Habe ich den Herd ausgeschaltet? Habe ich die Tür zugemacht? Das sind Fragen, die wir uns wohl schon alle einmal gestellt haben. Doch was, wenn diese Gedanken nicht verschwinden und wir immer wieder checken müssten, ob beispielsweise der Herd auch wirklich aus ist? Expert*innen sprechen dann von einer Zwangsstörung. Bei einer Zwangsstörung drängen sich Betroffenen Gedanken oder Handlungen auf, denen sie nicht entfliehen können. Da eine medikamentöse und therapeutische Behandlung nicht immer sofort anschlägt, versuchen Betroffene sich anderweitig zu helfen, indem sie zum Beispiel ihre Ernährung umstellen. Auch die Keto-Diät steht hier im Fokus. Hilft die ketogene Ernährung bei Zwangsstörungen?

Was ist eine Zwangsstörung?

Zwangsstörungen als eigenständiges Krankheitsbild wurden erstmals vom deutschen Psychiater und Neurologen Carl Westphal beschrieben. Erkrankte Personen verspüren einen starken inneren Zwang bestimmte Dinge zu tun oder zu denken. Auch wenn sie sich gegen diese Gedanken oder Taten wehren wollen, sind die Betroffenen häufig nicht in der Lage sich zu widersetzen. Dies führt zu einer hohen psychischen Belastung. Zwangsstörungen können in verschiedensten Ausmaßen und Formen auftreten. Meistens beginnt eine Zwangsstörung vor dem 30. Lebensjahr, wobei bei Männern die Krankheit im Schnitt früher auftritt als bei Frauen. Meistens haben Betroffene am Anfang nur milde Symptome, die sich mit der Zeit jedoch verschlimmern. Bei zwei Dritteln werden sie sogar chronisch. (1)

Was sind Zwangsgedanken?

Zwangsgedanken drängen sich einer betroffenen Person immer wieder auf und das, obwohl der Inhalt der Gedanken oft als unsinnig erkannt wird. Zudem sind Menschen, die an Zwangsgedanken leiden, manchmal auch von Denkstörungen, wie Gedankenreisen und eingeengtem Denken betroffen. Zwangsgedanken werden von Mediziner*innen in verschiedene Kategorien eingeteilt:

Zwangsideen und -befürchtungen: beispielsweise dauernde Angst davor, dass jemand beim Autounfall stirbt oder in etwas Wichtigem versagt

Aggressive Zwangsgedanken: zum Beispiel Gedanken jemanden etwas anzutun (Gewalt, Mord, Vergewaltigung etc.)

Grübelzwang: Betroffene durchdenken bestimmte Dinge durchgehend, ohne zu einer Lösung zu gelangen

Zweifel: beispielsweise Unsicherheiten in Bezug auf eigene Leistungen

Zählzwang (Arithmomanie): Zwang alltägliche Dinge zu zählen

Wiederholungen: manche Gedanken werden ritualisiert

Erledigungszwänge

Zwangsgedanken können häufig nicht zu Ende gedacht werden. Betroffene denken deshalb immer wieder an diese bestimmten Gedankenstränge, um Befriedigung zu erlangen. (1)

Themen von Zwangsgedanken

In einer Studie im Jahre 1975 konnte der Wissenschaftler Salman Akhtar die häufigsten Themen von Zwangsgedanken ermitteln:

  • Schmutz und Verseuchung
  • Gewalt und Aggression
  • Ordnung
  • Religion
  • Sexualität (2)

Auch wenn die häufigsten Gedanken relativ spezifisch sind, unterscheiden sich Zwangsgedanken von üblichen Gedanken hauptsächlich nur in der Weise wie das Gedachte wahrgenommen wird und wie darüber gedacht wird. Jedes Thema kann also zum Zwangsgedanken werden. (1)

Was sind Zwangshandlungen?

Personen, die unter Zwangshandlungen leiden, müssen gegen ihren Willen bestimmte Handlungen durchführen. Wenn sie versuchen, den Zwang zu unterdrücken, werden sie von starker innerer Anspannung und Ängsten befallen. Anfangs versuchen Betroffene meist Widerstand zu leisten, sobald sie jedoch die Angst überrumpelt, können sie dies nicht mehr. Manche Zwangshandlungen werden zu Ritualen. Bestimmte Aktionen werden dann im Detail immer wieder wiederholt. Wird ein Detail vergessen, beginnen sie meist von vorn.

Arten von Zwangshandlungen

Häufige Zwangshandlungen sind:

Reinlichkeitszwang: beispielswiese Zwang sich dauernd die Hände zu waschen

Kontrollzwang: Zwang beispielsweise den Herd und Türschlösser zu kontrollieren

Ordnungszwang: Zwang alles ordentlich zu halten

Berührzwang: Zwang bestimmte Dinge zu berühren, zum Beispiel jede Straßenlaterne auf dem Weg zum Restaurant

Verbale Zwänge: Zwang beispielsweise Melodien zu wiederholen (1)

Ursachen von Zwangsstörungen

Es gibt verschieden Ansätze, die versuchen die Entstehung von Zwangsstörungen zu erklären. Der jetzige Forschungsstand impliziert, dass eine Mischung von verschiedenen Faktoren eine Rolle spielt.

Psychologische Ansätze, um Zwangsstörungen zu erklären

Die verschiedenen Disziplinen der Psychologie liefern verschiedene Erklärungsansätze.

Konditionierung: sind Zwangsstörungen verlernbar?

Besonders bekannt ist im Feld der Verhaltenstherapie die Zwei-Faktoren-Theorie des Psychologen Orval Hobart Mowrer. Mowrer erklärt die Entstehung von Zwängen und den einhergehenden Ängsten mithilfe der klassischen Konditionierung und die Aufrechterhaltung der Zwänge mithilfe der operanten Konditionierung.

Klassische Konditionierung: ein neutraler Reiz (auch Stimulus genannt) wie beispielsweise Schmutz wird durch die zeitlich nahe Kopplung an einen unkonditionierten Reiz, der von Natur aus negativ belastet ist, Stellvertreter für den unkonditionierten Reiz. Der anfangs neutrale Reiz kann nun ebenfalls Angst auslösen. Wissenschaftler*innen sprechen dann von einem konditionierten Stimulus.

Zusammengefasst: Wenn ein neutraler Reiz wiederholt, zeitlich nah aneinander mit einem unkonditionierten Stimulus gepaart wird, wird der neutrale Reiz zu einem konditionierten Reiz.

