fängst nicht mal an abzuwägen, sondern gehst daran vorbei. Es mag dir immer noch ein wenig schwerfallen, aber du fängst nicht mal an abzuwägen und somit kostet es dich weniger psychische Energie. Zum anderen ist dein Insulin auf einem stabilen Level bei Keto. Was uns oft zu Süßem greifen lässt, ist der Insulinspiegel, der nach einer kohlehydratreichen Mahlzeit im Keller ist. Das passiert dir bei Keto nicht.
Ein weiterer toller Nebeneffekt von ketogener Ernährung: Deine Geschmacksvorlieben ändern sich. Nach ein paar Wochen in Ketose mögen viele Süßigkeitenliebhaber den süßen Kuchen oder die Milchschokolade nicht mehr, von der sie vorher nicht die Finger lassen konnten.
Das Herz ist von einer dicker Schicht Fettgewebe umgeben. Es braucht Fett! Viele Studien haben gezeigt, dass ketogene Ernährung die Wahrscheinlichkeit einer kardiovaskulären Erkrankung vermindert. Und das sowohl absolut als auch im Vergleich zu einer fettarmen Ernährung. Eine fettreiche ketogene Diät ist derzeit die beste nicht-medikamentöse Intervention für Herzerkrankungen, die bekannt und wissenschaftlich untersucht ist. Ketose scheint auch um einiges besser als die Einnahme von üblichen Medikamenten zu sein.
Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin sind nur schwache Vorhersagen von kardiovaskulären Krankheiten.
Triglyceride, HDL- und LDL-Teilchengröße und das HDL-zu-Triglycerid-Verhältnis sind viel stärkere Vorhersagefaktoren von kardivaskulären Krankheiten.
Die ketogene Ernährung verbessert den Triglyceridspiegel, HDL- und LDL-Partikelgröße – genau jene Faktoren, die stark auf ein Risiko für kardiovaskuläre Krankheiten hindeuten.
Dein Hirn ist sogar das Organ mit dem meisten Fett in deinem Körper. Die Signale in deinem Hirn werden elektrisch weitergeleitet. Diese „Leitungen“ sind mit einer Schicht aus Eiweiß und Fett isoliert. Das macht die Übertragung der elektrischen Signale schneller und sicherer. Ich habe noch keine Studien dazu gefunden, aber ich frage mich, ob die erhöhte Fettaufnahme bei Keto diese Isolation besser macht. Wir sind so viele Jahre darauf getrimmt worden, Low Fat zu essen, dass wir möglicherweise nicht einmal genug Fett zu uns genommen haben, um Grundbaustoffe zu haben. Baustoffe, mit denen unser Körper zum Beispiel Isolierungen für elektrische Signale bauen kann.
Ketose schützt das Hirn auch dadurch, dass bei ketogener Ernährung weniger freie Radikale produziert werden. Vorhandene werden zudem schneller abgebaut.
Damit nicht genug, die Ketose hat noch weitere positive Auswirkungen auf dein Gehirn. Das Hirn ist das Organ, das am meisten Energie braucht in deinem Körper. Etwa 20% deines Tagesbedarfs. Auf Ketose bekommt dein Hirn mehr Energieausbeute pro verbrauchtem Sauerstoff.
Dazu kommt der Effekt, dass deine Mitochondrien auf Keto mehr Energie produzieren.
Mehr Energie kann auch bedeuten, dass das Hirn nicht nur schneller und besser denkt, es kann auch Stressoren besser abwehren. Auf Ketose ist die Energieausbeute auch im Hippocampus besser. Der Hippocampus ist ein Teil des Gehirns, der wichtig für den Lernprozess und das Gedächtnis ist. Die Zellen im Hippocampus degenerieren oft bei Gehirn-Krankheiten, die mit dem Altern zusammenhängen. Das führt zu kognitiven Fehlfunktionen und Gedächtnisverlust.
Dadurch, dass das Hirn mit Keto mehr Energie zur Verfügung hat, kann es Stressoren abwehren, die den Hippocampus sonst schädigen würden.
Ich frage mich, ob diese Schutzfunktion auch etwas damit zu tun hat, dass der Kortisol-Level durch Ketose positiv beeinflusst wird.
Viel Stress und somit viel Kortisol kann dazu führen, dass die Zellen im Hippocampus geschädigt werden. Das ist zum Beispiel bei psychischen Traumata im Kindesalter der Fall. Je nach Dauer führen Traumata zu einem dauerhaft höheren Kortisol-Level und als Folge zu einer Schädigung der Zellen im Hippocampus. Wenn also Ketose den Kortisol-Level positiv beeinflusst, wird der Hippocampus weniger geschädigt – oder kann sogar repariert werden.
Der kortisolreduzierende Effekt ist aber nicht nur für Traumatisierte interessant oder für Menschen, die verhindern wollen, im Alter eine Demenz oder Alzheimer zu bekommen. Es ist auch für Menschen unter Dauerstress wichtig: Menschen mit der Dauerbelastung Kind&Beruf, Menschen, die viel reisen, Menschen, die einen stressigen Job haben,… Hier sind stressreduzierende Maßnahmen wie ausreichend Schlaf, Sport und Meditation hilfreich. Aber auch Ketose kann so eine stressreduzierende Maßnahme sein.
Hier eine Zusammenfassung beziehungsweise ein Überblick über die Vorteile einer ketogenen Ernährung und die Nachteile oder Risiken:
Deswegen: Rücksprache mit einem Arzt halten, der sich mit Ketose auskennt – vor dem Beginn der Ernährungsumstellung! Außerdem regelmäßig medizinisch kontrollieren und Blutwerte nehmen lassen, auch wenn du gesund bist.
Außerdem berichten viele, die sich ketogen, LCHF oder Low Carb ernähren, dass sich folgende Gesundheitsprobleme gebessert haben:
Es gibt viele unterschiedliche Studien und Meinungen in der Ernährungswissenschaft. Was viele Studien zeigen, ist, dass Zucker und Getreide in der Form, in der wir es heute essen, ungesund ist. So wie auch die meisten prozessierten Nahrungsmittel nicht gut für uns sind.
Einige Ernährungsformen schneiden ganz passabel ab in den Studien, wie zum Beispiel die mediterrane Ernährung oder die klassische Ernährung in Japan. Zwei Ernährungsformen stechen besonders positiv heraus: Die auf frischen Pflanzen basierende vegane Ernährung und die ketogene Ernährung. Nach meinen Nachforschungen scheint die rein pflanzenbasierte vegane Ernährung die einzige zu sein, die ähnlich gute Ergebnisse für sich verbuchen kann wie die ketogene Ernährung. Zukünftige Studien werden zeigen, ob eine der beiden Ernährungsformen für alle Menschen einen Vorteil hat oder ob Pflanzen-Veganismus besser geeignet ist für die einen Menschen und Ketose besser ist für die anderen.
Übrigens ist eine vegane Ernährung mit Ketose machbar. Ketogen und vegan ist jedoch schwieriger als nur vegan – aber nicht unmöglich. Eine rein pflanzen-basierte und ketogene Ernährung ist wahrscheinlich unmöglich.
Ich selbst bewundere Veganer dafür, dass sie auf Tierprodukte verzichten. Eine pflanzenbasierte vegane Ernährung erscheint mir jedoch zu schwierig für meinen Lebensstil und auch zu langweilig. Außerdem möchte ich gerne ausreichend Muskeln haben. Ich möchte zwar bei keinem Fitnesswettbewerb mitmachen, aber Muskeln halten einen Körper straff und beugen Verletzungen vor.
Ich habe einen Podcast dazu gehört, was man tun soll, um länger zu leben. Sie meinten, dass es sehr wichtig ist, Muskeln aufzubauen. Nicht (nur) die, die hübsch aussehen, sondern vor allem die, die einen halten, wenn man fallen könnte. Viele ältere Menschen sterben nach Hüftfrakturen.
Was sich jetzt schon gezeigt hat, ist, dass manche Menschen mehr profitieren von Low Carb High Fat als andere. Menschen, die am metabolischen Syndrom leiden und mehr Probleme mit der Verarbeitung von Kohlenhydraten haben, profitieren am meisten von Ketose.
Was genau auf deinem Teller liegen sollte, hängt von deinen Genen ab und wahrscheinlich auch davon, wo du momentan wohnst.