Operante Konditionierung: Durch die Angst, die durch den konditionierten Reiz entsteht, bilden sich dann Zwangshandlungen oder Zwangsgedanken, um die Angst zu neutralisieren. Das Neutralisieren der Angst wirkt dann als negativer Verstärker und die Zwangshandlungen oder Zwangsgedanken treten häufiger auf. (1) Biolog*innen verstehen unter negativer Verstärkung, dass ein unangenehmer Reiz entfernt wird und deshalb ein Verhalten häufiger auftritt. Bei Zwangsstörungen ist der unangenehme Reiz die Angst oder innere Anspannung, die durch das zwanghafte Verhalten gelöst wird. (3)

Kognitiv-verhaltenstherapeutische Theorie

Eine weitere Theorie stammt von dem britischen Psychologen Paul Salkovski. In seiner kognitiv-verhaltenstherapeutischen Theorie, geht er davon aus, dass Zwangsstörungen auftreten können, wenn wir vermehrt sich aufdrängende Gedanken negativ bewerten und verdrängen. Die Verdrängung kann entweder durch eine Unterdrückung der Gedanken oder durch eine neutralisierende Handlung geschehen. Beides führt jedoch zu einer negativen Verstärkung, was die neutralisierenden Handlungen häufiger auftreten lässt.

Kognitive Verhaltenstherapeut*innen konnten Faktoren identifizieren, die normale Gedanken für Betroffene zu Problemen werden lässt:

  • Eine depressive Stimmung führt zu mehr negativen Gedanken, die Betroffene unterdrücken müssen
  • Strenger Verhaltenskodex: gesellschaftliche Vorstellung von Moral führt dazu, dass Betroffene beispielsweise Gewaltvorstellungen eher verdrängen
  • Dysfunktionale Überzeugungen von Verantwortlichkeit und Schaden: Betroffene denken, dass ihre Gedanken Andere schädigen können
  • Dysfunktionale Überzeugungen und Verhaltensmuster: Betroffene denken, sie können negative Gedanken kontrollieren (4)

Psychoanalytische Erklärungen – hat Freud das Rätsel der Ursachen einer Zwangsstörung gelöst?

Psychoanalytische Ansätze basieren auf der Arbeit des Psychologen Sigmund Freud. Das Strukturmodell der Psyche ist eines von Freuds bekanntesten Modellen. Es beinhaltet das Ich, das Es und das Über-Ich.

  • Ich: bewusstes Leben und Handeln, Kern des Individuums
  • Es: psychische Instanz mit Trieben, vor allem sexuelle Impulse
  • Über-Ich: psychische Instanz mit Wertvorstellungen, Normen und moralischen Prinzipien (5)

Psychoanalytiker*innen hypothetisieren, dass Zwangsstörungen entstehen, wenn Kinder die Impulse des Es versuchen zu verdrängen, weil diese ihnen Angst einflößen. Die Es-Impulse erscheinen dann als Zwangsgedanken. (1)

Biologische Erklärungsmodelle – welche körperlichen Ursachen hat eine Zwangsstörung?

Biologische Erklärungsmodelle beinhalten genetische Faktoren, neurobiologische Faktoren und Immunologische Erklärungsansätze.

Sind Zwangsstörungen vererbbar?

Studien konnten zeigen, dass genetische Faktoren bei der Entstehung von Zwangsstörungen eine Rolle spielen. Eine Studie, die die genetischen Komponenten von Zwangsstörungen untersuchte, war die Hopkins family study. Das Forscherteam konnte herausfinden, dass enge Verwandte von Patient*innen mit einer Zwangsstörung, zu 11,7% erkrankten. Entfernte Verwandte erkrankten nur in 2,7% der Fälle. (6) Auch Zwillingsstudien konnten bestätigen, dass eine genetische Komponente mitverantwortlich bei der Entstehung einer Zwangsstörung ist. Bei betroffenen eineiigen Zwillingen liegt die Wahrscheinlichkeit, dass beide Geschwister an Zwangssymptomen leiden bei 80-87%. Bei zweieiigen Zwillingen reduziert sich diese Wahrscheinlichkeit auf 47-50%. (7) Welche Gene dafür verantwortlich sind, konnten die Wissenschaftler*innen jedoch noch nicht sicher herausfinden. Auch, ob Umwelteinflüsse, die in einer Familie häufig dieselben sind, eine Rolle spielen, ist bislang nicht bekannt. (8,9,10)

Der Stoffwechsel unseres Gehirns beeinflusst Zwangsstörungen

Forscher*innen sind sich sicher, dass sich bei einer Zwangsstörung der Stoffwechsel des Gehirns verändert. Unser Gehirn metabolisiert normalerweise hauptsächlich Sauerstoff und Glucose, um Energie zu bekommen. (11)

Sie sind sich jedoch nicht sicher, ob diese Veränderung Folgen oder Ursachen der Zwangsstörungen sind. Durch die Entdeckung, dass sich der Hirnstoffwechsel verändert, konnten Wissenschaftler*innen jedoch drei grundlegende Theorien ableiten:

  • Serotonin-Hypothese: Zusammenhang zwischen dem Neurotransmitter Serotonin und Zwangsstörungen; Durch Serotonin-Wiederaufnahmehemmer können die Symptome bei Betroffenen gemildert werden.
  • Dopamin-Hypothese: Zusammenhang zwischen dem Neurotransmitter Dopamin und Zwangsstörungen
  • Basalganglien-Hypothese: Bei Zwangsstörungs-Patient*innen konnten Wissenschaftler*innen Veränderungen im Gehirnareal der Basalganglien feststellen. Außerdem war dort die Durchblutung vermindert. (1)

Infektionen und ihr Einfluss auf Zwangsstörungen

Verschieden Studien untersuchten den Zusammenhang von Zwangsstörungen und infektiösen Faktoren. Verschiedene Ergebnisse deuten an, dass eine prophylaktische Gabe von Antibiotika das klinische Bild von Zwangsstörungen verbessern kann. (1)

Ein kleiner Ausflug in die Biologie: Wie kommunizieren unsere Nervenzellen?

Um komplett zu verstehen, wie Zwangsstörungen im Körper wirken, ist es wichtig, zu wissen, wie unsere Nervenzellen überhaupt miteinander kommunizieren. Eine Nervenzelle besteht aus diesen Hauptkomponenten:

Abb. 1: Aufbau einer Nervenzelle (12)

Soma: Zellkörper einer Nervenzelle, der den Zellkern und andere Zellorganellen, wie zum Beispiel Mitochondrien, beinhaltet, die für die Funktion der Zelle zuständig sind.

Zellkern: Er enthält das genetische Material der Nervenzelle

Dendriten: Dendriten sind Fortsätze des Zellkörpers, die Signale von anderen Nervenzellen aufnehmen. Sie sind über Synapsen mit vielen anderen Nervenzellen verbunden. Die Synapsen sind die Schnittstellen zweier Nervenzellen. Elektrische Signale werden bei der Reizübertragung durch sogenannte Neurotransmitter, den Botenstoffen des Nervensystems, von Zelle zu Zelle weitergeleitet.

Axon: Das Axon ist ein langer Zellfortsatz, der die von den Dendriten aufgenommen Signale zu den Endknöpfchen weiterleitet.

Myelinscheide: Die Myelinscheide ummanteln das Axon. Sie dienen der elektrischen Isolation des Axons gegenüber anderen elektrischen Signalen. Außerdem beschleunigen sie die Reizübertragung. Die Myelinisierung wird an den Ranvier-Schnürringen unterbrochen. Hier liegt das Axon frei. Die elektrischen Signale hüpfen quasi von Ranvier-Schnürring zum nächsten Schnürring.

Endknöpfchen: Die elektrischen Signale werden in chemische Signale, den Neurotransmittern, umgewandelt. An den Endknöpfchen binden die Dendriten der nächsten Nervenzelle an und bilden somit eine Synapse. Hier werden die Signale an die nächste Zelle weitergeleitet. (13)

Reizübertragung

Die elektrische Reizübertragung kann nur durch das sogenannte Aktionspotenzial funktionieren. Im Normalzustand befindet sich im Innenraum der Zelle eine Spannung um die -70mV. Durch die Signale, die die Dendriten aufnehmen ändert sich nun diese Spannung. Wie sich die Spannung ändert, hängt davon ab, ob die Neurotransmitter, die an den Synapsen aufgenommen werden, einen hemmenden oder erregenden Charakter haben. Hemmende Neurotransmitter senken die Spannung, während erregende Neurotransmitter die Spannung erhöhen. Schaffen die eigehenden Signale die Spannung in der Zelle auf um die -50mV, dem sogenannten Schwellenpotenzial, zu erhöhen, kommt es zum Aktionspotenzial. Der elektrische Reiz kann nun über das Axon an eine andere Nervenzelle weitergeleitet werden, wo der Prozess von vorne beginnt, bis das Signal im Gehirn ankommt.

Kurz nachdem ein Axon ein elektrisches Signal weitergeleitet hat, ist es inaktiv und kann für ein paar Millisekunden kein weiteres elektrisches Signal weiterleiten. Das passiert, um zu verhindern, dass das Signal zurück zum Soma geleitet wird. (14)

Neurophysiologie von Zwangsstörungen – was passiert in unserem Gehirn?

Seit den 1970ern versuchen Wissenschaftler*innen die Physiologie hinter Zwangsstörungen zu ermitteln. Mit Erfolg! Studien weisen darauf hin, dass vor allem drei Gehirnareale an einer Zwangsstörung beteiligt sind: (8)

Orbitofrontaler Kortex: Vorderer Teil des präfontalen Kortex; der präfontale Kortex nimmt sensorische Informationen auf und ist für die Aufnahme von Gedächtnisinhalten und der Bewertung von Emotionen zuständig. (15)

Gyrus cinguli anterior: Verarbeitung von Emotionen und Lern-und Gedächtnisprozessen (16)

Kopf des Nucleus caudatus: großes Areal im Endhirn und Teil der Basalganglien; Für die Kontrolle willkürlicher Bewegungen und die Beurteilung von Subjekten und Objekten zuständig (17)

Jedes dieser Gehirnareale ist auf verschiedene Weisen mit den Basalganglien verbunden. Wie oben bereits erwähnt, ist die Basalganglien-Hypothese eine der drei Haupttheorien in der Entstehung der Zwangsstörung.

Durch die Entdeckung, welche Hirnareale an einer Zwangsstörung beteiligt sind, konnten Wissenschaftler*innen ableiten, dass eine Zwangsstörung mit einem Ungleichgewicht der Signalwege durch die Basalganglien einhergeht.

Außerdem konnten bei Forschungen mithilfe einer tiefen Hirnstimulation wertvolle Erkenntnisse erlangt werden. (8)

Tiefe Hirnstimulation bei Zwangsstörungen

Die tiefe Hirnstimulation ist ein neurochirurgisches Verfahren, mit dem Ärzt*innen verschiedene neurologische Krankheiten, wie Parkinson, Epilepsie oder Tourette behandeln. Chirurg*innen pflanzen dabei eine Art Schrittmacher in Form von Elektroden ins Gehirn ein. Umgangssprachlich sprechen Laien deshalb häufig auch von einem Hirnschrittmacher. Mithilfe eines externen Programmiergerätes können die Patient*innen und ihre Ärzt*innen elektrische Stimulationen ins Gehirn abgeben. Die meiste Zeit läuft jedoch ein vorab eingestelltes und angepasstes Programm ab, was dann nicht mehr verändert wird. Auch bei Zwangsstörungen kann diese Therapieform zum Einsatz kommen. Wie genau die tiefe Hirnstimulation funktioniert, ist jedoch nicht bis ins Detail bekannt. Deshalb konzentrieren sich Forscher*innen im Moment darauf genau diese Frage zu beantworten.

Forschungstheorien zu Zwangsstörungen

Vier Theorien stehen dabei im Mittelpunkt der Forschung:

  • Aufgrund der Depolarisation der Axone können eine Weile keine elektrischen Signale weitergeleitet werden.
  • Synaptische Inhibierung (Hemmung)
  • Zu wenig gebildete Neurotransmitter durch die durchgängige Stimulation der Nervenzellen
  • Veränderungen der Aktivität der Neurone im Gehirn aufgrund der Stimulation des Hirnschrittmachers (18)

Die Forschungsergebnisse, die Wissenschaftler*innen mithilfe der tiefen Hirnstimulation erzielen konnten, zeigen, dass bei der Funktion einer Zwangsstörung folgende Gehirnareale innerhalb der Basalganglien beteiligt sind: (8)

  • Nucleus caudatus (siehe oben)
  • Nucleus accumbens: zuständig für die Motivation und deren Aufrechterhaltung (19)
  • Nucleus subthalamicus: hauptsächlich für die Steuerung der Grobmotorik verantwortlich (20)

Während die direkten Signalwege innerhalb der Basalganglien erregend wirken, wirken die indirekten Signalwege hemmend. Bei einer Zwangsstörungen nutzt unser Körper diese Signalwege aktiver, weswegen eine positive Feedbackschleife entsteht, da beide Signalwege betroffen sind. Zwangsgedanken können sich dadurch festsetzen und es wird schwer für Betroffene Personen aus diesen Gedanken auszubrechen. (8)

Wie wird eine Zwangsstörung behandelt?