Wenn deine Vorfahren in kalten Regionen unterwegs waren, brauchst du wahrscheinlich mehr Fleisch, als wenn deine Vorfahren aus einem warmen Klima kommen. Dann ist auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass du auch noch als Erwachsener Milch verträgst.
Die Idee, dass Menschen sich unterschiedlich ernähren sollten, ist alt. Es gibt in der indischen Lehre von Ayurveda unterschiedliche Typen, genauso wie in der chinesischen Medizin. Auch im alten Ägypten und in Griechenland (Hippokrates) und im alten Rom wurden nicht alle über einen Kamm geschert.
Was solltest du nun essen – oder nicht essen?
Dazu gibt es viele Meinungen. Hier ein Ausschnitt aus der Vielfalt:
In der Neuzeit gab es ähnliche Bestrebungen zur Individualisierung wie im alten Rom, Griechenland und Ägypten: Dr. Sheldon hat Menschen in den 1940er Jahren in ektomorph, mesomorph oder endomorph unterteilt. Bis heute haben einige Wissenschaftler Unterschiede in Ernährungsbedürfnissen von Menschen untersucht. Ein spannendes Buch dazu ist The Metabolic Typing Diet von Dr. William L. Wolcott. Es gibt auch einen Online Selbsttest dazu (in Englisch, kostet etwa 50 Dollar). Wie gut der Test ist, kann ich nicht sagen, da ich ihn nicht selbst ausprobiert habe.
Ich habe aber ein paar kostenlose deutsche Tests ausprobiert und bin nicht sehr begeistert. Das sind nur ein paar der Gründe:
Einer der großen Trends in Ernährung und Wissenschaft ist die individualisierte Behandlung. Man geht davon aus, dass jeder Mensch anders ist und andere Nahrungsmittelbedürfnisse und -unverträglichkeiten hat.
Das macht durchaus Sinn. Schließlich gibt es eine Vielzahl von Einflussfaktoren, die bestimmen, welche Nahrung gerade gut für einen Menschen ist:
Unter welchen Umständen haben deine Vorfahren gelebt – und gegessen? Das beeinflusst potentiell, welche Nahrungsmittel du gut verträgst oder brauchst. Zum Beispiel haben Menschen im Norden die Fähigkeit entwickelt, Milch zu verstoffwechseln. Diese fehlt vielen Asiaten. Viele Völker haben sich über Jahrtausende angepasst an ihre Umgebung und die Verfügbarkeit von Nahrung. Je nachdem, welchen Gen-Mix du in dir trägst, bist du prädestiniert, verschiedene Nahrungsmittel gut verdauen zu können.
Wichtig ist aber nicht nur, welche Gene du in dir trägst, sondern auch, welche Gene aktiv werden…
Früher glaubte man, dass unsere Genetik in dem Moment festgelegt wird, wenn Eizelle und Spermium zusammenkommen. Falsch.
Die Genlotterie entscheidet zuerst einmal, welche Gene jeweils in Eizelle und Samen gepackt werden bei der Produktion im Körper. Samen- und Eizelle haben jeweils 23 Chromosomen. Wenn diese dann mysteriöserweise zusammenfinden mit der Hilfe von Bienchen und Blümchen, dann hat das Zellknäuel 46 Chromosomen. Diese 46 dürfen aber nicht alle mitbestimmen, wie du ausgestattet wirst und funktionierst. Nur etwa zehn Prozent von deinen Genen werden tatsächlich genutzt in deinem Leben. Welche Gene dein Körper nutzt, um Haut, Muskeln und Organe zu bauen, beeinflusst natürlich auch, welche Nahrungsmittel besonders wichtig oder verträglich für dich sind und welche nicht.
Wer bestimmt, welche zehn Prozent deiner Gene gebraucht werden? Zum Beispiel dein Mikrobiom.
Dein Mikrobiom ist die Menge/Zusammensetzung deiner Darmbakterien. Zum ersten Mal wurden dir diese bei der Geburt im Geburtskanal deiner Mutter mitgegeben, falls du nicht durch einen Kaiserschnitt auf die Welt gekommen bist.
Das Mikrobiom bleibt allerdings nicht dein ganzes Leben gleich. Du kannst es durch Nahrung und Medikamente sowohl positiv als auch negativ beeinflussen.
Dein Mikrobiom wiederum beeinflusst nicht nur, welche Gene aktiviert sind. Es beeinflusst auch, wie gut du welche Nahrungsmittel verdauen kannst.
Der Körper ändert sich mit dem Alter. Die Hormonzusammensetzung ist anders, wir produzieren weniger Enzyme, … Das alles hat einen Einfluss darauf, welche Nahrungsmittel uns bekommen und was wir brauchen.
Viele gehen davon aus, dass man im Alter außerdem weniger Muskelmasse hat, also einen niedrigeren Grundumsatz.
(Ich frage mich, wie viel von den Muskeln man wegen falscher Ernährung und zu wenig Bewegung verliert.)
Wer zu viel „schlechtes Fett“ am Körper trägt, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit Probleme mit der Verarbeitung von Kohlenhydraten. Sei es aufgrund von genetischen Faktoren oder zu viel Kohlenhydraten in der Vergangenheit oder zu viel Stress…
Diese Fettzellen wiederum verschlimmern die Situation. Vor allem die Fettzellen um Bauch und Taille schwemmen viele freie Fettsäuren, Entzündungsstoffe und Blutdruck erhöhende Stoffe ins Blut. Außerdem stehen Fettzellen im Verdacht, den Körper insulinresistenter zu machen. Mit einer kohlenhydratarmen Ernährung hat man die größte Wahrscheinlichkeit, dauerhaft abzunehmen. (Damit diese fiesen weißen Fettzellen keinen krankmachenden Mist mehr ins Blut abgeben und aufhören, einen insulinresistent zu machen.)
Es ist aber nicht alles Körperfett schlecht. Wir brauchen einen Mindestanteil an Körperfett. Dieser ist bei Frauen etwas höher als bei Männern.
Es gibt übrigens auch extrem gutes Körperfett, undzwar das braune.
Wenn du in einem sehr kalten Land lebst, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass du braunes Fett hast, da die Aktivität der braunen Fettzellen stark durch Kältereiz ausgelöst wird. Braunes Fett ist klasse, da es Kalorien verbrennt, um Wärme zu erzeugen. So kannst du mehr essen ohne zuzunehmen.
Viele, die auf Ketose umsteigen, werden ein Lied davon singen können: Durch jahrelange Low Fat Ernährung sind es unsere Körper nicht mehr gewohnt, fettig zu essen. Deswegen vertragen viele am Anfang die großen Mengen Fett nicht und haben Durchfall. Das gibt sich mit der Zeit. Es soll umgekehrt auch Menschen geben, die nach einer langen Zeit mit Low Carb Ernährung Probleme hatten, Kohlenhydrate zu verdauen.
Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel können beeinflussen, welche Lebensmittel dir gerade bekommen oder welche dein Körper gerade braucht.
Hier nur ein paar Beispiele:
Auch medizinische Behandlungen beeinflussen, welche Nahrungsmittel gerade gut sind für deinen Körper. Als Beispiel sei hier die Chemotherapie erwähnt. Vielen Patienten wird dadurch schlecht.
Besonders tierisches Protein und Wasser pur können viele nicht mehr ertragen.
Dein Lebensstil ist einer Faktoren, die beeinflussen, welche Nahrungsmittel dein Körper gerade gut verdauen kann oder welche gerade eher ungünstig sind: Wo und wie du arbeitest, wann und wie du reist, ob du rauchst oder Sport machst, wann und wieviel du schläfst, womit du deine Freizeit verbringst, etc. Hier nur ein paar Beispiele, wie dein Lebensstil beeinflusst, was du am besten Essen solltest oder wovon du besser die Finger lässt:
Diese Liste und die Beispiele erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir sind extrem komplexe Geschöpfe. Welche Nahrung uns bekommt, wird nicht nur von (und mehr) diesen Faktoren beeinflusst, sondern auch von ihren Wechselwirkungen.