Zur Behandlung einer Zwangsstörung gibt es hauptsächlich zwei Möglichkeiten: Eine Therapie und die Gabe von Medikamenten. Meistens empfehlen Ärzt*innen jedoch eine Kombination der beiden Therapieformen. Eine rein medikamentöse Therapie wird von ihnen eher nicht empfohlen. Das liegt daran, dass die Rückfallrate nach Absetzen der Medikamente sehr hoch ist. Wenn jedoch keine Therapie möglich ist, weil beispielsweise die Symptome der Zwangsstörung zu stark sind, wird in Ausnahmefällen dann auch eine reine medikamentöse Therapie angeboten.

Bei sehr schweren Fällen, wo weder eine Therapie noch die Medikamente anschlagen, wird eine tiefe Hirnstimulation angewandt. Ärzt*innen greifen jedoch nur nach einer ausführlichen Risikoabschätzung auf das invasive Verfahren zurück.

Bei einer Kombi-Behandlung aus Medikamenten und Therapieverfahren können Ärzt*innen die Symptome der Betroffenen meist stark reduzieren. Eine Heilung ist jedoch leider sehr selten.

Je nach Schwere und Art der Zwangsstörung werden unterschiedliche Therapieformen verwendet, um den Patient*innen eine bestmögliche Therapie zu ermöglichen. (1)

Therapie von Zwangsstörungen: Verhaltenstherapie

Bei der Verhaltenstherapie nehmen Therapeut*innen an, dass die ungewünschten Verhaltensweisen erlernt wurden. Dementsprechend können sie sie auch wieder verlernen. Ärzt*innen binden die Patient*innen aktiv in den Therapieprozess mit ein und sie erlernen mithilfe des Therapeuten neue Verhaltens- und Denkmuster. (21)

Damit eine Verhaltenstherapie bei einer Zwangsstörung erfolgreich ist, sollten Betroffene so schnell wie möglich mit einer Therapie beginnen. Am Anfang sind die Symptome nämlich am einfachsten zu behandeln. Innerhalb der Verhaltenstherapie wenden Therapeut*innen verschiedene Verfahren an, um eine Zwangsstörung zu behandeln:

Konfrontation mit Reaktionsmanagement

Therapeut*innen konfrontieren ihre Patient*innen mit Situationen, die normalerweise Angst auslösen. Die Patient*innen sollen diese Situationen dann meistern, ohne Zwangshandlungen auszuführen. Anfangs führen die Therapeut*innen diese Situationen erstmal vor, damit sich die Patient*innen daran gewöhnen können und beim Zuschauen bereits lernen können. Sie sprechen dann vom sogenannten Modelllernen. Die emotionalen Reaktionen der Patient*innen werden im Gegensatz zu den Zwangshandlungen jedoch gefördert. Sie sollen sich damit auseinandersetzen, wieso sie sich so fühlen. Diese Therapieform ist sehr effektiv und führt bei 60-80% der Patient*innen zu langfristigen Verbesserung der Symptome. (1)

Habituationstraining

Bei einer Habituation präsentieren Ärzt*innen immer wieder einen Reiz, der zwar negativ besetzt ist, aber im Ursprung bedeutungslos ist. Durch die dauernde Darbietung verliert der Reiz für die betroffene Person die Bedrohung. Bei Zwangsstörungs-Patient*innen können dies Reize sein, die Ängste auslösen. (22) Das Habituationstraining wird meistens nur bei isolierten Zwangsgedanken eingesetzt. Die Patient*innen sollen ihre Zwangsgedanken für eine gewisse Zeit im Bewusstsein behalten. Eine weitere Möglichkeit ist es sich die Zwangsgedanken wiederholt beispielsweise durch eine Tonaufnahme anzuhören.

Assoziationsspaltung

Bei dieser Methode sollen Patient*innen negative Assoziationen mit gewissen Themen mit neutralen Assoziationen überschreiben oder zumindest vermindern. (23) Ein Forscherteam konnte mithilfe einer Studie beweisen, dass diese Methode sehr effektiv ist. (24)

Metakognitives Training

Bei dieser Art von Training sollen Verzerrungen im Denken von den Betroffenen wahrgenommen und korrigiert werden. (25) Erste Studien konnten zeigen, dass das Training bei Zwangspatient*innen gut anschlägt. (26,27,28)

Psychodynamische Verfahren gegen Zwangsstörungen

Auch die Psychoanalyse findet bei Zwangsstörungen Anwendung. Psychotherapeut*innen helfen ihren Patient*innen sich bewusst zu werden, welche Ursachen ihre Zwangsstörung hat. Das löst die Spannung bei vielen Betroffenen. (1)

Helfen Medikamente gegen Zwangsstörungen?

Ärzt*innen und Psychiater*innen setzen hauptsächlich Psychopharmaka bei der Behandlung einer Zwangsstörung ein. Häufig wird sogar eine Kombination von Medikamenten beschrieben, um die Symptome gut genug zu lindern. Leider vergeht oft eine lange Zeit, bis Zwangspatient*innen richtig eingestellt sind und eine Milderung der Symptome verspüren.

Forscher*innen konnten im Zuge von Studien herausfinden, dass vor allem Antidepressiva, die Wiederaufnahme von Serotonin hemmen. Bei einer Zwangsstörung benötigen Betroffene meist höhere Dosen als bei einer Depression, bis das Medikament wirkt. Auch die Latenzzeit ist mit 2-3 Monaten länger als bei Depressionen. In 90% der Fälle kommt es nach dem Absetzen der Medikamente zu einem Rückfall. (1)

Können Entzündungen im Hirn Zwangsstörungen auslösen?

Die Frage, ob Entzündungen eine Zwangsstörung auslösen können, fragte sich auch der Wissenschaftler Dr. Jeffrey Meyer. In seiner Studie untersuchte er 20 Patient*innen mit Zwangsstörungen und 20 gesunde Personen als Kontrollgruppe. Er stellte Erstaunliches fest: Entzündungswerte in sechs verschiedenen Hirnregionen, die bei einer Zwangsstörung beteiligt sind, waren bei den Zwangsstörungs-Patient*innen um 32% höher als bei der Kontrollgruppe. Dies könnte der Hinweis darauf sein, dass Entzündungen im Gehirn eine maßgebliche Rolle bei der Entstehung von Zwangsstörungen spielen. (29,30)

Orthorexie – der Zwang sich gesund zu ernähren

Der Begriff Orthorexie kam das erste Mal im Jahr 1997 auf. Der Arzt Steven Bratman, der den Begriff prägte, litt selbst an einer Orthorexie. Betroffene beschäftigen sich zwanghaft mit einer gesunden Ernährung. Orthoretiker*innen sorgen sich dabei nicht um die Menge der Nahrung, sondern um die Qualität. Dafür entwickeln sie selber Vorschriften, was gesund ist und was nicht und werden mit der Zeit immer strenger mit sich selbst. Sie teilen Lebensmittel rigide in gesund/erlaubt und ungesund/verboten ein – es gibt also kein Mittel. Außerdem werden sie von der Angst geplagt durch ihre Ernährungsweise krank zu werden. Diese Angst breitet sich in jeden Lebensaspekt wie beispielsweise das Berufsleben aus.