Die ketogene Ernährung mag nicht für alle Herausforderungen und Bedürfnisse die ideale Lösung sein. Für die meisten bietet sie jedoch eine Antwort. Sie ermöglicht vielen Menschen eine Verbesserung ihrer Gesundheit und eine Möglichkeit, sich glücklicher, schöner und energiegeladener zu fühlen. Außerdem kannst du deine Muskeln aufbauen – ohne an Fettmasse zulegen zu müssen (manche sagen, dass sie bei Keto ohne Sport Muskeln zugelegt haben) oder zumindest deine Muskeln behalten. Das ist nicht nur für Fitnessfreaks spannend, sondern auch für alle, die möglichst gesund alt werden möchten.
Darüber hinaus sollte man nicht vergessen, dass es auch im Bereich der Ketose ein weites Spektrum gibt, wie man sich ernähren kann, um auf eigene Nahrungsmittelbedürfnisse und -unverträglichkeiten Rücksicht zu nehmen. Vielen hilft die ketogene Ernährung auch gegen Nahrungsmittelunverträglichkeiten, sodass sie nach einer Weile wieder Dinge essen können, die sie vorher nicht essen konnten.
Es gibt verschiedene Firmen, die Tests anbieten, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten festzustellen. (Ich meine hier nicht Allergien auf Bananen oder Erdnüsse oder Unverträglichkeiten wie Laktose-Intoleranz, Fruktosemalabsorption, Histaminunverträglichkeit oder Zöliakie. Diese sollten am besten bei einem Arzt abgeklärt werden: Laktose-Intoleranz und Fruktosemalabsorption werden mit einem „H2-Atemtest“ diagnostiziert, Histaminintoleranz und Zöliakie durch einen Bluttest. Ich meine leichte Unverträglichkeiten auf einzelne Nahrungsmittel.)
Die Vermeidungsdiät ist eine einfache, aber unsichere Diagnosemöglichkeit. Unsicher vor allem, wenn die Unverträglichkeit nicht so stark ist. Außerdem sind Unverträglichkeiten nicht so leicht von Verdauungskrankheiten wie zum Beispiel einem Reizdarm zu unterscheiden.
Ob die Tests tatsächlich verlässliche Informationen bringen, kann ich nicht sagen. Ich habe zu viele widersprüchliche Informationen gelesen.
Ich habe solche Tests bisher aus vier Gründen nicht gemacht:
Wer so einen Test machen möchte, sollte sich aber nicht von mir abbringen lassen. Ein Test zur Erfassung individueller Nahrungsmittelunverträglichkeiten kann durchaus sinnvoll sein, wenn man dadurch motiviert wird, ungesunde Nahrungsmittel eine Weile zu meiden und die eigene Ernährung umzustellen.
Wichtig ist nur zu beachten, dass dies erworbene Unverträglichkeiten sind. Es heißt nicht, dass man diese den Rest seines Lebens nicht mehr zu sich nehmen sollte.
Ich gehe davon aus, dass alle Menschen zumindest zeitweise im Hunger-Stoffwechsel (= Ketose) sein sollten durch Fasten und die Aufnahme von relativ wenigen Kohlenhydraten. Intermittierendes Fasten ist dabei sicherer als lange Fastenperioden. (Längeres Fasten sollte nur mit ärztlicher Begleitung gemacht werden.) Wir hatten früher nicht immer Essen und waren über mehr als zehn Stunden ohne Futter.
Hier ein Überblick dazu, wie oft und wie lange du in Ketose sein solltest:
Ich habe (noch) keine gesundheitlichen Probleme, die mich zu Keto motivieren. Aber mein Gewicht zu halten UND lecker zu essen, die Energie und das Glücklichsein sowie das Wissen, dass ich mit geringerer Wahrscheinlichkeit Hirn- und Herzkrankheiten bekomme und ganz sicher kein Diabetes – das reicht mir.
Dies ist nur ein Ausschnitt aus den vielen keto-geeigneten Lebensmittel, die es gibt. Sie helfen, damit du dir davon, wie eine Ernährung bei Keto aussehen kann ein erstes Bild machen kannst.
Speck, fettes Fleisch, Foie Gras, fetter Fisch (Sardellen, Hering, Makrele, Sardine, Lachs, Forelle), Garnelen, Tintenfisch, Bratwurst, fette Wurst, Trockenwurst, Leberknödel
Gänseschmalz oder Rinderschmalz, Butter, Ghee, Olivenöl, Kokosöl, MCT Ö, Macadamiaöl, Hanföl, Avocadoöl, Walnuss Öl
Eier, fetter Käse, Vollfett Frischkäse, saure Sahne, Crème fraîche, Schlagsahne, Vollfett Quark, Rahmjoghurt, Vollfett-Mayonnaise
Pizza, Pasta, Nudeln, Brötchen, Reis, Kuchen,… – für fast alles gibt es einen ketogenen Ersatz. Hier ein paar der Zutaten, die typischerweise verwendet werden:
Leinsamen, Kakaopulver, Kakaobutter, Kokosmilch, Mandelmilch, Senf, Lupinenmehl, Mandelmehl, Kokosmehl , Hanfmehl, dunkle Schokolade (85% + Kakao), Natriumbicarbonat, Backpulver, Hühner- und Rinderbrühe, Hanfherzen, Hanfsamen, Chia Samen, Apfelessig naturtrüb, Zitronensaft (am besten aus frischen Zitronen), Low Carb Ketchup, Vanille, Zimt, Meersalz
Macadamia, Walnüsse, Pekannüsse, Mandeln, Erdnüsse
Avocado, Artischocke, Brokkoli, Blumenkohl, Sellerie, Gurken, Salat, Spinat, Paprika, Tomaten, Zwiebeln, Oliven, Endiviensalat, Rettich, Spargel, Bambussprossen, Löwenzahn, Auberginen, Palmherzen, Pilze, Rosenkohl, Sojasprossen, Mangold, Wasserspinat
Erdbeeren, Himbeeren, Brombeere, Rhabarber
Omega 3, Vitamin D, Magnesium, Proteinpulver
(Übrigens enthält dieser Artikel Affiliate Links. Das bedeutet, dass wir, das Ketoseportal, beim Kauf von Produkten über einen solcher Links einen kleinen Beitrag bekommen. Die Produkte werden dadurch aber nicht teurer für Dich. Durch Deinen Einkauf kannst Du das Ketoseportal unterstützen, wodurch wir weitere Artikel zur ketogenen Ernährung, Low Carb und LCHF veröffentlichen können. Dabei geben wir uns besonders viel Mühe beim Heraussuchen von ketogeeigneten Produkten. Die Produkte, die wir empfehlen, würden wir auch selbst kaufen (oder haben dies schon). Wir hoffen dadurch, dass wir Dir etwas Mühe und Zeit bei Deinem Einkauf abnehmen können.)
(Wir arbeiten daran, all eure häufigen Fragen hier nach und nach zu beantworten! Wenn Du eine Frage hast, die es hier noch nicht gibt, schick Sie uns bitte über das Kontaktformular.)
Am Anfang der Menschheitsgeschichte mussten Menschen oft länger zwischen den Mahlzeiten hungern. Die Mahlzeiten bestanden hauptsächlich aus Jagdbeute, also Meeresfrüchten, Fisch und Fleisch. Sie aßen alle essbaren Teile dieser Tiere, nicht nur das Fleisch. Deswegen bestand ihre Ernährung hauptsächlich aus Protein und Fett. Kohlenhydrate gab es nur selten. Der menschliche Körper ist also gut auf den Fettstoffwechsel vorbereitet.
Ketose ist eine strenge Form einer kohlenhydratreduzierten Ernährungsweise. Kohlenhydratreduziert (= Low Carb) kann viele unterschiedliche Formen annehmen. Meist unter 150 Gramm Kohlenhydrate pro Tag, manchmal auch weniger als 100 Gramm. Bei Ketose sind es am Anfang unter 20 Gramm Kohlenhydraten pro Tag. Manche Ketaner versuchen immer, unter den 20 Gramm zu bleiben. Manche extreme Ketaner essen überhaupt keine Kohlenhydrate mehr. Andere können mit der Zeit mehr als 20 Gramm Kohlenhydrate zu sich nehmen und noch in Ketose bleiben. Das Gute an der geringen Menge von Kohlenhydraten ist, dass du viele ungesunde Lebensmittel und vieles, was dich dick macht, automatisch weglässt.