Die typischsten Symptome einer Orthorexie

  • Planen aller Mahlzeiten
  • Dauernde Gedanken rund um Ernährung
  • Verzehr von ausschließlich gesunden Lebensmitteln
  • Dauernder Vergleich und Bewertung von Mikro-und Makronährstoffen von Lebensmitteln
  • Versuch andere Leute von ihrer „einzig wahren“ Ernährungsform zu überzeugen
  • Schuldgefühle, wenn sie sich nicht an ihre Regeln halten
  • Ignorieren von eigenem Geschmack
  • Soziale Isolation
  • Die Folgen einer Orthorexie sind häufig Mikro- und Makronährstoffmangel. Orthoretiker*innen haben häufig diese Mängel:
  • Eisen
  • Kalzium
  • Vitamin B12, Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E, Vitamin K

In ernsten Fällen verlieren Betroffene viel Gewicht und werden untergewichtig. Im schlimmsten Fall kann dies bis zum Tode führen.

Durch die zwanghafte Beschäftigung mit der gesunden Ernährung hat die Orthorexie viele Parallelen mit einer Zwangsstörung. Trotzdem ist die Orthorexie keine eigenständig anerkannte Krankheit. Da es sich außerdem um ein krankhaftes Essverhalten handelt, sind sich Expert*innen nicht einig, ob es sich nicht etwa doch um eine Essstörung und nicht um eine Zwangsstörung handelt. (31)

Kann unsere Ernährung eine Zwangsstörung beeinflussen?

Unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf unser allgemeines Wohlbefinden. Auch unsere grundlegende mentale Gesundheit wird von dem was wir essen stark beeinflusst. Kann eine Ernährungsumstellung also auch die Symptome einer Zwangsstörung mildern?

Die Antwort lautet: Jein! Offiziell gibt es keine Empfehlung hinsichtlich der Ernährung bei der Behandlung von Zwangsstörungen. Jedoch gibt es Hinweise darauf, dass die Ernährung dabei helfen kann die Symptome zumindest zu mildern. (32)

Das sagt die Forschung zu wichtigen Lebensmitteln bei Zwangsstörungen

In einer Studie untersuchten Wissenschaftler*innen den Zusammenhang zwischen verschiedenen Mikronährstoffen und einer Zwangsstörung:

  • Vitamin D
  • Vitamin B12
  • Folsäure
  • Homocystein

Bei allen konnten sie einen kleinen Zusammenhang feststellen. (33)

Auch ein Zusammenhang mit Omega-3 und Beta-Karotin könnte bestehen.

Zudem spielt Serotonin eine wichtige Rolle bei der Erhaltung unserer mentalen Gesundheit. Um ein gesundes Level an Serotonin aufrechtzuerhalten, kannst du Lebensmittel, die reich an Tryptophan sind, zu dir nehmen. Tryptophan wird im Körper zu Serotonin umgewandelt. Tryptophan ist unter anderem in folgenden Lebensmitteln enthalten:

  • Eier
  • Bohnen
  • Nüsse und Samen
  • Putenfleisch
  • Fettarme Milchprodukte (32)

Ein Forscherteam hat sich im Zuge einer Studie damit beschäftigt, ob auch der Blutzucker im Zusammenhang mit Zwangsstörungen steht. Bei einer Insulinresistenz schwanken die Blutzuckerlevel stark und der Köper stößt Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Die Forscher*innen vermuten, dass der Blutzucker so eine Zwangsstörung beeinflussen könnte. Unter Stress werden die Symptome einer Zwangsstörung nämlich häufig schlimmer. (34)

Lebensmittel für eine gesunde Hirnfunktion

Generell machen Lebensmittel, die zu einer gesunden Hirnfunktion beitragen, eine Zwangsstörung zumindest nicht schlimmer. Bei manchen Betroffenen scheinen diese Lebensmittel eine Erleichterung zu verschaffen:

  • Fisch und Nüsse aufgrund des Omega-3 Gehalts
  • Früchte und Gemüse mit Vitamin-C
  • Vollkornprodukte

Lebensmittel, die Zwangsstörungen verschlimmern können

Neben Lebensmitteln, die bei den Symptomen helfen können, gibt es auch Lebensmittel, die die Symptome gegebenenfalls verschlimmern.

Koffein: Tatsächlich sind sich Wissenschaftler*innen nicht sicher, ob Koffein bei Zwangsstörungen hilft oder nicht. Jedoch gibt es viele Beweise dafür, dass Koffein Ängste und Nervosität steigern kann und somit die Symptome einer Zwangsstörung verschlimmert.

Kristallzucker: Auch bei Zucker ist bekannt, dass beim Verzehr Ängste gesteigert werden können. Auch unser Blutzucker wird natürlich von dem Verzehr von Zucker beeinflusst. Expert*innen empfehlen deshalb bei einer Zwangsstörung die Zuckeraufnahme zu reduzieren.

Glutamat: Es gibt Hinweise darauf, dass Glutamat die Symptome einer Zwangsstörung verschlimmern. Um das jedoch eindeutig zu klären, müssen die Wissenschaftler*innen noch weitere Forschung betreiben.

Alkohol: Wenn die Wirkung von Alkohol einsetzt, scheinen sich die Symptome vorerst zu verringern. Lässt die Wirkung jedoch nach, werden die Symptome schlimmer als sonst.

Wie du vielleicht merkst, ist der Forschungsstand rum um das Thema Ernährung bei Zwangsstörungen deutlich ausbaubar. Deshalb solltest du niemals deine von Ärzt*innen oder Therapeut*innen empfohlene Behandlung durch eine bestimmte Ernährungsform ersetzen. Eine allgemein gesunde Ernährung kann aber niemals schaden! (32)

Der Zusammenhang von Ernährung und Impulsstörungen

Zu viel Zucker kann vielleicht eine Trichotillomanie auslösen. Eine Trichotillomanie ist vermutlich eine Unterform der Zwangsstörungen, genauer gesagt eine Impulsstörung, bei der Wissenschaftler*innen einen Zusammenhang mit der Ernährung vermuten. Betroffene ziehen sich die Körperbehaarung, vor allem die Kopfbehaarung aus. Schmerzen scheinen betroffene Personen dabei nicht zu verspüren. Betroffene untersuchen die ausgerissenen Haare im Anschluss häufig genau. Des weiteren tritt bei rund der Hälfte ebenfalls eine Trichophagie auf. Bei einer Trichophagie werden die ausgerissenen Haare oral untersucht. Das heißt Betroffene benutzen die Haare beispielsweise als Zahnseide oder schlucken sie herunter. (35)