Das kann noch keiner abschließend beantworten. Seit vielen Jahren laufen Studien zu unterschiedlichsten Ernährungsformen. Bisher ohne eindeutige Antwort auf diese Frage.
Was die Studien bisher aussagen: Ketose ist für viele Menschen sehr hilfreich.
Ketose hilft nicht nur, Junk Food und Dickmacher wegzulassen. Ketose ist gut für die Gesundheit und kann bei einigen Krankheiten helfen. Doch nicht nur kranke Menschen essen ketogen.
Ketose bringt mehr Energie mit sich und wirkt stimmungsausgleichend. Für viele ist das genug Motivation, um sich mit Keto auseinanderzusetzen und ihre Ernährung dementsprechend umzustellen.
Man kann mit Ketose abnehmen – aber es ist kein Diättrend. Ketose ist eine nachhaltige Ernährungsform, bei der es viele Essensmöglichkeiten gibt. Man muss sich beim Kochen und Backen nur etwas umgewöhnen.
Um die Frage oben nochmal aufzugreifen: Ketose ist für manche besser als für andere. Denn es gibt Unterschiede beim Abnehmen bei Low Carb Diäten und Ketose. Die meisten Vorteile für das Abnehmen bringt Ketose Menschen, deren Körper nicht so gut mit Kohlenhydraten umgehen können oder die schon insulinresistent sind. Wenn du übergewichtig bist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dein Körper nicht gut mit Kohlenhydraten umgehen kann und insulinresistent ist.
Es gibt auch Gesundheitsprobleme wie zum Beispiel Nieren- oder Hormonprobleme, die es schwieriger machen können, ketogen zu essen.
Am besten besprichst du dich mit einem Arzt, der sich mit Ketose auskennt, und einem Ernährungsberater.
Sinnvoll ist es, über mehrere Wochen oder Monate eine Ernährungsumstellung anzufangen. Sonst kommst du zwar in Ketose, gibst aber wahrscheinlich schnell wieder auf.
Am besten, du lässt erst einmal Zucker und Fruchtsäfte weg, dann Getreide. Danach nimmst du auch Kartoffeln und Reis aus deinem Speiseplan. Wenn du soweit bist, kannst du dich ins Keto-Abenteuer stürzen.
Wenn du einen dringenden Grund hast, möglichst schnell in Ketose zu kommen, und dadurch ausreichend motiviert bist, kannst du auch direkt beginnen.
Tag Eins: Lass das Abendessen möglichst ausfallen oder iss etwas Kohlenhydratarmes wie einen Salat mit Hähnchenbrust.
Tag Zwei: Wenn du ein Freund von Sport bist, mach einen intensiven Workout am Morgen auf leeren Magen. Nicht wundern, wenn du möglicherweise nicht so schnell oder stark bist wie sonst.
Iss ausreichend Protein und weniger als 20 Gramm Kohlenhydrate. Dazu viel Fett. In Kokosöl gebratene Eier mit etwas Brokkoli zum Beispiel. Trink mittags einen Kaffee mit MCT Öl und Butter. Abends gönnst du dir ein Steak oder Fisch, in viel Kokosöl gebraten und mit Salat.
Tag Drei: Mach wieder einen Workout. Deine Leistungseinbuße wird heute wahrscheinlich noch stärker sein. Das ist aber nach etwa zwei Wochen wieder rückläufig.
Iss wieder ausreichend Protein und viel Fett (vor allem Kokosöl und MCT Öl) und bleibe mit deinen Kohlenhydraten unter 20 Gramm. Zum Frühstück kannst du dir zum Beispiel Keto Crêpes machen und zum Abendessen Hähnchen (Haut mitessen!) mit Blumenkohl. Mittags gönnst du dir einen Kaffee mit MCT Öl und Butter.
Das sind jetzt nur Essensbeispiele für ketogene Gerichte. Es gibt viele wundervolle Rezepte da draußen, sowohl auf www.ketoseportal.de als auch auf anderen Rezeptseiten.
Die geringe Menge an Glukose im Körper ist der Auslöser.
Am wichtigsten dafür: geringe Aufnahme von Kohlenhydraten. Am Anfang unter 20 Kohlenhydraten bleiben. Nach ein paar Wochen testen, wieviel Kohlenhydrate du zu dir nehmen kannst. Fettadaptiert kann man mehr Kohlenhydrate am Tag essen und der Körper bleibt im Ketosestoffwechsel. Viele Ketaner können bis zu 50 Gramm Kohlenhydraten am Tag essen. Es ist auch durchaus empfehlenswert, dies auch zu tun – möglichst in der Form von Gemüse und Salat.
Außerdem nicht mehr als die empfohlene Höchstmenge an Protein zu dir nehmen. Diese kann in Glukose umgewandelt werden und dich aus der Ketose werfen.
„Warum soll ich gerade weniger Kohlenhydrate essen und nicht weniger Fett?“
Es gibt Ketaner, die völlig auf Kohlenhydrate verzichten. Kann man, muss man aber nicht.
Wir raten sogar davon ab. Kohlenhydrate können wichtige Mikronährstoffe liefern. Wenn du eine gute Kohlenhydratquelle nutzt, kannst du viel essen, bevor du auf deine 20 Gramm pro Tag kommst. (Oder welche Menge auch immer es dir ermöglicht, in Ketose zu bleiben.)
Salat in allen Variationen – je grüner, desto besser. Spinat. Sauerkraut. Kohlgemüse. Brokkoli. Blumenkohl. Das sind nur ein paar Beispiele. Auf unserer Nährstoff-Seite hast du viele Beispiele für Gemüse mit wenigen Kohlenhydraten.
Insulin ist für Fettspeicherung verantwortlich. Es blockiert die Aktivität von Adrenalin und des Enzyms Lipase. Dadurch gibt Insulin dem Körper das Signal, dass er Fettsäuren und Glukose im Blut verwenden, um Körperfett herzustellen. Gleichzeitig stoppt Insulin die Verbrennung von eingelagertem Fett.
Zuckerhaltige Lebensmittel wie Saft und Cola sowie Süßigkeiten und Weißmehlprodukte lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und führen zu einer hohen Ausschüttung von Insulin. Eigentlich lassen alle Lebensmittel mit vielen Kohlenhydraten den Insulinspiegel ansteigen.
Zwar können auch Proteine und Fett den Insulinspiegel heben, aber sofern das Protein nicht in zu großen Mengen gegessen wird, ist dieser Effekt vergleichsweise schwach.
Außerdem lässt das Stresshormon Kortisol den Insulinspiegel steigen.
Viele fangen mit Ketose an, weil sie schon insulinresistent sind oder auf dem Weg dahin. Falls du übergewichtig bist oder einen hohen Blutdruck hast, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du auf dem Weg dahin bist…
Insulinresistenz kannst du mit der ketogener Ernährung bekämpfen, sowie auch intensivem Sport und intermittierendem Fasten. Wichtig ist, dass du auf nüchternen Magen Sport treibst und erst nach dem Sport isst.
Am Anfang ist es am einfachsten, du hältst dich an das Gemüse mit den wenigsten Kohlenhydraten und wiegst dieses ab mit einer Küchenwaage. So bekommst du auch ein Gefühl für Mengen. Stift und Zettel danebenlegen und aufschreiben.
Wichtig ist, dass du die Kohlenhydrate aus deinen Protein- und Fettquellen nicht vergisst. Sahne zum Beispiel hat relativ viele Kohlenhydrate.
Jede Menge Infos über ketogene Lebensmittel findest du hier. Du findest eine Ketogene Lebensmittel Tabelle, Ketogene Lebensmittel: Früchte und Gemüse und Listen kohlenhydratamer Lebensmittel, sortiert in Fisch und Meeresfrüchte, Geflügel und Ei, Milchprodukte, Gemüse und Salat, Nüsse und Sprossen sowie Pilze.
Es gibt auch Excel Tabellen dafür online, aber die fand ich persönlich zu aufwändig. Wer Tabellen mag, hier ein paar Kohlenhydrate-Rechner für Ketose (auf Englisch):
Alternativ gibt es auch Apps, die das berechnen. Das sind zwei der bekanntesten:
My Fitness Pal
„Mit der größten Nahrungsmittel-Datenbank aller iPhone-Kalorienzähler (über 5 Mio. Nahrungsmittel) und bemerkenswert schnellem Aufzeichnen von Nahrungsmitteln”
Fat Secret
– „Ernährungs-Tagebuch, um planen und ständig nachvollziehen zu können, was Sie essen
– Community
– Barcode-Scanner
– ein Trainingstagebuch, um Ihre gesamte Kalorienverbrennung zu dokumentieren
– ein Diät-Kalender, um Ihre konsumierten und verbrannten Kalorien einzusehen
– eine grafische Auswertung ihrer Gewichtsentwicklung
– ein Notizbuch, um alle Ihre Fortschritte aufzuzeichnen
– Statistiken
– Bilderkennung
– Nutzen Sie die Kamera, um Ihr Essen und Ihre Mahlzeiten mit Bildern festzuhalten.“
In einigen Ländern werden Ballaststoffe und Kohlenhydrate zusammen als „Kohlenhydrate“ angegeben bei den Nährwerten auf der Produktverpackung. Zum Beispiel in den USA ist dies gang und gäbe. Da Ballaststoffe kaum vom Körper verdaut werden, zählen diese nicht zu den 20 Gramm Kohlenhydraten, unter denen man am Anfang von Ketose bleiben sollte. Deswegen werden diese herausgerechnet als „Netto-Kohlenhydrate“. In Deutschland werden Kohlenhydrate und Ballaststoffe jedoch getrennt angegeben. Daher ist eine Berechnung von Netto-Kohlenhydrate nicht notwendig; außer du kaufst Produkte, die aus den USA importiert wurden.
Am besten einfach das Label prüfen. Sind da Ballaststoffe extra angegeben? Dann brauchst du sie nicht extra berechnen.
Bei Zuckeralkoholen scheiden sich die Geister. Manche sagen, man sollte Zuckeralkohole ganz oder zumindest zum Teil bei den täglichen Kohlenhydraten anrechnen. Andere nehmen keinen Anstieg ihres Blutzuckers dadurch wahr.
Am sichersten ist es, du machst einen Selbstversuch mit den verschiedenen Zuckeralkoholen oder berechnest sie zumindest zu 50%.
Deine Makro-Verteilung ist dieselbe wie bei Ketanern, die nicht Vegetarier oder Veganer sind. Wie viel Fett, Protein und Kohlenhydrate du essen solltest, findest du mit dem Ketose Rechner heraus.
Wichtiger Unterschied für Vegetarier und Veganer sind die Quellen für Protein und Fett, wobei Protein meist die größere Herausforderung ist.
Du solltest alle Nahrungsmittel mit vielen Kohlenhydraten vermeiden.
Vorsichtig sein solltest du bei allen Fertignahrungsmitteln. Immer die Label checken!
Unter den Früchten sind Beeren ok. (Auch Erdbeeren, obwohl die keine echten Beeren sind.) Die meisten anderen Früchte enthalten zu viele Kohlenhydrate. Kohlenhydrate in Früchten sind übrigens gefährlicher, weil sie zu einem hohen Anteil Fruktose enthalten. Fruktose kann nur in der Leber verstoffwechselt werden. Der Rest deines Körpers hat nicht die nötigen Enzyme, um sie zu verarbeiten. Das ist der Grund, warum durch Fruktose die Glukose in der Leber schnell aufgefüllt wird. So kann dich Fruktose schnell aus der Ketose bringen. Du solltest deinen Fruktosekonsum daher in Grenzen halten.
Das bedeutet leider auch, wenige Früchte zu essen. Es ist besser, zehn Gramm Kohlenhydrate aus einem Nahrungsmittel ohne Fruktose zu essen, als zehn Gramm Früchte. Glukose kann auch in den Muskeln genutzt werden, dadurch bleibt der Glukosespeicher der Leber leer. Fruktose muss in der Leber verstoffwechselt werden – adios Ketose.
Wenn du Glück hast, passiert gar nichts. Für viele sind jedoch 20 Gramm Kohlenhydrate am Anfang die magische Grenze für Ketose. Wenn sie mehr als das essen, „fliegen“ sie aus der Ketose. Das heißt, der Körper nutzt wieder eher Glukose als Energie denn Ketone. Du nimmst innerhalb von 24-48 Stunden bis zu zwei Kilo zu, was normalerweise nur Wasser ist.
Wenn du wieder in Ketose kommen willst, kann das wieder zwei bis drei Tage dauern, wenn du dich an die 20 Gramm Grenze hältst.
Sport, MCT Öl / Kokosöl und Fasten bringt dich schneller wieder zurück in Ketose.
Es gibt keine Studien, die beweisen, dass Cholesterin oder Herzkrankheiten mit tierischen Fetten in Verbindung stehen. (Eher gesagt, es gibt mehr Studien, die Kohlenhydrate für Herzprobleme verantwortlich machen, als dass es Studien gibt, die Fett und Herzprobleme verbinden. Wenn, dann sind es meistens Studien, in denen viel Kohlenhydrate UND viel Fett gegessen wurde.)
Frühe Menschen aßen Menschen ein Vielfaches des tierischen Fetts und Eiweiß, das wir heute essen.
Wenn du dein Keto Futter von McDonalds beziehst, könnte das tatsächlich ein Problem werden.
Solange du genug Salat und Gemüse zu dir nimmst, Abwechslung in deinen Fettlieferanten hast (sprich: nicht nur Speck, sondern auch Milchprodukte, Avocados, Nüsse, etc. isst), Fisch und Bio-Fleisch isst, … dann hast du genug Mikronährstoffe.
Es gibt auch Menschen, die ihr ganzes Leben lang nur von Tierprodukten leben und keinerlei Mangelerscheinungen haben. Die nennen sich auch Eskimos oder Zero Carber. Wichtig ist, dass du dann nicht nur Fleisch isst, sondern auch andere Teile des Tieres, wie zum Beispiel das Fett und Knochenmark.
Eine Weile lang herrschte in der Wissenschaft die Sichtweise vor, dass es besser ist, mehrere kleine Mahlzeiten am Tag zu essen als eine große. Inzwischen hat man festgestellt, dass es besser ist, weniger häufig am Tag zu essen. Das fördert die Produktion von Wachstumshormonen und führt zu weniger Insulinspikes.
Das Gute bei der ketogenen Ernährung ist, dass man seltener Hunger hat. Das spart Zeit zum Essenvorbereiten und Essen (nicht, dass ich nicht gerne essen würde, aber es kann ein Pluspunkt sein in einem vollgepackten Tag).
Viele Ketaner berichten, dass sie nur noch zweimal am Tag essen. Öfter hätten sie auch gar nicht Hunger. Für „Intermittent Fasting“ sollte man nur einmal am Tag essen bzw. das Zeitfenster, in dem man verwertbare Kalorien zu sich nimmt, auf drei bis vier Stunden beschränken.
Ich esse manchmal nur einmal am Tag. Manchmal zweimal. Und wenn ich hungrig bin, weil ich Jetlag habe und übermüdet bin oder mein Stoffwechsel aus anderen Gründen durcheinander ist, bin ich in Ausnahmefällen auch mal den ganzen Tag am Futtern.
Viele schwören auf längeres Fasten. Es soll gesundheitliche Vorteile bringen. Trotzdem ist es nachgewiesen, dass nach einer Zeit der Körper auf Notfallmodus geht. Das bedeutet, dass der Körper sich nicht nur von den eigenen Fettzellen ernährt, sondern auch von den Muskeln. Außerdem fährt er den Metabolismus herunter. Das bedeutet, der Körper lernt, mit weniger Kalorien auszukommen. Wenn man also nach dem Fasten wieder so wie vorher ist, nimmt man zu – und wiegt nach kurzer Zeit meist mehr als vorher. Zum Abnehmen ist Fasten, dass über eine längere Zeit dauert, nicht geeignet. Ob die möglichen gesundheitlichen Vorteile diesen Nachteil aufwiegen, muss jeder für sich selbst wissen.
Intermittent Fasting bedeutet, nur ein paar Stunden (bis zu 24 Stunden) nichts zu sich zu nehmen.
Dabei fährt der Körper den Metabolismus sogar hoch.
Es gibt verschiedene Arten des Intermittent Fasting. Falls du dich daran versuchen willst, solltest du am besten erstmal dein Essensfenster verkürzen. Also entweder spät frühstücken oder das Abendessen weglassen.