Forschungsergebnisse

In einer Studie (36) konnte ein Forscherteam rund um den Wissenschaftler Joseph Garner nun Erstaunliches feststellen: Eine Trichotillomanie könnte im Zusammenhang mit einer zu hohen Zuckeraufnahme stehen. In dieser Studie gab das Forscherteam Mäusen Futter, das eine hohe Zucker-und Tryptophankonzentration hat. Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, die der Körper durch die Nahrung aufnehmen muss. Tryptophan wird dann im Körper zu Serotonin – ein Hormon, was die Stimmung und Impulse reguliert – umgewandelt. Alle Mäuse in der Studie hatten eine Veranlagung für selbstverletzendes Verhalten in unterschiedlichen Stadien: während manche Mäuse keinerlei Symptome zeigten, rissen sich andere Mäuse bereits das Fell aus. Sie entsprechen daher Menschen mit einer genetischen Veranlagung für eine Trichotillomanie.

In der Ausgangssituation hatten viele der Mäuse einen Serotonin-Mangel, da Tryptophan schwer die Blut-Hirn-Schranke überqueren kann. Mäuse mit diesem Mangel rissen sich selbst das Fell aus. Das Forscherteam gab den Mäusen deshalb eine Nahrung mit dem achtfachen Zucker- und dem vierfachen Tryptophangehalt. Zucker erleichtert, dass Tryptophan die Blut-Hirn-Schranke passieren kann: der Serotoninspiegel im Hirn der Mäuse hatte sich verdoppelt. Die Idee dahinter war es, das impulsive Haare ausreißen zu vermindern. Doch das Gegenteil tritt ein: Die Mäuse fingen an sich zusätzlich selber zu verletzen und zu kratzen. Auch ursprünglich gesunde Mäuse fingen an sich seltsam zu verhalten. Bei einem zweiten Versuch zeigte sich, dass zwei Drittel der ursprünglich gesunden Mäuse, selbstverletzendes Verhalten innerhalb von 12 Wochen entwickelten. (37)

Kann die ketogene Ernährung bei Zwangsstörungen helfen?

Viele verschiedene Ernährungsweisen kursieren immer wieder im Internet und versprechen Abhilfe bei den verschiedensten Krankheiten. Darunter die ketogene Diät, wobei Ketarier, also Menschen, die sich ketogen ernähren, sich extrem kohlenhydratarm ernähren.

Die Keto-Diät hat sich beispielsweise schon in der Behandlung von Epilepsie bewiesen. Könnte Keto also vielleicht auch bei Zwangsstörungen helfen?

Was ist Keto genau?

Bei einer Keto-Diät versuchen Ketarier in den Zustand der Ketose zu gelangen. Dort verbrennt unser Körper Fett als Energielieferant statt Glucose im sonstigen Glucosestoffwechsel. Um diesen Zustand zu erreichen machen nur circa 5% der benötigten Kalorien Kohlenhydrate aus. 20% des Kalorienbedarfs decken sie durch Proteine und der mit Abstand größte Anteil mit circa 75% machen die Fette aus.

Wenn der Körper Fett anstatt Glucose verbrennt, hat das vielseitige Vorteile:

Doch wieso ist das so?

So wirkt Keto durch den Zustand Ketose auf unseren Körper

Die ketogene Ernährung hat antioxidative und neuroprotektive Wirkungen. Aufgrund der antioxidativen Wirkung der Diät bilden sich weniger freie Radikale im Körper (siehe Keto wirkt entzündungshemmend). Außerdem werden durch den Zustand der Ketose die sogenannten Ketone gebildet, durch die unser Körper mehr Mitochondrien produziert als im Glukosestoffwechsel. Diese Mitochondrien haben auch eine längere Lebensdauer, weil zu viele freie Radikale unsere mitochondriale DNA schädigen. (38,39,40)

Zellen in unserem Körper können degenerieren, wenn Mitochondrien geschädigt werden. Die ketogene Ernährung verhindert dies jedoch und schützt somit auch vor degenerativen Erkrankungen. Außerdem verfügt unser Körper dank eines besseren mitochondrialen Stoffwechsels über mehr Energie.

Verminderter Glukosestoffwechsel im Blut

Die Ausschüttung erregender Neurotransmitter wird reduziert und der Blutzuckerspiegel gesenkt. Der gesenkte Blutzucker könnte bei einer Zwangsstörung hilfreich sein. (41,42)

Keto wandelt Glutamat, einen erregenden Neurotransmitter, in einen hemmenden Neurotransmitter, GABA, um. Die zu starke Erregung des Körpers und damit beispielsweise die für ADHS typischen Verhaltensauffälligkeiten werden reduziert. (43,44)

Keto stimuliert die Laktatbildung und unterstützt die Myelinisierung von Nervenzellen, die eine zentrale Rolle für die normale Funktion des Nervensystems spielen. (45,46)

Unser Körper verstoffwechselt Makronährstoffe viel besser, wenn er im Zustand der Ketose ist. Aus diesem Grund haben Menschen, die Keto essen, mehr Energie.

Bei einer ketogenen Ernährung nehmen Ketarier automatisch mehr Protein zu sich. Eiweiß ist ein wichtiger Baustein des Nervensystems und vieler Hormone.

Die ketogene Ernährung ist von Natur aus reich an Omega-3. Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Gehirnentwicklung

Keto kurbelt einen positiven Kreislauf im Körper an. Du bekommst mehr Energie für beispielsweise Sport und kurbelst so wieder positive Vorgänge im Körper an.

Keto wirkt entzündungshemmend. Die Keto-Diät hat eine natürliche entzündungshemmende Wirkung. Wenn die Studienergebnisse von Dr. Jeffrey Meyer recht behalten, könnte eine ketogene Ernährung bei einer Zwangsstörung hilfreich sein.

Doch wie wirkt Keto entzündungshemmend?

Entzündungen sind die natürliche Reaktion des Körpers auf Verletzungen und Infektionen. Zur Bekämpfung von fremden Organismen, Viren und Bakterien werden weiße Blutkörperchen freigesetzt. Kommt es jedoch zu häufig zu Entzündungen in unserem Körper, kann dies zu gesundheitlichen Problemen wie Gelenk- oder Kopfschmerzen führen. Wissenschaftler konnten Entzündungen mit einer Zahl von Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen, Alzheimer (47,48) und Parkinson in Verbindung bringen. (49)

Das sogenannte inflammatorische NLRP3, eine Gruppe von Proteinkomplexen, die Immunantworten auf Zellschäden und Infektionen vermitteln, spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Entzündungen . Eine Studie aus dem Jahr 2002 ließ Forscher vermuten, dass NLRP3 an verschiedenen Autoimmunerkrankungen beteiligt ist. NLRP3 wird daher vermutlich eine wichtige Rolle im Kampf gegen Entzündungen spielen. (50)

Die Rolle von Ketonen bei der Bekämpfung von Entzündungen

Wenn du dich im Zustand der Ketose befindest, produziert dein Körper das sogenannte Keton BHB. BHB aktiviert gewisse Gene, die die Mitochondrienfunktion verbessern und oxidativen Stress reduzieren. (51) Außerdem wird das Enzym AMP-aktivierte Proteinkinase, kurz AMPK, freigesetzt, welches bei der Hemmung von Entzündungen eine Rolle spielt. (52)

  • Ketogene Ernährung führt zu der Produktion des Ketons BHB
  • Keto kann zu einer Verbesserung kognitiver Funktionen bei neurologischen Krankheiten führen

Was ist Oxidativer Stress?

Oxidativer Stress ist ein Stoffwechselzustand, bei dem Zellen und/oder deren Funktionen geschädigt werden können. (53)

Dafür verantwortlich ist eine übermäßige Menge an freien Radikalen, also Sauerstoffverbindungen, die sich in einem instabilen Zustand befinden. Freie Radikale sind normalerweise unverzichtbar für unseren Körper, da sie zum Beispiel ein Bestandteil unserer Zellatmung sind. Aber bei einer zu hohen Konzentration kommt es zu gesundheitlichen Problemen, zum oxidativen Stress.

Wenn wir oxidativem Stress zu lange ausgesetzt sind, erhöht sich das Risiko für viele Krankheiten. (54) Schäden in unserem zentralen Nervensystem können auftreten und wiederrum als Auslöser für Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson wirken.

Es gibt viele verschiedene Auslöser für oxidativen Stress: (55)

  • Alkohol und Drogenkonsum
  • Rauchen
  • Stress
  • Schadstoffe
  • Umweltgifte
  • Vitalstoffarme Ernährung
  • Schlafmangel
  • Widersacher für den oxidativen Stress sind Antioxidantien, sie deaktivieren freie Radikale. Antioxidantien sind beispielsweise:
  • Vitamin C
  • Vitamin E
  • Sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide
  • Selen
  • Zink

Bei einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger sportlichen Betätigung musst du dir jedoch keine Sorgen machen, dass es zu oxidativem Stress in deinem Körper kommt. (54)

Das sind die besten entzündungshemmenden Lebensmittel

Wenn du dich ketogen ernährst, nimmst du automatisch viele Lebensmittel zu dir, die entzündungshemmend wirken. Welche Lebensmittel sind hier die Besten und auf welche Lebensmittel solltest du lieber verzichten?

Die besten entzündungshemmenden Lebensmittel sind: (56)

  • Ingwer
  • Lachs und andere fettreiche Fischarten (aufgrund ihres hohen Omega-3 Gehalt)
  • Kurkuma (besonders in der Kombination mit schwarzem Pfeffer)
  • Walnüsse (diese sind reich an Omega-3 und Magnesium)
  • Macadamia Nüsse (reich an Magnesium und einfach ungesättigten Fettsäuren)
  • Gesunde Fette (Kokosnuss, Olivenöl)
  • Grünblättriges Gemüse (viele Antioxidantien wie Polyphenol)

Diese Lebensmittel solltest du lieber meiden: (57,58)

  • Künstlich zugesetzten Zucker
  • Weizenprodukte
  • Übermäßiger Fleischkonsum (besonders Schweinefleisch)
  • Alkohol
  • Übermäßiger Konsum von Kuhmilchprodukten

Hilft Ketogene Ernährung bei Zwangsstörungen?

Studien, die den Zusammenhang zwischen Keto und Zwangsstörungen untersuchen, lassen bis jetzt auf sich warten. Studien darüber, wie eine Zwangsstörung entsteht, fanden jedoch Ursachen heraus, bei denen Keto helfen könnte.

Dr. Jeffrey Meyer beispielsweise fand in seiner Studie heraus, dass Zwangsstörungen ihren Ursprung in Entzündungen im Hirn haben. Da Keto von Natur aus eine entzündungshemmende Wirkung hat, hat eine Keto-Diät gegebenenfalls das Potenzial bei einer Zwangsstörung zu helfen. (29)

Keto senkt außerdem den Blutzuckerspiegel, was nach jetzigem Forschungsstand ebenfalls die Symptome einer Zwangsstörung mildern könnte. (34)

Forschung zu Keto bei Angststörungen und Depressionen

Eine der häufigsten psychischen Störungen, die gleichzeitig mit einer Zwangsstörung auftreten sind Angststörungen. Hier liegt die Komorbidität bei 75,8%. (59)

Bei einer Studie an der Universität von Tasmanien, fütterten Forscher*innen Ratten mit einer ketogenen Nahrung. Sie konnten feststellen, dass Ängste der Mäuse zurückgingen. (60) Das liegt vor allem an der Reduzierung von Zucker, da Zucker Symptome einer Angsstörung verschlimmern kann. (61)

Auch bei Depressionen scheint eine ketogene Diät hilfreich zu sein. Da Zwangsstörungen für Betroffene häufig eine sehr hohe psychische Belastung darstellen, sind Depressionen unter ihnen keine Seltenheit. Auch hier gibt es Studien, die zeigen, dass sich die Symptome einer Depression bei einer ketogenen Diät verbessern. (62)

Was sagen Betroffene zu der Wirkung von ketogener Ernährung bei Zwangsstörungen? – Erfahrungsberichte

„Kann ich geheilt werden? Kann ich es schaffen gesund zu werden ohne Medikamente und ohne Therapeuten?“, fragte sich eine Betroffene unter dem Pseudonym „A Keto Muslim Mom“. Nach einem Autounfall im Jahre 2004 litt sie unter Zwangsstörungen, Angststörungen und Depressionen. Jetzt beschreibt sie sich selbst wieder als glücklich und fühlt sich als wäre ihr Gehirn endlich frei. Doch wie kam es dazu?