Für viele ist es besser. Es hilft, weniger Entzündungen im Körper zu haben, seltener hungrig zu sein, das eigene Gewicht zu halten, Krankheiten vorzubeugen,…
Es muss aber nicht die ideale Ernährungsweise für alle sein.
Falls du hier bist und das liest, gibt es wahrscheinlich einen Grund dafür. Ob es etwas für dich ist oder nicht, kannst nur du entscheiden (und deine Laborwerte). Ein echter Versuch dauert allerdings mehrere Monate. Erst dann ist dein Körper gut adaptiert und hat schon erste Änderungen vornehmen können (wie zum Beispiel, mehr Mitochondrien zu bauen).
Bis auf wenige Ausnahmen (zum Beispiel Diabetiker Typ 1) ist Ketose nicht gefährlich.
Es ist als normaler gesunder Mensch eigentlich unmöglich, in die „gefährlichen“ Bereiche der Ketose zu kommen.
Zur Sicherheit solltest du dich an einen Arzt wenden, der sich mit ketogener Ernährung auskennt.
LCHF heißt, dass du wenige Kohlenhydrate und viel Fett isst. Ketogene Ernährung heißt, dass du so wenige Kohlenhydrate und nicht zu viel Protein isst, dass du in Ketose kommst. Viel Fett isst du bei Ketose auch.
Viele Ketarier schwanken zwischen LCHF und ketogener Ernährung, wenn sie aus gesundheitlichen Gründen nicht darauf angewiesen sind, immer in Ketose zu bleiben.
Das kommt immer darauf an, was du machen willst und was du noch im Kühlschrank hast. Ich werde hier mal ein paar Beispiel-Listen posten:
Keto Einkaufsliste 1
Keto Einkaufsliste 2 (die habe ich in Spanien öfter genutzt)
Keto Einkaufsliste 3 (ist super für Italien)
Eine Keto Erkältung (Keto Flu) ist keine wirkliche Erkältung. Durch die Umstellung von (prozessierten) Kohlenhydraten auf Fett kannst du dich jedoch über eine Zeit krank fühlen:
Es hängt von jedem einzelnen ab. Manche Menschen erleben überhaupt keine Symptome. Manche leiden einen Tag lang, manche bis zu einer Woche. Seltene Fälle haben die Keto Erkältung (Keto Flu) bis zu zwei Wochen.
Es gibt viele Anzeichen dafür, dass du in Ketose bist oder in Ketose kommst. Wirklich verlässlich ist nur die Messung der Ketone im Blut, aber auch die anderen können gute Hinweise geben.
In der Übergangsphase solltest du auf Nummer sicher gehen und nur Dinge essen, dass unter fünf Gramm Kohlenhydrate haben pro 100 Gramm Lebensmittel:
Wichtig: Pro Tag unter 20 Gramm Kohlenhydrate bleiben am Anfang, sonst fliegst du aus der Ketose. Wenn dein Körper fettadaptiert ist, kannst du etwas mehr Kohlenhydrate essen und dein Spektrum erweitern.
Eine große Liste von ketogenen Lebensmitteln findest du hier.
Es gibt viele Möglichkeiten, auch als Vegetarier ketogen zu essen. Hier eine Auswahl an ketogenen Lebensmitteln, die viel Protein haben:
Nahrungsmittel | Protein pro | Mengeneinheit |
Algen | 10 | 1 Tasse |
Artischocke | 4.2 | medium |
Avocado | 4 | Stück |
Blumenkohl | 2.1 | 1 Tasse |
Bohnensprossen | 1.5 | 1 Tasse |
Brokkoli | 2.6 | 1 Tasse |
Cashewnüsse | 5.2 | 30 Gramm |
Creme | 1.2 | ¼ Tasse |
Eier, Ente | 9 | Stück |
Eier, Huhn | 6.3 | Stück |
Feta | 8.1 | 60 Gramm |
Frischkäse | 3.5 | ¼ Tasse |
grüne Bohnen | 1.8 | 1 Tasse |
Grünkohl | 2.2 | 1 Tasse |
Harter Vollfettkäse | 14.2 | 60 Gramm |
Haselnüsse | 4.2 | 30 Gramm |
Kokosmilch | 1.1 | ¼ Tasse |
Kokosnuss | 1 | ¼ Tasse |
Kürbiskerne | 8.6 | 30 Gramm |
Macadamianüsse | 2.2 | 30 Gramm |
Mandeln | 6 | 30 Gramm |
Mascarpone | 3.6 | ¼ Tasse |
Mozzarella | 13.8 | 60 Gramm |
Paranuss | 4.1 | 30 Gramm |
Pecannüsse | 2.6 | 30 Gramm |
Pilze | 2 | 1 Tasse |
Pinienkerne | 3.9 | 30 Gramm |
Pistazien | 5.7 | 30 Gramm |
Ricotta | 6.9 | ¼ Tasse |
Sahne | 1.1 | ¼ Tasse |
Sesamsamen / Tahini-Paste | 5 | 30 Gramm |
Sonnenblumenkerne | 5.9 | 30 Gramm |
sonnengetrocknete Tomaten | 1.4 | ¼ Tasse |
Spargel | 2.9 | 1 Tasse |
Spinat | 5.3 | 1 Tasse |
Tempeh | 7.7 | ¼ Tasse |
Walnüsse | 4.3 | 30 Gramm |
Zuckerschoten | 1.7 | 1 Tasse |
Stell dir eine kleine Stadt mit einem Hafen vor.
Die Stadt mit Hafen ist der Rezeptor (Empänger) des Insulins. Das Insulin sind die Schiffe.
Fall 1: Jemand, der wenige Kohlenhydrate isst
Eine Stadt hat einen Hafen mit 20 Anlegeplätzen. Ab und an kommen zwei oder drei Schiffe vorbei, um die Stadt zu besuchen. Manchmal mehr. Aber die 20 Anlageplätze sind selten voll besetzt. Manchmal sind sie sogar komplett leer. Die Stadt kann mit den paar Besuchern aus dem Schiff gut umgehen. Sie haben genug Platz in der Stadt und die Stadtbewohner schaffen die Arbeit, ohne sich zu sehr zu stressen.
So würde es aussehen, wenn du wenig Kohlehydrate ist und dein Körper wenig Insulin ausschüttet. Es gibt auch Menschen, die mehr Kohlenhydrate essen können und trotzdem wenig Probleme haben. Das ist von Person zu Person unterschiedlich.
Fall 2: Jemand, der viele Kohlenhydrate isst
Eine Stadt hat einen Hafen mit 20 Anlegeplätzen. Die Stadt hat viele Besucher vom Meer. Es sind viele Schiffe da, die in die Stadt wollen. Deswegen sind die Anlegeplätze meistens voll besetzt mit Schiffen. Es gibt wenige Zeiten, wo noch ein Anlegeplatz frei ist. Es ist sogar so, dass da nicht nur 20 Schiffe sind. Es warten noch viel mehr vor dem Hafen darauf, einen Anlegeplatz zu bekommen.
Die Stadtbewohner arbeiten Tag und Nacht, um mit den vielen Besuchern umzugehen. Aber auf Dauer schaffen die Stadtbewohner das nicht. Es sind einfach zu viele Besucher. Außerdem sind die Besucher auch ziemlich wild. Sie veranstalten viele Partys. Die sind zwar schön in dem Moment, aber danach geht es allen furchtbar schlecht.
In Folge beschließt die Stadt, fünf Anlegeplätze zu schließen. Sie schließt sie nicht nur, sie vernichtet sie sogar, um ganz sicher zu gehen. Die Stadtbewohner hoffen, dass dann weniger Schiffe kommen.
Das Gegenteil ist aber der Fall. Es werden sogar noch mehr Schiffe. Es geht den Stadtbewohnern gewaltig auf die Nerven, dass dauernd so viele Schiffe vor dem Hafen rumliegen und das Wasser verseuchen.
So schließen und vernichten sie nach und nach weitere Anlegeplätze. Bis so gut wie keiner mehr übrig ist. Die Schiffe sind jetzt immer noch vor dem Hafen. Es werden eher mehr als weniger. Sie verseuchen das Wasser.