Sie hat sich dafür entschieden, ihre Ernährung auf Keto umzusteigen. Doch das fiel ihr nicht immer leicht. Manchmal aß sie Löffel von purem Öl, um auf ihren Fettanteil zu kommen. Doch wie sie selber sagt, kam das nur sehr selten vor. Mit wachsender Erfahrung lernte sie immer mehr Tricks, um so etwas zu umgehen. Wenn du wissen willst, wie es ihr weiterhin erging, findest du hier mehr. (63)

Auch in dem Online-Forum Reddit tauschen sich verschiedene User mit ihren Erfahrungen mit Keto und Zwangsstörungen aus. Ein User unter dem Username fabulousgv fragt, ob sich die Zwangsstörung bei jemand verbessert hat, seitdem sie sich Keto ernähren. Ein User unter dem Pseudonym cedrus_libani erzählt von seinen Erfahrungen. Er wurde als kleines Kind mit einer Zwangsstörung diagnostiziert. Seitdem er sich ketogen ernährt, sind die Symptome verschwunden. Auch andere Nutzer*innen erklären, dass Symptome wie Ängste oder Impulsstörungen weniger wurden. (64)

Fazit: Hilft die ketogene Ernährung bei Zwangsstörungen?

Wissenschaftliche Forschungen sind hier leider noch rar. Hinweise darauf, dass Keto bei den Symptomen helfen könnte, liefern Studien, die sich mit den Ursachen der Zwangsstörung befassen.

Erfahrungsberichte von Betroffenen geben ebenfalls Mut, dass die ketogene Ernährung die Symptome mildern könnte. Trotzdem bleibt uns erstmal nichts übrig, als auf handfeste Beweise zu warten.

Wenn du in der Zwischenzeit jedoch die Keto-Diät ausprobieren willst, solltest du das vorerst mit deinem behandelnden Arzt absprechen.

Hast du bereits Erfahrungen mit der ketogenen Ernährung gemacht? Lass uns doch gerne ein Kommentar dar und teil sie mit uns!

Wenn du dich des Weiteren mit der Thematik beschäftigen willst, findest du hier mehr:

1) Wikipedia contributors. (o. J.). Zwangsstörung. Wikipedia, The Free Encyclopedia. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zwangsst%C3%B6rung&oldid=221586760

2) Akhtar, S., Wig, N. N., Varma, V. K., Pershad, D., & Verma, S. K. (1975). A phenomenological analysis of symptoms in obsessive-compulsive neurosis. The British Journal of Psychiatry: The Journal of Mental Science, 127(4), 342–348. https://doi.org/10.1192/bjp.127.4.342

3) Wikipedia contributors. (o. J.). Instrumentelle und operante Konditionierung. Wikipedia, The Free Encyclopedia. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Instrumentelle_und_operante_Konditionierung&oldid=219687968

4) Fleischhacker, W. W., & Hinterhuber, H. (2012). Lehrbuch Psychiatrie (W. Wolfgang Fleischhacker & H. Hinterhuber, Hrsg.; 2012. Aufl.). Springer. https://books.google.at/books?id=n74dBAAAQBAJ

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6) Nestadt, G., Samuels, J., Riddle, M., Bienvenu, O. J., 3rd, Liang, K. Y., LaBuda, M., Walkup, J., Grados, M., & Hoehn-Saric, R. (2000). A family study of obsessive-compulsive disorder. Archives of General Psychiatry, 57(4), 358–363. https://doi.org/10.1001/archpsyc.57.4.358

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8) Wikipedia contributors. (o. J.). Physiologische Grundlagen der Zwangsstörung. Wikipedia, The Free Encyclopedia. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Physiologische_Grundlagen_der_Zwangsst%C3%B6rung&oldid=197466950

9) Walitza, S., Wendland, J. R., Gruenblatt, E., Warnke, A., Sontag, T. A., Tucha, O., & Lange, K. W. (2010). Genetics of early-onset obsessive-compulsive disorder. European Child & Adolescent Psychiatry, 19(3), 227–235. https://doi.org/10.1007/s00787-010-0087-7

10) Grados, M., & Wilcox, H. C. (2007). Genetics of obsessive-compulsive disorder: a research update. Expert Review of Neurotherapeutics, 7(8), 967–980. https://doi.org/10.1586/14737175.7.8.967

Biologische Hintergrundinformationen

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13) Nervenzelle – Aufbau und Funktion – AbiBlick.de. (o. J.). Abiblick.de. Abgerufen 21. Mai 2022, von https://www.abiblick.de/nervenzelle

14) DocCheck Medical Services GmbH. (o. J.). Aktionspotential. DocCheck Flexikon; DocCheck Medical Services GmbH. Abgerufen 21. Mai 2022, von https://flexikon.doccheck.com/de/Aktionspotential

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Mehr zu Therapien

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Orthorexie

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Wirkung der Ketogenen Ernährung bei Zwangsstörungen

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Keto und unser Gehirn

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45) Stumpf, S. K., Berghoff, S. A., Trevisiol, A., Spieth, L., Düking, T., Schneider, L. V., Schlaphoff, L., Dreha-Kulaczewski, S., Bley, A., Burfeind, D., Kusch, K., Mitkovski, M., Ruhwedel, T., Guder, P., Röhse, H., Denecke, J., Gärtner, J., Möbius, W., Nave, K. A., & Saher, G. (2019). Ketogenic diet ameliorates axonal defects and promotes myelination in Pelizaeus-Merzbacher disease. Acta neuropathologica, 138(1), 147–161. https://doi.org/10.1007/s00401-019-01985-2

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Entzündungen und Ernährung

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Lebensmittel bei Entzündungen

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59) Eskander, N., Limbana, T., & Khan, F. (2020). Psychiatric comorbidities and the risk of suicide in obsessive-compulsive and body dysmorphic disorder. Cureus, 12(8). https://doi.org/10.7759/cureus.9805

60) Bostock, E. C. S., Kirkby, K. C., & Taylor, B. V. M. (2017). The current status of the ketogenic diet in psychiatry. Frontiers in Psychiatry, 8, 43. https://doi.org/10.3389/fpsyt.2017.00043

61) Walansky, A. (2017, Dezember 15). Experts say the keto diet may have an unexpected emotional benefit. POPSUGAR. https://www.popsugar.co.uk/fitness/Can-Keto-Diet-Help-Anxiety-44368105?utm_medium=redirect&utm_campaign=US:DE&utm_source=www.google.com

62) Sussman, D., Germann, J., & Henkelman, M. (2015). Gestational ketogenic diet programs brain structure and susceptibility to depression & anxiety in the adult mouse offspring. Brain and Behavior, 5(2), e00300. https://doi.org/10.1002/brb3.300

63) Keto Muslim Mom, A. (2019, Mai 17). Keto and mental health: OCD & anxiety, am I cured? Medium. https://medium.com/@aketomuslim/keto-and-mental-health-ocd-anxiety-am-i-cured-5d62ee402c36

64) r/keto – Has anyone’s obsessive compulsive disorder improved since starting keto? Please advise. (o. J.). Reddit. Abgerufen 21. Mai 2022, von https://www.reddit.com/r/keto/comments/508hko/has_anyones_obsessive_compulsive_disorder/

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