Das heißt, dein Körper verändert seine Rezeptoren, um mit dem hohen Insulinspiegel umzugehen. Die Rezeptoren zerstören dabei die Andockstellen für das Insulin. Die Logik des Körpers ist dabei:
Mehr Insulin -> Weniger Andockstellen
Das Endstadium ist, dass deine Rezeptoren das Insulin nicht mehr aufnehmen. Dieses Endstadium wird auch Diabetes genannt.
Fall 3: Jemand, der geringe Mengen Kohlenhydrate isst und deswegen in Ketose ist
Eine Stadt hat einen Hafen mit 20 Anlegeplätzen. Es kommen keine Schiffe mit Touristen.
Dafür kommen jetzt Touristen mit dem Zug. Diese Touristen sind etwas ruhiger als die mit den Schiffen. Es gibt deswegen keine Saufgelage und Drogenparties mehr in der Stadt. Erst ist das ein wenig langweilig für die Stadtbewohner. Aber nach einer Weile gewöhnen sie sich daran. Es geht ihnen jetzt besser als vorher, sie mögen die Ruhe.
Wenn du nur geringste Mengen an Kohlenhydraten zu dir nimmst, hat dein Insulinspiegel keine Auf und Abs mehr. Das ist gut für deinen Körper.
Viele Organe deines Körpers können mit Fett besser umgehen als mit Zucker.
Das mit den 20 Schiffen ist übrigens ein sehr idealisiertes Beispiel. Mit der Art und Weise, wie wir uns heute ernähren, haben die Insulinrezeptoren bei vielen Menschen die Andockstellen verringert.
Fall 4: Jemand, der Diabetes hat und anfängt ketogen zu essen
Eine Stadt hat einen Hafen, aber die Anlegeplätze sind zerstört. Die Stadtbewohner sind trotzdem total gestresst und verwirrt, weil bisher so viele Schiffe vor dem Hafen waren.
Das hat sich jetzt aber geändert. Die Schiffe sind abgezogen. Dafür kommen immer wieder ein paar nette und ruhige Touristen mit dem Zug an. Die Stadtbewohner können sich langsam erholen von dem Stress. Nach einer Weile fängt die Stadt an, die Anlegeplätze für die Schiffe wiederaufzubauen. So kann sie auch mal wieder Touristen von Schiffen aufnehmen.
Wenn du Glück hast, geht es dir als Diabetes-Patient so mit Ketose. Nicht jeder hat so viel Glück. Bei manchen hilft es nicht. Bei manchen hilft es nur ein wenig. Aber es gibt die Möglichkeit, dass deine Insulinrezeptoren wieder Andockstellen aufbauen. Damit kann dein Körper wieder mit Kohlenhydraten umgehen. Im besten Fall brauchst du keine Medikamente mehr nehmen.
Schon unsere frühesten Vorfahren haben ketogen gegessen. Über einen Zeitraum von 2,5 Millionen Jahren war Ketose der hauptsächliche Stoffwechsel unserer Vorfahren.
In der Altsteinzeit haben Menschen sich durch Jagen und Sammeln ernährt. Es gibt nicht viele archäologische oder fossile Beweise für die Ernährung während dieser Zeit. Der Mensch entwickelte sich wahrscheinlich weg vom Affen durch einen höheren Grad an Fleischessen. Dies ermöglichte ihm, seine Hirnmasse zu entwickeln. „Ohne die Ketone als Energiequelle wäre es sehr unwahrscheinlich, dass es die Gattung Mensch noch gäbe, zumindest nicht mit den heutigen großen Gehirnen und der hohen Intelligenz.“ (Dr. Mary Newport)
Einige Verwandte des Homo Sapiens, wie zum Beispiel der Neandertaler, scheinen fast ausschließlich Fleischfresser gewesen zu sein.
Unsere Vorfahren haben zwar auch Wildpflanzen gegessen, die hatten jedoch im Vergleich zu heute mehr Ballaststoffe und weniger Kohlenhydrate. Unsere Nutzpflanzen heute tragen auch größere Fruchtstände als jemals zuvor.
Vor etwa 12.000 Jahren wurden die Jäger und Sammler langsam sesshaft. Dies markiert den Anfang der Jungsteinzeit. Meeresfrüchte, Fisch und Fleisch wurden etwas in den Hintergrund gedrängt. Und zwar vom Getreide. Getreide löste tierische Nahrung als Grundnahrungsmittel langsam ab.
Anfang des 19. Jahrhunderts kam ein weiterer Meilenstein für die Kohlenhydrate: der Beginn der industriellen Produktion von Getreide und raffiniertem Zucker. Diese Revolution in der Landwirtschaft führte zu mehr Kohlenhydraten in der menschlichen Ernährung. Das Industriezeitalter brachte einen besonders starken Anstieg von raffinierten Kohlenhydraten in den westlichen Gesellschaften und in Städten in asiatischen Ländern wie Japan, China und Indien.
Die moderne Landwirtschaft wollte produktiver sein. Getreide wurde immer ertragreicher gezüchtet und mit Pestiziden behandelt. Seit den 1970er Jahren kam die Entwicklung von genmanipuliertem Soja, transgenem Weizen und High Fructose Corn Syrup hinzu.
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Menschen immer dicker und dicker in den Ländern, in denen raffinierte Kohlenhydrate konsumiert wurden. In den USA mussten immer wieder neue Kategorien für Fettleibigkeit erfunden werden.
Fasten ist die einzige Heilmaßnahme, die Hippokrates empfohlen hat. Er heilte im 5. Jahrhundert BC einen Mann mit Epilepsie damit.
Die Bibel, der Koran und andere religiöse Schriften waren nicht nur für religiöse Zwecke. Es wurden auch medizinische und Ernährungsratschläge formuliert. In einer Version der Bibel erzählt Markus davon, wie Jesus ein Kind von Epilepsie heilt, das andere nicht heilen konnten. Jesus soll gesagt haben, dass da nur Beten und Fasten (= Hungerstoffwechsel/Ketose) hilft.
Im Jahr 1797 berichtete John Rollo über die Ergebnisse der Behandlung von zwei Offizieren mit Diabetes. Er behandelte sie mit einer Low-Carb-Diät und Medikamenten. Im 19. Jahrhunde wurde eine kohlenhydratarme oder sogar ketogene Ernährung die Standard Behandlung für Diabetes.
Im Jahr 1863 veröffentlichte William Banting den „Brief über Korpulenz Adressiert an die Öffentlichkeit“. Er war selbst früher übergewichtig gewesen. In seinem Buch empfahl er zum Abnehmen Brot, Butter, Milch, Zucker, Bier und Kartoffeln wegzulassen. Seine Publikation wurde viel gelesen. Sie wurde so berühmt, dass manche Menschen statt „Diät“ den Begriff „Banting“ nutzten, um zu erklären, dass sie abnehmen wollten.
Im Jahr 1888 führte James Salisbury eine Ernährung mit viel Fleisch ein. Diese bewschränkte Gemüse, Obst, Stärken und Fette auf ein Drittel.
Die französischen Ärzte Guelpa und Marie waren die ersten, die einen wissenschaftlichen Artikel zu der Nutzung von Fasten zur Heilung von Epilepsie veröffentlichten.
Um 1900 eröffnete Bernard Macfadden eine Klinik. Hier heilte er viele Leiden mit Fasten. (Fasten = Hungerstoffwechsel/Ketose). Auch viele Epilepsiekranke kamen hierher und fanden Linderung.
Mehrere Ärzte forschten erfolgreich an Fasten und Epilepsie, unter anderem Stanley Cobb (Harvard) und Dr. Hugh W. Conklin.
Um 1919 gab Charles Howland, reicher Vater eines Epilepsiekranken Sohnes, seinem Bruder 5000 Dollar, um eine wissenschaftliche Grundlage für die erfolgreiche Heilung seines Sohnes durch Fasten zu finden. Dr. John Howland nutzte das Geld, um ein Labor zu gründen. 1937 wurde der John Howland Memorial Fund ins Leben gerufen, der Forschungen zur ketogenen Ernährungsweise unterstützt.
In 1921 wurde H. Rawle Geyelin von Bernard Macfadden inspiriert und forschte zu Fasten und Epilepsie. Seine Ergebnisse erstaunten das wissenschaftliche Publikum. Durch 20 Tage Fasten wurden von den untersuchten 30 Patienten 87% von Anfällen geheilt.
Im selben Jahr veröffentlichte Woodyatt einen Artikel zu Ernährung und Diabetes. Hier erklärt er, dass Acetone, Acetonsäure und Betahydroybutyric-Säure nicht nur beim Hungern vorkommen, sondern auch bei einer Ernährungsweise mit wenig Kohlenhydraten und viel Fett.
Dr. Wilder von der Mayo Klinik empfiehlt daraufhin, die Vorteile von Fasten auf anderen Wegen als Hungern zu erreichen. Man muss nur irgendwie in Ketose kommen. Ketone werden durch Fett und Protein erzeugt. Dazu muss die Ernährung reich an Fett sein und wenige Kohlenhydrate enthalten. Deswegen sollte Ketose für Epilepsie verwendet werden. Die Ernährung kann genauso effektiv sein und länger durchgehalten werden – ohne die offensichtlichen Nachteile von langem Fasten.
In den 1920er und 1930er Jahren wurde die ketogene Ernährung für die Heilung von Epilepsie intensiv genutzt. Als 1938 ein neues Medikament gegen Epilepsie entdeckt wurde, geriet Ketose etwas in Vergessenheit. Welcher Patient will sich schon die Anstrengung einer Ernährungsumstellung machen, wenn er einfach Pillen schlucken kann? Böse Zungen würden behaupten, dass es auch für die Ärzte einfacher war, Medikamente zu verschreiben, statt sich mit einem Patienten und seiner Ernährung auseinanderzusetzen. (Obwohl ein Arzt, Ford, 1937 sogar schreibt, dass ketogene Ernährung zu aufwändig sei. Außerdem fände er die ketogene Lebensweise teuer und rigide.) Gegen 1960 werden kaum noch Leute in der Behandlung von Epilepsie durch Ernährung ausgebildet.
Zwischen 1946 und 1968 forschten Peter und Van Slyke intensiv am Hungerstoffwechsel (= Ketose). 1953 veröffentlichten Lynen und Ochoa sowie Lehninger und Greville ihre Ergebnisse. Drei Jahre später Campbell und Best.
Im Jahr 1958 veröffentlichte Richard Mackarness „Iss Fett und werde Schlank“, eine kohlenhydratarme Ernährung mit vielen Ähnlichkeiten zur Atkins-Diät. Mackarness pries die primitiven Diäten wie die der Inuit-Eskimos als Beispiele für gesunde Ernährung – kohlenhydratarm und fettreich.
1967 kamen weitere wichtige Publikation von Owen und Cahill, Harvard Medical School, zum Keto Stoffwechsel. Bedeutende Forschungsarbeiten über den Gehirnstoffwechsel folgten unter anderem durch Cahill.
Im Jahr 1967 veröffentlichte Irwin Stillman ein Buch zum schnellen Verlieren von Gewicht. Die „Stillman-Diät“ besteht aus viel Protein, wenig Kohlenhydraten und wenig Fett. Andere Low-Carb Diäten in den 1960er Jahren waren die Air-Force-Ernährung und die Trink-Mann-Ernährung.
Im Jahr 1967 veröffentlicht der österreichische Arzt Wolfgang Lutz „Leben ohne Brot“. Das Buch wurde jedoch nur im deutschsprachigen Raum bekannt.
Im Jahr 1972 veröffentlichte Robert Atkins sein Buch „Dr. Atkins Diät Revolution“. Das Buch hatte viel Erfolg. Zu demselben Zeitpunkt aber wurden Forschungsergebnisse veröffentlicht, die darauf hindeuteten, dass viel Fett und Protein zu Herzkrankheiten führen könne. Deswegen wird die Atkins Ernährungsweise von vielen in Schulmedizin und Gesellschaft als irreführend und gefährlich eingestuft. Es wird vor allem kritisiert, dass Atkins wenig echte Forschung betrieben hatte. Das meiste in seinem Buch basiert auf seiner klinischen Arbeit.
Später veröffentlichen Walter Voegtlin und Herman Tarnower Bücher, in denen sie die Ernährung der Altsteinzeit befürworten.
1981 entwickelt David Jenkins das Konzept des glykämischen Indexes. Der glykämische Index soll anzeigen, wie langsam oder schnell verschiedene Arten von Kohlenhydraten verdaut werden. Das Konzept klassifiziert Nahrungsmittel danach, wie schnell sie auf den Blutzuckerspiegel wirken. Einfache Kohlenhydrate werden schnell verdaut. Das führt zu einem stärkeren Anstieg des Blutzuckerspiegels. Komplexe Kohlenhydrate wie Vollkornprodukte lassen den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen und werden langsamer verdaut.
In den 1990er Jahren veröffentlichte Dr. Atkins „Atkins neue Diät-Revolution“. Andere Ärzte begannen, ähnliche Bücher zu veröffentlichen. In den USA nannten die Massenmedien das „low carb Verrücktheit“. Ende der 1990er Jahre wurde die kohlenhydratarme Diät zu einer der populärsten Diäten in den USA. Einige Nahrungsmittelhersteller und Restaurantketten reagierten darauf.
Die meisten Schulmediziner verurteilen die kohlenhydratarme Ernährung jedoch weiterhin und stufen sie als gesundheitsgefährdend ein. Die Ernährungspyramiden haben weiterhin Kohlenhydrate als ihre Basis.
1994 wurde im Fernsehen die Geschichte von Charlie publik, einem zweijährigen Jungen mit Epilepsie. Keine der Medikamente halfen und keiner der Ärzte oder Heiler wusste weiter. Charlies Vater musste sich die Informationen über ketogene Ernährung selbst in einer Bibliothek beschaffen. Er war bei seinen intensiven Recherchen auf eine alte Publikation gestoßen und hatte das vergessene Wissen über Ketose genutzt für seinen Sohn. Keiner der Ärzte hatte diese Option je erwähnt. Charlie wurde mit der ketogenen Ernährungsweise geheilt. Nach nur vier Tagen hörten seine Anfälle auf und kehrten nicht wieder zurück.
Heute nennen sich viele Diäten zum Abnehmen „Low Carb“ und distanzieren sich von Atkins. Nichtsdestotrotz basieren ihre Empfehlungen weitgehend auf den gleichen Prinzipien. Es wurde auch viel diskutiert, welche Ernährungsweisen wirklich kohlenhydratarm sind und welche nicht. Nach 2000 erhöhte sich auch die Anzahl der klinischen Studien darüber, wie sicher und wirksam kohlenhydratarme Ernährungsweisen sind.
In den USA hat die Popularität der Low Carb Diäten etwas nachgelassen. Einige Ernährungswissenschaftler und Mediziner haben sich trotzdem verstärkt mit ketogener Ernährung und Low Carb beschäftigt.
Noch heute steht in vielen Publikationen, dass der Glukosestoffwechsel der erste und einzig natürliche Stoffwechselweg ist. Und das obwohl Fett und Proteinstoffwechsel schon seit langer Zeit erforscht sind.
Du trägst Ketose übrigens nicht nur in deinen Genen. Wenn du als Säugling gestillt wurdest, warst du in Ketose. Zum einen dauert es häufig mehrere Stunden, bis die weibliche Brust Milch produziert nach der Geburt. Das Baby ist dann in einer natürlichen Fastenketose. Zum anderen besteht Muttermilch hauptsächlich aus Fett und Protein (und sehr vielen mittelkettigen Fettsäuren). Das heißt, Säuglinge sind auch in Ketose während der Wochen und Monate, in denen sie gestillt werden. (Dass in den USA viele Säuglinge schon fett sind, liegt daran, dass Milchersatz vor allem aus Zucker besteht statt aus Fett.)
Entgegen der Meinung, die noch in vielen Lehrbücher und auf vielen Webseiten verbreitet wird, findet dein Körper Ketose ziemlich cool. Vor allem dein Hirn fährt total darauf ab. Und jetzt das Ganze in biochemischem Fachjargon:
Quelle: Dem Zuckergefängnis entfliehen: die Ketose als Therapie von Heinz Reinwald.
Eine Diät ist nur Blumenkohl, Fasten und anderes lästiges Gemüse! Denkst du? Falsch gedacht! Auch…
Keto und Fruchtbarkeit? Du fragst dich bestimmt, wie das zusammenpassen soll. Aber Fruchtbarkeit ist ein…
Der Sommer steht vor der Tür und damit auch die Erdbeerzeit. Was ich jedoch nicht…
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